ja, das kann einen doch recht lang vorkommen, bis das Geld dann endlich zusammen ist. Für welche Maschine kannst du dich denn erwärmen? Hast du schon genauere Vorstellungen?
Für eine spezielle Maschine habe ich mich noch nicht entschieden. Ich bin mit meinem Ältesten (ich habe deren drei) an einer Eigenbaukonstruktion. Er konstruiert (Autodesk Inventor, beruflich), Pappi muss bauen. Wir sind aber noch in der Planung und da er 75km weiter weg wohnt, geht dies alles nicht so schnelll voran, aber es wird werden. Im Blickfeld - Fräsen und Drucken.
Hallo Dieter und alle Versilberungsspezialisten, (Ich hoffe ich hab das jetzt richtig adressiert..)
Aus aktuellem Anlass darf ich den Beitrag noch mal ausgraben?
Habe hier ein Zifferblatt einer Standuhr von ca. 1850 was ich aufarbeiten möchte. Mit einer älteren Anreibeversilberung (Pulvertüte muss mit Wasser angerührt werden - Silberchlorid) startete ich den ersten Versuch. Nach einer gründlichen Reinigung probierte ich mit Küchenpapier/Zewa die pastoröse Versilberung aufzureiben. Direkt beim Auftragen sah alles gut aus. Nach dem Trocknen war das Zufferblatt aber sofort stark angelaufen.
Erneute Reinigung - Bearbeitung mit feiner Stahlwolle - Reinigung - neuer Versilberung nun das auf den Fotos zu sehende Ergebnis. Irgendetwas läuft hier garnicht nach Plan. Was mache ich falsch?
mir sieht es dannach aus als ob das Zifferblatt vorher nicht richtig geschliffen und gereinigt war. Meine Vorgehensweise ist folgende. Das Zifferblatt mit 800-1200 Schleifpaier abschleifen bis eine homogene Fläche entsteht, es dürfen keine reste eine alten Versilberung zu sehen sein. Dann einen kleinen Schwamm gut mit Wasser befeuchten und in Weinstein tunken damit über das frisch geschliffene Zifferblatt reiben. Dann den Schwamm in deine Versilberungsmixtur tunken und wieder über das Zifferblatt reiben. Den Vorgang solange wiederholen bis eine gleichmäsige Silberschicht entsteht. Abschliesend nochmal mit Weinstein abreiben dannach mit klarem Wasser abspülen und trocknen, dann die Versilberung vor anlaufen schützen. Ich benutze dafür Schellack in einem Ballen. Mit freundlichen Grüssen Alex
Ich würde das Schleifpapier noch um einen Klotz herum wickeln, damit die Kanten schön erhalten bleiben und nicht rund gelutscht werden. Viel Wasser, wenig Druck und viel Zeit...
Danke für euere Antworten. Dass was Ihr schreibt klingt einleuchtend. Ich werde einfach gründlicher die Versilberung vorbereiten müssen. Warum Weinstein? Was genau ist das? Zum Versilbern steht mir ein kleines 50g Tütchen mit Anreibeversilberung der Firma Flume zur Verfügung. Laut Sicherheitsdatenblatt handelt es sich um Silberchlorid. Funktioniert als Anlaufschutz auch Wasserlack? Gruß Andi
Es geht hier explizit um eine körnige Versilberung, in seinem Buch Touhrbillion, über meine Passion wird alles detaillierter behandelt.
Hier spricht er von einer Misching aus 1 Teil reinem Silberpulver, 3 Teilen Weinstein und 6 Teilen jodfreiem Kochsalz (Volumenanteile). Das Silberpulver kommt erst kurz vor der Verwendung zu den anderen zuvor im Mörser zu Pulver zerstoßenen Bestandteilen. Er verwendet und empfiehlt destilliertes Wasser. Die Körnigkeit hängt vom Kochsalzanteil ab und kann damit variiert werden. Die Oberflächen müssen natürlich sauber und fettfrei sein, also Gummihandschuhe tragen. Geschützt wird die Oberfläche bei Zifferblättern dann mit Zaponlack, wenn keine weitere Beschichtung erfolgen soll. Habe auch gelesen (Die Lehre an der Deutschen Uhrmacherschule), dass das Überschleifen mit einem feinen Schleifschiefer für eine gute Haftung sorgt (Ob das besser ist als Schmiergelpapier, kann ich nicht sagen.). Nächsten Monat habe ich wieder Zeit, da will ich das mal selbst ausprobieren an einem Stück Messing. Silberpulver habe ich schon. Aus eigener Erfahrung mit galvanischen und chemischen Überzügen weis ich, wie wichtig die Sauberkeit und die Vorbehandlung der Oberflächen ist. Auf frisch aufgerauten Oberflächen haften die Niederschläge meist deutlich besser. Das kenne ich selbst von elektrochemischen Abtragverfahren.
Habe hier noch ein alles andere als ungefährliches Verfahren zur Gewinnung von Silberchlorid aus Silbergegenständen (0.800, Sterling etc.):
Das Silber in Salpetersäure auflösen (Gefährliche Säure!!!), dann die Lösung eindampfen. Das so erhaltene Salz (Silbernitrat/Höllenstein (Auch gefährlich und giftig)) leicht glühen, damit das Kupfernitrat zu unlöslichem Kupferoxid wird. Das leicht lösliche Silbernitrat kann dann mit Wasser herausgezogen werden. Durch Abdampfen erhält man Silbernitrat/Höllenstein-Pulver. Wenn man am Schluss nicht sofort Abdampft, kann man durch Zugabe von Natriumchlorid (Kochsalz) unlösliches Silberchlorid herstellen. Dieses fällt auch wieder aus und kann herausgefiltert und gewaschen werden. Alles immer mit destiliertem Wasser! Alles relativ gefährlich, aber prozesssicher. Einen Teil davon habe ich noch zu Schulzeiten selbst durchführen müssen. Silberchlorid zerfällt unter Lichteinwirkung in seine Bestandteile (siehe Phototechnik/Film).
Zitat von Mahlekolben im Beitrag #20Ich würde das Schleifpapier noch um einen Klotz herum wickeln, damit die Kanten schön erhalten bleiben und nicht rund gelutscht werden. Viel Wasser, wenig Druck und viel Zeit...
Was nimmst Du zum Versilbern?
Ich nehme dazu eine Mischung aus Kochsalz, Weinstein und Silberchlorid (was ich selber herstelle)
Es geht hier explizit um eine körnige Versilberung, in seinem Buch Touhrbillion, über meine Passion wird alles detaillierter behandelt.
Hier spricht er von einer Misching aus 1 Teil reinem Silberpulver, 3 Teilen Weinstein und 6 Teilen jodfreiem Kochsalz (Volumenanteile). Das Silberpulver kommt erst kurz vor der Verwendung zu den anderen zuvor im Mörser zu Pulver zerstoßenen Bestandteilen. Er verwendet und empfiehlt destilliertes Wasser. Die Körnigkeit hängt vom Kochsalzanteil ab und kann damit variiert werden. Die Oberflächen müssen natürlich sauber und fettfrei sein, also Gummihandschuhe tragen. Geschützt wird die Oberfläche bei Zifferblättern dann mit Zaponlack, wenn keine weitere Beschichtung erfolgen soll. Habe auch gelesen (Die Lehre an der Deutschen Uhrmacherschule), dass das Überschleifen mit einem feinen Schleifschiefer für eine gute Haftung sorgt (Ob das besser ist als Schmiergelpapier, kann ich nicht sagen.). Nächsten Monat habe ich wieder Zeit, da will ich das mal selbst ausprobieren an einem Stück Messing. Silberpulver habe ich schon. Aus eigener Erfahrung mit galvanischen und chemischen Überzügen weis ich, wie wichtig die Sauberkeit und die Vorbehandlung der Oberflächen ist. Auf frisch aufgerauten Oberflächen haften die Niederschläge meist deutlich besser. Das kenne ich selbst von elektrochemischen Abtragverfahren.
Habe hier noch ein alles andere als ungefährliches Verfahren zur Gewinnung von Silberchlorid aus Silbergegenständen (0.800, Sterling etc.):
Das Silber in Salpetersäure auflösen (Gefährliche Säure!!!), dann die Lösung eindampfen. Das so erhaltene Salz (Silbernitrat/Höllenstein (Auch gefährlich und giftig)) leicht glühen, damit das Kupfernitrat zu unlöslichem Kupferoxid wird. Das leicht lösliche Silbernitrat kann dann mit Wasser herausgezogen werden. Durch Abdampfen erhält man Silbernitrat/Höllenstein-Pulver. Wenn man am Schluss nicht sofort Abdampft, kann man durch Zugabe von Natriumchlorid (Kochsalz) unlösliches Silberchlorid herstellen. Dieses fällt auch wieder aus und kann herausgefiltert und gewaschen werden. Alles immer mit destiliertem Wasser! Alles relativ gefährlich, aber prozesssicher. Einen Teil davon habe ich noch zu Schulzeiten selbst durchführen müssen. Silberchlorid zerfällt unter Lichteinwirkung in seine Bestandteile (siehe Phototechnik/Film).
Meine Vorgehensweise zur Gewinnung von Silberchlorid ist etwas einfacher.
Ich löse in 53% prozentiger Salpetersäure soviel Feinsilber auf bis sich kein weiteres Silber mehr auflöst. Diese Lösung schütte ich dann in eine Kochsalzlösung. Augenblicklich fällt sich dann als weiser käsiger Niederschlag das Silberchlorid aus. Dieses dann abfiltrieren und im dunkeln trocknen. Das getrocknete Silberchlorid unbedingt lichtgeschützt lagern. Ps: Das auflösen des Silbers unbedingt an einem sehr gut belüftetem Ort machen, denn die dabei enstehenden Dämpfe sind hochgiftig!!!
da hast du natürlich vollkommen recht. Wenn man Feinsilber hat, dann ist der Schritt mit dem Glühen vollkommen unnötig. Interessant wird es eben, wenn man noch "Silberschrott" zur Verfügung hat (Münzen, Gehäuse, Ringe etc.).
Es macht mit Sicherheit einen großen Unterschied, ob man die Masse aufbürstet oder mit einem Schwamm aufträgt, oder? Wenn es körnig werden soll, dann liest man immer etwas von einer Bürste.
mit Silberchlorid, Salz und Weinstein kannst Du nur eine Anreibeversilberung machen. Wenn Du körnig versilbern willst benötigst Du eine Mischung aus jodfreiem Kochsalz, Weinstein und feinstes Siberpulver diese Mischung wird dann mit einer Bürste auf die gereinigten und entfetteten Teile aufgebracht. Das benötigt aber ein bischen mehr Erfahrung um gleichmäsige Resultate zu erzielen.
Dann liegt doch ein Fehler in der von mir verlinkten PDF (Hüttig) vor!
Da wird von Silberchlorid gesprochen, obwohl dieses bereits mit einem Zinkstreifen zu Reinsilber(-Pulver) reduziert wurde. Das beschriebene Verhalten würde zumindest dazu passen.
Vielen Dank für Eure Hilfe. Habe nochmal von vorn angefangen, bis Korn 1000 geschliffen, mit destilliertem Wasser abgewaschen und letztendlich neu versilbert. Das Ergebnis finde ich jetzt akzeptabel. Das Entfetten nach dem Schleifen, was ich mit Spiritus versucht habe, hat erneut sofort Verfärbungen und schillernde Schlieren verursacht. Vermutlich wurde der Lack der Ziffern leicht angelöst.
Deshalb habe ich nach erneutem Feinschliff den Staub nur mit destilliertem Wasser abgewaschen, leicht abgetrocknet mit Küchentuch/Zewa und anschließend immer wieder das Silberoxydpulver mit ebenfalls destilliertem Wasser und Küchentuch einen grauen dickflüssigen Brei aufgetragen und aufgerieben. Gruß Andi
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30.03.2017 13:51
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