Hallo Richard,
also um ein längeres Pendel verwenden zu können musst Du die Übersetzung zwischen Hemmrad und Minutenrad im Werk ändern weil die Drehzahl des Ankerrads langsamer wird. Das Gegenpendel bringt Dir auch nur dann etwas wenn Du ein kurzes Pendel langsamer schwingen lassen willst, Du willst aber ein längeres Pendel für ein Standuhrengehäuse also eher nix für Dich. Wenn es Dich trotzdem interessiert google mal "Uhligs Waagpendel" Damit wurden Wanduhrwerke für lange Pendel in kleine Kaminuhrgehäuse eingebaut.

LG Christian

Ich glaube nicht, daß ein "Gegenschwungpendel" für solch große Geschwindigkeitsunterschiede geeignet ist. Meine Erfahrung mit Metronomen, die ja gewissermaßen auch ein solches Pendel aufweisen, ist je größer die Taktlänge (also das Gewichtstrapez ganz oben) umso unzuverlässiger die Pendelschwingung.
Und für ein normales Pendel mit einer Schwingungsdauer von 1 min brauchst Du schon ein Hochhaus oder einen hohen Turm.
Wie meine Vorredner schon schrieben, ist das Entfernen der Hebezähne Blödsinn. Eher funktionieren sollte es, wenn Du diese Vergewaltigung am Zwischenrad (also das Rad zwischen Minutenrad und Ankerrad) durchführen würdest.
Ich hätte da eine ganz andere Idee: Füge einfach im Uhrkasten unter dem "zu kurzen" Pendel einen Zwischenboden ein. Natürlich mit Mit Aussparungen für Gewichte und Ketten. Und dann noch einen am unteren Rand der Glasscheibe. Zwischen den Brettern kannst Du z.B. ein paar Nippes oder andere Kleingegenstände unterbringen. Z.B. Meißner Porzellan, Deine Biergläsersammlung o.a. Also Sachen, die der deutsche Kleinbürger gerne in seine Vitrine stellt. Ist zwar sicher recht kitschig, aber relativ glaubwürdig.

Vielleicht versteht man das so etwas besser 😁

Nehmen wir an, ich habe ein 4/4 Tischuhr-Werk mit einem Pendel von gerechneten 9,61cm Länge.
Das tickt mir viel zu nervös und ich hänge an das Werk einfach ein Pendel mit 153,8cm Länge dran.

Was wäre das Ergebnis? Minuten-Zeiger braucht dann 4h für eine Umdrehung, der Stunden-Zeiger 48h...

Kein Problem mit einem passend gestalteten Zifferblatt:

48hZifferBlatt.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Stundenzeiger wird als Doppelzeiger ausgeführt.
Der Kloben, der den unteren Teil des Blatts verdreckt,
enthält eine 1:4 Übersetzung ins Schnelle, welche von der Minutenwelle angetrieben wird.
Minutenzeiger in diesem Fall als Scheibe ausgeführt.

Zitat von MarkoStuhr im Beitrag #18

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Vielleicht versteht man das so etwas besser ��

Nehmen wir an, ich habe ein 4/4 Tischuhr-Werk mit einem Pendel von gerechneten 9,61cm Länge…

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ups, na hoffentlich nicht 😅

Das Uhrwerk ist mit PL12 gemarkt, von daher passt das eigentlich ganz gut.

Wenn du nachrechnen möchtest:

Ankerrad: 35 / 8
Zwischenrad1: 42 / 8
Zwischenrad2: 42 / 8
Minutenrad: 48

Aber anderes Thema, kann es sein, das Giebels Gegenschwung-Pendel-Formel einen Fehler enthält?

Gegenschwung2.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Ich habe dieses real-existierende Gegenschwungpendel mal vermessen und dann probiert zu rechnen... kommt aber irgendwie nichts Sinnvolles bei raus.

Ich weiß, das das Pendel 48 Schläge bzw. 24 Schwingungen in der Minute macht, so das ich da eigentlich ein Ergebnis in der Nähe von 155cm erwarten würde 🤷‍♂️

Ich habe zwar weder eine Ahnung, wer Giebel ist, noch, welche Formel Du meinst (*), aber ich habe mal anhand Deiner Skizze mit zwei Punktmassen nachgerechnet und komme auf bloß 34,6 Halbschwingungen pro Minute:
CDCF8A66-1706-452D-B47E-C3BDBC3D3C00.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)
Aber da wir weder Masse noch Massenträgheit des Pendelstabs kennen, kann, sofern diese nicht vernachlässigbar ist, in der Realität auch etwas anderes herauskommen.

Moritz

(*) PS: Ich habe inzwischen auf https://www.glashuetteuhren.de/deutsche-...der-dus/#Giebel die Publikation: "Das Gegenschwungpendel" von K. Giebel, 1926, gefunden.
Auf welche Formel darin beziehst Du Dich genau?

Zitat von Bierjunge im Beitrag #21

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Aber da wir weder Masse noch Massenträgheit des Pendelstabs kennen, kann, sofern diese nicht vernachlässigbar ist, in der Realität auch etwas anderes herauskommen.

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