Hallo ihr Lieben, es ist endlich soweit: Ich kann euch heute stolz meine erste Spindeltaschenuhr vorstellen. Es ist eine englische aus dem späten 18. Jahrhundert (wohl um 1780). Gemacht wurde sie vom Uhrmacher "Charles W. Harding" aus Sidmouth welches sich im Südwesten Englands befindet. Charles Harding ist auch in der Baille Literatur "Watchmakers and Clockmakers of The World" gelistet. Auch die drei! Watchpaper sind von Charles Harding.
Die Uhr hat einen Durchmesser von 57mm und besitzt ein Bullseye-Glas (Welches wohl noch das originale ist). Die Uhr ist für das Alter (Fast 240 Jahre) in einem schönem Zustand. Das Übergehäuse hat nur ein paar ganz kleine Dellen, genau so wie das Gehäuse der Uhr. Das Emaillezifferblatt hat keinerlei Haarisse oder ähnliches. Auch das Glas hat keine Kratzer oder Sprünge. Die Zeiger werden über einen Vierkant gestellt und die Uhr wird von hinten aufgezogen.
Das Übergehäuse schließt fest und bündig. Selbstverständlich sind auch Punzen vorhanden, die mir aber nichts sagen...Ich habe Fotos von den Punzen gemacht so gut es ging. Auf der Innenseite vom Boden des Übergehäuses kann ich ein "P" erkennen und wohl einen Löwen. Auf der Innenseite des Deckels kann ich wohl ein "W" erkennen oder so ähnlich. Ich weiß nicht, ob diese Einkerbungen am Pendant auch Punzen waren. Könnt ihr mir weiter helfen?
Leider weiß ich nicht, wie ich das Zifferblatt aufgeklappt bekomme um Fotos vom Werk zu machen... Es ist keine Kerbe oder so vorhanden. Wisst ihr wie ich das machen kann? Dann gibt es auch Bilder vom Werk Der Schlüssel zum Aufziehen ist leider nicht der originale aus der Zeit sondern ein neuer. Wie sahen denn die richtigen Schlüssel damals aus? Finde im Netz nicht so wirklich was dazu...
So ich hoffe es hat euch gefallen und ich hoffe ihr könnt mir mehr zu meinen Fragen sagen. Grüße Dominic
herzlichen Glückwunsch zu dieser sehr schön erhaltenen Taschenuhr. Leider kann ich dir nicht ausführlich zu den Details deiner Uhr schreiben. Ich bin auf Reisen und nur mit dem Smartphone ausgerüstet. Das Werk wird nach oben heraus geklappt, wenn du die unter sichtbare Feder etwas eindrückst und dabei das Werk nach oben anhebst. Ich hoffe, dass sich das gewünschte Werk mit Spindelhemmung in der Uhr befindet. Es könnte sich auch ein frühes Spitzankerwerk in der Uhr befinden. Ich kenne diese Uhren auch mit später verbauten Spitzankerwerk.
So hier nun die Fotos vom Werk. Das Werk sieht sauber aus und es glänzt noch richtig schön. Einige der Schrauben sind gebläut andere nicht. Die wurden bestimmt mal ersetzt. Auf dem werk ist auch "Harding Sidmouth" eingraviert und eine Nummer: 66362 Desweiteren habe ich in Erfahrung bringen können, dass meine Uhr nicht von dem Charles Harding aus dem Ende des 18. Jahrhunderts ist, sondern von seinem Sohn, Charles Winchelsay Harding. Dieser wurde 1792 getauft und lebte 1851 in Sidmouth. Auch sind die gleichen Punzen noch einmal im Innendeckel vorhanden. Hier kann man sie besser erkennen. Die Ganggenaugkeit geht so. Nach fast 24 Stunden fast ohne Bewegen und liegend geht die Uhr fast 30 Minuten nach...Kann man da noch etwas machen?
Herlichen Glückwunsch zu deiner ersten Spindeluhr! Lass die Uhr so wie sie ist,das ist ein schönes Stück aus England. Ich mag da immer die Unruhkloben mit den Gesichtern,die hatten schon damals Humor.
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
Hi Phil, Als ich das Gesicht gesehen habe war ich zuerst total verwundert, warum man da ein Gesicht auf den Kloben graviert hat Ich werde die Uhr aber demnächst zu einem Uhrmacher bringen zum reinigen und Ölen. Sicher ist sicher! Die Ganggenauigkeit ist nur nicht so der Hit... 30 Minuten Abweichung ohne bewegen und nur im liegenden Zustand ist doch eher nicht so gut selbst für eine Spindel... Oder?
Hmm ja das stimmt schon, aber 30 Minuten Abweichung ohne Bewegen der Uhr ist doch Schon naja... Eigentlich können 30 Minuten Abweichung doch nur kommen wenn die Uhr getragen wird und Erschütterungen ausgesetzt ist oder? Ich meine wenn sie schon im Liegen 30 Minuten abweicht, wie wird das dann erst beim Tragen aussehen... 1 Stunde Abweichung? Vielleicht wird es ja etwas besser wenn sie beim Uhrmacher war. Die Uhr ist eben in ihrer eigenen Zeitzone
Hm ja ich weiß... Andere schreiben nur immer, dass ihre Spindeln immer recht genau gehen, deswegen bin ich etwas verwundert. Klar es kommt auch auf die Qualität des Werkes an, e.t.c. Naja Schaun' mer mal. Grüße Dominic
eine sehr schöne Spindel hast du da bekommen, an der nach meinem Geschmack wirklich nichts auszusetzen ist. Mit der Ganggenauigkeit nach der Erzählung der Leute ist es so wie früher die Berichte von so manch einem Autofahrer über die Fahrleistung seines Fahrzeuges. Die 2 Austauschmotoren wurden immer unterschlagen! Die Spindeluhren können tatsächlich eine solche Abweichung haben! Meist wurde bereits lange kein Service mehr an der Uhr gemacht. Meine Spindeluhren liefen meistens erheblich vor. Nach einem kompletten Service und dem leichten verlängern der Spirale war die Gangleistung in Ordnung. Mit einer modernen Uhr darf man die Spindel dennoch nicht vergleichen.
Zitat von doni1294 im Beitrag #10Hm ja ich weiß... Andere schreiben nur immer, dass ihre Spindeln immer recht genau gehen, deswegen bin ich etwas verwundert. Klar es kommt auch auf die Qualität des Werkes an, e.t.c.
Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast!
Hallo ihr Lieben, Ja das leuchtet ein was ihr sagt Ich habe bereits einen Uhrmacher gefragt, ob er sich auch Spindeltaschenuhren annimmt. Die Antwort war dann tatsächlich "Ja". Jetzt bin ich im hadern, weil ich Angst habe, dass er zwar meint, dass er sich solchen Uhren annimmt aber in der Realität sich nicht mit der Materie auskennt...
Ich hatte schon mal eine Taschenuhr bei ihm zum wechseln des Glases abgegeben und da war dann das Ende vom Lied, dass das neue Glas Dreck eingeschlossen hatte und etwas zerkratzt war (wohl vom Einsetzen in die Lünette). Andererseits sitzt dieser Uhrmacher im Prüfungskomitee der Handwerkskammer für Uhrmacher und nimmt dort die Prüfungen der angehenden Uhrmacher ab. Also eigentlich kann er ja kein Pfuscher sein oder?
Bitte versteht meine Sorgen, ich möchte diese Uhr nicht jedem Uhrmacher in die Hand geben, denn ich möchte, dass sie fachgerecht auseinander gebaut wird und dann korrekt gereinigt und justiert wird... Und ich möchte dann nicht so etwas erleben wie neue Kratzer im Glas oder am Gehäuse oder ähnliches. Was soll ich tun?
Zitat von doni1294 im Beitrag #13 Was soll ich tun?
Liebe Grüße Dominic
Suche dir einen Uhrmacher, der nachweislich Erfahrungen mit alten Uhren hat! Was der dir bekannte Uhrmacher für Auszeichnungen oder Ämter inne hat, spielt letztendlich keine Rolle. Für dich entscheidend ist nur, das er mit solchen Uhren tatsächlich Erfahrung hat!
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22.09.2016 21:02 (zuletzt bearbeitet: 22.09.2016 21:07)
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