Zitat von Philclock im Beitrag #6Und wenn Du es als Handwerk anmeldest,dann kommt die Handwerkskammer und möchte auch noch Geld von Dir..........
Als mein Dad es angemeldet hat (Klavierrestaurator) musste er monatlich für 3 oder 4 Monate je 800€ zahlen um zu "beweisen" dass er kein Scheingewerbe anmeldet.
Das hat mein Dad auch gemacht, aber anscheinend hatte alles Hand und Fuß. Mehr kann ich aber dazu auch nicht sagen, das ist alles was er mir darüber gesagt hat.
Zwar eine ganz andere Branche, aber - Bekannte, die selbstständig sind (Kreativbranche, nicht Handel), rechnen mit rund 1/3 Ihres Umsatzes als persönlicher Nettoverdienst. Und das ohne gemietete Geschäftsräume.
Als Angestellter ist das Netto in der Regel dichter an 1/2 vom Brutto.
Im Falle von gemieteten Geschäftsräumen müßte also auch noch die Miete abgezogen werden.
Im Falle von Handel wahrscheinlich größenordnungsmäßig auch noch der Einkaufspreis der Ware, die Du verkaufst, genaueres weiß Dein Steuerberater. Bei Katalogware, die potentielle Kunden auch anderweitig kaufen können, herrscht dank Internet für die Kunden meistens gute Preistransparenz, da werden dann die Rabatte wichtig, mit denen Du einkaufen kannst, die wiederum ausgehandelt werden müssen und häufig von Deinem Umsatz bei Deinen Lieferanten abhängen. Bei solchen Artikeln haben es kleine Händler nicht leicht.
Viel Erfolg. Das Ganze heißt ja nicht, dass man damit nicht erfolgreich sein kann (oder zumindestens ein nettes Zubrot verdienen kann). Reich werden ist aber nicht leicht, Geschäftsmann ist ein ganz eigenes Talent, einige geben auf, andere halten sich so gerade über Wasser und einige werden wohlhabend.
Nochmal zurück: Eigentlich geht es mir zunächst darum, Kosten, die durch den Erwerb von Uhrmacher-Werkzeugen entstehen, von meinem Einkommen "abziehen" zu können. Schließlich bin ich ja Uhrmacher. So weit so gut. Wenn ich die Rechnungen meiner Einkommenssteuererklärung beifüge, wird mir das FA vermutlich eins husten. Davon gehe ich jedenfalls aus und daher auch der Gedanke, ein Nebengewerbe zu errichten. Habe ich hier einen Denkfehler? Vielleicht sollte ich einen Steuerberater kontaktieren...
Es grüßt Uhrmel
--- Wie spät ist es? --- Kann ich nicht sehen, der Zeiger ist noch in der Kurve.
der Kontakt zu einem Steuerberater kann sicher nicht schaden.
Entweder habe ichs überlesen, oder du hast noch nichts dazu geschrieben: Arbeitest du zur Zeit als angestellter Uhrmacher?
Wenn du nicht als Uhrmacher arbeitest, hättest du die Chance, steuerlich Aufwendungen für einen nicht ausgeübten Beruf geltend zu machen. Und da fällt nicht nur Fachliteratur drunter, sondern wohl auch Spezialwerkzeug. Aber da erfährt du sicher Näheres bei dem Steuerberater deines Vertrauens.
Zitat von wahli76 im Beitrag #22der Kontakt zu einem Steuerberater kann sicher nicht schaden.
Das denke ich so langsam auch...
Zitat von Uhrmel im Beitrag #21Eigentlich geht es mir zunächst darum, Kosten, die durch den Erwerb von Uhrmacher-Werkzeugen entstehen, von meinem Einkommen "abziehen" zu können.
Na, wie denn sonst? Du greifst in die Kiste mit dem Einkommen drin und gibst einen Teil davon dem Händler. Gezwungenermaßen MUSST Du Einkäufe von Deinem Einkommen abziehen - wie denn sonst?
Aber ich glaube, dass Du eigentlich was ganz anderes ausdrücken wolltest. Du willst ein Steuersparmodell.
Das ist aber nicht der richtige Grund, ein Unternehmen zu starten. Vielleicht erinnerst Du Dich:
"Unternehmer sein bedeutet, etwas zu unternehmen." - vielleicht hätte ich den Satz noch erweitern sollen:
"Ein 'Steuersparmodell' ist ein Unternehmen beileibe nicht."
Vielleicht kann ich es Dir kurz erläutern:
Du hast ein Unternehmen, fährst Gewinne ein und Steuern ab.
Ein IT-Dienstleister schreibt Dir eine Rechnung, die Deinen Gewinn schmälert. Durch den geringeren Gewinn zahlst Du auch weniger Steuern (das Weniger übernimmt quasi nun der IT'ler, weil der ja jetzt Deine Kohle hat)
Du fährst mit dem Auto zur Tanke, was wieder Deinen Gewinn schmälert und zu weniger Steuern führt.
Jetzt kommt ein kleiner Haken: Du kaufst eine Maschine!
Die Dienstleistung des IT'lers ist verpufft, wie der Sprit im Tank - aber die Maschine bleibt. Und zwar so lange, wie es in der Abschreibungstabelle (AfA) steht (oder Du sie verkaufst, sie an die Wand wirfst oder von vornherein entsorgst). Bleibt die Maschine im Betrieb, gilt folgendes (vereinfacht):
Die Maschine hat 3.000 Euro gekostet, in der AfA-Tabelle steht was von drei Jahren Nutzungsdauer - somit teilst Du die 3.000 Euro auf drei Jahre auf und erhältst pro Jahr eine Gewinn-Minimierung von 1.000 Euro eingetragen. Deine Gewinne sind also verkleinert worden und die Steuern darauf halt ebenso.
Das war im Groben die lineare Abschreibung. Es gibt noch eine degressive Abschreibung sowie den Wechsel zwischen den beiden - aber darum geht es hier nicht.
Güter bis 410 Euro können noch im gleichen Jahr voll abgeschrieben werden, wobei es allerdings auch wieder etliches zu beachten gilt. Das höre ich immer wieder, wenn ich einen Drucker liefern soll, Toner und Einrichtung allerdings erst später - denn wenn das zum Betreiben des Druckers unmittelbar dazu gehört, wird der Drucker + Toner + Einrichtung gerechnet, wodurch der Drucker wieder über die Jahre abgeschrieben werden muss...
Noch einmal etwas deutlicher: Um Steuern sparen zu können, musst Du erst mal welche eingezahlt haben!
Es ist ja richtig, dass ein Kleinunternehmer ein kleines Zimmerchen als Bastelbude angeben kann (auch nicht immer) - wenn Du aber nur alle drei Monate 250 Euro einzahlst, was glaubst Du, wird Dir wohl noch erstattet werden?
Wenn Du unter 8.130 Euro im Jahr bleibst, musst Du keine Steuern zahlen. Die Frage ist, ob das tatsächlich erstrebenswert ist...
Wenn Du nach allen steuerlichen Kapriolen noch 8.131 Euro Gewinn machst, wandern zwangsweise 14% zum Finanzamt.
Machst Du 230.730 Euro und mehr Gewinn, fließen 47,48% an Steuern ab. Die restlichen Prozente orientieren sich an den Gewinnen dazwischen.
Was glaubst Du, wie viel Kohle ein Unternehmer scheffeln muss, um privat tatsächlich über 2.000 Euro nach Steuern verfügen zu dürfen? Der erste Tausender ist doch schon für Kranken- und Rentenversicherung weg...
OK - soll reichen.
Wenn Du meinst, dass Du ein Unternehmen gründen willst, um Steuern zu sparen, möchte ich dringend von diesem Vorhaben abraten - das wird nichts.
--- Entweder habe ichs überlesen, oder du hast noch nichts dazu geschrieben: Arbeitest du zur Zeit als angestellter Uhrmacher? --- Ja, ich arbeite als angestellter Uhemacher.
--- Wenn du nicht als Uhrmacher arbeitest, hättest du die Chance, steuerlich Aufwendungen für einen nicht ausgeübten Beruf geltend zu machen. --- Das trifft zwar nicht auf mich zu, es sei denn, die beiden "nicht" sind falsch.... Trotzdem klingt es interessant. Bspw. als angestellter Uhrmacher könnte ich mir juristische Kommentare (das sind Fachbücher) kaufen und die Kosten dafür in der Steuererklärung angeben, weil ich kein Rechtsanwalt bin? Ob das tatsächlich funktioniert?
Ich glaube, Ihr interpretiert zu viel in meine Frage hinein. Ich versuche es nochmal: Ich bin angestellter Uhrmacher und bleibe das auch. Zuhause richte ich mir gerade im Keller eine Uhrmacherwerkstatt ein. Da kommt einiges an Gerätschaften und Kosten zusammen. Dann werde ich Uhrwerke "verfeinern" usw.. Natürlich steht als Gedanke dahinter, das Entstehende irgendwann auch zu verkaufen. Bis zum Zeitpunkt des ersten Verkaufs ist dann schon einiges Geld in (m)eine (Hobby-) Werkstatt und bspw. ETAs geflossen... Wohlgemerkt bin ich angestellter Uhrmacher. Ist bis zum Verkauf der ersten eigenen Uhr alles Vorangegangene rein als Hobby(kosten) zu betrachten, die ich in meiner Steuererklärung gar nicht zu erwähnen brauche? Oder anders formuliert: Wenn mein Bestreben ist, irgendwann die erste, eigene Uhr zu verkaufen und mir zu diesem Zweck eine Werkstatt einrichte und darin konstruiere und anfertige. Habe ich dann eine Möglichkeit, das Geld, das in die Werkstatt fließt, in meiner Einkommenssteuererklärung zu erwähnen? Oder bedarf es dazu eines Kleingewerbes?
Es grüßt Uhrmel
--- Wie spät ist es? --- Kann ich nicht sehen, der Zeiger ist noch in der Kurve.
Zitat von Uhrmel im Beitrag #21Nochmal zurück: Eigentlich geht es mir zunächst darum, Kosten, die durch den Erwerb von Uhrmacher-Werkzeugen entstehen, von meinem Einkommen "abziehen" zu können. Schließlich bin ich ja Uhrmacher. So weit so gut. Wenn ich die Rechnungen meiner Einkommenssteuererklärung beifüge, wird mir das FA vermutlich eins husten. Davon gehe ich jedenfalls aus und daher auch der Gedanke, ein Nebengewerbe zu errichten. Habe ich hier einen Denkfehler? Vielleicht sollte ich einen Steuerberater kontaktieren...
Hallo,
dein Gedanke von deinem bisherigen sozialversicherungspflichtigem Einkommen steuerlich Kosten geltend machen zu können für dein Nebengewerbe wird auf jeden Fall nur kurzfristig funktionieren! Meine Erfahrung mit dem FA sagt, dass solange man nichts von denen haben möchte und auch nix zahlt, lassen sie einen als Kleinunternehmer in Ruhe. Wenn du aber anfängst deine Steuerlast zu reduzieren - sprich also etwas von ihnen bekommst, haben sie ein Auge auf dich. Sie werden dir wahrscheinlich damit kommen, dass di keine Gewinnmachungsabsicht hast! Kläre das mit deinem Steuerberater, der ist da Fachmann - was baer nicht heißt, dass du alles hinterfragen solltest, auch was ggf. anschließend auf dich zukommen kann! Du darfst davon ausgehen, dass die Umsatzgrenze 17500 € für Kleingewerbe ungefähr dem entspricht, wo sich Kosten und Einnahmen aufheben. Wehe du kommst aber darüber, dann darfst du dich gleich für die nächsten 3 Jahre mit Umsatzsteuererklärungen rumschlagen. Wenn es dir darum geht, Werkzeuge steuerlich absetzen zu wollen, lass dich steuerlich beraten! Wenn du gar keine Kunden hast und auch keine Einnahmen erziehlst, überlege dir gut, ob du überhaupt selbstständig sein möchtest, denn das ist mit einer ganzen Reihe an Kosten und Verpflichtungen verbunden. Es kann sogar sein, dass du dich ohne Meisterbrief gar nicht mit dem angestrebten Gewerbe selbstständig machen kannst. Des weiteren fällt es mir schwer zu glauben, dass dein bisheriger Chef das alles ebenso locker sieht. Mein Rat mach richtige Schritte, wenn diese dran sind! Um Steuern zu sparen muss man Steuern zahlen und zwar immer mehr als man erstattet bekommt. Um von einem solchen Gewerbe leben zu können braucht es neben der Werkstatt erst einmal einen Kundenstamm, Umsatzgröße ca. 40.000 - 50.000 €/Jahr (um zu existieren, leben ist etwas anderes). Wecke lieber keine schlafenden Hunde, wenn es ein Hobby ist und bleiben soll. Eines der großen Probleme ist heute, dass du um mehr Umsatz zu machen immer mehr Fixkosten akzeptieren mußt, welche den größten Teil des Zugewinns gleich wieder auffressen. Der letzte der Geld bekommt ist der Unternehmer, aber der erste der zahlen muss, auch wenn nichts rein kommt!
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08.01.2014 14:43
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