... und sie mit einem Wohnzimmer-tauglichen Gehäuse versehen.
Die sieht richtig schick aus. Danke fürs Zeigen.

Dann will ich hier mal auch meine HU zeigen.
Es ist ebenfalls eine HU 22/60 S, wobei ich für das "S" keinen Anlass sehe.

WU RFT HU22-608 24 V- Nr 116 (rgx16).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

F-Nr. lt. Typenschild: 0116
F-Nr. lt. Prüfkarte: 007087/116
Prüfdatum: 18.9.1978
Uhrwerk-Nr.: 006205

Lt. Prüfkarte soll die Uhr eine SE besitzen, hat sie aber nie gehabt. Am Einsatzort gab es eine Signal-NU, die diese Aufgabe übernahm.

Habe auch noch eine SNU von Elfema rumstehen. Hat noch wer eine passende SNU? Die gabs js such in verschiedenen Versionen.

In meiner Zeitzentrale habe ich die SI-NU von GWL (Gerätewerk Leipzig) im Einsatz. Diese war auch ursprünglich mit meiner HU22 verbandelt und hatte bis Anfang der 1990er Jahre die Dampfpfeife (wurde zuletzt mit Druckluft betrieben) angesteuert, mit der die Schichtwechsel und Pausen signalisiert wurden.

NU RFT Gerätewerk Leipzig SiNU (rgxNU10).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

EIn sehr schöner Uhrenkasten, Bartheho! Wie bist Du zu diesem Uhrenkasten gekommen?

Das Werk selbst habe ich zerlegt und gereinigt, mit einem 12v Getriebemotor versehen und mit einem stündlichen Aufzug über eine Steuerelektronik versehen. Auf der vorderen Werkplantine sitzt dazu ein Endlagenschalter, der der Steuerelektronik die obere Endlage des Gewichts mitteilt.
2022-07-15 19_04_40-Greenshot.png - Bild entfernt (keine Rechte)

Das Pendel und das Gewicht hatte ich bei einer Berliner Galvanikfirma, das neue Gehäuse ist von einem guten Tischler.
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Hallo,
ich habe auch ein HU 22/60 im Wohnzimmer hängen. Im Sommer wo es ein paar Grad wärmer war als jetzt gins sie sehr genau (1sec/Woche :-)) , jetzt geht sie leicht vor.
Kann man an dem Alu-Ausdehnungskörper im Pendelgewicht was regulieren um die Kennlinie zu verbessern?
Gruß
Lothar

Hallo Lothar,
Die Kompensation der Längenausdehnung der Pendelstange geschieht durch die Aluhülse. Wenn Du gemessen hast, wieviel die Uhr pro Tag bei welcher Temperaturänderung falsch geht, kannst Du die benötigte Länge des Alurohrs berechnen.
Dazu solltest Du Meßwerte bei jeweils konstanten Temperaturen über mehrere Tage haben, sonst werden die Meß- und Ableseunsicherheiten zu groß.
Wenn die Uhr jetzt vor geht, ist das Pendel zu kurz. Das heißt die Pendelstange hat sich mehr zusammengezogen, als das Kompensationsrohr. Um dies auszugleichen, muß das Kompensationsrohr länger werden, damit es sich mehr zusammenziehen kann.
Um wieviel, kannst du über die Temperaturdifferenz und den Längenausdehnungskoeffizient von Aluminium berechnen.
Vorher rechnest Du den Längenunterschied des Pendels, der zu dem gemessenen Gangunterschied führt.
Da Du aber den Ausdehnungskoeffizient der verwendeten Aluminiumlegierung nicht kennst, ist das alles Kaffeesatzleserei.
Es wird deshalb mehrere Versuchsrunden brauchen, bis es passt.
Praktisch machst Du Dir Rohrabschnitte in verschiedenen Längen, um das bestehende Rohr zu verlängern und probierst es aus.
Nimm dazu Rohr aus einem Material, dessen Ausdehnungskoeffizient Du kennst.
edit: Du kannst das Rohrstück genau solang machen, dass es die benötigte Längendehnung macht, unabhängig von den Längendehnungen der Stange und des bestehenden Rohrs. Die Längendehnung des Stücks der Pendelstange innerhalb des Rohrstücks habe ich dabei mal vernachlässigt.
Weitere Optimierung wäre dann Luftdruck/dichtekompensation, da wird es dann aber schnell kompliziert.
Grüße
Achim

Hallo Achim,

danke für Deine Antwort. Mir ist schon klar, dass durch eine Änderung der Ausdehnungshülse ein Effekt erreichbar ist. Ich hatte nur gehofft, dass das einstellbar und damit reversibel wäre.
Gruß
Lothar

Hallo Lothar,
nach dem Lesen Deiner früheren Beiträge hätte ich es vermutlich nicht so ausführlich beschreiben müssen.
Solange Du nur Hülsen einfügen musst, ist es zumindest reversibel. Absägen würde ich auch nicht wollen.
Grüße
Achim

So unterschiedlich ist die Wärmedehnung verschiedener Alu-Legierungen nicht, da kann man schon etwas rechnen, zumal es ja "nur" um die Feineinstellung geht. Aber ich würde auch nicht an der vorhandenen Hülse rumbasteln, sondern ein Alurohr kaufen und das passend machen (aufbohren, abdrehen) und damit dann weiter "spielen" :-)

LG, Willy

Ich habe meine HU22 im Februar bei einem sehr netten Sammler in Holland erworben. Die Uhr lag auf dem Dachboden, wir habe sie gemeinsam über die enge Klapptreppe ins Obergeschoss "abgeseilt". Dort hingen noch weitere vier Sekundenpendeluhren, welche ebenso (aus Platzmangel) zum Verkauf standen. Ansonsten war das ganze Haus voll mit "elektrischen" Uhren - mir stand vermutlich die ganze Zeit die Kinnlade offen. Ganz viel exotische Uhrentechnik, für mich manchmal fast Steampunk...

vps-1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Aber nun zu meiner HU22:

Typenschild.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Pruefkarte.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Innen.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Werk.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

RFT01.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Insgesamt ist die Uhr in einem sehr schönen Zustand. Sie läuft gut und auch recht genau, allerdings gibt es beim Aufzug ein paar Probleme. Ich würde sie gerne komplett revidieren, habe aber dazu einige Fragen. Gibt es vielleicht schon einen Thread zum Thema Überholung / Reparatur / Instandhaltung einer RFT HU22?

Viele Grüße aus Hessen,
Bernd

Hallo Bernd,
da hast Du Glück gehabt. Auf den Fotos sieht der Zustand sehr gut aus.
Die RFT ist fast baugleich zu den Siemens HU 10 Mutteruhren. Dazu gibt es hier im Forum viele Beiträge.
Die Anleitungen zur Überholung von RFT und Siemens findest Du hier:
https://clockdoc.org/default.aspx?aid=9036
https://clockdoc.org/default.aspx?aid=4862
Der Aufzug funktioniert, wenn richtig eingestellt, zuverlässig.
Beschreibe mal das Problem genauer.
Grüße
Achim

Zitat von Berndstein im Beitrag #26

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Ich habe meine HU22 im Februar bei einem sehr netten Sammler in Holland erworben.

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@Roland - nein, der nette Holländer hieß van de Pas.

@Achim - danke für die Links zu den Dokumenten! Der Aufzugsmagnet meiner HU22 zieht manchmal nicht 2x nacheinander, sondern öfter (3-5x) an. Das hat offensichtlich damit zu tun, dass Steuerhebel 3 den Vorkontakt nicht sperrt. Wobei ich in diesem Punkt die Anleitung nicht verstehe. Da steht, dass Steuerhebel 3 durch die Nockenscheibe auf der Sekundenachse freigegeben wird. Das passiert aber schon einen Augenblick früher, der Hebel fällt aber erst nach dem 2. Aufzugsvorgang in die Sperrstellung - oder auch nicht. Gibt es da einen zweite "Freigabe", oder klebt da vielleicht einfach etwas verharztes Öl? Überhaupt scheinen im Werk reichlich Ölreste vorhanden zu sein, so klebt die Feder des Sekundenkontaktes einen Augenblick nach ihrer Freigabe durch den Betätigungshebel an selbigem fest und löst sich dann mit einem leisen, aber vernehmbaren "Pling". Der Aufzugsmagnet tut außerdem manchmal etwas, was ich als "Rattern" oder "Prellen" bezeichnen würde.

Soviel zum bisher einzigen offensichtlichen Problem. Allerdings habe ich noch einige Fragen. Soll ich die auch hier stellen oder doch einen neuen Thread dafür aufmachen? Danke für Eure Hilfe!

Grüße,
Bernd

Hallo Bernd,

aus meiner Sicht passen weitere Fragen zur HU22 natürlich in diesen Thread.

Ein mehrmaliges oder stotterndes Anziehen des Aufzugmagneten hatte ich vor einiger Zeit an meiner HU22 auch. Das Problem wurde durch Abbrand am Nachholkontakt verursacht. Nachdem ich alle Kontakte mit einer Kontaktfeile geglättet hatte, funktionierte der Aufzug wieder normal.

Übrigens: Zu meiner Frage nach Herrn Bosschieter. Der Herr hat eine interessante Internetseite über die Entwicklung der Elektrouhren geschaffen. Leider ist sie nicht mehr zeitgemäß. Die tollen Animationen basierten auf dem Shockwave Flashplayer, der aus Sicherheitsgründen von Browsern nicht mehr unterstützt wird. Aber auch ohne die Animationen enthält die Seite viel Wissenswertes.
Dies ist der Link zu der Seite: Electric Clocks

Roland