Danke für die Erklärung. Ich hatte ja das Federhaus ausgebaut und separat gereinigt.
Das mit der wasserfreien Reinigungslösung war mir nicht bekannt. Werde ich mir besorgen.
Wenn die Uhr abgelaufen ist, erfolgt die übliche Revision mit Prüfung aller Teile.
Viele Grüße
Karsten

Hallo Phil,

Deine harsche Kritik ist etwas überzogen.
Zum einen ist Elma 1:9 durchaus für Kleinuhren geeignet und auch konzipiert. Mit dem richtigen Spülmittel bleiben da keine wässrigen Rückstände übrig.
Auch gab es Zeiten, als Uhren noch Gebrauchsgegenstände waren und keine hochgeschätzten Sammlerstücke, da war Reinigung nicht völlig zerlegter Werke üblich und anders gar nicht bezahlbar. Auch die Renigungsmaschinen waren für diese Vibrationsreinigung ausgestattet.

Ob diese Methode schlechter reinigt, ist eher Glaubenssache. Ein renommierter Uhrmacher erzählte mir vor vielen Jahren, dass er dazu ausgiebige Versuche unternahm und Unterschiede nicht feststellbar waren.

In einem allerdings sind wir uns einig: Vintage Uhren, solche, die Jahrzehnte liefen, müssen zerlegt werden, um die von Dir geschilderten Schäden entdecken zu können.

Hallo Frank,
vielen Dank für deinen Beitrag, der mich aber noch mehr verunsichert hat.
Ich hatte mein Werk ja im wasserbasierten Spülmittel von Elma im Ultraschall wie beschrieben gereinigt. Danach mit destilliertem Wasser gespült und nach dem Abblasen mit Preßluft aus der Spraydose vorgetrocknet. Danach in Petroläther die wahrscheinlichen wässrigen Rückstände ausgespült und dann das Werk nochmals ausgeblasen und auf einer Heizplatte getrocknet. Anschließend geölt. Sämtliche anzubauenden Teile auf herkömmliche Art gereinigt und montiert. Die Uhr lief auf der Zeitwaage mit dem Selben Ergebnis wie zuvor. Lediglich der Schwingungswinkel hatte sich von ca. 200 auf ca. 250 Grad verändert.
Was du über die Reinigung nicht zerlegter Werke sagst, deckt sich mit meinem Wissensstand. Ein alter Uhrmachermeister erzählte mir mal, dass die separat ausbaubaren Federhäuser zwei Gründe hatten. Zum einen sollten sie bei Federbruch, was früher wesentlich häufiger vorkam, den Einbau einer neuen Feder erleichtern und zweitens müsste man dadurch das Werk bei der Reinigung nicht komplett zerlegen.
Ich werde also meine Spezimatic, die ich im Wechsel mit anderen Uhren nur sporadisch trage, in ihrem jetzigen Zustand belassen. Ich pflichte dir bei, dass ich bei der Revision moderner Werke diesen Weg (Reinigung im zusammengebauten Zustand) für falsch halte.
Viele Grüße
Karsten

Noch ein schönes Video zum Thema Reinigungsmaschine

Zitat von Spd2109 im Beitrag #19

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Ich hatte mein Werk ja im wasserbasierten Spülmittel von Elma im Ultraschall wie beschrieben gereinigt. Danach mit destilliertem Wasser gespült und nach dem Abblasen mit Preßluft aus der Spraydose vorgetrocknet. Danach in Petroläther die wahrscheinlichen wässrigen Rückstände ausgespült

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Eine Spezimatic muss auf Grund ihrer Konstruktion zur Reinigung komplett zerlegt werden weil man anders nach der Reinigung gar nicht alle Lagerstellen ölen kann.
Insofern hat Phil Recht, ich betrachte diese Arbeitsweise bei dieser Uhr ebenfalls als Pfusch mit der Folge einer nun voranschreitenden Zerstörung bestimmter Bauteile.
Im Übrigen ist das Einfädeln der Räder kein Hexenwerk, wenn man weiß wie und in welcher Reihenfolge man es machen muss.

Hallo Frank

Siehe hier

https://de.wikipedia.org/wiki/Petrolether

Werde heute Abend mal meinen Chemie-Dottore fragen.

Gruß Gerd

Petrolether ist schon gut geeignet, das geht in die Richtung Testbenzin/Siedegrenzbenzin/Wundbenzin und verdrängt Wasser erfolgreich.

Die Alkohole haben als Spülung zwar die schöne Eigenschaft das Wasser in Lösung zu bringen, aber häufig bleiben weißliche Rückstände nach der Trocknung zurück. Bei einer sauberen Benzinfraktion vedunsten die Rückstände ohne Spuren und man kann das eingetragene Wasser nach einiger Zeit am Gefäßboden abziehen und somit die Standzeit verlängern.

Vielen Dank, daß Ihr meinen Faden nach nunmehr 6 Jahren wiederbelebt habt!

In der Zwischenzeit habe ich sehr viel Erfahrung und Werkzeug sammeln können, etliche Seminare, u.a. bei Flüthe und der DGC, besucht und nicht nur Dreiviertelplatinen bereiten keine Schwierigkeiten mehr.

Was die Reinigung betrifft, sehe ich es wie @Philclock . Ich zerlege meine Uhren generell bis auf's letzte Schräubchen. Nicht nur, daß so eine Reinigung viel effektiver und bis in die letzten Winkel geht, sondern auch um jedes Teil gründlich zu kontrollieren.
Ich benutze übrigens Platina 1:20 im US ( keine Federn!) spüle dann mit warmen Wasser, destilliertem Wasser, dazwischen gründlich alle Wasserreste entfernen, dann mit platina wf2, vor der Trocknung durch Wärme.
Das Ergebnis sind blitzblank scheinende Teile.
Anker, Unruh- und feder reinige ich mit One Dip (heißt jetzt, glaube ich, B-dip).

Bestimmt benötige ich zur Montage dieser Dreiviertelplatine noch etwas länger als 10 Minuten.
Aber, für mich ist bei dieser faszinierenden Tätigkeit als intensives Hobby auch der Weg das Ziel

Zitat von Philclock im Beitrag #26

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Ach naja ich meine das gar nicht Böse, man will ja nur den Leuten eigene Erfahrungen ersparen. Ich kann mich erinnern, dass einige Teile mit der wässrigen Reinigungslösung stark reagiert haben, das braucht doch kein Mensch. Und wenn das Werk nicht komplett zerlegt ist, dann passiert es durchaus auch schon mal,
dass eine weitere Spülung eben nicht die Rückstände alter wässriger Reinigungslösung komplett weg nimmt. Auch hab ich schon sehen, dass sowas auf Vergoldungen gegangen ist. Das braucht doch kein Mensch.

Es gibt eine Reinigungslösung und eine Spülung, die ich persönlich nur wärmstens Empfehlen kann.

https://www.flume.de/de/index.php/detail...3a6bcf27ddf582a

L und R Reinigungslösung 111

https://www.flume.de/de/index.php/detail...3a6bcf27ddf582a

L und R Spülungslösung 3

https://www.flume.de/de/index.php/naviga...11e28478b13d31c

Beste Grüße sendet
Philipp

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Vielleich hilft das ja weiter

Gruss Alex
[[File:Spezimatic Kal. 74 u.75 mit Reparaturanleitung.pdf]]

Hallo Uhrenalex,
vielen Dank für den Link. Ich habe ihn vor Beginn meiner Revisionen ausdrucken lassen. Mir ist aufgefallen, dass die GUB die Datumsschaltung vermutlich geändert hat. In der von dir hier aufgerufenen Reparaturanleitung von 1966 wird auf dem Bild 1 ein anderes Datumsschaltrad gezeigt, bei dem eine Feder den Transport der Datumsscheibe vornimmt (ich kann mich aber auch bezüglich der Transportes irren). Bei den von mir bearbeiteten Uhren ab 1972 taucht das Datumsschaltrad beim Rückwärtsdrehen des Selben in vertikaler Richtung ab.
Viele Grüße
Karsten