ich habe mal eine Frage an die Uhrmacher hier im Forum. Vor kurzem habe ich mir eine Jahresuhr der FA. Schatz gekauft. Nachdem sie immer nur ca. 1 Std. lief, habe ich sie zerlegt und festgestellt, dass die Uhr eine Ölsardine und total verdreckt ist. Also alles gereinigt und poliert. Beim Zusammenbau aber habe ich gemerkt, dass der Zapfen des Ankers doch sehr viel Spiel im Lager hat. Nun meine Frage, wieviel Spiel ist hier noch normal? Der Zapfendurchmesser beträgt 0,6 mm und das Lager hat 0,67 mm also 7 Hundertstel Luft. Klingt erstmal nicht viel, ist aber optisch schon deutlich zu sehen. Muss da ein neues Lager rein? Vielen Dank schon mal für Eure Unterstützung.
nicht so einfach anhand des Fotos zu sagen. Das Lager hat schon etwas mehr Luft,du kannst ja auch noch im Drehfutter die Eingrifstiefe ändern. Bau Provisorisch zusammen und schau ob der Anker im Lager springt.Dann brauchste ne neues Lager.
das Lager hat schon sichtbar Spiel, wenn man mit der Kornzange die Welle des Ankers bewegt. Ich vermute mal, dass sich das bei dieser Uhr wohl auch sofort bemerkbar machen wird in Bezug auf die Eingriffstiefe des Ankers. Bei Jahresuhren - so habe ich gelesen - ist wohl sehr wichtig, dass die Lager alle tip top in Ordnung sind. Merkwürdig ist nur dass das Lager keine ovale Form hat, also noch nicht ausgelaufen ist. Wieviel Spiel haben diese Lager eigentlich üblicherweise?
besten Dank für die Auszüge aus dem Buch. Du hast recht, damit ist die Zapfenluft rein rechnerisch um 4/100 zu groß. Das deckt sich auch mit meinem subjektiven Eindruck...
haben den die restlichen Lager alle weniger Spiel und sind i.O.? Meist ist das eine Lager nicht das einzige Problem. Bei Jahresuhren ist es so ne Sache, die brauchen manchmal wirklich jedes Quäntchen Kraft was möglich ist um zu laufen. Dann gibts da noch etliche FehlerQuellen an Pendelfeder und Hemmung usw. Viele Fehler verzeiht einem diese Art Uhren jedenfalls nicht...Wünsche aber jedenfalls Gutes Gelingen!!!
Hab auch so einen schwierigen Kandidat, da sind alle Lager und Hemmung o.k.uind sie geht trotzdem kein volles Jahr...experimentiere gerade mit der Gabelhöhe...
Gruß Thilo
Gruß Thilo
Alle wachsen über sich hinaus, doch wer davon blüht auf, wer davon gedeiht? (L. Maly)
das habe ich auch gelesen, dass Jahresuhren da sehr empfindlich sind. So wie es momentan aussieht, sind es wohl drei Lager... Übrigens, nicht alle Jahresuhren laufen auch ein Jahr lang. Es gibt auch welche, die z. B. nur ein halbes Jahr laufen.
schau Dir den Zapfen genau an, möglichst unter einem Mikroskop. Wenn der Zapfen nicht eingelaufen ist, und das Lager -wie Du schon festgestellt hast- auch noch schön rund ist, liegt meiner Meinung nach kein übermäßiger Verschleiß vor, der den Fehler verursacht.
Dann würde ich zunächst das Lager belassen wie es ist, und an anderer Stelle auf Fehlersuche gehen. Mit Jahresuhren habe ich leider keine Erfahrung.
Auf den Anker wurde ja schon ganz schön eingedroschen.... Wichtig ist, dass der Ankerstift aufs Beste am wirksamen Teil zylindrisch ist und vollkommen glatt und poliert ist. Die Gabel muss an den Berührungsstellen auch vollkommen glatt und poliert sein. Das Gabelspiel so knapp wie möglich, darf aber nicht klemmen. Die Gabel so hoch wie möglich setzen, den Ankerstift so nah wie möglich zur Pendelfeder biegen. Da die Zugfeder sich äußerst langsam entspannt, darf sie nicht kleben. Sie sollte auch absolut glatt sein und nur leicht geölt werden, evtl. etwas Graphitpulver mit ins Federhaus pusten. Ab Minutenrad, in Richtung Anker, dünnflüssiges Öl verwenden und nicht übermäßig Ölen. Viel Erfolg und Gruß! Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
das ist ja das eigenartige, alle Zapfen und Lager sehen gut aus. Keine Riefen und kein ovales Loch. Nur halt etwas viel Spiel für meinen Geschmack. Da ich die Uhr nicht noch einmal zerlegen möchte, wenn sie fertig zusammengebaut ist habe ich gedacht, ich mache es lieber gleich richtig...
das habe ich auch gelesen, dass Jahresuhren da sehr empfindlich sind. So wie es momentan aussieht, sind es wohl drei Lager... Übrigens, nicht alle Jahresuhren laufen auch ein Jahr lang. Es gibt auch welche, die z. B. nur ein halbes Jahr laufen.
Gruß, Holger
ja, halbjährige hab ich auch zwei...die laufen besser als die eine einjährige, die leider nur 4 Monate geht...
Gruß Thilo
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Zitat von masterpiece im Beitrag #10Die Gabel so hoch wie möglich setzen, den Ankerstift so nah wie möglich zur Pendelfeder biegen.
Ich experimentiere garade damit, die Gabel eher tiefer zu setzen... der recht hohe Punkt (Maß laut Literaturagabe) geht bei mir garnicht... Durchs Tiefersetzen wird die Schwingungsweite zwar geringer, aber die beiden "Klickpunkte" rücken auch näher zusammen...hab ich zumindest so beobachtet. Mit dieser Ändereung läuft sie schon drei Tage, ohne das ich nach den 4 Monaten wieder aufgezogen habe..es hat also erstmal was gebracht..wie lang weis ich nicht...
Das Ranbiegen des Stiftes Richtung Pendelfeder hat bei mir leider auch nichts gebracht.
L.G. Thilo
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"So weit wie möglich" muss eben manchmal experimentell festgestellt werden. Die Höhe der Gabel beeinflusst die Amplitude, die richtige Stellung des Stiftes verhindert das Flattern. Wie es scheint, reicht die Antriebskraft der Feder deiner Uhr nicht aus. Allerdings hatte ich einmal den Fall, dass die Zugfeder zu stark war und daher die Ruhereibung der Hemmung so groß war, dass die Uhr nach sehr kurzer Zeit stehen blieb. Mit einer schwächeren Feder luef sie dann. Und das sogar heute noch.... Ansonsten gilt das vorhin von mir geschriebene für alle Jahresuhren.
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Zitat von masterpiece im Beitrag #10Auf den Anker wurde ja schon ganz schön eingedroschen.... Wichtig ist, dass der Ankerstift aufs Beste am wirksamen Teil zylindrisch ist und vollkommen glatt und poliert ist. Die Gabel muss an den Berührungsstellen auch vollkommen glatt und poliert sein. Das Gabelspiel so knapp wie möglich, darf aber nicht klemmen. Die Gabel so hoch wie möglich setzen, den Ankerstift so nah wie möglich zur Pendelfeder biegen. Da die Zugfeder sich äußerst langsam entspannt, darf sie nicht kleben. Sie sollte auch absolut glatt sein und nur leicht geölt werden, evtl. etwas Graphitpulver mit ins Federhaus pusten. Ab Minutenrad, in Richtung Anker, dünnflüssiges Öl verwenden und nicht übermäßig Ölen. Viel Erfolg und Gruß! Thomas
Ja, der Anker sieht irgendwie selbstgebaut aus. Aber trotzdem ganz gut gemacht. Danke für die hilfreichen Tipps. Mal schauen, ob ich das Gerät zum Laufen bekomme, klingt ja alles irgendwie nach einer kleinen geheimen Wissenschaft...
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20.05.2017 18:38
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