Ich werde hier so pØ á pØ einige Sachen posten, mit Bildern, die ich in meiner Ausbildung lerne Dast ist die Brutstätte in der nun alles anfängt
Ich habe schon einiges an Sachen gemacht in den vergangenen Wochen, Zapfen rolliert, Lager ersetzt, gefeilt, justiert, zusammengebaut, alles mögliche eben. Und der gute, alte Batteriewechsel der alle 5 Minuten von der Kundschaft kommt. Momentan sitze ich an einem Wiender Regulator, der ein richtig ekeliges Werk hat, wo man das Schlagwerk nicht g'scheit justieren kann. Aber nun ging es erstmal daran, die Lager zu ersetzen und die Ankerpaletten der Grahamhemmung zu polieren, am Besten so, dass sie glänzen wie ein Spiegel (Das gelingt mir sogar richtig gut udn das Polieren macht mir momentan am meisten Spaß) Die Zapfen aller Zahnräder sind auch schon rolliert.
Jo, danke Leute :) Bin ja schon seit 10. September da, und mein Chef ist der, auf neudeutsch gesagt, geilste den man haben kann Man kann ihn nicht beschreiben, man muss ihn erlebt haben!
Na dann auch von mir eine herzliche Gratulation! Du hast da ein interessantes Regulatorwerk in Arbeit, normalerweise sind das immer Rechenschlagwerke. Das ist das erste mit Schloßscheibe das ich sehe. Gibt es da irgendeine Herstellermarke auf den Platinen? Die Lager und Zapfen müssen wohl auch sehr stark eingelaufen gewesen sein Du musstest ja anscheinend fast alle kleineren Lager tauschen, sieht mir nach einer menge Arbeit aus. Zerlegt Ihr die Antriebsräder nicht? Ich hab da oft beim Gesperr jede Menge dreck drin. Und übrigends Danke für den interessanten Beitrag, Ich kann von solchen Werken einfach nicht genug kriegen überhaupt von solchen Besonderheiten wie diesem.
Christian, du solltest zu uns in die Schule kommen, da stehen zig solcher Werke rum, teils billige Hermle-Übungswerke, teils bessere, aber auch oft fast Totalschäden.
Das war ja bei uns Thema Ende 1 Lehrjahr und nun im 2ten erstes Halbjahr...Rechenschlagwerke einstellen und co.
Na mit Rechenschlagwerken hab ich ja schon einige gemacht und auch noch so einiges rumliegen aber mit Schlossscheibe kenn ich die nicht. Das ist mir bei einem Wiener völlig neu.
Das Werk ist eine besch*ssene Konstruktion. Man muss alle Zahnräder Zahn auf Zahn genau einsetzen, damt Vor- und Nachlauf auch passt. Bei uns in der Werkstatt werden alle Lager grundsätzlich erneuert, sicher ist sicher
Heute war ein Tag, meine Herrn. Ich war völlig konzentriert das Werk zusammen zu bauen, da stürmt ein Kunde mit einem Schrei herein: "Einmal Batteriewechsel bitte!" Ich hab mich total erschrocken und zack! Zapfen ab.
Da half nur eins; Drehmaschine raus und einen neuen Zapfen einbohren.
Hat soweit auch gut geklappt, nur war der Stahl dermaßen hart, dass beim einklopfen des Zapfens die Achse aufgerissen ist und ein Stück herausgebrochen ist. Mein Meister hat mir dann gesagt ich solle das abgebrochene Stück einfach vorsichtig anschweißen und das hab ich dann auch gemacht. Wie man sieht, es ist keine schöne Lösung, aber sie hält sehr gut, und an diesem Anlaufrad ist eh' nicht besonders viel Kraft drauf.
Nach dem Zusammenbau dieses uhrmacherunfreundlichen Werkes tickt die Uhr nun wieder, zur Probe :)
Das Pendel hatte eine sehr große Amplitude und das hat mich gewundert, normalerweise sind die Pendel immer sehr langsam und schwingen nicht so weit aus, mein Meister sagte nur: "Tja mein Junge, das ist ein Zeichen dafür, dass du gut poliert hast" und er grinste mich nur an
Was ich vergessen hab zu sagen: Wir zerlegen auch die Antriebsräder, ich habe nur Fotos vom zusammengebautem Zustand.
Übrigens, was mich verwundert hat, mein Meister baut keine Federn aus den Häusern aus, sonder taucht sie kurz ind Ultraschall, bürstet sie ab und legt sie auf den Heizer. Ich persönlich würde sie ausbauen um sie nach Schäden abzusuchen und einen bevorsteheden Federriss zu vermeiden, aber naja, ich muss das machen was der Meister sagt, wobei er mich auch sehr oft meine eigenen Meinungen ausprobieren lässt! Z.B: wenn man einen Gong poliert und das Leder im Hammer erneuert, erzeugt man einen schöneren Ton, damit habe ich meinen Meister belehrt
Ja, ich baue die Federn auch immer aus schon alleine um sie zu kontrollieren. Dadurch konnte ich schon ein paar mal die Federn rechtzeitig tauschen bevor sie gebrochen sind.
Aber sag doch mal wie Ihr die Achse des Anlaufrades geschweißt habt? Habt Ihr da so ein Laserschweißgerät?
lg Christian
P.S.: Übrigends fehlen bei dem Werk auf der Rückseite zwei Stifte zur Ausschlagsbegrenzung links und rechts neben der Pendelverlängerung (da wo die beiden Löcher sind)
Benny, Du musst etwas an deiner Wortwahl arbeiten,man belehrt keinen Ausbildungsmeister oder später Kollegen, man macht immer einen Vorschlag.
Sowas ist wichtig fürs Betriebsklima!
Weiter machen!
Was hast Du denn genau mit dem Zapfen gemacht?
Wenn Ihr da was anschweißt,ist das gar keine schlechte Lösung für ein solches Missgeschick.
Du hättest dann aber die Welle mal an der Stelle überschleifen können, damit man die Reparaturstelle nicht mehr so stark sieht.
Das eine Welle beim Zapfeneinbohren aufreißt ist mir noch nie passiert.
Wenn Du das Loch gebohrt hast dann machst Du Dir einen Zapfen aus Tamponstahl zurecht und machst diesen gaaaans leicht konisch,da schlägst Du ihn mit gefühl ein.
Das hält viele viele Jahre und Dir platzt die Welle nicht auf.
Bei den guten Uhren bzw. Verzahnungen und Wellen von z.B. empfehle ich Dir auch die Welle anzulassen,damit Dir die Welle nicht nochmal aufplatzt.
Viel Erfolg bei deiner weiteren Auspildung wünscht Dir Philipp
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
Zitat Wenn Du das Loch gebohrt hast dann machst Du Dir einen Zapfen aus Tamponstahl zurecht und machst diesen gaaaans leicht konisch,da schlägst Du ihn mit gefühl ein.
Das habe ich gemacht.
@steffl62
ZitatAber sag doch mal wie Ihr die Achse des Anlaufrades geschweißt habt? Habt Ihr da so ein Laserschweißgerät?
Ja, ein Punktschweißgerät das eigendlich für die Goldschmiede gedacht ist, aber ab und an bediehnt sich auch der Uhrmacher an solchem Gerät.
Wie heißt es doch so schön? Wenn's der Lehrling macht ist es Pfusch, wenn's der Meister macht Improvisation :P
Zitat von PhalosJa, ein Punktschweißgerät das eigendlich für die Goldschmiede gedacht ist, aber ab und an bediehnt sich auch der Uhrmacher an solchem Gerät.
Super, so ein Teil hätte ich auch gerne. Schon alleine wie Phil die abgebrochene Winkelhebelfeder hat schweißen lassen war toll. Abgnutzte Anker wieder reparieren und noch tausend andere Sachen fallen mir da ein.
Richtig. ich hatte zuvor eine Uhr die einen Massivanker hatte, wo aber die Hebeflächen so klein und eingelaufen waren, dass sie kaum noch das Ankerrad gehalten haben. Da hilft natürlich auch das Polieren nichts mehr. Also wurde ein Stück Stahl aufgeschweißt dass ich dann auf eine passende Größe wieder zurchetgefeilt und poliert habe. Die Uhr tickt heute immer noch und hält gut die Zeit
Zitat von PhalosJa, ein Punktschweißgerät das eigendlich für die Goldschmiede gedacht ist, aber ab und an bediehnt sich auch der Uhrmacher an solchem Gerät.
Super, so ein Teil hätte ich auch gerne. Schon alleine wie Phil die abgebrochene Winkelhebelfeder hat schweißen lassen war toll. Abgnutzte Anker wieder reparieren und noch tausend andere Sachen fallen mir da ein.
lg Christian
Christian, das wäre doch was für den Anker von dem Monatsläufer!
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17.10.2011 21:47 (zuletzt bearbeitet: 17.10.2011 21:49)
(Das gelingt mir sogar richtig gut udn das Polieren macht mir momentan am meisten Spaß)
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