Hallo allerseits
Vor ca. einer Woche habe ich durch Zufall eine alte Siemens Hauptuhr erstanden. Mechanisch scheint alles in Ordnung zu sein. Sie läuft einwandfrei. Das Problem liegt irgendwie bei der Elekrik: Das Gewicht, welches sich normalerweise minütlich hochzieht, zieht sich überhaupt nicht hoch.
Ich hab die Uhr mitsamt einem alten Trafo bekommen, der möglicherweise kaputt ist. Angeschlossen ist sie, 24 Volt kommen auch an, allein das Gewicht zieht sich nicht hoch.
Wat nu ??
In meiner Nähe kenn ich leider keinen Uhrmacher, den man mal eben so fragen könnte. Jetzt bin ich hier auf dieses schönen Uhrenforum gestoßen und hoffe auf ein paar nützliche Hinweise.

Hallo,
schau mal nacg den Sicherungen

Es wäre evtl. hilfreich wenn du erwähnen würdest wo du wohnst, möglicherweise ist ja ein Fachman in deiner Gegend der dir helfen kann.

Oh, schon zwei Hinweise.
Das mit den Sicherungen kann nicht stimmen, Strom ist ja da. Möglicherweise ist der Elektromagnet, der den Schaltimpuls antreibt, kaputt. Ich weiß leider nicht, wie man das messen kann.
Und ich wohne in Düsseldorf.

Wenn die Spule durchgebrannt ist, was ich noch nicht glaube, dann kannst Du es mit einem Durchgangsprüfer oder einem Ohmmeter messen. Sowas gibts für wenige Euronen im Baumarkt.
Es kann aber noch Anderes dahinter stecken. Wenn die Spule ok ist, dann könnte es am Pendelkontakt oder dem Öffner an der Minutenauslösung liegen.

So, ich bin ein wenig schlauer:
Die Spule ist in Ordnung, der Trafo auch. Also doch was mechanisches, was nicht funktioniert.
An der Sekundenwelle ist ein kleines, schneckenförmiges Rad, an welchem so ein kleiner "Finger" anliegt. Mittels dieses Fingers wird über ein kompliziert gewinkeltes Blechteil minütlich eine Kontaktlamelle gespannt, diese schnellt zurück, der Kontakt schließt sich, löst einen Strom aus, der den Magneten ansteuern und das Gewicht hochziehen soll. Mechanisch tut es das auch, es ist aber kein Strom an der Lamelle und deshalb bleibt der Magnet wohl auch stumm.
Wenn man die Pole am Trafo umkehrt, also einfach den Stecker andersrum in die Steckdose steckt, liegt der Strom an einer anderen Kontaktlamelle, welche sich im Gehäuse hinter diesem "Finger" befindet.
Ist das richtig?

Stecker andersrum in die Steckdose bring gar nichts, weil es Wechselstrom ist was da aus der Steckdose "kommt".
Umpolung funktioniert nur bei Gleichstrom.

Umpolung Gleichstrom: +/- wird zu -/+
Umpolung Wechselstrom: ~/~ wird zu ~/~
(Streng genommen wechselst du nur Phase und Nulleiter aber das ist vernachlässigbar)

Zitat von Gast im Beitrag #6

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So, ich bin ein wenig schlauer:
Die Spule ist in Ordnung, der Trafo auch. Also doch was mechanisches, was nicht funktioniert.
An der Sekundenwelle ist ein kleines, schneckenförmiges Rad, an welchem so ein kleiner "Finger" anliegt. Mittels dieses Fingers wird über ein kompliziert gewinkeltes Blechteil minütlich eine Kontaktlamelle gespannt, diese schnellt zurück, der Kontakt schließt sich, löst einen Strom aus, der den Magneten ansteuern und das Gewicht hochziehen soll. Mechanisch tut es das auch, es ist aber kein Strom an der Lamelle und deshalb bleibt der Magnet wohl auch stumm.
Wenn man die Pole am Trafo umkehrt, also einfach den Stecker andersrum in die Steckdose steckt, liegt der Strom an einer anderen Kontaktlamelle, welche sich im Gehäuse hinter diesem "Finger" befindet.
Ist das richtig?

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Ich habe soeben Quatsch erzählt ! - die Spule wird auch mit Gleichstrom betrieben!! Aber das meinte Phalos nicht - die Bemerkung bezog sich auf den Trafo und den Primären Stromkreis des Transformators..... Tschuldigung

Jetzt bin ich aber ein wenig verwirrt!
24 Volt sind gar nicht richtig?
Gleich / Wechselstrom ?
Wie viel Volt braucht es denn, wenn nicht 24?
Und Wechsel-oder Gleichstrom ?

Ich hab mir auch nochmal dieses kompliziert gewinkelte Bauteil angeschaut. Der "Lappen" von dem da die Rede ist, hat aber keinerlei Kontakt zu dem großen Zahnrad am Planetengetriebe des Aufzugmechanismus. An diesem Zahnrad ist auch keine Nase oder Nocken, die auf diesen Lappen treffen könnte. Oder muss dieser Lappen etwa am Zahnkranz des Rades anliegen? Tut er nämlich nicht. Das Bauteil schaut aber auch nicht so aus, als wenn es irgendwie verbogen oder krumm sei.
Und ja, wenn das Gewicht ganz oben ist, öffnet sich der Kontakt ganz rechts und schließt sich wieder selbstständig.

Und mal generell: Ich war mit dem kompletten Uhrwerk inzwischen bei einem Düsseldorfer Uhrmachermeister. Hat aber nichts gebracht, er kenne sich mit so was nicht aus und wüsste auch keinen, der sich auskennt.

Ich gebe jetzt mal die Daten des Typenschildes an der Uhr wieder:

HU 10 / 24 min
9 U Sk 2011/2/B/ III
9 U Str 2011/2/ III
9 U Ms 2011/2/ IV

Das muss doch zu reparieren sein !

Nachtrag:
Auf der Spule des Magneten steht leider gar nix. Ist aber wohl auch nicht so wichtig, das Ding funktioniert ja. Ich hab das folgendermaßen ausprobiert: Die beiden Kabelenden des Trafos direkt an die Anschlüsse des Magneten angelegt. Der Magnet hat sofort geschaltet, deshalb müssen sowohl der Magnet, wie auch der Trafo in Ordnung sein.

Der Zugmagnet arbeitet mit 24 V =
Der Nocken am Getriebe der Seiltrommel drückt den Kontakt mittels des "Blechteils" auf, sobald das Gewicht voll aufgezogen ist. Wenn das Gewicht eine Minute lang abgelaufen ist, gibt der Nocken das Blechteil soweit frei, daß es den Kontakt wieder über die Präzisionsauslösung (Excenterscheibe) schließt. Der Pendelkontakt liegt dazu in Reihe. Somit wird bei jeder Pendelschwingung einmal der Aufzugmagnet betätigt. Der Zugmagnet zieht nur beim schließen des Pendelkontakts an. Wenn der Pendelkontakt nicht schließt, weil er korrodiert oder nicht richtig eingestellt ist, kann das auch Grund der Fehlfunktion sein. Mal nachschaun....

So, das mit dem Pendelkontakt scheint die Ursache zu sein. Der Kontakt schließt sich eindeutig nicht. Laut Betriebsanleitung, die ich hier im Forum gefunden habe, soll man den Kontakthebel, der auf der Sekundenachse sitzt, soweit verstellen, das sich die Kontakte schließen. Probier ich doch einfach mal aus.....

Zitat von Gast im Beitrag #13

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So, das mit dem Pendelkontakt scheint die Ursache zu sein. Der Kontakt schließt sich eindeutig nicht. Laut Betriebsanleitung, die ich hier im Forum gefunden habe, soll man den Kontakthebel, der auf der Sekundenachse sitzt, soweit verstellen, das sich die Kontakte schließen. Probier ich doch einfach mal aus.....

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Nach einigem herumprobieren und verstellen des Hebels schließt sich der Kontakt nun.
Das Ding läuft aber immer noch nicht richtig. Jetzt entsteht bei jeder Berührung ein kleiner Kurzschluss an diesem Kontakt. Das kann ja auch nicht richtig sein....
Dummerweise bin ich weder Uhrmacher noch Elektriker, und hab auch weit und breit keinen, den man fragen kann.
Hab die Uhr erst mal angehalten und versuche die Abläufe besser zu verstehen...