Schraubenhalter




Auch Zeiger kann man so bläuen.

@AtelierMadman
Danke für die Bilder aber das sind alles spezielle Vorrichtungen nehm ich an oder kann man sowas kaufen? Löcher bohren usw. kriege ich alles hin aber die Werkzeuge nicht. Sonst muss ich mir was zusammenschweißen was dann noch mehr Zeit auf sich nimmt.

@mbi03
Ich glaube kaum das ich bei jeder Schraube gleichzeitig eine Beschaffenheitsbeschreibung bekomme. Und dann auch noch für die entsprechenden Werke was zu finden.

Noch eine Frage, muss man die Schrauben abschrecken? Wenn ja wie macht ihr das. Bspw. bei Spänen.

Zitat von koffeinjunkie im Beitrag #17

---

Noch eine Frage, muss man die Schrauben abschrecken? Wenn ja wie macht ihr das. Bspw. bei Spänen.

---

Man kanns auch mit heisser Luft machen ... Eine Blechdose ohne Lackierung und mit ebenem Boden auf eine Heizplatte da die schrauben mittels einem Blechkonstrukt so reinbringen , dass sie nicht aufliegen können - Pyrex Glasplatte oben drauf ( eine Normale würde explodieren oder brechen). und warm machen ( Temperatur überwachen ... Ni - CrNi Temperaturanzeige und Sonde kommt mittlerweile mit jedem besseren Multimeter, wenn die Schrauben den gewünschten Farb/ Garpunkt haben ... einfach die Glasplatte abheben und die Temperatur ist in Zehntelsekunden wieder unter der Reaktionstemperatur!

wurde das Thema nicht schon ausgiebig in anderen threads beschrieben? Wenn du fragst ob man die Schrauben danach abschrecken soll, dann wird klar, dass du dich mit dem Thema noch nicht wirklich beschäftigt hast und ich empfehle dir die hier im Forum vorhandenen Themen zum Bläuen mal zu lesen.
Zudem möchte ich noch sagen, dass eine feste Temperatureinstellung von irgendein "Heizgerät" nichts bringt und die gute alte Handarbeit mit geübten Auge durch nichts zu ersetzen ist, da jeder Stahl unterschiedlich reagiert. Wenn es keine Massenproduktion ist, dann ist die Flamme meiner Meinung nach immer noch die einfachste Methode, egal ob auf einem Lochblech oder in der Späne-Pfanne.
Das Endergebnis ist ebenso abhängig von der vorangegangenen Politur und der gründlichen Entfettung. Einige Schrauben sind vernickelt, diese Schicht mus erst abgeschliffen werden, sonst gibts kein blau
Für den Bläungsprozess selber sollte man sich auch Zeit nehmen, weil eine zu schnell gebläute Schraube auch nach Tagen plötzlich fleckig aussehen kann oder ihre Farbbrillianz verliert.
Und um eines kommt man sowieso nicht herum, üben üben üben.

LG
Joerg

Zitat von koffeinjunkie im Beitrag #17

---

Danke für die Bilder aber das sind alles spezielle Vorrichtungen nehm ich an oder kann man sowas kaufen? Löcher bohren usw. kriege ich alles hin aber die Werkzeuge nicht. Sonst muss ich mir was zusammenschweißen was dann noch mehr Zeit auf sich nimmt.

---

Zitat

---

Ich glaube kaum das ich bei jeder Schraube gleichzeitig eine Beschaffenheitsbeschreibung bekomme. Und dann auch noch für die entsprechenden Werke was zu finden.

---

zu merken ob eine Schraube aus haertbarem Kohlenstoffstahl ist, ob sie gedreht oder gepraegt ist, aus einem Automaten stammt, oder von Hand gedreht, ob sie durch eine Elekrtrolyse gegangen ist oder nicht, ist ja nicht unbedingt schwierig zu erkennen, wenn man ein paar Vergleichsproben und ein wenig Erfahrung hat .... vor dem blaeuen ist polieren angesagt, da merkt man doch schon wie die Schraube die Politur annimmt, schaust Du Dir z.B.mal ein japanisches Katana an dann siehst Du schon am Hamon, der Haertelinie, deutlich den Unterschied in Farbe und Glanz zwischen heartbarem und nicht haertbaren, bzw. gehaertetem und weichem Stahl. So wie sich der weiche Stahl nicht gut polieren laesst, so laesst er sich auch nicht richtig blaeuen, die Farbe kommt nicht gut und das "Licht", der Glanz fehlt ...

Ein wenig Zeit, Geduld, Uebung und Erfahrung gehoert schon zur Uhrmacherei.
Zum blaeuen der Schrauben wurde hier schon viel geschrieben, suche doch mal hier im Forum.
Zum anderen empfehle ich zur Lektuere und zum Nachschlagen einen Klassiker: "Michael Stern; Lehrbuch fuer das Uhrmacherhandwerk" hier besonders Band1, fuer die Materialkunde und die grundlegenden Arbeitsferigkeiten des Uhrmacherlehrlings, ist fuer 17-20Jaehrige verstaendlich geschrieben, also auch fuer den begeistereten Laien gut lesbar ...



mfG
Matthias

PS. beim blauen in der Spaenekiste muss man nicht abschrecken, man nimmt die Teile im passenden Augenblick raus, ich mach es auch wie Hermann, schoen jedes Teil einzeln ... und nicht, weder vor noch nachher mit den (fett)Fingern anfassen.

PPS. Warum werden Shrauben geblaeut? Die Maschinenbauer werden mich wieder hassen ...

Nun man zeigt damit an, sie sind, wie die gesamte Uhr,nach besten Wissen und Gewissen, aus bestem Material, und mit der wertigsten Technologie, und den Regeln der Tradition gefertigt. Also aus bestem Stahl, gehaertet, poliert und angelassen. So ein Uhrwerk wir ja gemacht um einen Menschen ein Leben lang zu begleiten(zu koennen), und wenn schon an den Werkhalteschrauben, die man ja sehen kann, nicht gespart wurde, sollte man wenigstens vermuten koennen das auch der Unruh-Zapfen, den man nicht sehen kann, sorfaeltigst und aus bestem Material gefertigt ist. Klar den Maschinenbauern ist das ein Greul, denn fuer die tun es ja auch Schrauben aus dem Automaten, und dem dafuer optimierten billigsten Eisen ... die man natuerlich nicht, oder nur sehr schwer, blaeuen kann, um eine Qualitaet vorzutaeuschen, die die Uhr nicht hat. Haette sie diese, dann waehren die Schrauben ja von Anfang an blau.
Weil das passiert ja beim anlassen, nach dem haerten sowieso.

Zitat von HermannH im Beitrag #18

---

Zitat von koffeinjunkie im Beitrag #17

---

Noch eine Frage, muss man die Schrauben abschrecken? Wenn ja wie macht ihr das. Bspw. bei Spänen.

---

Nein.
Mit ein wenig Übung hat man das schnell im Griff. Wie schon geschrieben, einfach rechtzeitig heraus nehmen.
Der Nachteil bei den Spänen, man macht immer nur einen Teil - zumindest ich mache das so. Da habe ich genug Zeit.

Gruß hermann

---

Link zum reinschauen bei amazon.fr

Hallo,

Zitat

---

Was genau ist Schwarzblech, woraus besteht es

---

Stahlbech, einfach ohne alles, im Gegensatz zum verzinnten Weissblech .....

Zitat

---

und ist das jetzt wieder eine Besonderheit verglichen mit Kuper oder Messing?

---

es ist einfach nur .... besonderes ... hmmm ... preiswert

Zitat

---

Das Buch habe ich gestern auch entdeckt, also kann ich mir das mal antun? Da ich keinen Probeinhalt lesen konnte, steht darin exakt womit man welche Werkzeuge herstellt und Know How wie man etwas macht?

---

Zu meiner Zeit begleiteten die beiden Buecher, es gehoert noch ein 2. Band dazu, den Uhrmacherlehrling, bis hin zum Gesellen, und selbst bis zum Meister und noch weiter. Es wird auch heute noch redigiert, und den aktuellen technischen Normen und Richtlinien angepasst. Auch wenn man die Uhrmacherei nur als Hobby betreiben will, denke ich lohnt es sich, es zu lesen und zu haben.
Besser auf Papier, als auf dem E-Book-reader, denn denn Papier ist geduldig, ob das Format in 5 Jahren noch geht ?

Zitat

---

Ausgiebig verteilt vielleicht. Jedenfalls habe ich hier auch schon geschaut aber wenn sich Kenner direkt und ohne nähere Angaben zu den Sachen äußern oder ich für mich nicht so die Fragen beantwortet bekomme, ist mir ein neuer Thread lieber.

---

Da der alte Faden noch offen ist, kannst Du doch auch dort ganz gezielt fragen, der Thread kommt dann wieder noch oben, genauso als waere er neu, aber all die eventuell neuen, ganz speziellen Antworten waeren dann zusammen mit dan Anderen am selben Ort.
So ich weiss wird der "Goldene Spaten mit Band" hier nicht verliehen ....

Zitat

---

Wie schleift ihr die winzigen Schrauben und mit was poliert ihr sowie welches Mittel zu Entfettung?

---

Man nimmt sie mit dem Gewinde auf ein Heft, quasi ein Stueck Rund mit Kittfutter z.B. oder dem passenden Gewinde ...
Andere machen das auf dem Drehstuhl ... schleifen und polieren erst Eisenfeile, dann Zinnfeile/platte Schlitze und Facetten mit dem Polierholz mit dem Schleif- Poliermittel Deiner Wahl, die Einen nehmen Diamantine, die Anderen Karborundum, der Dritte Bort(Diamantstaub) mit Oel oder Wasser ... auch hierzu findest Du im Forum einiges. Uebrigens auch im oben zitiereten Lehrbuch ...
Entfetten : 1. Benzin 2. Spueli und Aqua dest. (oder Elma 1:9) 3. Spuelen mit Aqua dest. Trocknen in reinem Alkohol oder Saegespaenen ...

mfG
Matthias

Hallo,

Also, auch wenn manche jetzt vielleicht die Nase rümpfen - ich habe auch sehr gutr Erfahrungen mit "Lapping Film" gemacht.
Muss natürlich auf einen flachen Träger aufgebracht ( wegen der sonst runden Kanten ) werden.
Ankerpaletten von Großuhren habe ich damit auch schon spiegelblank und Kantenscharf poliert, geht wunderbar und relativ
sauber ohne "Matsche".
Den Tipp hatte ich übrigens hier im Forum - glaube ich - von Philclock gelesen.
Danke noch einmal dafür.

Frank

@mbi03
"Man nimmt sie mit dem Gewinde auf ein Heft, quasi ein Stueck Rund mit Kittfutter " Gehts genauer bitte, Heft, Rund und Kittfutter sagt mir gar nichts bzw. ich brauche eine plastischere Erklärung vom Ablauf. Polierholz habe ich nachgeschlagen sofern es das sein soll was es ist aber wie zum Geier poliert ihr damit die winzigen Schraubenschlitze?

Zitat von koffeinjunkie im Beitrag #27

---

..... aber wie zum Geier poliert ihr damit die winzigen Schraubenschlitze?

---

Meine Verfahren zur Bearbeitung der Schraubenschlitze:

Meine Vorgehensweise richtet sich nach der Breite des Schraubenschlitzes. Bei beschichteten Schrauben wird der Schlitz zuerst ausgeschliffen, dies geschieht je nach Grösse des Schlitzes mit folgenden Methoden:

1. Verwendung der Schraubenkopffeile
2. Anfertigung einer "Feile" mittels einem Stück Zugfeder passender Stärke, dessen Kante vorher auf einem Stein abgezogen wurde
3. Ein Stück Polierholz, entsprechend zugeschnitten unter Verwendung von Ölsteinpaste
4. Zahnseide-Sticks, ebenfalls unter Verwendung von Ölsteinpaste



Polieren des Schlitzes:

1. Passend zugeschnittenes Polierholz unter Verwendung von Diamantine
2. Zahnseide-Sticks unter Verwendung von Diamantine


LG

Ralf

Hallo,

Zitat von koffeinjunkie im Beitrag #27

---

Gehts genauer bitte, Heft, Rund und Kittfutter sagt mir gar nichts bzw. ich brauche eine plastischere Erklärung vom Ablauf.

---

Zitat

---

aber wie zum Geier poliert ihr damit die winzigen Schraubenschlitze?

---

Nun es gibt (Diamant)Schlitzfeilen bis 0.3mm unterschiedlich feiner Koernung ...
Man kann sich natuerlich aus SiC oder feinem Bort mittels Traenklot selber sowas machen ...
Zum schleifen eignet sich je nach Schraube eine Eisenfeile aus dem Weissblech einer Konservendose, oder wenns feiner sein muss einer Coladose ...
und Schleifpaste entsprechend der persoenlichen Vorlieben.
Zum polieren Schlitze nehme ich gern ein ausgedientes Klarinettenblatt und Polierrot ...

mfG
Matthias