Das Thema ist ja schon vielfach aufgegriffen worden und die verschiedensten Rezepte werden angewendet.

- Klassisch Schellack
- Heissklebefolie
- Spezial Heisskleber z.B. Crystalbond 509
- Sekundenkleber

Nach wirklich ziemlich aufwändigen Versuchen bin ich für einfache Sachen beim Crystalbond 509 gelandet, der sich super verarbeiten und rückstandsfrei lösen lässt, aber schon bei recht niedriger Temperatur erweicht.
Schellack ist thermisch eindeutig stabiler, geht aber nicht so leicht ab.

Für schwierige Teile nehme ich jetzt Sicomet 85.
Das ist ein Sekundenkleber mit überragenden Eigenschaften für metallische Verbindungen von Henkel.

Er härtet bei erhöhter Temperatur (100°C) auch bei einem 100x200mm Blech komplett in 24h durch.
Die Härte und Haftung ist sehr viel besser als bei jeden getesteten Standard-Sekundenkleber.
Ablösen bei ca. 140°C (etwas höher wie Schellack) für einfache Teile.
Bei empfindlichen Teilen lege ich die ganze Aufspannplatte mitsamt Werkstücken kopfüber in eine Tupperdose mit Aceton und lasse es einweichen.
Nach 1-5 Tagen sind auch die empfindlichsten Teile einfach abgefallen und müssen noch etwas mit Aceton nachgewischt werden.
Der Kleber geht aber absolut Rückstandsfrei in Lösung.

Sikomet ist recht teuer, aber das Ergebnis ist überragend.
Im Gefrierschrank hält er auch ewig.

Mein aktuelles Rezept ist weich Auflöten. Nachteil ist die thermische Belastung der Teile und das teilweise etwas heikle Ablöten.

Sicomet 85 kannte ich bisher noch nicht. Das schaue ich mir an bzw. probiere es aus. Hält das so kleine Teile wie Zeiger aus Bronze oder Stahl auch wenn man durchfräst?

Gruß
Norbert

interessant, halten die Kleber besser als Schellack? ich hätte eigentlich diese Reihenfolge gedacht, was die Belastbarkeit angeht:
Kleber (Sicomet o.ä.)> Schellack> Löten. Evtl. mal korrigieren falls das nicht so ist. Danke.

Gruß Thilo

Schelllack ist schon ok. Der Vorteil ist, dass er sich wunderbar in Aceton löst, viel besser als in Alkohol. Bevor man das Teil umständlich in Alkohol auskocht, kann man einen Lappen mit Aceton tränken und den Schelllack einfach abwischen. Erst gestern festgestellt.

Frank

Schellack hält aber keine kleinen Teile wenn man ganz durch fräsen oder drehen will. Dann springt das Teil gerne ab.

Ja, genau. Aber für das Überdrehen ist es genau das Richtige.

Für besondere Teile schraube ich sogar die Werkstücke auf der Scheibe einfach fest. Z. B. beim Räderfräsen (gerade in meiner Maschine) darf das Rad natürlich keinesfalls abspringen. Und da werden am Ende in die Radscheibe sowieso die Schenkel ausgefeilt. Da kann man in die "zukünftigen" Löcher ruhig Bohrungen setzen und die Sache einfach festschrauben. Das ist 100%ig sicher, und man kann ohne Gewalt das Werkstück wieder entfernen.

Frank

Crystalbond 509 hält etwas schlechter als Schellack, ist aber besser zu verarbeiten.
Das Schmelz- und Löseverhalten ist Spitze.

Sicomet 85 hält besser als Schellack, ist in der Verarbeitung aber aufwändiger weil er nicht so schnell härtet, ewig zum ablösen braucht und man die Teile nicht während des Abkühlens nachjustieren kann.

Das hört sich ähnlich an wie Sicomet 85.
Ich finde aber keinerlei Hinweise auf ein spezielles Lösungsmittel.
Hast Du da Angaben?

Geht das nicht mit Aceton?

In den Loctite Datenblättern habe ich keinen Hinweis auf Lösungsmittel gefunden und auch nicht im Katalog.
Ich wäre sehr daran interessiert.

In den Gebrauchhinweisen zu Loctite 480 steht das Sätzlein "Überschüssiger Klebstoff kann mit Loctite® Reinigern, Nitromethan oder Aceton entfernt werden". Ob das auch noch bei durchgehärtetem Klebstoff funktioniert steht nicht da. Das vollständige Dtanblatt dindet man hier.

Das Datenblatt von Sicomet 85 findet man hier. Dort steht: " Überschüssiger Klebstoff kann mit geeigneten Lösungsmitteln (z.B. Loctite Schnellreiniger; Sicomet DBonder) oder mit Aceton angelöst werden". Aceton scheint also eine Allzweckwaffe.

Leider ist das letztere Datenblatt nicht besonders umfänglich. Ich würde daraus gerne ablesen können welches Produkt für meine Zwecke besser geeignet ist, scheitere aber schon an so elementaren Dingen wie der Zugscherfestigkeit, das auf verschiedene Normen bezug genommen wird. Und bei 15-30 Euro pro Fläschchen, welches vermutlich schnell eintrocknet, hält sich mein Experimentiertrieb in engen Grenzen.

Lasse ich Google nach "Loctite Schnellreiniger" suchen, dann bringen die ersten beiden Seiten Treffer mit Loctite 7063 und Loctite 7061 - womit wir wieder bei Aceton wären.

Und zur Spannfolie habe ich überhaupt kein Datenblatt gefunden das eine Einordnung oder einen Vergleich erlaubt.

Und wieviel beträgt die Zugscherfestigkeit einer Weichlötverbindung zwischen Messing und Stahl und zwischen Messing und einer anderen Kupferlegierung?

Gruß
Norbert

Was willst du mit Messwerten?

Sicomet/Loctite ist besser als Heisskleber und schlechter als Löten.
Sekundenkleber ist schlechter zu verarbeiten als Heisskleben und besser als Löten.
Von nix kommt nix.

Wie gut eine Klebeverbindung ist hängt überdies stark vonb der Oberflächenbehandlung ab.
Ich arbeite mit Plasmaaktivierung.

Zitat von mikromeister im Beitrag #14

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Ich arbeite mit Plasmaaktivierung.

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Zitat von mikromeister im Beitrag #14

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Sicomet/Loctite ist besser als Heisskleber und schlechter als Löten.
Sekundenkleber ist schlechter zu verarbeiten als Heisskleben und besser als Löten.

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