DANKE erst einmal für das "Wort zum Sonntag"

Vorallem aber: Ja, du hast recht, die Uhrenfeder hatte die Krümmung und ich habe nicht zu Ende gedacht...wird geändert! (Daneben hatte ich auch einen seitlichen Versatz, es kam -trotz Schneidenlagerung - zur leichten, chaotischen Drehschwingung...schon abgestellt)

Natürlich ist alles in einem sehr stabilen Gehäuse mit Glasfenstern untergebracht und an der Wnd fest verschraubt....

Als ich noch Graham-Werke "trimmte", habe ich mich schlau gemacht bei SATTLER München, Mechanica: Sie soll 1s/a können... Ich denke, moderne Konstruktionen haben mehr Wert als Harrison 1870...auch wenn das immer mit Nachdruck gefordert wird (s.o.) Auch Werke von erfolgreichen "Bastlern" arbeiten unter 3° Auslenkung!
Grüße! Ingo

Hallo Ingo,

Zitat von Ogni im Beitrag #9

---

Ich präzisiere: Die Verluste des schwingenden Pendels gleiche ich aus durch ein periodisches Moment, das über einen Hebel auf das Pendel übertragen wird. Auf diesen Hebel fällt aus 3 mm Höhe ein 4 g - Gewicht und wird wieder durch einen Magneten abgehoben.
.....
Diese Bauweise kann...und will...ich nicht vergleichen mit Harrisons Schrift von 1730 und auch nicht mit der Mechanica von Sattler oder den tollen Lösungen von Brandt (Jena)....und eine "Quarz" will ich auch nicht bauen.

---

Von diesem Beitrag bin ich aber jetzt sehr beeindruckt. Alle Achtung.
Das mit der Krafteinleitung auf das schwingungsfähige System habe ich mir auch gedacht. Zusätzlich denke ich an den Elektromagneten, der auch noch einen Einfluss auf die Feder hat, die sicherlich magnetisch ist.

Hallo, ich habe sehr fasziniert mitgelesen!
-
Meine FAVAG Uhr -hier Mutteruhren (2) der 4te Beitrag von unten! - läuft seit gut 3 Jahren ohne Unterbrechung im Lagerraum (dicke Wand, geringe Temperaturschwankung). Sie geht jeden Monat zwischen 2 und 3 Sekunden vor. Ich trage von einigen Uhren wöchentlich die Gangdaten in eine Tabelle ein. Favag: Im Jahr gut 30 Sekunden + . Seit drei Jahren 90 Sekunden. Ich finde das für so eine "einfache" Konstruktion sehr beachtlich. Das Werk ist allerdings sehr! präzise gefertigt. Pendel ist irgendwo zwischen 3/4 und 1/0 Sek. Die Uhr ist mit Abstand meine genaueste, dann kommen eine TN Sek. mit Holzpendel und eine TN 3/4 mit Invar. Ich bin kein Fachmann aber ich denke in der FAVAG steckt sehr viel Know How.
-
Beste Grüsse Karl

Faszinierend , wirklich.
Wie NASA Boss und Nobelpreisträger zu neuen 3 Milliarden $ Satelliten sagte ; " es wäre nicht fortschrittlich durch neu gewonnene Informationen unsere Erwartungen zu bestätigen, wir hoffen auf neue Erkenntnisse die durch Zufall oder andere ungeplante Umstände andere Horizonte schaffen " - ich gebe zu , das habe ich mit meinen Worten interpretiert.
Fakt ist , das die Evolution der Dinge nicht linear abläuft,,,,
Wenn Du Ingo paar Fehlerquellen beseitigst könnten die Experimente mehr linearen Charakter annehmen .
Holz als Sensorenträger ist schlecht geeignet - direkte Wandmontage ist sicherer .
Plastikteile sind zu eigenständig.
Magnete sind mir zu willkürlich )) .
Auslösung und EnergieZugabe sollen nah an PendelAufnahme (pendelfeder)(schneiden) erfolgen .
Die Diskussionen bin ich müde - Entschuldigung , sage aber wieder meine Meinung;
die Geschwindigkeit des Pendels mit weiten Schwingung wirkt positiv auf Stabilität das Ganges ,, nun bringt die neue Dynamik neue Probleme mit sich . Ob Harrison Opfer klassischen Denkens in der UhrenbauerLiga oder schlicht unbeugsamen Meinung Uhrmacher geworden ist , ,,, da ist die Diskussion langweilig ,, . Ob jemand die gebaute Uhr sicher aufstellen kann , von fremdEinflüssen abschirmen kann , ob Konstruktion sicher Kinetik aufnimmt , ob die eigene Erkenntnisse so sicher sind das auf fremde Meinung verzichten kann ,,,,, ups
Auf jeden Fall viel Spaß und danke für die Fotos und die Möglichkeiten an Deinem Projekt uns zu erfreuen ,,
LG
Alexander

Danke, Alexander,
"Ob jemand die gebaute Uhr sicher aufstellen kann , von fremdEinflüssen abschirmen kann , ob Konstruktion sicher Kinetik aufnimmt , ob die eigene Erkenntnisse so sicher sind das auf fremde Meinung verzichten kann"
Ich will mich nicht als bockiger Alter produzieren, ich will nur meine kleine (für mich neue) Idee realisieren und schauen, ob es besser ist, als das letzte von mir gebaute Teil mit der magnetischen Impulsanregung.
Mit Fa. Sattler hatte ich einen Disput über den Gewichtseinfluss des ablaufenden Seiles...hier habe ich recht bockige Antworten erhalten...das will ich nicht selber tun, es war unerquicklich.
Ich bin dankbar für die 4 guten bautechnischen Vorschläge bisher und die Hinweise, "an alle Einflüsse zu denken"...das hat man uns schon im 1. Semester eingebläut, Ja! Aber an alles denkt man am Anfang eben doch nicht. Der Weg ist noch weit, aber T=2,oo125 +/- 0,ooo6 s ermutigen nach 100h schon.
Bissher:1. Holz "arbeitet" thermisch und verändert dadurch das u.a. das Drehmoment des Fallgewichtes.
2. Die Feder als Momentübertrager besser ausrichten und Eigenschwingungen unterdrücken.
3. Temperatureinflüsse treten in Summe "Holz...Carbon...Metallhülse...Kompensation..." auf...geschlossen betrachten.
4. Wirkt das Magnetfeld des Zugmagneten auf die Feder?
Nun habe ich 3 Wochen "Werkstattferne/Urlaub"...bleibe aber am Disput mit DANK dran"

Grüße Ingo

Hallo, Kugellager
von einer magnetisch eingekoppelten Kraftübertragung muss ich abraten: ich bin an der Magnetfelsgeometrie und -Konstanz gescheitert (ggf. verleiche meinen alten Beitrag, auf Wunsch genaueres!)

Grüße Ingo

Hallo Ingo,

Zitat von Ogni im Beitrag #21

---

Mit Fa. Sattler hatte ich einen Disput über den Gewichtseinfluss des ablaufenden Seiles...hier habe ich recht bockige Antworten erhalten...das will ich nicht selber tun, es war unerquicklich.

---

Zitat von Ogni

---

Der Weg ist noch weit, aber T=2,oo125 +/- 0,ooo6 s ermutigen nach 100h schon.

---

Sehr irritierend eine halbe Tausendstelsekunde mit 1/10 Aufloesung, und das an einem 2Sekundenpendel, gemessen zu haben/koennen, und vielleicht auch noch auf Jahre im voraus als zuverlaessig interpolieren zu wollen. Schon allein durch die Interferrenzen der Grund und Oberschwingungen im Pendel nelbst, nicht zu reden mit einer komplexen Umgebung, ist ein Uhrpendel im Bereich um den Meter herum, bei 1/10 Aufloesung schon bei 1/50 Sekunde nicht mehr
deterministisch.

Zitat

---

Bissher:1. Holz "arbeitet" thermisch und verändert dadurch das u.a. das Drehmoment des Fallgewichtes.

---

Das spielt da keine Rolle, jedenfalls, wenn die Faserlage passt. Der Waermeausdehnungskoeffizient von Holz ist :
-Laengs der Faser kleiner als +-1 x 10^-6 und teilt sich in eine schnelle Komponente da ist der Koeffizient leicht negativ und eine langsame Komponente, ueber viele Monate/Jahre, die ist dann leicht positiv. Hoelzer mit viel Lignin sind langsamer aber der Koeffizient ist etwas groesser, als bei Hoelzern mit wenig Lignin.
Durch Kombination mehrerer ausgewaehlter Hoelzer kann man da auch noch "kompensieren".

-Rechtwinklig zur Faser, und rechwinklig zu den Jahresringen, muss man mit dem Faktor 10 rechnen.
-Rechwinklig zur Faser und tangential zu den Jahresringen mit dem Faktor 30.

Darum achtet man seit Jahrtausenden beim Radbau darauf das in den Segmenten von Nabe und Felge die Faser tangential liegt, und in den Speichen radial.
Gut gemacht arbeiten die hoelzeren Raeder der grossen Wind und Wassermuehlen, aus grauer Vorzeit, mit Raddurchmessern von ueber 3Metern weniger als ein Hundertstel, selbst Wind und Wetter ausgesetzt, auch ueber einen Zeitraum von 100Jahren.

Holz an der Uhr macht andere Probleme, und zwar um so mehr, je lauter und heller sie tickt.
Aus dem Musikinstrumetenbau wissen wir das Holz ein ganz ausgezeichneter Mulifrequenz-Resonator ist. Darum baut man, wenn man hoelzerne Praezisionsuhren baut, natuerlich nur Hemmungen ein die nicht, oder nur minimal "ticken", z.B. Kurbelschleife oder noch besser Grashopper.

Auch hoelzerne Gehaeuse und noch schlimmer hoelzerne Panele an der Wand, koennen den Gang einer an sich praezisen Uhr ruinieren,wenn sie Koerperschall-kontakt zum Pendel oder zum Uhrwerk, schlimmer wenn zu beiden, haben und nach schlimmer wenn es zwischen beide geraet.

Schon Graham beklagte soetwas, Harrison berichtet von voellig unberechenbaren Fehlern im Bereich von +-2 Sekunden am Tage, die mal kamen und mal gingen. Nach mehreren Jahren, der Frustration die zu regulieren, folgte Graham dem Vorschlag Harrisons, schnitt ein "Fenster" in die Rueckwand, und montierte den Werk-Stuhl und die Pendelaufaengung bei seiner No. 6, getrennt voneinander direkt an die Wand ... die Folge war, der Fehler war weg. Leider fruchtet dieser Tipp seines besten Freundes, wie alle seiner Tricks (Gitterrostpendel,Grashopper, oder die reibungs- korrigierte Hakenhemmung, die Kugellager, und No-Fri-Raeder, die Schmierungsfreien Lager u.v.a.m.) irgendwie nicht dauerhaft, wie es leider auch heute noch sehr oft bei Leuten die Graham-hemmungen bauen, zu beobachten ist.

Stellst Du wie es schon Huygens berichtet 2 typgleiche Kaminuhren, mit derselben Schlagzahl, auf dasselbe Moebel benehmen sie sich um so irrer, je genauer man sie reguliert.Durch Schwebungen in der Resonanz, wandert Energie zwischen beiden hin und her, geht das soweit das eine solange wie Irre rennt bis die andere stehenbleibt ... aber nicht oft, und nicht immer aber je mehr sie in Resonnaz geraten um so deutlicher wird die Hysterie ...

Zitat

---

2. Die Feder als Momentübertrager besser ausrichten und Eigenschwingungen unterdrücken.

---

Verlorene Liebesmueh, nicht traurig sein, weg damit

Zitat

---

3. Temperatureinflüsse treten in Summe "Holz...Carbon...Metallhülse...Kompensation..." auf...geschlossen betrachten.

---

Das ist viel komplexer als man gemeinhin denkt. Es ist nicht nur der Ausdehnungskoeffizient, sonder auch die Waermeleitgeschwindigkeit und die spezifische Waerme, genauso wie die angestroemte Oberflaeche muessen mit in die Rechnung. Auch muessen "Abschattungen" und Daemmungseffekte verhindert werden. Pendelstange durch eine Pendelmasse aus anderem Material oder Messinghuelse werden schnell zum Nogo. Die Invarstangen der extrem-PPU waren innen hohl und mit Quecksilber und einen Vakuum gefuelt, damit durch die Konvektion eine gleichmaessige Erwaermung der Stange moeglich wurde.
Alle Teile und Materialien muessen sich mit derselben Geschwindigkeit und ohne Sprung und Hysterese, ausdehnen, und auch zur selben Zeit komplett durchgewaermt sein, wirklich ausserordentlich komplex.

Zitat

---

4. Wirkt das Magnetfeld des Zugmagneten auf die Feder?

---

Klar und zwar durchaus bis zur Saettigung.

Zitat

---

Nun habe ich 3 Wochen "Werkstattferne/Urlaub"...bleibe aber am Disput mit DANK dran"

---

schoenen Urlaub,
Kopf ausmisten, die Probleme abstehen lassen, prima ... ;-)

mfG
Matthias

..... noch auf Jahre im voraus als zuverlaessig interpolieren Ich interpoliere nie über 1/10 der Gesamtmesszeit!
2. Die Feder als Momentübertrager besser ausrichten und Eigenschwingungen unterdrücken. Sorry, ich erprobe diese Konstruktion bis zuletzt: ggf. mit traurigem Ausgang aber mit Wissenszuwachs für einen alten Exp.Physiker...
4. Wirkt das Magnetfeld des Zugmagneten auf die Feder? DANKE ! Hinweis als Pkt. 5 registriert, der Abstand wird verrößert und magnetisch geschirmt, ok!

Carbonstäbe haben den Ausdehnungskoeffizienten, den ihnen der Fertiger gegeben hat. Auch negativ wenn es ein muss.
Das hängt im Wesentlichen von der Fasserichtung ab.
Dies ist aber nicht sehr genau vorherberechenbar und auf die zeitliche Konstanz würde ich nicht schwören.
Dazu kommt, das 2 Stäbe nie genau gleich sind und sich deshalb dein Doppelstabpendel verziehen wird.

Da die Temperaturabhängigkeit wie schon Michael gesagt hat ohnehin kompensiert werden muss, ist die Konstanz der beteiligten CTE viel wichtiger wie der absolute Wert.
Invar hat da Probleme. Glaskeramik wie Zerodur (Schott / perfekt) oder eine alte Cerankochplatte (billig) wären für mich das Mittel der Wahl.

Mit Uhren kenne ich mich nicht so genau aus, aber wenn ich unvoreingenommen herangehe, sehe ich das fallende Gewicht als Problem an.
Das bekommt man doch kaum reproduzierbar und schwingungsarm drauf und wieder runter.
Ein Gewichts-Hebel wie bei Don Corson scheint mir da geschickter, weil er mechanisch besser beherrschbar ist.

Zitat von Mahlekolben im Beitrag #25

---

Zitat von Ogni im Beitrag #11

---

Pendelstab: Carbon 1 m , 6mmDM,

---

Warum reden wir hier eigentlich über ein 2 Sekundenpendel, das Ding ist doch nur einen Meter lang...

---

Hallo,

Zitat von mikromeister im Beitrag #26

---

Carbonstäbe haben den Ausdehnungskoeffizienten, den ihnen der Fertiger gegeben hat. Auch negativ wenn es ein muss.
Dies ist aber nicht sehr genau vorherberechenbar und auf die zeitliche Konstanz würde ich nicht schwören.

---

Also wir haben keinerlei Probleme CFK Rohre oder Platten für Optomechanik mit beliebigen CTE in einer bestimmten Richtung zu kaufen.
Hier gibt es z.B. welche mit negativem CTE im Onlineshop Rohre Neg CTE

Aber was soll die Diskussion. Es geht hauptsächlich um Reproduzierbarkeit und Linearität, nicht so sehr um besonders kleine Koeffizienten.
Da führt in meinen Augen an Zerodur nichts vorbei und wenn man das Optimum haben will, muss man eben auch mit den Schwierigkeiten leben.

Wenn wir Invar mit Zerodur verkleben müssen wir aufpassen, dass die Klebefläche nicht zu groß wird, weil sonst das Invar bein wenigen 10° Delta T den ganzen Spiegel verspannt.
Zerodur macht thermisch wirklich so gut wie keinen Mucks.

Hallo,

Zitat von mikromeister im Beitrag #29

---

Wenn wir Invar mit Zerodur verkleben müssen wir aufpassen, dass die Klebefläche nicht zu groß wird, weil sonst das Invar bein wenigen 10° Delta T den ganzen Spiegel verspannt.Zerodur macht thermisch wirklich so gut wie keinen Mucks.

---