viele Jahre ist der ZV (Zentralverband für Uhren, Schmuck und Zeitmeßtechnik) dafür eingetreten, daß nur meistergeführte Uhrenwerkstätten sich zertifizieren können (z.B. für Uhren der SWATCH-Group). In den letzten ZV-Nachrichten war zulesen, daß sich nun auch Werkstätten, die von Gesellen geführt werden, nach einer Sonderprüfung zertifizieren lassen können.
Wie sind da eure Erfahrungen, bzw. was haltet ihr davon.
Klar, so lassen sich noch mehr Handwerker abzocken.... Ich frage mich, warum ich sauteure und schwere staatliche Prüfungen ablegen musste, nur um irgendwann einmal plötzlich als nicht mehr geeignet erscheine in meinem Handwerk als gut genug zu gelten, um mit Teilen beliefert zu werden. Bei uns das Gleiche, die Wirtschaftskammer, eigentlich die Standesvertretung, macht keinen Finger krumm.
Ich denke es liegt auch daran, das unser Bildungssystem immer schwächer wird und das Niveau eigentlich überall verwässert wird. Ursachen mag sich jeder selber politisch denken.
Ich habe auch keine Meisterprüfung absolviert, aber ein Dipl. Ing. in Maschinenbau gemacht....bin also vom Handwerk her gelernter Uhrmacher, also Geselle und hatte vor Jahrzehnten so meinen Ärger mit der IHK , Handwerkskammer usw..
Ich sollte dann den fachtheoretischen Teil der Meisterprüfung machen, um einen Handwerkbetrieb führen zu dürfen.....
Wenn man bedenkt, das ein Uhrmachermeister mit Hauptschulabschluss, so sein Fachabitur mit der abgelegten Meisterprüfung hat und studieren kann.....was auch gut ist, nichts dagegen einzuwenden...
Aber ein Geselle mit Vollabitur und Diplom in der Tasche, keinen Handwerkbetrieb führen darf, von ausbilden mal abgesehen, was ich nur in der Industrie darf....
Dann macht mal schön, Master of Deasaster , Bachelor usw......alles Schexxx, für ein Land, welches keine Bodenschätze hat, aber techn. Know how über Bildung als Exportschlager immer hatte....
Wir schaffen das, sagt die Eine und der Andere eben, das wir uns abschaffen....und warum soll ich mich für jemanden zertifizieren lassen, der mir eh nur vorschreibt, welche Werkzeuge ich wo kaufen darf usw......In wenigen Jahren malen die sich ihre Uhrmacher, weil es keine mehr gibt.......denn das Handwerk wird wohl nicht den Fehler machen und für solche Industrie-Despoten auszubilden.
Lest mal die UJS z.B.: da ist nicht mehr von Uhrmachern oder Goldschmieden die rede, nur noch von Juwelieren, im Selbsbeweihrauchungs Blatt GZ ebenso.....mal darüber nach gedacht, wer hier wen abschafft.....und die Kollegen werben da auch noch.....
Sorry ich kann leider nicht so viel essen, wie ich kotzen könnte Ellipse
Ich hab schon flüstern gehört dass man mitte nächstes Jahr wieder etaersatzteile im Grosshandel bekommen wird.Ob dies wahr ist oder nich weiss ich nicht genau.Aber hoffentlich geht dieses arroganten swatchgroup bald das Gas aus.Auch würde es mich freuen wenn danach alle Uhreneinschaler bei den Selittawerken bleiben würden und niemand mehr nach einen etawerk kräht. In erwartender Hoffnung Mario
Zitat von Zeitspecht im Beitrag #5Ich hab schon flüstern gehört dass man mitte nächstes Jahr wieder etaersatzteile im Grosshandel bekommen wird.Ob dies wahr ist oder nich weiss ich nicht genau.Aber hoffentlich geht dieses arroganten swatchgroup bald das Gas aus.Auch würde es mich freuen wenn danach alle Uhreneinschaler bei den Selittawerken bleiben würden und niemand mehr nach einen etawerk kräht. In erwartender Hoffnung Mario
Hallo Mario, ich habe schon Briefe von der swatchgroup an nicht zertifizierte Kolleginen / -en gelesen, wo die Group darum bat, keine Uhren mehr nur zum Batteriewechsel einzusenden, da sie heillos überfordert sind, dem angemessen nachzukommen. U.a. auch ich habe zurückgeschrieben, das wir dann die Kunden leider wegschicken müssten, was nicht im unseren Sinne sei, Kunden so wie es die swatchgroup tut, zu vergraulen......daher schicken wir ihnen gerne , weiterhin den Endkunden um ihr Monopol auszubauen.....
Selber Schuld wer sich Produkte derartiger Unternehmen kauft. Ich glaube Skagen zickt da auch rum und untersagt sogar Fremdfirmen den Batteriewechsel, kenne ich aber nur von Hörensagen, da ich solche Uhren zum Service nicht annehme.
Hallo Ellipse! Ich muss echt sagen, die Pausenclowns von der s............p gehen mir ziemlich auf die Nerven.Ich schickte vor kurzem eine Omega zur Revision ein und nach drei Wochen löste sich ein Bandstift.Ich rief bei denen dann an und bat um einen solchen blöden Bandstift und bekam nur zur Antwort dass es nicht möglich sei mir einen solchen Stift zu schicken sondern ich die Uhr erneut eibschicken muss.So, nun wieder auf meine kosten Versand als Wertpaket und drei Wochen wartezeit.Alleine für diese Frechheit wünsche ich Ihnen den Konkurs. Auch viele andere Uhrenzusammenbauer welche eh nur billige Quarzwerke verwenden verhalten sich da recht kasperlhaft und erklären dann dem erfahren Uhrmacher dass er nicht ein auserwählter ist für ihre hochwertigen Uhren.Ich glaube die können das alle selber nicht ganz glauben und stehen da ziemlich neben ihren Schuhen. Beste Grüße Mario
Na ja, ich denke niemand weis besser als wir Uhrmacher, dass die Zeit voranschreitet. Das bedeutet aber auch, dass sich die Märkte und Rahmenbedingungen mit der Zeit verändern (wir wollen ja auch nicht mehr leben wie 1960). Da in unserem Handwerk der Meisterzwang schon vor geraumer Zeit beendet wurde scheint es nur logisch zu sein, dass nun auch gesellengeführte Werkstätten zertifiziert werden können. Ich habe als Meister damit kein Problem, den nur wer einwandfreie Arbeit liefert wird auf Dauer am Markt bestehen und Top-Arbeit leisten auch manche ohne einen Meistertitel. Interessant wäre, zu wissen, wieviele solche gesellengeführten Werkstätten es denn in Deutschland wirklich gibt. Wenn es signifikant viele wären, dann ist das kein ganz uninteressanter Faktor um als Verband mit zahlreichen Mitgliedern bei Herstellern vorstellig zu werden. Je mehr Mitglieder, desto kraftvoller das Auftreten des Verbands.
Was ich hingegen gar nicht mag, sind die Kollegen (mit Meistertitel und ohne) die nicht in ihrer Innung oder im Zentralverband organisiert sind, aber immer auf alles schimpfen, was in ihrem Handwerk passiert - also die "ewig Gestrigen". Für einen wirklich lächerlich geringen Jahresbeitrag kann man im Zentralverband (für Österreich weis ich das leider nicht) Mitglied und anschließend über diesen zertifiziert werden und dann hat man problemlosen Zugang zu ETA- und Markenersatzteilen vieler gäniger Hersteller. Wer das nicht tut (sich vom ZV zertifizieren lassen) bei dem darf vermutet werden, dass er in den zurückliegenden Jahrzehnten keine Investitionen in seine Werkstatt getätigt hat, sich über den desolaten und veralteten Zustand derselben durchaus bewußt ist und deshalb nicht zertifiziert werden kann. Aber schimpfen kann man trotzdem lauthals.
Nur ein Beispiel bei mir hier vor Ort. Ein "Meisterbetrieb" in welchem auf dem Tisch des Uhrmachers ein mit Kippen übersäater Aschenbecher steht - das wird dann wohl nix mit Zertifizierung und so!!!
Zitat von Zeitspecht im Beitrag #8Auch viele andere Uhrenzusammenbauer welche eh nur billige Quarzwerke verwenden verhalten sich da recht kasperlhaft und erklären dann dem erfahren Uhrmacher dass er nicht ein auserwählter ist für ihre hochwertigen Uhren.Ich glaube die können das alle selber nicht ganz glauben und stehen da ziemlich neben ihren Schuhen. Beste Grüße Mario
Ich glaube es war Tissot die auf eine E-mail Bestellung nicht geantwortet haben. Bestellt habe sich wie immer auf diesem Weg ein Lederband. Als nach ein paar Wochen keine Antwort gekommen ist, habe ich bei der Swatch Group Wien angerufen. Mir wurde mitgeteilt, das ich keine Zertifizierung für die Montage eines Lederbandes habe......
Zitat von Zeitspecht im Beitrag #8Auch viele andere Uhrenzusammenbauer welche eh nur billige Quarzwerke verwenden verhalten sich da recht kasperlhaft und erklären dann dem erfahren Uhrmacher dass er nicht ein auserwählter ist für ihre hochwertigen Uhren.Ich glaube die können das alle selber nicht ganz glauben und stehen da ziemlich neben ihren Schuhen. Beste Grüße Mario
Ich glaube es war Tissot die auf eine E-mail Bestellung nicht geantwortet haben. Bestellt habe sich wie immer auf diesem Weg ein Lederband. Als nach ein paar Wochen keine Antwort gekommen ist, habe ich bei der Swatch Group Wien angerufen. Mir wurde mitgeteilt, das ich keine Zertifizierung für die Montage eines Lederbandes habe......
Gruß hermann
das muss einem ja schließlich mal gesagt werden, sonst motiert man lustig weiter Lederarmbänder auf falsche Art und Weise, was das für Folgen haben kann...
Gruß Thilo
Alle wachsen über sich hinaus, doch wer davon blüht auf, wer davon gedeiht? (L. Maly)
als Unbeteiligter der Uhrmacherzunft, und als Kunde, fällt mir nur auf das es sich ganz ähnlich entwickelt wie bei den Schuhmachern.
Nur ganz Wenige überleben - weil auch ganz Wenige nur noch Schuhe (Uhren) machen. Der überwiegende Teil repariert nur noch indem er Teile austauscht. Dann gibt es wohl bald nur noch Teileaustauschbetriebe und "Mister-Minit". Und ganz Harte reparieren Ihre Uhr (Schuhe) einfach schon selbst.
Diese Entwicklung gab es überigens schon in den 70.ern (meine Ausbildungszeit als KFZ-Mech.). Bereits damals entwickelten sich aus den Autowerkstätten so genannte Teileaustauschbetriebe. Dann gab's "Pit-Stop" und die ganz Harten sind in die Selbsthilfewerkstätten gegangen.
Insofern glaube ich, dass eine Loslösung alt hergebrachter Handwerksstrukturen unaufhaltsam ist wenn die Industrie immer weiter Modularisiert. Und wenn dann ein Geselle oder Hobbyhandwerker seine Befähigung auf eine speziellen Gebiet nachweißt ... ja mein Gott, dann soll er eben die Swatches mit dem eta-2824 reparieren.
Allerdings sollten dann, in enger Abstimmung mit den Manufakturen, im Gegenzug die Ausbildung der Uhrmachermeister so sein, dass sie auch breitgefächert die Befähigung haben solche Speziallitäten vollständig zu bearbeiten.
Viel wichtger finde ich die Ausbildereignungsprüfung. Hier sollte deutlich mehr Gewichtung liegen. Nicht so antiquiert ... 1.stes Lehrjahr aufräumen und Lagerhaltung - 2.tes Lehrjahr lernen - 3.tes Lehrjahr die ersten Beiden in's Verdienen bringen... Und hier, find ich, sollte es auch ohne Ausnahme ganz strenge Regeln für die Zulassung geben - und das pauschal für alle Betriebe die in diesem Gewerbe fuß fassen wollen.
Zitat von Zeitspecht im Beitrag #8Hallo Ellipse! Ich muss echt sagen, die Pausenclowns von der s............p gehen mir ziemlich auf die Nerven.Ich schickte vor kurzem eine Omega zur Revision ein und nach drei Wochen löste sich ein Bandstift.Ich rief bei denen dann an und bat um einen solchen blöden Bandstift und bekam nur zur Antwort dass es nicht möglich sei mir einen solchen Stift zu schicken sondern ich die Uhr erneut eibschicken muss.So, nun wieder auf meine kosten Versand als Wertpaket und drei Wochen wartezeit.Alleine für diese Frechheit wünsche ich Ihnen den Konkurs. Auch viele andere Uhrenzusammenbauer welche eh nur billige Quarzwerke verwenden verhalten sich da recht kasperlhaft und erklären dann dem erfahren Uhrmacher dass er nicht ein auserwählter ist für ihre hochwertigen Uhren.Ich glaube die können das alle selber nicht ganz glauben und stehen da ziemlich neben ihren Schuhen. Beste Grüße Mario
Mahlzeit Mario, seit 2/2016 weise ich Kunden mit swatchgroup Produkten grundsätzlich mit dem Hinweis ab, das diese nur vom Herstellerservice bearbeitet werden dürfen oder wenn der Kunde Glück hat beim Konzessionär , meist Filiallist, eben Discounter, das er dort einen Uhrmacher mit nötiger Fachkompetenz antrifft, da ich laut der s....g zu blöd bin, deren Uhren zu reparieren. ich schicke die Uhren auch nicht für meine Kunden dort hin, denn der Kunde soll sich richtig ärgern über seinen Fehlkauf und den schlechten Service der Group, der meinen guten Namen durch seinen schlechten Service in Misskredit gegenüber den Kunden bringt, denn der Kunde sagt nicht: oh die schexxx Group, sondern der Ansprechpartner vor Ort, also ich, sei der Depp, wenn der Service sich mal wieder Wochen lang zieht und das hin und her schicken usw.... Grundsätzlich vermeide ich so gut es geht Produkte aus der Group in meinem Atelier zu verwenden, da ich weder die blöde Kuh, das Rind bin, welches seinen eigenen Schlachter ernährt...
Das muss man sich einfach leisten wollen..... Ein schönes 2-tes Adventwochenende wünscht .... Ellipse
Zitat von mecanicus im Beitrag #9Na ja, ich denke niemand weis besser als wir Uhrmacher, dass die Zeit voranschreitet. Das bedeutet aber auch, dass sich die Märkte und Rahmenbedingungen mit der Zeit verändern (wir wollen ja auch nicht mehr leben wie 1960). Da in unserem Handwerk der Meisterzwang schon vor geraumer Zeit beendet wurde scheint es nur logisch zu sein, dass nun auch gesellengeführte Werkstätten zertifiziert werden können. Ich habe als Meister damit kein Problem, den nur wer einwandfreie Arbeit liefert wird auf Dauer am Markt bestehen und Top-Arbeit leisten auch manche ohne einen Meistertitel. Interessant wäre, zu wissen, wieviele solche gesellengeführten Werkstätten es denn in Deutschland wirklich gibt. Wenn es signifikant viele wären, dann ist das kein ganz uninteressanter Faktor um als Verband mit zahlreichen Mitgliedern bei Herstellern vorstellig zu werden. Je mehr Mitglieder, desto kraftvoller das Auftreten des Verbands.
Was ich hingegen gar nicht mag, sind die Kollegen (mit Meistertitel und ohne) die nicht in ihrer Innung oder im Zentralverband organisiert sind, aber immer auf alles schimpfen, was in ihrem Handwerk passiert - also die "ewig Gestrigen". Für einen wirklich lächerlich geringen Jahresbeitrag kann man im Zentralverband (für Österreich weis ich das leider nicht) Mitglied und anschließend über diesen zertifiziert werden und dann hat man problemlosen Zugang zu ETA- und Markenersatzteilen vieler gäniger Hersteller. Wer das nicht tut (sich vom ZV zertifizieren lassen) bei dem darf vermutet werden, dass er in den zurückliegenden Jahrzehnten keine Investitionen in seine Werkstatt getätigt hat, sich über den desolaten und veralteten Zustand derselben durchaus bewußt ist und deshalb nicht zertifiziert werden kann. Aber schimpfen kann man trotzdem lauthals.
Nur ein Beispiel bei mir hier vor Ort. Ein "Meisterbetrieb" in welchem auf dem Tisch des Uhrmachers ein mit Kippen übersäater Aschenbecher steht - das wird dann wohl nix mit Zertifizierung und so!!!
Teilweise kann ich dir beipflichten, wenn es der Group wirklich um Standards in der Werkstattqualität, wenn wir das mal so nennen...., gehen würde. Zumindest hat vordergründig der nette Herr von Group im persönlichen Gespräch ähnlich argumentiert. Die Verträge der einzelnen Marken habe ich bei meinem Cousin (RA & Notar ) mal durchsehen lassen und natürlich auch besprochen, ob es a) Sinn macht, also für mich persönlich und b) was in Zukunft auf mich zukommen kann, wenn ich denen Tor & Hof öffne. Dahinter steck eine Marktstrategie, die sie natürlich gehen können und sie finden ja Verbündete, sogar aus den Verbänden....war im KFZ Gewerbe auch so, bis die Auflagen den örtlichen Händler die Luft zum atmen nahmen, weil man den Markt für sich haben will. Denn Kunden / Endkunden nur für sich.......den haben sie jetzt, siehe meinen vorherigen Beitrag, den Kunden können die geschenkt haben....
Diese gemeinsam sind wir stark usw., das wird nichts, denn die Filialisten werden überleben und die "Kleinen Handwerksbetriebe" darben dahin, ob Verband usw......da sind unterm Strich nur Einzelkämpfer, die dem Anderen den Dreck unter den Fingernägeln nicht gönnen, wenn es um das eigene Überleben geht.
Verbände haben es bis heute nicht geschafft, wie die KFZ Lobbyisten, das wir eine Freistellung der Ersatzteilversorgung haben, denn streng genommen, dürften in der EU diese Hersteller ihre Produkte gar nicht verkaufen, da die freie Werkstattwahl, dem Kunden nicht gewährleistet wird. Verbandsjuristen, sollten sich mal mit EU Recht auseinander setzen und damit das den Hersteller der Vertrieb in der EU untersagt wird......aber Verbraucherschutz wird nur gewährleisten, wenn man eine mächtige Lobby hat und die hat der Zentralverband usw.....eben nicht, denn die die dort in der Vertretung der Mitglieder stehen, werden doch nicht an dem Ast sägen, wo sie draufsitzen....und die Hersteller machen sich doch nass vor Freude.
Zitat von mecanicus im Beitrag #9Na ja, ich denke niemand weis besser als wir Uhrmacher, dass die Zeit voranschreitet. Das bedeutet aber auch, dass sich die Märkte und Rahmenbedingungen mit der Zeit verändern (wir wollen ja auch nicht mehr leben wie 1960). Da in unserem Handwerk der Meisterzwang schon vor geraumer Zeit beendet wurde scheint es nur logisch zu sein, dass nun auch gesellengeführte Werkstätten zertifiziert werden können. Ich habe als Meister damit kein Problem, den nur wer einwandfreie Arbeit liefert wird auf Dauer am Markt bestehen und Top-Arbeit leisten auch manche ohne einen Meistertitel. Interessant wäre, zu wissen, wieviele solche gesellengeführten Werkstätten es denn in Deutschland wirklich gibt. Wenn es signifikant viele wären, dann ist das kein ganz uninteressanter Faktor um als Verband mit zahlreichen Mitgliedern bei Herstellern vorstellig zu werden. Je mehr Mitglieder, desto kraftvoller das Auftreten des Verbands.
Was ich hingegen gar nicht mag, sind die Kollegen (mit Meistertitel und ohne) die nicht in ihrer Innung oder im Zentralverband organisiert sind, aber immer auf alles schimpfen, was in ihrem Handwerk passiert - also die "ewig Gestrigen". Für einen wirklich lächerlich geringen Jahresbeitrag kann man im Zentralverband (für Österreich weis ich das leider nicht) Mitglied und anschließend über diesen zertifiziert werden und dann hat man problemlosen Zugang zu ETA- und Markenersatzteilen vieler gäniger Hersteller. Wer das nicht tut (sich vom ZV zertifizieren lassen) bei dem darf vermutet werden, dass er in den zurückliegenden Jahrzehnten keine Investitionen in seine Werkstatt getätigt hat, sich über den desolaten und veralteten Zustand derselben durchaus bewußt ist und deshalb nicht zertifiziert werden kann. Aber schimpfen kann man trotzdem lauthals.
Nur ein Beispiel bei mir hier vor Ort. Ein "Meisterbetrieb" in welchem auf dem Tisch des Uhrmachers ein mit Kippen übersäater Aschenbecher steht - das wird dann wohl nix mit Zertifizierung und so!!!
Teilweise kann ich dir beipflichten, wenn es der Group wirklich um Standards in der Werkstattqualität, wenn wir das mal so nennen...., gehen würde. Zumindest hat vordergründig der nette Herr von der Group im persönlichen Gespräch ähnlich argumentiert. Die Verträge der einzelnen Marken habe ich bei meinem Cousin (RA & Notar ) mal durchsehen lassen und natürlich auch besprochen, ob es a) Sinn macht, also für mich persönlich und b) was in Zukunft auf mich zukommen kann, wenn ich denen Tor & Hof öffne. Dahinter steck eine Marktstrategie, die sie natürlich gehen können und sie finden ja Verbündete, sogar aus den Verbänden....war im KFZ Gewerbe auch so, bis die Auflagen den örtlichen Händler die Luft zum atmen nahmen, weil man den Markt für sich haben will. Denn Kunden / Endkunden nur für sich.......den haben sie jetzt, siehe meinen vorherigen Beitrag, den Kunden können die geschenkt haben....
Diese gemeinsam sind wir stark usw., das wird nichts, denn die Filialisten werden überleben und die "Kleinen Handwerksbetriebe" darben dahin, ob Verband usw......da sind unterm Strich nur Einzelkämpfer, die dem Anderen den Dreck unter den Fingernägeln nicht gönnen, wenn es um das eigene Überleben geht.
Verbände haben es bis heute nicht geschafft, wie die KFZ Lobbyisten, das wir eine Freistellung der Ersatzteilversorgung haben, denn streng genommen, dürften in der EU diese Hersteller ihre Produkte gar nicht verkaufen, da die freie Werkstattwahl, dem Kunden nicht gewährleistet wird. Verbandsjuristen, sollten sich mal mit EU Recht auseinander setzen und damit das den Hersteller der Vertrieb in der EU untersagt wird......aber Verbraucherschutz wird nur gewährleisten, wenn man eine mächtige Lobby hat und die hat der Zentralverband usw.....eben nicht, denn die die dort in der Vertretung der Mitglieder stehen, werden doch nicht an dem Ast sägen, wo sie draufsitzen....und die Hersteller machen sich doch nass vor Freude.
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30.11.2016 14:01
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