Nachdem ich meine Uhrmacher-Praktiker Ausbildung in einem Industriebetrieb abgeschlossen habe, stand für mich fest, ich will weg von der Industrie. Und daher habe ich einen wirklich grossen Aufwand betrieben, einen Ausbildungsplatz am ZeitZentrum Grenchen zu bekommen.
Bevor ich meinen Ausbildungsplatz in der Uhrmacherschule antreten konnte, war ich ein Jahr in meinem Lehrbetrieb angestellt. Hier wurde mir auch die stellvertretende Leitung einer Abteilung anvertraut. Das war eine sehr interessante Zeit, ich habe in dieser Zeit einen tiefen Einblick in die Industrie bekommen und betrachte seither auch vieles aus einem anderen Blickwinkel.
Nun bin ich in der Uhrmacherschule, das erste Semester ist schon fast vorbei, und es wird höchste Zeit sich über den zukünftigen Weg Gedanken zu machen.
Der Beruf des Uhrmachers ist durch den wirtschaftlichen Wandel nicht mehr das was er einmal war. Kaum ein Fachgeschäft kann sich heutzutage noch einen Uhrmacher leisten, auch in der Industrie wird mehr und mehr auf angelernte und temporär angestellte Arbeitskräfte gesetzt.
Die Schweizer Uhrenindustrie fängt langsam an zu bröckeln und das wirkt sich natürlich auch auf den Arbeitsmarkt aus. Auf diese Tatsache wird uns in letzter Zeit auch häufiger von Seite der Schule hingewiesen. Also stellt sich nun die Frage, was mache ich? Es ist wohl der Traum eines jeden Uhrmachers ein eigenes Reparaturatelier zu betreiben, oder zumindest in einem zu arbeiten. Die Zeit damit zu verbringen, Uhren zu revidieren, komplizierte Reparaturen durchzuführen, Teile und Werkzeuge selber herzustellen. Diesen TRAUM halten sich wohl auch viele meiner Mitschüler vor Augen, welche noch keinerlei Bezug zum Berufsalltag haben. Leider ist dieser Traum sehr unrealistisch. Es ist nicht möglich ohne beträchtliches Startkapital, Werkstattausstattung und besonders wichtig; gute Kontakte ein solches Unterfangen zu starten. Auch raten mir praktisch alle Uhrmacher, welche selbst einmal ein Uhrengeschäft mit Atelier hatten, davon ab als selbstständiger Uhrmacher zu arbeiten. Bei den meisten hat es vor allem gegen Schluss abgeschaltet, als die grossen Uhrenmarken mit immer drastischeren Bedingungen und Verträgen das Leben des einfachen Uhrmachers sehr kompliziert machten. *Wer vor zwei Jahren die Verträge der Swatch-Group Marken zugestellt bekommen hat, weiss wovon ich spreche... Wer weiterhin Uhren dieser Marken reparieren will und Ersatzteile erhalten will, muss Kurse($) absolvieren, bestimmte Werkzeuge($) und auch Verbrauchsmaterialien($) beschaffen und das Beste; dann noch für jede Uhrenmarke etwas anderes($$$). Wenn man einmal das Glück hat, eine Markenvertretung zu haben, kann man nicht einmal selbst entscheiden, welche Uhren man für seinen Verkauf bestellen will, sondern muss die Uhren in Set’s ankaufen, wo man sich sicher sein kann das man einige Modelle nicht verkaufen wird. Das garantiert dann ein stressiges sorgenvolles Leben und von dem haben wir ja eigentlich alle schon genug. Während ich das schreibe, denke ich gerade an einen Film mit Marlon Brando in der Hauptrolle...
Um wieder zurück zu meinem eigentlichen Gedanken zu kommen, was bleibt mir jetzt in dieser Situation übrig? Mit meinen wenigen Qualifikationen aus der Industrie und das Jahr in der Uhrmacherschule hätte ich wohl die besten Chancen in der UhrenINDUSTRIE und mich dort zu einer Kaderposition hinzuarbeiten. D.h. weg von dem schönen Handwerk, weg von all den Sachen, die mir einmal die Faszination und Motivation gegeben haben, das zu tun was, ich tue. Ist das der Weg, den ich gehen werden muss?
Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Lieber Loris
Es stimmt mich ein wenig traurig zu lesen, dass ein so junger, engagierter und motivierter Mensch wie Du, vor Abschluss seiner Ausbildung solch eine Perspektive reflektiert.
Ich bin kein Uhrmacher und kenne die Branche aus Sicht Arbeitegeber/Arbeitnehmer zu wenig.
Die Branche, die ich kenne und die gerade in der Schweiz sehr erfolgreich und innovativ ist, ist die Medizintechnik. Dort gibt es sicher viele interessante Berufsfelder in der Mechanik und Mikrotechnik, für die sich eine Ausbildung als Uhrmacher sehr gut eignet. Ausserdem kannst Du in diesem spannenden und hochinteressanten Umfeld auch ordentliches Geld verdienen und Dir davon die Uhrmacherei als Hobby finanzieren.
Beschäftige Dich doch mal mit dem Gedanken, vielleicht in diese Branche zu wechseln.
Wenn Du darüber näheres wissen möchtest, melde Dich gerne per PN bei mir.
Beste Grüsse
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Hallo Loris, Hast du daran gedacht in die Produktentwicklung zu gehen? Entweder bei, z.B. ETA oder ASULAB oder in eine der Häuser die für die Haute-Horlogerie arbeiten, z.B. Chronode, R&P, Agenhor, Studio7:38, etc. Sie alle suchen händeringend gut Uhrmacher die mehr können als nur die Teile zusammenbauen nach Plan. Ich glaube du hast recht insoweit das die Läden keine interreste mehr haben eine ordentliche Uhrmacher zu bezahlen, aber die Industrie ist gross. Firmen wie Claret, Urwerk, Voutilainen, etc. sind auch gute Möglichkeiten. Sie haben ihre "ups and downs" aber es gibt genug super-reichen die solche Uhren kaufen. Und diese Firmen leben eben von das Handwerkliche. Sie machen wenig Uhren die viel Uhrmacherarbeit brauchen. Grenchen ist halt das Zentrum der Uhren Grossindustrie. Das die Leute da einige Sorgen haben glaube ich. Nach meinen Besuch letze Woche bei das Carré des Horlogers in der SIHH hatte ich aber nicht den Eindrück das die kleine Uhrmacher in dem Haute-Horlogerie Bereich Zukunftssorgen haben. Andersen, z.B. hat mir gesagt das die Geschäfte sehr gut laufen. Er hätte keinen Einbruch in seinen Verkauf. Suche, es gibt! Don
Il ne faut pas rouler vite... il faut freiner tard
Die Branche wechseln möchte ich eigentlich nicht. die Uhrmacherei ist meine Leidenschaft, aber halt nur in dieser bestimmten Form...
Ich werde mir über eure Beiträge noch meine Gedanken machen, Vielen Dank!
-Ich habe hier schon die düstersten Gedanken niedergeschrieben... das liegt vielleicht auch ein bisschen am endlosen Nebelwerter hier in Grenchen... ;-)
Für mich war die Arbeit schon immer etwas,wo man ohne große Emotionen hingeht und dann sein Ding macht. Das Arbeiten in Industriebertrieben ist per se nichts Schlechtes,hier gibt es vernünftige Entlohnungen und Voraussetzungen etwas für sich voran zu treiben. Den Uhrmacher vollständig zu lernen war eine sehr gute Entscheidung von Dir,Du hast damit langfristig viel mehr Möglichkeiten in der Industrie!
Und nun kommen wir zum zweiten Punkt. Besondere Reparaturen und Arbeiten sind heute eher ein Hobbybereich geworden. Man macht als Uhrmacher immer mal wieder solche Sachen um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Es ist eine Art Referenzliste die man sich aufbaut,darüber generiert man sich auch seine Kontakte. Sei es beim Maschinenkauf oder bei der Abwicklung von Reparaturen.
Du kannst ja ein Kleingewerbe machen und ganz langsam stück für Stück Dir etwas davon aufbauen. Kommt Zeit kommt Rat.
Ich persönlich verhalte mich da wie ein Frosch in einem Glas mit unbehandelter Milch, man strampelt und strampelt und irgendwann ist daraus Butter geworden und man kommt aus dem Glas heraus.
Ein Atelier ist doch eine super Idee aber nicht in der Schweiz,wo jeder irdendwie Uhrmacher ist oder einen Uhrmacher kennt.........
Baue deine Werkstatt weiter auf,arbeite in der Industrie und nimm etwas Geld für gute Maschinen und Werkzeuge in die Hand und dann kommt eins zum Anderen! Du gehst einen guten Weg und vor allem einen anderen Weg als deine Mitschüler. Dein Instragram Account ist doch schon ein super Aushängeschild!
Lieber Loris. Dein Schreiben stimmt mich traurig. Ich weiß von Uhrmacherkollegen aber auch von Freunden, dass immer mehr Fachgeschäfte ihre Werkstatt geschlossen und ihren Service auf das wechseln von Batterien und Armbänder beschränkt haben.Die Industrie leistet dieser Entwicklung Vorschub, indem verschiedene Firmen den Reparaturservice in Eigenregie übernahmen oder nur noch unter bestimmten Voraussetzungen Ersatzteile für Reparaturen liefern. Aus eigener Erfahrung wissend, dass viele Kunden einen seriösen und guten Reparaturservice nicht nur schätzen, sondern auch mit einem entsprechenden Kaufverhalten belohnen. Meine Erfahrung zeigt, dass antike Gegenstände sowie Erbstücke wie zBsp. Standuhren, Wanduhren, Regulatoren, Pendulen Tischuhren, also alles Großuhren aus der guten alten Zeit wieder sehr gefragt sind und stehen zum Teil hoch im Kurs. Was ich selbst lange nicht glauben wollte, aber es ist tatsächlich schwierig den Fachmann zu finden, der antike Uhren auch reparieren und Ersatzteile besorgen kann. Meine Erfahrung zeigt, es gibt in unserem Lande nicht mehr viele Uhrmacher, die dieses Metier auch wirklich können oder dies auch ausführen wollen. Ich habe viel zu viele antike Uhren im Nachhinein wieder "zurecht biegen" müssen, nachdem sie beim Uhrmacher waren! Damit so ein Schmückstück wieder genau läuft braucht es viel Idealismus und Freude am echten Uhrmacherhandwerk. Daneben sind ganz spezielle Werkzeuge nötig, um die oft erstaunlich komplizierten Schlagwerke wieder in Gang zu bringen. Aber wem sage ich das. Daher gebe ich dem ehrbaren Uhrmacherhandwerk gute Zukunftschancen. Wie Ralf bereits erwähnt; auch in der Medizintechnik und in der Raumfahrttechnik stellt man gerne Uhrmacher ein, weil sie nicht nur mit kleinsten Bauteilen umgehen können und sich in der Messtechnik auskennen, sondern auch gelernt haben solche anzufertigen und Konstruktionen ohne Plan zu erkennen. Die Ausbildung zum Uhrmacher, wie Du selbst erfahren hast ist so vielfältig und anspruchsvoll, dass nur wenige Handwerksbetriebe dazu in der Lage sind. Sorge bereitet mir höchstens wie oben angedeutet, dass immer mehr Leute ohne qualifizierte Ausbildung eine Uhrmacherwerkstatt aufmachen und dort durch Pfuscharbeit den guten Ruf der ganzen Branche beschädigen! Bei mir landeten ferner auch etliche teure Uhren, die Kunden im Internet ersteigert haben. "Bei näherem Hinsehen stellten sie sich als minderwertige, aber optisch gut gemachte Imitate von Luxusmarken heraus". Die Geiz-ist-geil-Mentalität führt dazu, dass immer mehr Kunden um Rabatte feilschen oder sich im Fachgeschäft beraten lassen, ehe sie bei einem "Billighändler" übers Internet kaufen! Das kann tatsächlich so manchen Kleinbetrieb in Existenznot treiben, weil die Betriebsaufwendungen sehr hoch sind. Dennoch bin ich nach wie vor sehr zuversichtlich von unserem klassischem Uhrmacher Beruf. Nach meiner Pensionierung habe ich mich wie gesagt auf Großuhren spezialisiert, da bei uns im abgelegenem Gebiet weit und breit der Fachmann fehlt; Fazit: Arbeit über beide Ohren, wobei bestimmt auch der Preis eine Rolle spielt. Nun wurde das aber dem "Hobbyuhrmacher sprichwörtlich zuviel. So versuche ich wieder kürzer zu treten um für anderes mehr Zeit zu haben.
Ich kann Deine Gedanken gut nachvollziehen, weil ich mich oft frage, wie das Leben als professioneller Uhrmacher wäre. Ich fühle mich an die Zukunftszweifel unseres Exmitglieds Victor erinnert, der schon befürchtet hatte den Job an den Nagel hängen zu müssen, jetzt aber scheinbar und hoffentlich wieder gut untergekommen ist.
Es geht imo um verschiedene Aspekte in dieser Reihenfolge:
- Sicherstellung eines Einkommens zum auskömmlichen Lebensunterhalt - Perspektive für die Zukunft - Ausleben einer Passion
Wie Phil richtig sagt, dient der Job in erster Linie zum Lebensunterhalt. Was nicht heißt, dass man im Job nicht auch Freude haben kann und soll. Für mich wäre es ein Traum, Zugang zu einem richtigen Uhrenhersteller zu haben mit all seinen Ressourcen und den sich daraus ergebenden Kontakten und Möglichkeiten. Und den bekommt man ja wenn man dort arbeitet. Kollegen gehen weg, zu anderen Herstellern, machen sich selbstständig,... Im Lauf der Jahre baut man ein Netzwerk auf, das einem dann später helfen kann.
Nebenher kann man seine Passion ausleben. Das tun, was einem Freude bereitet. Z.B. komplizierte Uhren mit schwieriger oder nicht mehr vorhandener Ersatzteilversorgung reparieren. Oder sich spezialisieren, z.B. auf Renaissanceuhren. Wenn man sich da einen Ruf geschaffen hat braucht man sich um Aufträge und Vergütung keine Sorgen mehr zu machen und könnte davon leben. Dann kann man seinen Job an den Nagel hängen und sich selbstständig machen. Ich kenne ein paar Leute bei denen das so oder ähnlich gut funktioniert hat. Es gibt - ganz besonders im Billiglohn- und Geiz ist Geil Land D - immer mal Lebenssituationen in denen man froh ist, wenn man nicht auf ein "abhängiges Angestelltenverhältnis" angewiesen ist, sondern eine Plan A2 (wie man auf Neudeutsch sagt) in der Tasche hat.
Es ist natürlich die Frage, ob man, wenn man den ganzen Tag beruflich schon mit Uhrenthemen zu tun hatte, in der Freizeit nicht genug hat und mal was anderes sehen will. Ich kenne einen an sich begeisterten Uhrmacher, dem es so geht. Familie, Haus, drei Kinder brauchen auch ihre Zeit. Ihm reicht jetzt sein Job, in der Freizeit ist jetzt erst mal kein Raum mehr für Uhren. Ich bin mir in dem Fall aber sicher, dass das früher oder später wieder kommt. Von daher braucht es nicht verkehrt sein, beruflich etwas anderes zu machen, z.B. wie vorgeschlagen in Medizintechnik oder Feinmechanik und sich die Uhrmacherei als etwas Besonderes für die Freizeit aufzusparen.
Was einem wirtschaftlich nur Armut sichert ist, Dreizeigeruhren der 0-250 Euro Preislage zu reparieren und restaurieren wenn der Kunde die Vorstellung hat, eine Instandsetzung mit Teilebeschaffung dürfe aber nicht mehr als xx Euro kosten. Das führt nur zu Selbstausbeutung und 26 Stunden Tagen. Ich habe mal einem Uhrmacher sein Werkzeug abgekauft, der daran gescheitert ist. Das war echt traurig.
Ein Geschäftsmodell, das wie ich beobachte immer noch funktioniert ist ein Laden mit Werkstatt, in dem der Laden das Geld verdient und die Werkstatt mit finanziert. Das wird durch Markenboutiquen und Wettbewerb mit Konkurrenz aus dem Internet aber nicht einfacher und erfordert eine hohe Anfangsinvestition wenn man sich nicht irgendwo ins gemachte Nest setzen kann, scheint aber immer noch gut zu funktionieren.
Du bist jung, brennst für das Thema, hast viele Möglichkeiten und lebst in der Schweiz - ich habe keinen Zweifel, dass Du Deinen Weg machen wirst.
ich kenne zwar die Uhrenbrache zu wenig um dazu etwas sagen zu können, kann aber Deine Gedanken gut nachvollziehen. In meiner Brache ist es leider so, das eine höhere Qualifikation meist nicht genutzt wird um qualifiziertere Arbeiten auszuführen, sondern um Führungspositionen auszukleiden. Diese Erfahrung musste ich nach dem Abschluss meiner Weiterbildung zum staatl. gepr. Techniker leider auch machen.
Natürlich kann, umd möchte ich Dir keinen Rat geben. Dazu kenne ich Dich auch viel zu wenig. Meiner Erfahrung nach zahlt sich eine bessere Qualifikation aber immer aus. Auch weil sich Dir dann meist mehr 'Türen öffnen' durch die Du gehen kannst. Da ist die Chance größer, dass sich irgendwann die richtige 'Tür' für Dich öffnet. Ich wünsche Dir auf jeden Fall das Du Deinen Weg zu dieser Tür findest.
LG Sigi
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden (Hermann Hesse)
Ich kann dir versichern, das der Beruf des Uhrmachers ausreicht, um eine 5 köpfige Familie zu ernähren, und das die Frau diese Familie managen kann, ohne Doppelbelastung eines zusätzlichen Broterwerbes. Zumindest hier in Österreich. Ich kann dir hier keine Prophezeiungen präsentieren, aber rückblickend gesehen war es bei mir immer so, Türen gingen auf, Türen gingen zu. Durch die einen bin ich gegangen, die anderen habe ich nie versucht mit Gewalt auf zustoßen. So bin ich da gelandet, wo ich heute bin. Das Einzige das ich noch lieber machen würde, wäre Bundespräsident oder Schweizer sein - und das Eine bist du ja schon....
Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft, was immer sie auch für dich bereit hält!
Oh - hier kommen viele Meinungen zusammen, teils aus eigener Erfahrung, teils durch Marktbeobachtung.
Allgemein scheint der Tenor in Richtung: "Vorsicht! Lohnt sich nicht unbendingt..." zu gehen.
Vielleicht unnötig, vielleicht auch ungewollt gebe ich mal meine gekürzte Fassung zum Besten:
Auch eine markengebundene KFZ-Werkstatt unterliegt den Restriktiven des Herstellers, muss unter Umständen auch Fahrzeuge in den Verkaufsraum stellen, die auf absehbare Zeit niemand haben will und muss seine Werkstatt nach den Richtlinien der übergeordneten Führung einrichten. Sei es nun der Grundstock an Werkzeug, seien es spezifische Werkzeugsätze für diverse Modelle, sei es ein Achsmess- oder Bremsenprüfstand oder ein Ersatzteil-Sortiment. Ein KFZ-Meister gehört grundsätzlich dazu, Weiterbildungen werden erwartet.
Man vertritt den Hersteller. Ob der Kunde nun zum Hersteller selbst oder nur zu dieser speziellen KFZ-Bude fährt: Service, KnowHow, Leistung und die erwartete Kundenzufriedenheit sind gleich (sollen gleich sein).
Nur weil Uhren wesentlich kleiner sind (und sich daher Uhren verschiedenster Hersteller beim Reparateur sammeln können) bedeutet das ja nicht, dass ein Hersteller auf die Erfüllung diverser Richtlinien verzichten muss. Immerhin gilt es, dass seine Uhren in seinem Sinne in Stand gesetzt und gewartet werden können und sein Kunde allerbeste Bedienung erfährt.
In diesem Sinne denke ich, dass der nächste Schritt sein sollte, den Meisterbrief anzustreben.
Danach würde ich Zertifizierungen anstreben. Rolex scheint wichtig und weit verbreitet zu sein. Auch höherpreisige Swatch-Group-Label (Omega, JLC und was es sonst noch so gibt) sollten im Sortiment der Zertifizierungen sein.
Das könnte für ein gewisses "Grundrauschen" auf dem Konto sorgen, durch die aufgerufenen höheren Preise definiert sich der Kundenstamm.
Tja - und ab da könnte es in sämtliche Richtungen laufen. Wichtig scheint zu sein, dass das Gespräch mit dem Hersteller gesucht wird und Entwicklungen mit gegangen werden, um auch weiterhin eine gute Zusammenarbeit zu gewährleisten.
Mich würden mal die Richtlinien interessieren, die von den Herstellern kommen - gerne per PN!
Restaurator in einem Museum... - evtl auch ausserhalb der Schweiz - Muss ja nicht alles uhrenlastig sein ... aber z.B. ich habe in Berlin mit einem Restaurator im Museum für Verkehr und Technik gesprochen, als er grade an einem feinmechanischen Modell eines Schiffshebewerkes gebaut hat ... Getriebetechnik vom allerfeinsten .... für sowas wär ein Uhrmacher mit einem "offenen Horizont" eigentlich auch nicht verkehrt!!
Ausserdem hast Du einen viel weiteren tätigkeitsbereich als " nur" Uhren
Zitat von Optimist im Beitrag #11Restaurator in einem Museum... - evtl auch ausserhalb der Schweiz - Muss ja nicht alles uhrenlastig sein ... aber z.B. ich habe in Berlin mit einem Restaurator im Museum für Verkehr und Technik gesprochen, als er grade an einem feinmechanischen Modell eines Schiffshebewerkes gebaut hat ... Getriebetechnik vom allerfeinsten .... für sowas wär ein Uhrmacher mit einem "offenen Horizont" eigentlich auch nicht verkehrt!!
Ausserdem hast Du einen viel weiteren tätigkeitsbereich als " nur" Uhren
Ohne Bezahlung ehrenamtlich.........
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
Hallo Loris! Bei uns in Österreich sind gute Uhrmacher sehr gesucht und gefragt.Wenn man sich noch dazu für alte Uhren interessiert könnte man eigentlich fast Tag und Nacht durcharbeiten wenn man erst einmal bekannt dafür ist.Ich habe bereits als Lehrling( im dritten Lehrjahr ) ein altes Uhrengeschäft aufgekauft im Jahre 1989 und habe noch heute den selben Laden welchen ich mit großer Freude immer noch betreibe.Ich hatte damals wenig Geld weil ich ja auch noch in der Ausbildung war aber meinem Vorgänger, einem überaus netten Uhrmachermeister hatte dies nicht gestört und so konnte ich die ganze Summe abstottern was ungefähr drei Jahre gedauert hat.Da sind oft andere Interessenten aufgetaucht die das Geld im Nu hätten zahlen können jedoch war meinem Vorgänger die Lösung mit mir viel lieber da er sein Werkzeug in guten Händen haben wollte.Sein Vater war ebenfalls schon Uhrmacher und so habe ich noch eine Schraubenkopfpoliermaschine mit seinem Namen eingraviert vom Jahre 1889.Ich würde Dir raten, Dich ebenfalls um ein altes Uhrengeschäft umzusehen oder wenigstens um das ganze Werkzeug von einem alten Uhrmacher.Ich habe schon sehr viele Uhrmacherwerkstätten aufgekauft und eines habe ich dabei immer gemerkt.Wenn die Besitzer dieser Werkstätten einen guten Eindruck von Dir haben geht der Rest ziemlich leicht und die Sachen werden Dir gerne gegeben.Aus Deinen früheren Beiträgen kann man sehen dass du ein guter und leidenschaftlicher Uhrmacher bist und deshalb hast du auch gute Chancen insofern du das richtige machst.Ich habe mich mit 22 Jahren damals selbstständig gemacht und würde es wieder gleich machen.Sicher gehört auch ein bischen Risiko dazu aber Uhrmacher die sich um alte Uhren kümmern sind überall gefragt.Auch könnte man als Heimmeister für Firmen arbeiten um eine weitere Möglichkeit zu nennen.Keine Angst hätte ich übrigens von den ganzen Herstellern die uns keine Ersatzteile mehr geben wollen.Eine tolle Homepage auf der man ein paar interessante Uhrreparaturen dokumentiert wäre da auch sicher sehr hilfreich und würde bald mehr als genug Aufträge bringen.Und wie wir ja alle wissen bekommt man ja noch ziemlich viele Ersatzteile wenn man gute Kollegen in der Branche hat. So lieber Loris würde ich die ganze Sache angehen. Alles Gute sowie viel Erfolg auf Deinem weiteren beruflichen Lebensweg wünscht Dir Mario
Zitat von Zeitspecht im Beitrag #13Auch könnte man als Heimmeister für Firmen arbeiten um eine weitere Möglichkeit zu nennen.
Um Himmels Willen ja nicht!
Ich habe in den ersten Jahren für Juweliere gearbeitet bis ich zum Glück dann genug eigene Kunden hatte. Da ich die Werkstatt komplett neu aufgebaut habe, hatte ich natürlich noch keinen Kundenstock. Die Zeit der Juweliere war eine Zeit des Leidens! Paar Beispiele: Juwelier X bringt in der einen Woche 5 Uhren, in der nächsten 30 - immer soll es innerhalb einer Woche fertig sein. Juwelier Y lässt sich das Geld nur mühevoll aus der Nase ziehen. Juwelier Z lügt seine Kunden an und gibt immer dir die Schuld wenn etwas nicht passt. Juwelier A lässt die Kunden bei dir anrufen, du übernimmst kostenlos den Support, Juwelier A kassiert dafür. Juwelier C kommt unter der Woche mehrmals vorbei, um "ganz eilige Uhren" schnell reparieren zu lassen.
Lieber ein eingesessenes Geschäft oder Werkstatt übernehmen! Wenn Jemand wirklich eine Leidenschaft für eine Sache hat, dann strahlt der das auch aus, die Kunden merken das, und das Geschäft/Werkstatt wird wirtschaftlich laufen! Als Heimmeister bleibt das alles im Verborgenen.
Zertifizierung Vergabe der Zentralverband-Zertifizierung an Uhrmachermeisterbetriebe mit einer Ausstattung, die die definierten fachlichen Anforderungen erfüllt. Exklusiv-Vertrag mit der Swatch Group und anderen Herstellern Ersatzteillieferung zu Konzessionsbedingungen, u.a. für die Marken Balmain, Tissot, Swatch, Flik Flak, Longines, Rado, Mido und Certina – Voraussetzung: die Zentralverband-Zertifizierung sowie regelmäßige Weiterbildung. Lieferanten von Ersatzteilen Sonderkondition bei Maurice Lacroix und anderen Herstellern 25 % Preisabschlag auf Reparaturen und Ersatzteile bei Maurice Lacroix sowie attraktive Konditionen bei anderen Herstellern. Unterstützung im Ausbildungswesen Bereitstellung von Grundlagen, Ausarbeitungen, Lehrmitteln sowie eines Ausbildungsfilms für die Ausbildung und Fortbildung im Uhrmacherhandwerk sowie Durchführung von Konferenzen in Schulen. Sonderkonditionen bei der Mannheimer Versicherung 10 % Ermäßigung auf die Beiträge einer VALORIMA®-Versicherung für Juweliere, Uhrmacher, Gold- und Silberschmiede sowie kostenlose Sicherungsberatung durch ausgebildete Spezialisten. Weitere Ermäßigungen auf zahlreiche andere Versicherungen bei der Mannheimer Versicherung. Versorgungswerk bei der INTER Versicherung Günstige Gruppentarife für die Altersversorgung im Versorgungswerk Uhren und Schmuck, einer Kooperation mit der INTER Versicherung. Werbemittel Branchenspezifisches Werbemittel-Angebot, z. B. Kataloge, Schokoladenuhren, Tragetaschen, Mützen, Aufkleber, Garantiescheine, etc. Vermittlungsausschuss in Versicherungsangelegenheiten mit der Mannheimer Versicherung Schlichterfunktion bei Unstimmigkeiten in Versicherungsangelegenheiten zwischen Ihnen als Versicherungsnehmer und dem Versicherer. Sonderkondition bei der Dr. Bernhard Burger AG – Edelmetalle 5 %-Facon-Rabatt auf Lagerware Mobiler Überfallmelder von CargoGuard CargoGuard ist die mobile Lösung für Ihre persönliche Sicherheit – sie eignet sich aber auch für Geschäfte ohne installierten Überfallmelder.
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28.01.2016 21:23 (zuletzt bearbeitet: 28.01.2016 21:54)
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