@Lena "Bügelmicrometerschraube (...) - Messergebnis? (...) Sicherlich schon Millimeter?"
Die Allgemeintoleranz ist 3/100 mm, manchmal sind nur 1/100 mm Abweichung zulässig. Entsprechend genau muss das Messwerkzeug sein! Eine Micrometerschraube sollte das bringen
Hallo ...., aber hallo der Herr: tempus_fugit << ...Die Allgemeintoleranz ist 3/100 mm, manchmal sind nur 1/100 mm Abweichung zulässig. Entsprechend genau muss das Messwerkzeug sein! Eine Micrometerschraube sollte das bringen...>>
Beim wem oder was ist die Allgemeintoleranz 3/100? Vom zu messenden Objekt? Vom Messmittel? Wenn du von einer max. Abweichung 1/100 mm schreibst (Objekt), dann packt das eine moderne Mikrometerschraube schon gar nicht. Geschweige denn das alte, ehrvolle Teil deines Kollegen!
Wenn nur 1/100 mm zulässiger Toleranz zur Verfügung stehen, dann mein lieber tempus_fugit, dann ist zwingend das um eine 10er Potenz höhere Messmittel erforderlich. Also auf tausendstel mm!
Nochmals ich..., hier mal wenige Links, welche das verdeutlichen auf was ich aufmerksam machen möchte. Parallel schlägt sich mein Unternehmen, damit ich persönlich auch, mehrmals im Jahr mit den Meß- und Prüfmittel herum. All diese Vorgaben sehe ich positiv!
Zitat von Lena im Beitrag #10 Hallo ...., aber hallo der Herr: tempus_fugit << ...Die Allgemeintoleranz ist 3/100 mm, manchmal sind nur 1/100 mm Abweichung zulässig. Entsprechend genau muss das Messwerkzeug sein! Eine Micrometerschraube sollte das bringen...>>
Beim wem oder was ist die Allgemeintoleranz 3/100? Vom zu messenden Objekt? Vom Messmittel? Wenn du von einer max. Abweichung 1/100 mm schreibst (Objekt), dann packt das eine moderne Mikrometerschraube schon gar nicht. Geschweige denn das alte, ehrvolle Teil deines Kollegen!
Wenn nur 1/100 mm zulässiger Toleranz zur Verfügung stehen, dann mein lieber tempus_fugit, dann ist zwingend das um eine 10er Potenz höhere Messmittel erforderlich. Also auf tausendstel mm!
Ja also man kann es ja auch mal übertreiben.............
In der Uhrmacherrei geht es oft wunderbar mit einer herkömlichen Messschraube, wenn man sich z.B. eine Welle oder sowas dreht.
Feinwerktechnik und das Ingenneurswesen haben doch dann in der Praxis der Uhrmacherei oft keinen Platz,weil diese Grundsätze aus dem Buch nicht anwendbar sind.
Das fängt bei irgendwelchen Drehzahlen an und hört bei Maßen für eigentliche "genormte" Teile auf.
Es gibt Uhrmacher die Arbeiten nur mit einem ollen Messschieber und bekommen auch sehr gute Ergenisse.
Es geht in der Uhrmacherei um das Anpassen und das Herstellen von Teilen nach Gefühl. Alte Lagersteine wurden nunmal halt nicht so genau gebohrt wie heute. Die optimale Politur einer Welle ist nichts für irgendwelche Normen sondern was für ein gutes Auge zum Erkennen.
Der Beruf des Uhrmachers ist nunmal nicht immer auf sämtliche Metallberufe anwendbar, dieser Beruf ist knapp 500 Jahre alt.
Man könnte von emotionaler Technick sprechen.....
Ich als Uhrmacher sage die Messschraube ist total ok.
An das richtige Maß testet man sich als Uhrmacher eh meistens ran,Messmittel sind da eher eine Unterstützung.
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
Na der Messschieber ist bei uns bekannt als "Schätzeisen"
Wir nutzen auch verschiedene Messmittel und oft muss man wirklich was nach Gefühl machen.
Eine Messschraube hab ich allerdings noch nie wirklich gebraucht. Ich nutze oft den Feintaster, der ist im Prinzip auf den 1/100 mm gut, wenn er genau eingestellt wird, richtig benutzt und die kleinen Zangen richtig geschliffen sind. Letzteres ist nicht immer der Fall bei Neubestellung und sollte ohne Wenn und Aber reklamiert werden.
Wenn es noch genauer gehen soll, dann Mikroskop bzw Messprojektor.
Man soll auch mal bedenken, dass heute viele CNC-Fräsen bis auf den Mikrometerbereich und genauer arbeiten können.
Wo ich Phil recht geben muss ist im Bereich von "älteren" Uhren und Teilen. Eine Taschenuhr von 1800 hat mit Sicherheit nicht die Präzision wie die aus der CNC-Fräse.
Aber man muss sich mal vorstellen, z.B. eine Lange und Söhne Taschenuhr aus ca 1890..reine Handarbeit und teilweise so gut gefertigt wie heute kaum ein Uhrmacher arbeiten kann. Da helfen heutige Toleranzen meiner Meinung nach wenig. Damals hatte man noch andere Wertvorstellungen, Geld und Zeit waren aber auch da knapp
Also ich möchte mich hier mal einmischen. Als ich dies Taschenuhrwerk im letzten Halbjahr meiner Lehrzeit angefertigt habe standen mir als Messmittel lediglich der Mikrometer(mit diesem arbeite ich übrigens heute noch)Schieblehre und Masszapfen und Lupe zur Verfügung. Damals gab es noch keine CNC-Maschinen, Glasmessstäbe,Zentrumsmikroscope Messprojektoren bei uns in der Lehrwerkstatt. Ich glaube trotzdem sagen zu können dass mir das Werk recht gut gelungen ist.
Gruss Wolfgang Fritz
Es gibt keinen Weg der nicht irgendwann Nachhause führt.
Beim wem oder was ist die Allgemeintoleranz 3/100? Vom zu messenden Objekt? Vom Messmittel?
T. F. meint sicherlich die "Allgemeintoleranzen für Längenmaße" gemäß DIN ISO 2768-1, wo es dieToleranzklassen f (fein), m (mittel),c (grob) und v (sehr grob) für die verschiedenen Nennmaßbereiche gibt. Dient z.B. in der Uhrmacher-Ausbildung dazu, die Lehrbubs/-mädels auf Maßhaltigkeit zu trimmen. Und wird daher unmittelbar nach der Abschlussprüfung als unnötiger Ballast aus dem Hirn verbannt
Zitat von Lena im Beitrag #10 Wenn nur 1/100 mm zulässiger Toleranz zur Verfügung stehen, dann mein lieber tempus_fugit, dann ist zwingend das um eine 10er Potenz höhere Messmittel erforderlich. Also auf tausendstel mm!
Man könnte auch ganz zwanglos eine entsprechende Lehre benutzen - - - obwohl nichtmal Messmittel
Ich muß zugeben das es mir schon seit gestern in den Fingern gejuckt hat eine Antwort auf den Kommentar #10 zu geben. War aber der Meinung dieses stünde weniger mir als Uhrenlaien zu, sondern sei Aufgabe der gelernten Uhrmacher. Insoweit bin ich froh das genau das erfolgt ist.
Wer sich eingehend über die Herstellung von Uhren informiert hat weiß, das in den großen Uhrenfirmen sowieso, aber auch in mittleren und kleineren Manufakturen heutzutage zur Konstruktion und Fertigung die neuesten und teuersten CAD - Programme neben ebenso teuren Meß - und Kontrollsystemen eingesetzt werden.
Er weiß aber auch, das ein halbwegs guter, gelernter Uhrmacher, wie Generationen vor ihm, eine präzise laufende Uhr mit den althergebrachten Messwerkzeugen wie Feintaster, Mikrometerschraube usw. herstellen kann.
So wie gerade von Wolfgang gezeigt. Tolle Arbeit Wolfgang.
kommt, nur nichts mit dem Titel vom Dirk zu tun hat. Möchte daher sein Thema auch nicht kaputt machen.
Meine Bitte an Victor (Admin): Besteht die Chance, vom Link Zenith Taschenuhr die Kommentare #3, #8, #10, #11 und alle Folgekommentare ab Seite 2 aufwärts, jetzt hier voran zu stellen? Danke!
__________________________________________________________________________________ Stoppt, stoppt bitte mal! Ihr seid hier zu einem hohen %-Satz handwerklich ausgebildete UhrmacherInnen. Der geringste Teil der hier versammelten ForumsteilnehmerInnen absolvierte die Lehre in einer Uhrenfabrik. Arbeitet / arbeitete anschließend in einer Uhrenfabrik? Die Gesellenprüfung wurde ausschließlich vor der Handwerkskammer abgelegt. Nicht vor der Industrie und Handelskammer? Ist es auch richtig, sehr wenige absolvierten ein Praktikum (Vorbereitung für die Lehre oder Studium ist egal) in einer Uhrenfabrik? Zu meinem Verständnis bitte: Die Mehrzahl der ForumsteilnehmerInnen erlernte das ehrbare Uhrmacherhandwerk in einem kleinen, feinen Uhrmachergeschäft. Meister + 1 Lehrmädel oder Lehrjunge! Wenn es der Umsatz trug / trägt, dann gab / gibt es noch einen Gesellen. Gleichzeitig gibt es unter dem Dach des Uhrenwerkstatt-Forums Selbstständige und GeschäftsinhaberInnen. In den letzten 25-10 Jahren steht über der Geschäftsfront Juwelier & Uhrmacherbetrieb! Mit Trend hin zum Geschäft des Optiker - Juwelier & Uhrmacherbetrieb. Darf ich das so annehmen?
Bevor ich mich weiter aus dem Fenster lehne, muss eines ganz klar herausgestellt werden, nämlich das: Es ist vollkommen egal in welchem Geschäft, als Lohn-/Gehaltsempfänger ist ebenfalls nebensächlich, jeder seinen Lebensunterhalt verdient, alle Bemühungen der dort arbeitenden Menschen ist und bleibt ehrbar! Ist volkswirtschaftlich unverzichtbar. Ich persönlich fühle mich als Kundin in einem Handwerksbetreib, dem kleinen Geschäft um die Ecke, wohler als im Industriebetrieb (im letzteren kann ich kaum als Kundin was kaufen. Ausnahme in der für alle offene Werksverkaufsstelle)!
Ich versuche mal zu provozieren…! Der Kundenkreis rekrutiert sich entsprechend des Angebotes, des Sortiments und der Dienstleistung! Im, formuliere es mal so wie es doch in Wirklichkeit ist, im ungünstigsten Fall gibt es einen UhrmacherIn, ist zwar gut beschäftigt, aber das Hauptgeschäft erledigen OptikerInnen und Verkaufspersonal für Schmuck. Ich unterstelle sogar, um Personalkosten einzusparen steht im Vordergrund vieles muss in Personalunion erledigt werden.
Wahrlich kein Zuckerschlecken im Dschungel, im Raubtierkäfig zu überleben!
Nun komme ich zu ihnen ins Geschäft! Ich Lena L. bringe ihnen eine defekte und revisionsbedürftige Armbanduhr. Mit geübten, erfahrenen UhrmacherInnen-Blick analysiert ihr Verstand: Hersteller der Armbanduhr ZentRa, Kaliber nullachtfünfzehn (17 steiniges Ankerwerk). Herstellung um 1940. Also im ersten Moment nichts aufregendes. Erstdiagnose: Zapfenbruch Unruhewelle. Ersatzteile von der Manufaktur nicht mehr zu bekommen. In der Folge, alles Eigenleistung und ihr Kostenvoranschlag = 285,86 EUR. Ich stimme zu. Der Betrieb bekommt den Auftrag. Vorgabe: Ich will meine Armbanduhr mit dem Prädikat der Alltagstauglichkeit am soundsovielten wiederbekommen. Der Vertrag steht somit.
Richtig ist wohl, sie stellen notwendige Bauteile mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln her. Handwerkliche Einzelanfertigung. Es entsteht ein Unikat! Ob sie messen und was sie messen, wird ihre Entscheidung bleiben. Mit was sie messen ebenfalls. Schließlich sind sie die Fachfrau / der Fachmann. Prüfen?! Spätestens die Funktion wird den Erfolg oder Misserfolg ihrer Arbeit ergeben.
Wenn der Chef gut drauf war, dann steht ihnen eine Zeitwaage zur Verfügung. Der Chef war gut drauf!
Schlussendlich bin ich in den ersten Tagen nach ihrer Reparatur / Wartung zufrieden mit dem Ergebnis.
Ist es auch vorstellbar, 11 Tage nach Null (ich holte mein „Goldschätzchen“ ab) beginnt meine Armbanduhr so zu ticken wie es ihr gefällt. Täglich merkwürdiger. In der Konsequenz kann ich zwei meiner Geschäftstermine nicht pünktlich wahrnehmen. Ein Flieger starte ohne mich… und Ungemach mehr.
Können sie sich vorstellen, was in ihrem Geschäft, immerhin 5 Kundinnen / Kunden werden Zuhörer / Zuschauer, abgehen wird, wenn ich unangemeldet komme… Zu allem Überfluss möchte ich die ausführende Kraft der Reparatur selber sprechen und das am Arbeitsplatz… Können sie sich vorstellen mit welchen für sie ungewohnten Fragen ich sie zerpflücke… Können sie sich vorstellen dass es ggf. ein Rechtsstreit auf Schadensersatz geben könnte… Können sie sich vorstellen wie das Gerichtsverfahren ausgeht? Erinnerung: Auf See und vor Gericht ist man(n) Frau in Gottes Hand!
So…, 25.06. 23:15; hier mache ich erst einmal Feierabend!
… 26.06. und weiter geht’s:
Mein Wunsch ist es, den jungen Menschen, welche sich für die Uhrmacherausbildung ab kommenden Herbst entschlossen haben, zu dem Schritt zu gratulieren! Mein Wunsch ist es, allen jungen Menschen die in der Uhrmacherausbildung stecken, ggf. jetzt die GesellenInnen-Prüfung vor sich haben, kräftigst meine Daumen zu drücken! Wünsche euch faire PrüfungsmeisterInnen! Mein Wunsch ist es, junge Gesellen, Gesellinnen, junge Meister und junge Meisterinnen zu ermuntern, auch sie haben im heutigen Raubtierkäfig des Wettbewerbs eine Chance zur Selbstständigkeit sich redlich verdient! Die Zukunft der jungen Generation, der jetzigen Generation, die Zukunft gehört uns / euch! Nicht den alten, den pensionierten UhrmacherInnen! Und das schreibt ich, ich die nur eine 3 vorm Alter stehen hat!
Und mit dieser meiner Einstellung versuche ich mein Wissen, meine Erfahrung an die jungen Leute weiterzugeben. Sie zu sensibilisieren. In die jungen Menschen zu investieren, das trägt zum Erfolg der Generation bei.
Noch wenige Worte zur Tradition des Uhrmacherhandwerks. Es ist wohl unstrittig, schon mit dem 16-zehnten Jahrhundert begann das Wunder der Zeitanzeigemechanik. In den vielen darauffolgenden Jahren gab es immer wieder helle bis sehr helle Köpfe, welchen es beschieden war technische Verbesserungen einzuführen. Parallel müssen wir zur Kenntnis nehmen, auch in anderen Bereichen, d.h. um die Uhrmacherkunst herum, blieb die Welt nicht stehen.
Schmunzeln muss ich immer dann, da erzählt dir ein ins Alter gekommener Uhrmacher was von Tradition. Nämlich: He Mädel, das haben schon viele Generationen vor dir so gemacht, und deshalb machen wir das heute auch noch so! Wunderbar! Wie einfach doch Evolution ist! Wie einfach doch der traditionelle Fortschritt ist!
Ich überspitze bewusst, wenn ich anmerken muss: Uhrmacher arbeiten heute noch im Schein einer Ölfunzel, beim Kerzenlicht, Rotationsantrieb immer noch über das Fußpedal, Materialien wie anno dunnemals u.v.m. kann genannt werden.
Auch hier mein ganz klares Bekenntnis zum stetigen Fortschritt im Uhrmacherhandwerk, bis einschließlich der industriellen Uhrenherstellung. Nur der Fortschritt und das Arbeiten, das Handeln mit dem Fortschritt schaffen den Lebensraum der Uhrmacherzunft. Alles andere wäre Stagnation, Stillstand und… Aus! Nun hoffe ich mal, es hat jeder mitbekommen wie Lena L. tickt!
Warum also mein Einwand bezüglich der Mess- und Prüfmittel? (Später mehr …)
Wo besteht das Problem, eine Uhr, die 70 Jahre alt ist, durch einen Uhrmacher revisionieren zu lassen, der auch 70 Jahre alt ist, mit Werkzeug, das ebenfalls 70 Jahre alt ist?
Im Sinne des historisch korrekten Erhaltens ist es wohl eher zuträglich, zeitgemäß in Stand zu setzen.
Wahrscheinlich muss die Gute nur mal auf den Entmagnetisierer - das brauchen die insbesondere dann, wenn sie modernen Messmitteln mit starken elektrischen Feldern ausgesetzt werden. Keine Ahnung, was da heute so alles drin steckt in dem Teufelszeug!
Und wer im Top-Management eines Unternehmens in der Art unterwegs ist, dass Konventionalstrafen drohen, hat doch bestimmt ein Handy, findet die Bahnhofsuhr, kann ganz modern nach der Zeit "twittern", auf die Mikrowelle gucken... oder?
Zitat von Lena im Beitrag #1Nun hoffe ich mal, es hat jeder mitbekommen wie Lena L. tickt!
Ich befürchte... *ääääh* ja nee - noch nicht so ganz.
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20.06.2012 10:05 (zuletzt bearbeitet: 20.06.2012 17:48)
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