Nabend.
Liebe Leut, die Pendelgabel dieser Uhr ist viel zu hoch mit Zinn an die Ankergabel gelötet worden.
Wie bekomme ich die richtige Länge raus und wie befestigt man so etwas fachmännisch ?
Meine Recherchen haben bisher nichts brauchbares ergeben. Deshalb bin ich um jede Hilfe dankbar!
Gruß AndiFullSizeRender.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

kurz oberhalb der Nase wo sich der dunkle querstrich befindet.
MfG

Hallo Andi,

Manfred hat die richtige Position schon genannt.

Eine sauber ausgeführte Weichlötung auf Stoß ist die angebrachte Methode. Ich würde ein Stück Messingblech gleicher Dicke auf die richtige Breite zufeilen und löten.


Viele Erfolg!

Matthias

Ich bin da eher skeptisch, das weiche Lötzinn wird wegen der ständig wechselnden Krafteinwirkung mit der Zeit mürbe werden und brechen. Ich halte an der Stelle Hartlöten für die bessere Methode.

lg Christian

Hallo Christian,

weich- oder hartlöten wird immer eine Diskussion sein.

Wo es die Festigkeit erlaubt, löte ich Messing immer weich,weil das die materialschonendere Methode ist. Im Modellbau habe ich feine Bauteile auch schon kaputt-hartgelötet. Zugfestigkeit beim Weichlot (gerade nachgelesen) ist ca. 50 N/mm2.
Bei einer geschätzten Fläche von ca. 2 mm2 mache ich mir um die Festigkeit keine Sorgen.

Das ist ein original gelötetes Lenzkirch-Federhaus.

483_Lenzkirch.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)


Viele Grüße

Matthias

In einer Passung (wie eben Federhaustrommel und Rad) ist Lötzinn sehr stabil, aber flach oder auf Stoß gelötet ist es nicht sehr haltbar und sieht auch noch sehr unprofessionell aus!

LG Thomas

Zitat von masterpiece im Beitrag #6

---

In einer Passung (wie eben Federhaustrommel und Rad) ist Lötzinn sehr stabil, aber flach oder auf Stoß gelötet ist es nicht sehr haltbar und sieht auch noch sehr unprofessionell aus!

LG Thomas

---

Hallo Matthias,
ich mach mir ja nicht prinzipiell wegen dem Weichlöten Sorgen. (obwohl für manche Uhrmacher Lötkolben eigentlich Waffenscheinpflichtig sein müssten.)
Nein, was mir dabei Sorgen macht ist das an der Pendelgabel die Kraftrichtung ständig um 180° wechselt. Nimm einfach mal ein Stück Lötzinn und biege das ein paar mal hin und her.
Das zerbröselt dier im null komma nix zwischen den Fingern. Es gibt schon genug Anwendungsmöglichkeiten für's Weichlöten aber ich denke das ist einfach die falsche Stelle dafür.

lg Christian

Habe im Alter von 10 Jahren einen Freischwinger u.a. mit genau diesem Problem zum Uhrmacher gegeben. Der Meister hatte wahrscheilich einen Pakt mit dem Leibhaftigen, denn er hat (weichgelötet). Seitdem läuft die Uhr ununterbrochen, von ca. 5 Pausen zwecks Werksrevision und einigen Stillständen wegen längerer Urlaube mal abgesehen. Das sind jetzt 44 Jahre. Bröseln tut da nix.

Wenn ich so was weichlöten würde, würde ich einen schönen Schwalbenschwanz anfertigen, die beiden Teile mit netter Passung ineinander schieben und dann weich löten, damit das alles nicht seitlich auseinanderfällt. Die Lötung hat dann gar keine Kraft zu übertragen, das ist dann formschlüssig. Wenn man das sauber macht, ist gegen Weichlöten nichts einzuwenden. Außerdem kann man das dann kaum sehen, wenn man fein alles wieder versäubert.

Es dauert dann natürlich etwas, aber das sollte diese Sache wert sein.

Frank

Zitat von Typ1-2-3 im Beitrag #10

---

Wenn ich so was weichlöten würde, würde ich einen schönen Schwalbenschwanz anfertigen, die beiden Teile mit netter Passung ineinander schieben und dann weich löten, damit das alles nicht seitlich auseinanderfällt. Die Lötung hat dann gar keine Kraft zu übertragen, das ist dann formschlüssig. Wenn man das sauber macht, ist gegen Weichlöten nichts einzuwenden. Außerdem kann man das dann kaum sehen, wenn man fein alles wieder versäubert.

Es dauert dann natürlich etwas, aber das sollte diese Sache wert sein.

Frank

---

würd die Gabel erstmal entlöten,dann haste warscheinlich schon die richtige höhe und denn entweder ab zum Goldschmied oder die anderen beschriebenen Arten
ausprobieren.
MfG

Weichlöten mit dem Lötkolben ist bei Uhren natürlich Murks. Gar keine Frage. Wenn man aber - so wie ich es in so einem Fall mache - einen schönen Lötspalt anfertigt und dann ein gaanz kleines Stück Lötzinn angibt und mit der Flamme lötet - so wie es der Goldschmied auch macht - dann wird das auch richtig gut und man sieht die Lötnaht kaum.

Frank

Das stimmt. Ein Lötkolben bringt selbst mit einer breiten Spitze bei 450°C auf die Flächen die in der Uhrmacherei vorhanden sind, gar nicht diese Hitze damit das Lötzinn sauber und gleichmäßig in die Ecken und Spalten zieht.