Zitat von Uhrgewichtheber im Beitrag #45 Ich habe Ankerradlager und Sekundenradlager nochmal genauestens versucht nachzuarbeiten, vor allem mit der Glättahle. Mein Verdacht war auch ein Klemmen wegen nicht wirklich zylindriger Zapfen oder verbogenem Zapfen. Am Schaft des Zapfens gibt es manchmal keine richtig scharfe Kante, so das ich bei allen neuen Lagern innen eine winzige 45° Fase gemacht habe, weil wenn die nicht vorhanden ist, habe ich hier und da schon Klemmungen gespürt beim probieren. Diese Fase hab ich mal etwas vergrößert.
eine kleine Fase, ist OK, aber nicht zu gross weil auch dort wo sich die Schulter der Welle anlegt, Oel gespeichert wird. Ist die Fase zu gross, wird der Rueckfluss ins Lager unterbrochen.
Zitat Die Zapfen habe eben nicht immer die Idealform es gibt auch leicht konische Zapfen. Ich glaube aber nicht, daß man die grundsätzlich nachdrehen sollte, daß geht sicher zu weit, wenn die Oberfläche i.O. ist. Ich habe auch darauf geachtet, daß so ein etwas konischer Zapfen auch dann noch Spiel hat, wenn die Facette (heißt doch so?) an das Lager axial anläuft. Daher bin ich fast mit dem Latein am Ende, ich werde sehen was passiert.
Tonnenfoermig eingelaufene Zapfen sind ein Indiz das die Welle einige Zeit auserhalb der Flucht gelaufen ist ...
Klemmende Zapfen klemmen ueber einen weiteren Bereich ca. 1/4 Umdrehung .... Wenn das Hemmungsrad immer an der selben Stelle festhaengt, und nach einem "Stups" erst wieder an der selben Stelle klemmt, und nicht ueber mehrere Zaehne hintereinander, dann musst Du Dir Trieb und Rad genauer anschauen .... die Oel-Zombies haben sehr oft Schaeden am Raederwerk davongetragen.
Ein wenig Axiale "Luft" ist tollerabel aber radial sollte da kein fuehlbares Spiel sein, denn radiales Spiel beguenstigt das aufstossen des Triebes auf den Zahn, und macht sporadisches Klemmen beim einlaufen eines Triebzahnes ... Hast Du bei weniger Antriebskraft, also nur minimal aufgezogen, weniger dieser "Klemmer" dann ist es sicher ein Problem im Eingriff.
Wie schlimm die Schaeden durch "Nachoelen aus der grossen Flasche" wirklich werden koennen, versteht der Laie meist erst, wenn er solch einen Zombie wirklich wiederbelebt haben moechte. Gerade die Verursacher haben zuallermeist kein Verstaendniss fuer die fuer eine solche Arbeit faellige Rechnung.
Ich finde Du hast bisher eine tolle Arbeit geleistet, und was ich garnicht kann auch gut bebildert ... dankeschoen fuers mitnehmen, und mach weiter so ....
mfG Matthias
PS. gerade bei solchen Opfern, passen Rad und Trieb manchmal auch nur noch in einer Stellung zusammen ... also versuchen die Stellung zu finden in der sie aufeinander eingelaufen sind ...
Ich denke auch eher, daß es was mit dem Eingriff Trieb + Rad zu tun hat. Bei den Lagern kann ich mir es nicht wirklich vorstellen. Das mit wenig- und viel Aufziehen werd ich dann auch testen, eine Nacht mit wenig Aufzug, eine Nacht mit viel usw. aber erstmal schaffen das sie ne Nacht durchläuft...
Die Ausgangspalette ist dann immer auf die Zahnspitze aufgestoßen weil der Zahn ja nicht weiterrückte und durch das Pendelgewicht hats den ganzen Anker immer verdreht (der ist mit Gewinde, was mit Federkraft schwergängig gemacht wird befestigt), d.h. die Symmetrie war dann hinüber. Ja und immer wieder beim selben Zahn stehengeblieben. Daher dachte ich erst an die Hemmung, weil da hab ich ja "ordentlich dranrum gekurbelt"/kurbeln müssen...vielleicht ein Ankerradzahn zu kurz etc. weil abgenutzt sind sie schon ganz schön...aber bei langsamen prüfen einer Umdrehung klappt die Sache ja...da hängt auch kein Ankerrad, es lässt sich manchmal nicht provozieren das Hängen. Wir werden sehen, ich berichte...
Gruß Thilo
Alle wachsen über sich hinaus, doch wer davon blüht auf, wer davon gedeiht? (L. Maly)
habe nachgelesen, was "der Schultz" zu den Eingriffen schreibt. Das nehme ich jetzt mal für Großuhren genau so. Was soll ich sagen, ich meine, einen sog. "stoßenden Eingriff" vor mir zuhaben. Keinen "Fallenden". Ich kann bei stark gebremsten Ankerrad feststellen das ich jeden einzelnen Zahn beim Übergang spüre und das geht immer schwer "übern Berg", am schwersten an der besagten Stelle, wo die Uhr immer still stand. Damit sehe ich es mal als bewiesen an, daß dies die Ursache des Problems ist.
Aber was machen???
-Evtl. Eingriff zu seicht, die Lager umändern aber wie bekomme ich die näher zusammen? Am liebsten wäre mir eine andere Lösung.
-Reicht ein nachpolieren der Zahnflanke die schwer geht um wenigstens einen, wenn auch nicht optimalen, Lauf der Uhr hinzubekommen? Dieses wäre mir natürlich am liebsten...
-Sollte ich das eingreifende Rad axial auf der Welle versetzen um ein Stück unabgenutzen Trieb zu erwischen? Geht das überhaupt, darf man das machen? Bringt das was? Evtl. gehts danach noch schlechter....ich weiß es nicht...HHIILLFFEE!!!
Gruß Thilo
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Ist denn der Ankerradtrieb abgenutzt (eingeschlagen)? Hast Du die Lager erneuert?
Theoretisch müsstest Du die Zähne des Wechselrades strecken oder die Lager des Ankerrades gegen "Blindlager" tauschen und den Eingriff neu setzen und entsprechend die Lager dann bohren.
Oder die Uhr zu mir...
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Sollte alles nichts bringen werd ich das setzen neuer Lager, Eingriff neu setzen etc. auf jeden Fall lieber dir überlassen, ich würde das aus Gründen des Lernens natürlich liebendgerne selbermachen. Vielleicht lässt sich ja was machen, mal vorbei zukommen und dabei über die Schulter zu schauen, das wäre eigentlich cool... mal sehen...ich müsste das auch erstmal mit dem Besitzer absprechen, daß das solche Kreise zieht dachten wir natürlich beide nicht...unverhofft kommt oft...
Aber da bin ich sicher überfordert brauch ich wohl nen Großuhreingriffszirkel...diesen bekommt man schonmal garnicht und wenn, kostet der sicher nen Monatslohn...das geht etwas weit für mich
Also ich werde die Notlösung erstmal rauskramen, polieren der Flanke, dann schau ich mal ob sie durchläuft. Hier mal zwei Bilder des vermeindlich schuldigen Triebzahns, er ist schwarz markiert mit einem Strich, man sieht, wie er eingeschlagen ist:
Ich muß aber sagen, daß andere Uhren diese Abnutzung fast immer aufwiesen, aber nie deswegen stehen blieben...schlechte Kombination aus Abnutzung und neuen Lagern, die ich dann wohl noch etwas ungenau positoniert habe. Aber besser kann ich das mit den normalen Mitteln eigentlich nicht... da bin ich dann raus, man müsste ja bei jeder Uhr jedes Lager vermessen, um richtig sicher zu gehen, das macht doch niemand wirklich...oder?|addpics|aqg-1q-488e.jpg-invaddpicsinvv,aqg-1r-5cc5.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|
Gruß Thilo
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Die Abnutzung ist ja kaum zu erkennen. Wenn Du polierst, trägst Du Material ab, Also kann es sogar schlimmer werden, mit dem Eingriffsfehler. Zur Weihnachtszeit ist es eher schlecht mit einem Arbeitsbesuch, sonst gerne möglich. Wie gesagt, schick das werk her...
Für den einfachen Eingriff zu korrigieren, brauchts nicht gleich den großen Eingriffszirkel, den "geringen" Fehler kann man auch mit Augenmaß beseitigen. Ich habe so ein Teil auch nicht, auch wenn ich ihn gerne haben möchte...
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Ist vielleicht der Einfachheit halber ein deplatzierter Rat … (macht damit was Ihr wollt)
Wenn es am Ende irgendwo (und schwer lokalisierbar) klemmt, dann …
… versuche ich jeweils paarweise alle Räder durch (also jeweils zwei Räder zwischen den sonst leeren Platinen … ich beginne unten, vom Federhaus aufwärts). Dabei kontrolliere ich Eingriff in allen Lagen. Normalerweise findet man so den Fehler, oder den kritischen Eingriff recht schnell. Wenn man nicht sicher ist … gleiches Spiel mit 3 Rädern.
Es ist ratsam diese etwas langwierige Kontrolle vor allfälligen Korrekturen zu machen. Aber wahrscheinlich renne ich damit offene Türen ein … (also noch einen söttigen …)
Ja kein Thema, aber das Problem ist nur, vorher hatte ich überall ausgeleierte Lager, was soll ich da erst groß probieren? Da wird sicher nichts gutes bei rauskommen bei einem Eingriffstest, deshalb habe ich nicht groß vorher probiert...wenn ich da feststelle hier geht der Eingriff schlecht, was nützt mir die information wenn die Lager doch eh im Eimer sind...
ja und gefunden hab ich die Stelle ja nun schon, auch wenn der Laie dazu mal etwas länger braucht und jetzt mach ich och nochmal den:
Gruß Thilo
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also neuester Stand: das Gehwerk ist provisorisch Solo montiert und geht seit ein paar Minuten (natürlich trotzdem Zapfen geölt)
alle Triebflanken der Ankerradwelle mit Hölzchen und Diamantine kurz überpoliert, wirklich kaum nennenswerter Materialabtrag.
Bis jetzt kein Aussetzer. Man hörte nämlich schon das was nicht stimmte, weil der Fall auf der einen Seite mal leiser mal lauter war...eben, bis es garnicht mehr fiel...
Ich kann mir schon vorstellen das die Berührungspunkte sich ineinander verhakt haben und durch das polieren diese Angriffspunkte weg sind, mal sehen...
Sollte sie nochmal mucken, ist die Uhr gleich bei Thomas, mein Latein wäre hiermit nämlich am Ende.
Soll ich jetzt daraus schließen, daß ich jede Schlagwerkuhr grundsätzlich erstmal nur mit Gehwerk montiere und probelaufen lasse, ob sie überhaupt funktioniert? Vor allem, wenn der Zustand so ist wie hier und alle Lager neu sind wird das wohl besser sein, man lernt nicht aus...
Gruß Thilo
Alle wachsen über sich hinaus, doch wer davon blüht auf, wer davon gedeiht? (L. Maly)
Hallo Thilo, nochmal vornweg, es ist nicht Deine Schuld, Du hast nichts verkehrt gemacht, und eine gute Arbeit geleistet ....
Zitat von Uhrgewichtheber im Beitrag #54also neuester Stand: das Gehwerk ist provisorisch Solo montiert und geht seit ein paar Minuten (natürlich trotzdem Zapfen geölt)
das macht man doch immer so, ich jedenfalls ...
Zitat alle Triebflanken der Ankerradwelle mit Hölzchen und Diamantine kurz überpoliert, wirklich kaum nennenswerter Materialabtrag.
Die Paste aus Metalloxyden, gerinnendem Oel und abrasiven Staeuben hat ein feines Micro-Piting auf den Stellen erzeugt wo Druck auftritt und um so staerker je staerker der Druck ..... Aber nicht nur das Trieb ist betroffen sondern auch das Rad ... Und Du soltest Dir an Rad und Trieb eine Marke machen das Du sie bei Wiedermontage genau so wie jetzt wieder zusammen stehen. Oft ist es so das die Zaehne eingelaufener Raeder ihren "gewohnten" Triebzahn wiederhaben wollen ... Wenn das Trieb ausreichend hart ist besteht aber die Chance das auf dem Messingrad eine Druckpolitur der heikelen verbeulten Flaechen eintritt. Du solltest mal mit Deiner besten Lupe auf das Rad schauen, die Kritischen Bereiche sind kurz vor der Zahnspitze und im Waelzkreis wo der Radius des Addendum in die Gerade des Dedendums uebergeht. Wenn dort unter starker Vergroesserung Beulen, Pipse oder Fressspuren zu sehen sind dann sind es diese Stellen, die Du als Stoss beim Einlaufen des Zahnes fuehlst .... selbst wenn der Eingriff nicht(sehr) fehlerhaft ist
Zitat Sollte sie nochmal mucken, ist die Uhr gleich bei Thomas, mein Latein wäre hiermit nämlich am Ende.
ach was! Nur so lernt man was ...
Zitat Soll ich jetzt daraus schließen, daß ich jede Schlagwerkuhr grundsätzlich erstmal nur mit Gehwerk montiere und probelaufen lasse, ob sie überhaupt funktioniert? Vor allem, wenn der Zustand so ist wie hier und alle Lager neu sind wird das wohl besser sein, man lernt nicht aus...
Ja, d.h. wenn Du Dir nocheinmal so eine Halbleiche aufbuerden moechtest ... Die eigendliche Erkenntniss ist, was die WD-40 FRaktion anrichtet ... fuer diese Maschinenbauer ist Uhrenoel ja nur 1000fach ueberteuertens Naehmaschinenoel. Wer noch nie so einen Zombie, mit all den Folge-Problemen wiederbelebt hat, kann sich wirklich nicht vorstellen was ihn so alles erwartet.
Zitat von mbi03 im Beitrag #56Wer noch nie so einen Zombie, mit all den Folge-Problemen wiederbelebt hat, kann sich wirklich nicht vorstellen was ihn so alles erwartet.
genau das habe ich jetzt gelernt, und wirklich nicht im Entferntesten gedacht, daß das solche Kreise zieht....ich dachte reinigen, bauen und sie läuft...
Das Gehwerk macht es jetzt schon über 24 Stunden, das sieht gut aus denke ich...aber ich will den Tag nicht vor dem Abend loben
Gruß Thilo
Alle wachsen über sich hinaus, doch wer davon blüht auf, wer davon gedeiht? (L. Maly)
Zitat von mbi03 im Beitrag #56 Die eigendliche Erkenntniss ist, was die WD-40 FRaktion anrichtet ... fuer diese Maschinenbauer ist Uhrenoel ja nur 1000fach ueberteuertens Naehmaschinenoel.
Es geht noch schlimmer: Ich hatte schon Regulatorwerke in Arbeit, die mit Salatöl "kampfunfähig" gemacht wurden.
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23.11.2017 23:35 (zuletzt bearbeitet: 23.11.2017 23:42)
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und jetzt mach ich och nochmal den:
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