Hallo…,
Victor besten Dank für die Verlagerung der Beiträge!
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… so..., mach ich mal weiter!

Auf dem Bild vom Dirk fiel mir die Micrometerschraube auf. Sehr rustikal, d.h. somit schon arg in die Jahre gekommen.
„…in die Jahre gekommen…“! Genau das ist der Punkt.
Jede mechanische Bewegung mehrerer Metallteile aufeinander verursacht Reibung. Reibung = Verschleiß = Abrieb = … Zapfen zu klein, Welle zu klein oder umgekehrt, Lagerloch zu groß u.s.w.
Auch die Messmittel, die Prüfmittel unterliegen durch den alltäglichen Gebrauch der Abnutzung.

Ist keinem von uns schon mal sein Messschieber oder ähnliches heruntergefallen?
Hat noch nie einer von uns den Messschieber als ideales Anreißwerkzeug benutzt?
Hat noch nie einer von uns an den Kanten / Ecken des Messschiebers eingeschlagene Kerben bemerkt?

Es soll auch Zeitgenossen geben, die ein Drehteil bei Rotation nachmessen.
Bitte nicht den Kopf schütteln…, alles schon vorgekommen!

Ich bin sicher, jeder kann sich so einen Verschleiß über die Jahre vorstellen.

Gleichzeitig bin ich mir sehr sicher, alle besitzen nur einwandfreie Messmittel. Ja doch…

Ob ein z.B. Messschieber noch genau das zur Ablesung bring, was das zu messende Teil „X“ tatsächlich hat, das kann selber schnell gecheckt werden. Stichwort: Endmaßkasten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Endma%C3%9F

Dito für die Mikrometerschraube.
Mein Vorschlag, alle 2-3 Jahre den Endmaßkasten zur Kalibrierung in das regional nächste Eichinstitut geben. Bei Prüfdornen, zur Durchmesserprüfung, ebenfalls so verfahren, d.h. den Prüfdornkasten regelmäßig eichen lassen.

Übrigens, eine Lehre misst nicht. Mit Lehren wird geprüft. Attribut-Prüfung, um es auf den Punkt zu bringen. Lehren sind zum Großteil so ausgelegt, dass das Prüfteil eingelegt, gesteckt oder oder wird.
Das Prüfergebnis sagt lediglich aus: Teil in Ordnung oder Teil nicht in Ordnung.
Ausnahme: Lehren mit Messuhren. Jede Prüfung, das geprüfte Teil ergibt ein Maß.

Mein Beispiel mit der ZentRa-Armbanduhr sollte fiktiv gesehen werde. Nur Beispielfall, aber: Noch ein Wort zur Produkthaftung! Also wann kann die Person zur Rechenschaft gezogen werden, die die Arbeit ausgeführt hatte:
Der einzelne Mitarbeiter kann haftbar gemacht werden, wenn nachgewiesen wird (durch die Justiz), dass dieser grobfahrlässig / vorsätzlich:
- Anweisungen nicht eingehalten hat.
- Dokumente gefälscht hat.
- Vorgaben nicht eingehalten hat.
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Jetzt zum eigentlichen Titel des Themas: Meß- und Prüfmittel in der Uhrmacherwerkstatt (Im Handwerk & Industrie)

Schon vor hunderten von Jahren und bis Ende des 20zigsten Jahrhunderts gab es in den Uhrmacherwerkstätten, dann ab ca. 1850 in den Uhrenfabriken (USA, England, Schweiz, Deutschland usw.) historische Mess- und Prüfmittel.

In den wenigsten Fällen kennen wir noch das Aussehen der „Gerätschaft“ und noch weniger wohl die Anwendung der damaligen Mess- und Prüfmittel.

Nun meine Bitte: Hat der Eine oder der Andere alte Literatur griffbereit, in der solche historischen Mess- und Prüfmittel per Zeichnung, per Skizze, per Bild dargestellt wurden?

Vielleicht auch Zugriff auf Werkbücher, Berufsschulliteratur, Ausstellungsstücke in der Berufsschule / Meisterschule oder oder…

Prima wäre es, wenn gleichzeitig, also mit dem Bild, den Bildern eine Anwendungsfall beschrieben werden kann!
Sinn und Zweck des Messmittel, des Prüfmittel?

Genial natürlich, sollte jemand von uns sogar selber noch über historisch sehr alte, alte Mess- und Prüfmittel verfügen. Dann kann der Anwendungsfall bildlich dokumentiert werden.
Ich selber habe mich bezüglich historischer Mess- und Prüfmittel an die DGC, Nürnberg, gewandt. Ich hoffe, von dort Material zu bekommen.

Also auf geht’s … Ich bin gespannt was alles ausgegraben wird... Ich freue mich auf eure Beiträge...

Mein Beitrag richtet sich an Uhrmacherlehrlinge im 1. Ausbildungsjahr:

Für die Zwischen- und Gesellenpruefung vor der Landesinnung Hamburg
ist noch immer die "braune Reihe" relevant:
"Die Uhrmacherschule - Eine Fachbuchreihe für die Berufsausbildung, Knapp Verlag Düsseldorf, 1966"
Für dieses Thema siehe im Buch "Werkstoffe und Arbeitsverfahren" von Hermann Brinkmann:
Kapitel "Messen und Messwerkzeuge, b) Messzeuge" S. 73 bis 80

Darin sind alte und noch gebräuchliche Messwerkzeuge für den Uhrmacher abgebildet.
Wichtig ist die Unterscheidung zwischen unmittelbaren und mittelbaren Messungen, jeweils mit Beispielsnennungen.
Besonders wichtig sind die acht Punkte zu Messfehlern.
(Für Abbildungen dazu vgl. Arbeitsblatt "Messunsicherheiten" der Gewerbeschule Lörrach (PDF), www.ulrich-rapp.de/stoff/pruefen/index.htm )

Aus dem "Fachkundebuch Metall" aus dem Europa Lehrmittelverlag (genauere bibl. Angaben kann ich erst im Sept. nachreichen)
sind typische Prüfungsfragen
- was ist eine Messuhr?
- Benenne die Einzelteile einer Bügelmessschraube
- was ist eine Gefühlsratsche?
Ablesebeispiele auf der Skala
- aus welchen Einzelteilen besteht ein Messschieber? wie wurde er früher bezeichnet?
Ablesebeispiele bei Nonius 1/10; 1/20; 1/50

Damit ist in der Theorie das Thema so gut wie abgedeckt.

Wie ist der Erwartunghorizont in Süddeutschland?

Gestern auf der Suche nach einem Werkzeug aus Zufall bei meinem Uhrmacher in einer Schublade entdeckt. Einfach nur schön.