Zitat von steffl62Das ist die Methode mit der Dir Gott sagt das Uhrmacher nicht loeten sollen! Den besten Rat den man Dir da geben kann ist nicht zu löten. lg Christian
Natürlich, Christian, mir war schon klar, daß Du Dich da meldest. Ich wollte ja auch schon schreiben: "löten, nieten, punzen kann Philips Hand verhunzen" Aber ich würde schon sagen, daß es Ausnahmen gibt. Ist Kleben eigentlich besser als Löten?
Zitat von Gnomus Natürlich, Christian, mir war schon klar, daß Du Dich da meldest. Ich wollte ja auch schon schreiben: "löten, nieten, punzen kann Philips Hand verhunzen" Aber ich würde schon sagen, daß es Ausnahmen gibt. Ist Kleben eigentlich besser als Löten?
Das kommt immer auf den Anwendungsfall an. Jede Technologie hat ihre Berechtigung und ihre Blütezeit. Das Problem bei der Geschichte mit dem Löten ist das aus irgend einem, mir völlig unverständlichen Grund, ausgerechnet Uhrmacher nicht verstehen wollen das an Uhren, vorallem an alten, fast nichts gelötet gehoert. Das zweite diesbezügliche Phänomen ist, das Uhrmacher auch oft nicht löten können und wenn dann das Zinn aus verschiedenen Gründen nicht das tut was es soll, immer versuchen das dann mit Unmengen an Zinn zu beheben, was dann jedesmal desastroes endet. Da dann aber alles voller Zinn ist wo gar keines hingehört und sie anscheinend nie gelernt haben wie eine gute Lötstelle auszusehen hat, sind sie mit sich und der Welt zufrieden und machen es beim nächsten mal wieder so. Versteht mich bitte nicht falsch, löten ist und bleibt eine in manchen Fällen angebrachte und richtige Reparaturmethode. Aber nicht immer und überall und auch nur denjenigen vorbehalten die das können. Ich möchte ja fast anregen, im Interesse alter Uhren, Lötwerkzeug und Lötzinn für Uhrmacher Waffenscheinpflichtig zu machen. Eine richtig ausgeführte Lötstelle ist beinahe nicht zu sehen weil das Zinn nur dort ist wo es hingehört und Flussmittelreste sorgfältig entfernt wurden. Und jetzt seid doch mal ehrlich und überlegt mal wie oft Ihr schon Grossuhren in der Hand gehabt habt bei denen einer mit Lötzinn herumgemurkst hat. Bastler wie ich müssen dann diese hilflosen Reparaturversuche mühevoll entfernen und reparieren soweit das überhaupt noch möglich ist. Sollte ich jetzt jemanden persönlich auf den Schlips getreten sein möchte ich mich dafür entschuldigen. Das beruht alles nur auf Beobachtungen meinerseits und soll eigentlich nur das Problem aufzeigen und den einen oder anderen Murks in Zukunft verhindern.
Christian, da bin ich jetzt aber ein wenig sauer! Kannst Du Dir evtl. vorstellen,dass ich so etwas wie ein Kabel für eine Lampe an einen einbaustecker gelötet habe?
Wie ich mit Uhren umzugehen habe weiss ich natürlich, einiges davon habe ich Dir gezeigt! Es wird ja wohl legitim sein mal ein Kabel anzulöten dafür ist ja das Löten da......
Wenn ich ma an einer Uhr was Löte dann meistens mit Hartlot und hinerher sieht man denn eine linie weil das Metal an der Stelle anders schimmert aber weiter nichts.
Hast Du wirklich gedacht ich gehe mit Lötzinn an Uhren?
Was hälst Du eigentlich von mir?
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
Christian, ich gehe auf Grund meiner Beobachtungen davon aus das es eher die Uhrenbastler sind die Uhren mit Weichlötungen versauen weil ihnen die Fähigkeiten für eine professionelle Hartlötung in der Regel fehlen.
Die geringe Festigkeit von Weichlötungen ist ja hinlänglich bekannt.
Jeder gelernte Uhrmacher weiß wohl das eine vorherige Weichlötung eine anschließend geplante Hartlötung fast undurchführbar macht, weil kleinste Rückstände des Weichlots verhindern das Silberlot z.B. eine saubere Verbindung eingeht.
Ich gebe zu, in meinen ersten Jahren hab ich auch manches Zeug aus Dummheit zusammen gelötet. Es war ja niemand da, der mir hätte sagen können, wie es besser geht. (Also verzeiht denen, die es machen, denn sie wissen nicht, was sie tun; woher denn auch?) Und Teile, die man erst später ersetzen kann, kann man doch durchaus erstmal provisorisch zusammen löten. Und wenn es nicht gerade eine museal wertvolle Uhr ist, muß es ja nicht immer ein Verbrechen sein. Und auch Weichlötungen können sehr fest sein. (Wenn man es bringt.) Ich hatte mal auf eine kaputte Schlagwerks-Hammerwelle einen Draht weich angelötet und darauf einen provisorischen Hammer geschraubt. Da wäre eher ein Zapfen gebrochen als die Lötstelle. Was sollte ich denn auch machen? Später hab ich dann eine passende Welle bekommen und natürlich auch gleich ausgetauscht. Durch die Aktion wurde nichts zerstört oder verhunzt. Aber es heißt "... kann jede Uhr verhunzen." Es muß also gar nicht immer so schlimm sein, oder?
Zitat von PhilclockChristian, da bin ich jetzt aber ein wenig sauer! Kannst Du Dir evtl. vorstellen,dass ich so etwas wie ein Kabel für eine Lampe an einen einbaustecker gelötet habe?
Wie ich mit Uhren umzugehen habe weiss ich natürlich, einiges davon habe ich Dir gezeigt! Es wird ja wohl legitim sein mal ein Kabel anzulöten dafür ist ja das Löten da......
Wenn ich ma an einer Uhr was Löte dann meistens mit Hartlot und hinerher sieht man denn eine linie weil das Metal an der Stelle anders schimmert aber weiter nichts.
Hast Du wirklich gedacht ich gehe mit Lötzinn an Uhren?
Was hälst Du eigentlich von mir?
Phillip, Wie Du vielleicht sehen wirst habe ich Micha geantwortet und mit keinem Wort behauptet das Du sowas machst. Ich habe gerade erst heute in Eisenbach wieder zwei solcher Beispiele in der Hand gehabt und bin immer noch ärgerlich das ich sowas immer wieder zu sehen bekomme. Wir haben das Thema doch auch schon diskutiert und damals hast Du mir glaube ich sogar recht gegeben. Aber was mich jetz viel mehr interessieren würde ist welches Kabel Du an welchen Stecker gelötet hast. Das wird nämlich normalerweise immer verschraubt weil Weichlötstellen mechanisch nicht belastet werden dürfen da sie sonst mit der Zeit brüchig werden und aufgehen.
Zitat von AstrolabChristian, ich gehe auf Grund meiner Beobachtungen davon aus das es eher die Uhrenbastler sind die Uhren mit Weichlötungen versauen weil ihnen die Fähigkeiten für eine professionelle Hartlötung in der Regel fehlen.
Die geringe Festigkeit von Weichlötungen ist ja hinlänglich bekannt.
Jeder gelernte Uhrmacher weiß wohl das eine vorherige Weichlötung eine anschließend geplante Hartlötung fast undurchführbar macht, weil kleinste Rückstände des Weichlots verhindern das Silberlot z.B. eine saubere Verbindung eingeht.
Hallo Rolf, ich bin deshalb der Meinung das das Uhrmacher sind weil einerseits die schiere Menge an Weichlötstellen in Uhren dagegen spricht, so viele Uhrenbastler gibt es ja gar nicht. Zweitens das Weichlöten an Uhrmacherschulen unterrichtet wird und drittens es meistens die quick and Dirty Methode ist die mit wenig Aufwand maximalen Gewinn bringt. Bei uns werden Manager sogar mit Preisen ausgezeichnet wenn sie solche Lösungen einführen. Lg Christian
Zitat von GnomusIch gebe zu, in meinen ersten Jahren hab ich auch manches Zeug aus Dummheit zusammen gelötet. Es war ja niemand da, der mir hätte sagen können, wie es besser geht. (Also verzeiht denen, die es machen, denn sie wissen nicht, was sie tun; woher denn auch?) Und Teile, die man erst später ersetzen kann, kann man doch durchaus erstmal provisorisch zusammen löten. Und wenn es nicht gerade eine museal wertvolle Uhr ist, muß es ja nicht immer ein Verbrechen sein. Und auch Weichlötungen können sehr fest sein. (Wenn man es bringt.) Ich hatte mal auf eine kaputte Schlagwerks-Hammerwelle einen Draht weich angelötet und darauf einen provisorischen Hammer geschraubt. Da wäre eher ein Zapfen gebrochen als die Lötstelle. Was sollte ich denn auch machen? Später hab ich dann eine passende Welle bekommen und natürlich auch gleich ausgetauscht. Durch die Aktion wurde nichts zerstört oder verhunzt. Aber es heißt "... kann jede Uhr verhunzen." Es muß also gar nicht immer so schlimm sein, oder?
Hallo Micha, nein es ist natürlich nicht immer Schlimm. Hab ich ja auch schon gesagt, es kommt auf die Anwendug an. Allerdings wird wirklich jede weichgelötete Lötstelle früher oder später immer Versagen sobald sie regelmaesig mechanisch belastet wird. Deshalb kann man zwar sehr gut elektronische Bauteile auf Leiterplatten löten aber bitte nicht einen Schlagwerkshammer auf seine Welle. Das hält nur kurzfristig. Sowas gehört immer verschraubt oder verpresst so wie das auch original gemacht wurde. Unsere Altvorderen haben sich dabei schon was gedacht. Das Problem bei provisorischen Lösungen ist halt das sie dann keiner mehr beseitigt sobald es erst mal wieder funktioniert und wie Rolf ja schon geschrieben hat, Hartloetungen kannst Du danach sowieso vergessen. Lg Christian
Zitat von AstrolabChristian, ich gehe auf Grund meiner Beobachtungen davon aus das es eher die Uhrenbastler sind die Uhren mit Weichlötungen versauen weil ihnen die Fähigkeiten für eine professionelle Hartlötung in der Regel fehlen.
Die geringe Festigkeit von Weichlötungen ist ja hinlänglich bekannt.
Jeder gelernte Uhrmacher weiß wohl das eine vorherige Weichlötung eine anschließend geplante Hartlötung fast undurchführbar macht, weil kleinste Rückstände des Weichlots verhindern das Silberlot z.B. eine saubere Verbindung eingeht.
Hallo Rolf, ich bin deshalb der Meinung das das Uhrmacher sind weil einerseits die schiere Menge an Weichlötstellen in Uhren dagegen spricht, so viele Uhrenbastler gibt es ja gar nicht. Zweitens das Weichlöten an Uhrmacherschulen unterrichtet wird und drittens es meistens die quick and Dirty Methode ist die mit wenig Aufwand maximalen Gewinn bringt. Bei uns werden Manager sogar mit Preisen ausgezeichnet wenn sie solche Lösungen einführen. Lg Christian
Hallo Christian,
Ich komme auf meine Behauptung weil ich bisher im Laufe der Jahre folgende Weichlötungen in Großuhren feststellen konnte:
Festlöten loser Räder auf Wellen. Festlöten loser Anker auf der Welle. Festlöten loser Zeigerbuchsen. Und und und..... Das schärfste war der Versuch einen gebrochenen Zapfen mittels Weichlot an die Welle zu pappen.
Wenn das Reparaturen von Uhrmachern waren, so wie Du behauptest, dann kann ich diesen Leuten nur raten es mit einer Würstchenbude an irgendeinem Marktplatz zu versuchen.
Ich selber akzeptiere nur zwei Weichlötungen an Uhren. Einmal die Federhäuser die schon ab Werk mittels Weichlot zusammen gesetzt wurden - und bei Taschen - oder Armbanduhren die Krone mittels Weichlot auf der Welle befestigen, was ich für ein eventuelles späteres Lösen effektiver halte als das Festkleben. Eine dritte akzeptable Weichlötung wäre die von Micha Beschriebene, um kurzzeitig die Funktion einer Uhr zu überprüfen, wenn denn das gelötete Teil danach ersetzt wird.
Grins, über die Skrupelosigkeit von Managern oder die Raffgier mancher Geschäftsinhaber haben wir uns ja schon privat unterhalten. Bin ich voll dacor.
Ich hab halt zu manchen Sachen gar nicht das Werkzeug. Und löten tu ich nur noch bei meinen eigenen Uhren. Wenn da mal was kaputt geht, steh ich halt dann dort, wo ich einst aufgehört habe und muß mir von neuem nen Kopf machen. Für den Schlagwerkshammer hatte ich dünnen, elastischen Draht genommen, dadurch war die mechan. Belastung ziemlich gering. Hab ja selber gestaunt, daß das so gut gehalten hatte. Das waren schon ein paar Jahre. Vielleicht würde das jetzt noch halten, aber wie gesagt, ich hatte die Welle ja dann ausgewechselt.
Zitat von steffl62Sowas gehört immer verschraubt oder verpresst...
Leider lockern sich verpreßte Verbindungen auch oft. Und die dann wieder fest zu kriegen, schaffe ich nur selten. Muß mir das vielleicht mal richtig zeigen lassen.
Aber ich hab mal was ganz bescheuertes gesehen: Von einem Beisatzrad war der Zapfen abgebrochen. Da hatte dann jemand als "Behelfslager" eine Mutter von innen an die Platine gelötet, in der dann die Welle in ihrem vollem Durchmesser laufen sollte. Sogar diese Mutter hatte gehalten, aber das Uhrwerk ließ sich natürlich nicht zum Gehen bewegen.
Na seht Ihr, Ihr habt doch auch schon eure Erfahrungen gemacht. Und Rolf hat es auch wiedermal auf den Punkt gebracht, man darf schon löten aber nur dort wo es auch mal gelötet war und nur wenn man weis wie es geht. Alles andere ist bestenfalls Improvisation was halt leider auch manchmal sein muss wie Micha auch ganz richtig eingeworfen hat. Eventuell sollten wir mal einen eigenen thread mit den schlimmsten Lötstellen aufmachen. So als abschreckende Beispiele falls sowas doch jemanden noch nicht untergekommen sein sollte.
Zitat von Astrolab Festlöten loser Räder auf Wellen. Festlöten loser Anker auf der Welle. Festlöten loser Zeigerbuchsen. Und und und..... Das schärfste war der Versuch einen gebrochenen Zapfen mittels Weichlot an die Welle zu pappen.
Auweia. Dann kommt es ja auch drauf an, was mit welchen Metallen man arbeitet. Stahl/Stahl oder Stahl/Messing hält sicher nicht so gut wie Messing/Messing. Ich denke mir, daß z.B. eine Messing-Schwarzwald-Schloßscheibe sowas durchaus aushalten könnte. Ich wollte mal eine Kuckucksuhr als Scherz so umbauen, daß sie 13 schlägt (ruft). Bei einer Schloßscheibe hat man natürlich das Problem, daß man woanders einen Schlag wegnehmen muß. Da hätte sich vielleicht die 2 angeboten. Wenn die Uhr von 12:30 bis 14:30 immer nur 1mal schlagt, fällt das ja gar nicht weiter auf, ist wie "en passant". Da hätte ich den "2er-Zahn" halt an die 12 angelötet. Das hätte bestimmt gehalten.
Kontakt
Moderatoren
Foren-Regeln
Links
Xobor-Interview
Uhrenwerkstattforum
Thema drucken
28.04.2012 21:34
Antworten
