Hallo Willi, die verbogenen Zähne führen zu ungleichmäßiger Antriebskraft, wenn einzelne Zahnpaarungen schwer gehen oder klemmen. Da musst Du nochmal ran. Das ist durchaus ein Grund fürs Stehenbleiben. Der Vorteil der Kreuzfeder ist, dass der Drehpunkt eindeutig im Kreuzungspunkt definiert ist. Die Biegekraft steigt einigermaßen linear mit dem Biegewinkel an. Diese Biegekraft wird in der Feder gespeichert und bei der Rückbewegung des Pendels wieder ans Pendel abgegeben. Bei der Weiterbewegung des Pendels über den Nullpunkt hinaus wird sie wieder in der Feder gespeichert... Insofern geht die Biegekraft nicht verloren. Durch innere Reibung in der Feder entsteht trotzdem ein Energiebedarf, der durch die Aufzugsfeder aufgebracht werden muss. Je dicker die Feder ist, desto größer werden auch die Verluste. An der sichtbaren Außénkontur rumfeilen würde ich nicht machen. Das ganze hat schon mal richtig funktioniert, also muss es auch wieder zu reparieren sein. Grüsse Achim
Hallo Achim, vielen Dank für die Erklärung bezüglich Federkreuzaufhängung. Das habe ich nun verstanden .
An das Zahnrad möchte ich nicht nochmal rangehen. Da habe ich Angst, noch mehr Zähne zu verlieren und dann wäre es eine Standuhr. Sollte ein geübter Uhrmacher so etwas können? Die Zähne sind sehr klein, Zahnhöhe ca. 6/10 mm. Und verständlicherweise wird jeder eine Haftung ausschließen.
Auch habe ich über eine Nachfertigung nachgedacht. Was man übers www findet, liegt bei ca. 500 € oder mehr. Klar, Einzelfertigung....... Und die Vermaßung muss ich festlegen. Das Vermessen des Zahnrads ist auch nicht klar. Das Zahnrad ist nicht mehr ganz rund. Ca. 2/10 mm Unterschied am Außendurchmesser messe ich. Irgendwo im www hatte ich mal eine Zahnradberechnung gefunden, anhand von Lagerabständen und Anzahl Zähne in Bezug auf das angetriebene Rad. Das finde ich leider nicht mehr. Wie groß sind denn die Toleranzen bei der Zahnradherstellung aus dieser Zeit? Der Außendurchmesser des Zahnrades liegt zwischen 31,5 mm und 31,7 mm mit 76 Zähnen.
Die mysteröse Madame dürfte eine Französin sein, dafür spricht die Figur und die Art der Aufhängung. Es ist ziemlich sicher keine Ansonia und ganz sicher keine Junghans. Zuletzt bliebe noch eine Asiatische Replike. Hast Du Bilder vom Werk? Gibt es irgendwo Signaturen?
Siverl ------------------------------ Frau muss ihrer Zeit stets voraus sein
Hallo Siverl, am Uhrwerk gibt es keine Signaturen, außer die Zahlenreihe, die auf dem Uhrwerk, Pendel und Bekrönung steht. Uhrwerk einer Mysterieuse. Welcher Hersteller ? ich denke nicht, dass da was gefälscht ist. Die Schrauben sind alle Schlitzschrauben und sehen entsprechend dem Alter aus. Die Schöne ist aus Frankreich. In der rechten Hand trägt sie ein "Schild" mit der Aufschrift PAX. Die 70cm hohe Figur ist aus Zinkguss, Bronze-braun patiniert und am Sockel im Guss mit L&F Moreau signiert. Leider kein Zeichen der Gießerei gefunden. Aber wer der Hersteller des Uhrwerkes ist?
Moreau waren zwei Brüder, die vor allem für ihre kunstvollen Uhren und Garnituren aus Bronze und Zink bekannt waren . Das „L“ steht für Louis Auguste (1855-1919), der für seine Bronze- und Metallskulpturen bekannt ist. Das „F“ steht für Hippolyte Francois (1832-1927), einen Maler und Bildhauer.
Welcher Teil vom Uhrwerk könnte da weiter helfen? Von der Rückseite habe ich in diesem Beitrag ein Bild eingefügt: www.uhrenwerkstattforum.de/t16390f8-Uhrw...Hersteller.html Würde ein Bild vom Innenleben weiterhelfen? Ich muss das Werk eh nochmals öffnen und kann dann ein entsprechendes Bild machen. Ich würde schon gerne wissen wollen, ob das Werk ein Chinateil oder Nachbau ist, oder das Uhrwerk zum Gesamtstück gehört. Am liebsten würde ich zwar den Hersteller wissen, aber wohl ohne Markungen schwierig. Außer, jemand kennt zufällig das Werk.
Hallo, nun will ich noch eine Rückmeldung geben. Nachdem wir uns ja einig sind, dass das kein China-Nachbau Uhrwerk ist, habe ich noch viel getestet und gemacht, damit die Mysterieuse die Zeit halten kann. Nun ja, inzwischen läuft sie stabil, zuverlässig und beim Einpendeln ist sie bei ca.4 Minuten pro Woche. Wird also. Das Schöne daran ist, dass man jede Situation zuverlässig wieder herstellen kann. Was war es (mit ziemlicher Sicherheit) ? Fehlendes Wissen von mir, was welche Auswirkungen hat. Die Gussfigur war nicht ganz fest mit dem Sockel verbunden. Das wusste ich zwar, wusste aber nicht, was das macht, wenn die Figur nach jedem Berühren "anders und unkontrolliert mitschwingt". Dann ist in der unteren Kugel ein Bleisteifen verklebt. Die Schraube zum Festklemmen der Pendelverlängerung hatte ich wahrgenommen, nicht aber, dass sich die Kugel dann beim Verstellen der Pendel-Einstellungsrändel mit verdreht. Nun ist die Figurenbefestigung überarbeitet und die Schraube wird jedes Mal nach dem Verstellen der Pendellänge wieder festgezogen, so dass die untere Gewichtskugel (der Bleistreifen) immer in der gleichen Lage ist. Seither läuft sie sauber und Veränderungen der Pendellänge haben nun kontrollierte und nachvollziehbare Auswirkungen. Ich weiß, alles Anfängerfehler - man lernt. Der entscheidende Tipp zur Befestigung kam von Oggy (Platinenstifte mit Muttern gekontert). Die Platinenstifte sind hier nicht geschraubt, aber der Gedanke nach "Wackeligem" war geweckt. Vielen Dank nochmals an die Anregungen. Sie läuft wieder sauber und ich freue mich jeden Tag, dass sie sauber pendelt.
Grüße, Willi
Ich würde immer noch gerne wissen, wer der Hersteller des Uhrwerkes sein kann. Dann könnte ich mich leichter auf die Suche nach einem Schlachtwerk machen, um das verbogene Zahnrad zu ersetzten.
Zitat von megasonic im Beitrag #27Vergiss das mit dem Schlachtwerk. Instandsetzen oder neu anfertigen sind Deine Optionen.
Hast Du aktuelle überhaupt noch ein Problem mit der Uhr?
Ein echtes Problem hat die Uhr nicht. Eher habe ich geistig eins . Ich weiß ja von den krummen Zähnen. Sie läuft durch, und doch hört man einen unregelmäßigen Abfall und man sieht am Pendelausschlag immer wieder ein unregelmäßiges Auspendeln für 3-5 Takte. Grob geschätzt für 10 Sekunden innerhalb 1 Minute. Klar, man kann das auch einfach dem Alter zuschieben.................. Jetzt läuft sie und nächstes Jahr werde ich auf französischen Flohmärkten mal nach solch einem Uhrwerk Ausschau halten. Und sollte ich nichts finden, dann ist das eben doch dem Alter geschuldet. Mit verstärktem Verschleiß dürfte das nichts zu tun haben? Grüße Willi
Du könntest versuchen die Situation zu verbessern, indem Du das betroffene Rad gut erwärmst und die betroffenen Zähne vorsichtig richtest. Mit einem passenden Schraubendreher ganz unten im Zahngrund aufsetzen und dann gefühlvoll die Zähne gerade stellen.
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13.12.2024 22:28
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. Ich weiß ja von den krummen Zähnen. Sie läuft durch, und doch hört man einen unregelmäßigen Abfall und man sieht am Pendelausschlag immer wieder ein unregelmäßiges Auspendeln für 3-5 Takte. Grob geschätzt für 10 Sekunden innerhalb 1 Minute. Klar, man kann das auch einfach dem Alter zuschieben..................