Hi Phil,
Persönlich habe ich sie noch nicht benützt.
Ich habe aber mit Leute die sie benützen gesprochen als ich zur BHI 150 Jahrefeier in England war, ungefähr die ganze Englische Uhrmacher Guilde.
Don

Irgendwie wird die "Kreisbogenverzahnung" immer wieder mit der Zykloidenverzahnung in Zusammenhang gebracht. Das ist falsch. Die Zykloidenverzahnung und die Evolventenverzahnung erfüllen das Verzahnungsgesetz (konstante Übersetzung bei jedem Winkel der Zahnräder zueinander) während es bei der Kreisbogenverzahnung vorsätzlich gebrochen wird, um ein konstantes Drehmoment zu erzielen - also ein grundsätzlicher und erheblicher Unterschied.

Ich hatte in der Vergangenheit mal (da muss irgendwo noch ein Beitrag von mir sein) die Kreisbogenverzahnung für (nur) eine Trieb/Rad-Kombination bezüglich der Reibung durchgerechnet und mit einem Reibungskoeffizienten von 0,15 in der Tat festgestellt, dass eine weitgehende Drehmomentkonstanz beim Antrieb vom Rad auf den Trieb erreicht wird (umgekehrt nicht).

@Alexander: Eine Evolventenverzahnung mit 12-zähnigen Trieben ist extrem grenzwertig. In meinem Maschinenelemente-Script ist die Grenzzähnezahl von 17 angegeben, wobei "praktisch" bis runter zu 14 Zähnen erlaubt wird. Ein Vergleich der Evolventenverzahnung mit der Kreisbogenverzahnung macht eigentlich nur Sinn, wenn bei gleicher Festigkeit/Belastbarkeit der Zahnräder verglichen wird. Das dürfte in etwa dann der Fall sein, wenn eine Evolventenverzahnung mit Modul 0,3 mit einer Kreisbogenverzahnung mit Modul 0,5 vergleichen wird. Dann läge die Zähnezahl der Triebe bei der Evolventenverzahnung bei 20 und die Vorteile sollten sich klar zeigen.

LG, Willy

Hi Willy.
Mit Modul 0,3
Achsenabstand 48mm, Trieb 20 Zähne , Zahnrad 300 Zähne , Übersetzung 1 zu 15.
Achsenabstand 27mm, Trieb 20 Zähne , Zahnrad 160 Zähne , Übersetzung 1 zu 8.
Achsenabstand 25,5mm, Trieb 20 Zähne , Zahnrad 150 Zähne , Übersetzung 1 zu 7,5.
Genial , DANKE!
LG
Alexander

Ok, man darf wirklich nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
Meinem Posting #12 liegt ja ein 8er-Trieb zu Grunde; das kann man mit Evolventenverzahnung gar nicht vernünftig machen, so dass es gar keine seriöse Vergleichsverzahnung gibt.
Und wenn doch, dann wäre sie mit desaströser stemmender Reibung im Eingang verbunden.
Und natürlich auch weit weit entfernt von angeblichen 99% Wirkungsgrad. Ich habe das gerade durchgerechnet; bei einem Reibwert von 0,2 verliert man an den Enden der Eingriffslinie über 10% Drehmoment. Und nur durch das "Pumpen" der Übersetzung der Kreisbogenverzahnung kann man das einigermaßen kompensieren.

Moritz

Zitat von Philclock im Beitrag #17

---

Zitat von DonCorson im Beitrag #16

---

Hi Phil,
Persönlich habe ich sie noch nicht benützt.
Ich habe aber mit Leute die sie benützen gesprochen als ich zur BHI 150 Jahrefeier in England war, ungefähr die ganze Englische Uhrmacher Guilde.
Don

---

Das habe ich mir schon gedacht..

---

Hallo Moritz,

Zitat von Bierjunge im Beitrag #20

---

Und nur durch das "Pumpen" der Übersetzung der Kreisbogenverzahnung kann man das einigermaßen kompensieren.

---

Hallo Willy,

Zitat von Willy im Beitrag #18

---

Irgendwie wird die "Kreisbogenverzahnung" immer wieder mit der Zykloidenverzahnung in Zusammenhang gebracht. Das ist falsch. Die Zykloidenverzahnung und die Evolventenverzahnung erfüllen das Verzahnungsgesetz (konstante Übersetzung bei jedem Winkel der Zahnräder zueinander) während es bei der Kreisbogenverzahnung vorsätzlich gebrochen wird, um ein konstantes Drehmoment zu erzielen - also ein grundsätzlicher und erheblicher Unterschied.

---

Zitat

---

Ich hatte in der Vergangenheit mal (da muss irgendwo noch ein Beitrag von mir sein) die Kreisbogenverzahnung für (nur) eine Trieb/Rad-Kombination bezüglich der Reibung durchgerechnet und mit einem Reibungskoeffizienten von 0,15 in der Tat festgestellt, dass eine weitgehende Drehmomentkonstanz beim Antrieb vom Rad auf den Trieb erreicht wird (umgekehrt nicht).

---

Du hattest wen ich mich recht erinnere ein Raederpaar nach NIHS-2025 das eigentlich noch garnicht dafuer optimiert war hergenommen?

mfG
Matthias

Zitat von mbi03 im Beitrag #23

---

Du hattest wen ich mich recht erinnere ein Raederpaar nach NIHS-2025 das eigentlich noch garnicht dafuer optimiert war hergenommen?

---

Hier habe ich noch eine schöne Präsentation gefunden, in der fast alle Themen vorkommen, die wir in diesem thread diskutiert haben:
- Verlauf der Drehwinkelübesetzung und der (aufgrund der Reibung abweichnden) Drehmomentenübersetzung,
- Vergleich pseudozykloidischer Kreisbogen- und modifizierter Evolventenverzahnung,
- permutative Multiplikation der Schwankungen im mehrstufigen Zug,
- Optimierungsversuche der Zahnform für verbesserte Drehmomententreue:
Optimale Zahnformen in mechanischen Kleinuhren – Berechnung, Optimierung und Messung geometrischer und kinematischer Eigenschaften
www.dgft-ev.de/files/Berichte/2014_Roeseler_Uhr.pdf

Moritz

@Willy
Dein Vorschlag werde ich umsetzen . Es ist fast unheimlich, wie das alles zahlenmäßig passt .
Danke !
Vielleicht noch ein Keramkritzel von einem Maxongetriebe ,,,,,,
—————————
Ich möchte keine Werbung in Forum anstreben , aber mit guten Werkzeug zu arbeiten ist wirtschaftlich und macht Spaß. Ich benutzte Modul Fräser von Gloor ;
Oberfläche am Werkstück — Spiegel ,,, Späne wie feine Staub . Absolute Rundlauf , jeder! Zahn schneidet mit höchster Präzision.
LG
Alexander
P.S.
Großes Dankeschön an Forum Mitglieder an Michael und Philipp!!

Hallo Alexander,

eigentlich wollte ich meine nächste Uhr ja auch mit Modul 0,3 bauen. Dann habe ich aber probeweise ein paar Fertig-Zahnräder gekauft, gesehen wie klein die Zähne sind und beschlossen, doch bei Modul 0,5 zu bleiben. Allerdings will ich auch nicht selber Räder fräsen, sondern einfach lasern lassen. Da mein Räderwerk also nur "durchschnittlich" wird, bastel ich gerade an einer Schwerkrafthemmung, um den Einfluss des Räderwerks zu minimieren. Viele Wege führen nach Rom :-)

LG, Willy

Hi Willy ,
vor genau zwei Jahren habe ich technisches Laufwerk modernisiert .
Der Auftraggeber war in Eile ein fertiges Produkt zu liefern , und ich hatte das Glück die Formfräser für Evolventenverzahnung in Modul 0,6 , Modul 0,5 , Modul 0,4 und Modul 0,3 von Firma Gloor in der Schweiz zu kaufen. Die Zahnräder fräste ich Zahn um Zahn . ProbeLaufwerke testeten wir wie man sagt — bis geht nicht mehr . Von Ergebnissen waren wir begeistert.
So kam mir die Idee eine Uhr mit Evolventen—genormten—Verzahnung zu bauen . So war auch Konzept Monolith geboren .
Da es mir zur Zeit nicht möglich ist die Idee Monolith zu verfolgen , probiere ich Modul 0,3 bei aktuellen Uhr . Was mir wirklich unheimlich ist , das die Achsabstände und Übersetzung unverändert bleiben . Über Deine Idee 20e Triebe zu verwenden bin ich sehr glücklich. Danke .
Freue mich auch das Du eine weitere Uhr entwirfst und eine frei Schwerkraft Hemmung konstruierst .
Paar Fotos von Projekt Monolith und Technischenlaufwerk.733E755B-F35F-419E-BEA1-E659BF26CEDA.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)40505FB0-648D-4136-8C9E-0B65A039940E.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)
LG
Alexander
P.S.
Es ist vielleicht möglich die Ritzel in Keramik von Maxon zu bekommenDED9AFC0-B3AA-4DCD-8750-98ADEAC90FF4.png - Bild entfernt (keine Rechte)

P.S.
Und noch was wichtiges , was in dem ersten Beitrag steht ,
eigentlich das wichtigste —
Verfügbarkeit eines Werkzeuges in der Zukunft und einfache Fertigstellung auch durch normalen Enthusiasten

@Willy: Verrätst Du uns schon, welche Schwerkrafthemmung Dir vorschwebt? :)
@Bierjunge: Sehr interessant, daß dieses Thema auch aktuell Beachtung an Hochschulen findet. Ich frage mich, wie gut die Sache mit der Praxis übereinstimmt, man vereinfacht ja gewisse Sachen (z.B. konstante Reibungsverhältnisse). Ich würde behaupten, wenn die Drehmomentenschwankungen, die sich ja streng periodisch wiederholen, ein gewisses Maß nicht überschreiten, merkt man das im Gangverhalten nicht.