Ja, der Begriff ist für manche zunächst irreführend, weil wir "reduzieren" zumindest umgangssprachlich gerne mit "vermindern" gleichsetzen.
Hier ist aber damit gemeint, dass man die über das ganze Pendel verteilte Masse gedanklich auf einen einzigen Punkt reduziert. also zusammenführt.
Und beim physikalischen Pendel muss nicht nur der Schwerpunkt translatorisch, sondern auch die in Wahrheit verteilten Massen rotatorisch beschleunigt werden, was Energie und Zeit kostet. Daher muss der Punkt der Reduktion (aka Stoßmittelpunkt oder Schwingungsmittelpunkt) tiefer liegen als der Schwerpunkt.
Beispiel: Bei einem Pendelstab ohne Linse liegt der Schwerpunkt bei der halben Länge, der Stoßmittelpunkt jedoch bei zwei Dritteln der Länge. Eine ein Meter lange Holzlatte, am Ende aufgehangen, schwingt genauso schnell wie ein 66,7 cm langes Fadenpendel. Probier es aus!
Und Stoßmittelpunkt heißt das deswegen, weil ein dort wirkender Stoß keine Kräfte in der Aufhängung verursacht. Der ideale Ort für einen Türstopper ist bei zwei Dritteln der Türblattbreite, damit die Angeln nicht aus dem Rahmen gerissen werden.

Moritz

Zitat von MarkoStuhr im Beitrag #16

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Wenn deine Kompensation einstellbar sein soll, versuch doch etwas ähnliches wie ein Trapp-Pendel zu konstruieren...

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Zitat von Bierjunge im Beitrag #32

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Ich habe, dadurch angeregt, ein ähnliches Pendel in einer leicht vereinfachten Version nachgebaut und bin außerordentlich zufrieden damit.

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Ich gratuliere zu der Idee und der kostruktiv sehr ästhetischen Ausführung.

Zeigt das Bild einen Stand während der Entwicklung?
Die komplette kraftschlüssige Verbindung zwischen oberem und unterem Teil der Konstruktion sehe ich nicht.

Wolfgang

Doch, das g'hört so.
Ich habe zum besseren Verständnis mal den Kraftpfad nachskizziert:

Kraftfluss.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Das Komp.-Rohr hat ein Außengewinde (M10x0,5) mit der gleichen Steigung wie das Innengewinde der Rändelmutter an seinem unteren Ende (M6x0,5), in die es eingelötet ist. So kann das Rohr zur Änderung der wirksamen Länge auf- und abgeschraubt werden, ohne dass sich die Pendellänge ändert.
In die mittlere Brücke ist das Rohr eingeschraubt und sicherheitshalber mit der oberen Rändelmutter spielfrei gekontert.
Die Verlängerungen der seitlichen Stäbe nach oben und nach unten tauchen mit Spielpassung in die obere Brücke bzw. in die Linse ein und verhindern lediglich, dass sich die ganze Konstruktion in sich verdrehen kann.

Moritz

Danke. Damit ist es mir verständlich.

Ich habe auf dem Foto das Gewinde auf der langen Invarstange von oben nicht erkannt.


Wolfgang

P1010814.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)


Hier die Ausführung eines einfachen kompensierten Pendels erstellt mit Heimwerker-Mitteln.
Das Rohrgewinde ist aus dem Regal erworben.
Die echte Gewindelänge in der mittleren Brücke ist reduziert auf kleiner 10mm.
Die mittige Fixierung des Gewindes erfolgt mit schonender Polyamidschraube anstelle kontern.

Eine Justierung der Kompensation erfordert bei dieser Kompensation
eine Nachjustierung der Länge mit dem Verhältnis der beiden Gangzahlen.

Generell:
PendelUhren sprechen auf Längenänderungen im µ-Bereich an.
Wie genau sind Gewindegänge (innen + außen)?

Gezielte Temperaturwechsel der abgebildeten Ausführung zeigten nicht das Ergebnis der Abschätzungen.
Die Länge 40mm des MessingGewindes war nicht ausreichend für die 600mm Invarstange???
Daher der beschriebene Nebenversuch zur Bestimmung des Ausdehnungskoeffizienten.
Den Bop betrache ich als neutral gegen Temperaturänderungen.
Aerodynamik und Sensibilität auf Druckschwankungen sind ein anderes Thema.

Aktuell untersuche ich den Aufbau mit einer Invarstange aus einer anderen Quelle.

Wolfgang

Zitat von Wolf_50 im Beitrag #37

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Eine Justierung der Kompensation erfordert bei dieser Kompensation
eine Nachjustierung der Länge mit dem Verhältnis der beiden Gangzahlen.

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Zitat von Wolf_50 im Beitrag #37

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Generell:
PendelUhren sprechen auf Längenänderungen im µ-Bereich an.
Wie genau sind Gewindegänge (innen + außen)?

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Zitat von Wolf_50 im Beitrag #37

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Gezielte Temperaturwechsel der abgebildeten Ausführung zeigten nicht das Ergebnis der Abschätzungen.
Die Länge 40mm des MessingGewindes war nicht ausreichend für die 600mm Invarstange???

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Zitat von Wolf_50 im Beitrag #37

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Aktuell untersuche ich den Aufbau mit einer Invarstange aus einer anderen Quelle.

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Hallo Moritz,

Danke für die Antwort.

Ich fasse zusammen:

Die Ausführung "einstellbare Kompensation über große Wege" ist nicht generell unter Zweifel.
Der Aufwand zur Justage der "Differentialschraube" ist bestätigt.
Das Verhältnis der Gewindehöhen ist 1:2.

Ich selbst verfüge über keine Drehbank zur Herstellung einer Kompensation gemäß Deinem universellen Aufbau.

Das Verschieben des Gewinderohres und der Rändelmutter (ca 30g) hat auch bei der Pendelmasse von 2kg einen Einfluß.
Informative Kurven zum Einfluß von Gewichten in Abhängigkeit vom Ort auf dem Pendelstab wurden hier im Forum bereits gezeigt.
(Auch von Dir. Danke)

Mit einer (guten) Drehbank kann man Außen-Gewinde auf µm genau erstellen.

Die Angaben zu verwendeten Kompensationslängen, auch aus der Literatur, finde ich interesssant.
Insgesamt spricht dieser letzte Absatz für eine weite Einstellbarkeit der Kompensation.

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Ich hatte vor dem Brexit bei Meadows gekauft.
Die Angabe des Durchmessers in mm entpuppte sich als "imperiale Abmessung".
Aktuell verweist der shop auf seine fehlende EU-Steuernummer.

VG, Wolfgang