Da hast Du schon recht, lieber Phalos. Aber was soll der Kunde damit anfangen? Wenn auf dem Garantieschein eine Wsserdichtigkeit von 3 Bar oder gar von 30m Wasserdichtigkeit gesprochen wird, was soll sich da der Kunde vorstellen? Meiner Meinung nach ist das ganze irreführend.
Er kann sich drunter vorstellen, dass wenn die Uhr einmal beim Händewaschen den Wasserstrahl ungünstig abkriegt er das Wasser erst nach dem öffnen der gedichteten Stellen wieder rauskriegt.. die Uhr ist also gewissermaßen wasserdicht - nur von der falschen Seite!!! ;)
Zitat von Phalos im Beitrag #1530M (30 Meter) bedeutet, dass die Uhr bei einer Wassertiefe von 30 Metern garantiert 10 Sekunden lang wasserdicht ist und bei 1 Meter Wassertiefe garantiert 90 Sekunden lang.
Das ist die DIN-Norm-Angabe.
Dann wurde diese Norm aber verfasst um Menschen zu täuschen oder? lg Christian
Nee, statische Wassersäule ist eine Aussage , aber der Wasserhahn erzeugt lokal schon viel mehr Strahldruck, Ausserdem gibt es bei vielen Normen die Vorwegnahme ( ob hier weiss ich nicht) , dass die Prüfung zu jeder Zeit ( auch wiederholt) der Produktlebendauer wie spezifiziert durchgeführt werden darf und bestanden werden muss - Überleg mal jemand verkauft eine Außensteckdose als Wasserdicht prüft sie einmal und der der als nächstes nach einem Regen dran will kriegt einen Schlag..
Zitat von Phalos im Beitrag #1530M (30 Meter) bedeutet, dass die Uhr bei einer Wassertiefe von 30 Metern garantiert 10 Sekunden lang wasserdicht ist und bei 1 Meter Wassertiefe garantiert 90 Sekunden lang.
Das ist die DIN-Norm-Angabe.
Dann wurde diese Norm aber verfasst um Menschen zu täuschen oder? lg Christian
Ja, was aber schon seit einigen Jahrzehnten normal ist, Hauptsache Konsum. Ich stelle am Montag mal eine Beschreibung der Dichtungsnormen bei Uhren ein, aber aus dem Gedächtnis sind 30m WD Angabe, gerade mal zum Hände waschen geeignet. 50m zum Duschen und in der Badewanne, 100m zum Schwimmen und Schnorcheln. Immer aber auch das Kleingedruckte lesen!
Die ursprüngliche Idee der Entwickler von Wasserdichten Uhren war es, das Werk vor Feuchtigkeit und Schmutz zu schützen! Und nicht, das es die Träger in ihre nassen Freizeitaktivitäten und Hygienegewohnheiten mit einbeziehen sollten.
Zitat von steffl62 im Beitrag #21Und wie sieht das dann bei Taucheruhren aus? Da dürfte das wohl kaum ausreichend sein oder? lg Christian
Taucheruhren sind eine andere Kategorie. Und Taucher halten sich gewöhnlich an die vorgeschriebenen Wartungszyklen der Objekte, die sie in der Tiefe am Leben halten. Da man aber heute Tauchcomputer mit hat, verwenden die meisten Hobby- und Profitaucher ihre Uhren sowieso nur mehr als Zusatzsicherheit. Und, ich schätze mal so um die 99% der Taucheruhren Träger, waren eh nie mehr als 2m unter Wasser....
Also ich habe mich mal Schlau gemacht; Hand auf'sHerz; welcher unbedarfte Kunde kann sich unter drei bar Wasserdichtheit mehr vorstellen als unter 30 Metern? Warum dann dennoch die häufig gemachte Wasserdichtheitsangabe von 30 Metern, mit welcher der Prüfdruck von drei bar oft fälschlich umschrieben wird? Vielleicht, weil wir uns alltagsbedingt darunter mehr vorstellen können als unter drei bar? 30 Meter Entfernung, 30 Meter Höhe, unter Umständen auch 30 Meter Wassertiefe! Aber wo herrschen drei bar Druck? Schiebt man eine Luftpumpe zusammen, so erzeugt man ungefär drei bis vier bar Druck und mit 3,5 bar ist ein Fahrradreifen dann auch gut gefüllt. In einem Autoreifen herrscht im Schnitt ein Druck von 2,5 bar und damit ein absoluter Druck von 3,5 bar, rechnet man das eine bar mit ein, welches an der Erdoberfläche herrscht. So gesehen sind wir bei drei bar Druck in 30 Meter tiefem Wasser ebenfalls auf dem Holzweg! Da Wasser fast nicht komprimierbar ist, verstärkt sich der Wasserdruck pro zehn Meter um ein bar. Wobei wir nun beim Zusammenhang zwischen Druck und Wasser oder auch Tauchtiefe sind. In zehn Metern Wassertiefe herrscht also ein Druck von einem bar. Was wiederum auch nicht ganz richtig ist. Zu dem Wasserdruck von einem bar addiert sich nämlich noch der Luftdruck von etwa einem bar an der Wasseroberfläche. In zehn Metern Wassertiefe ist daher bereits ein Druck von rund zwei bar vorhanden, in 20 Metern Tiefe ein Druck von drei bar, in 30 Metern vier bar, in 100 Metern 11 bar und in 1000 Metern, eine Tiefe , in die zBsp. noch Wale tauchen können bei 101 bar. Dann gibt es ein Uhren festgeschriebenes Prüfverfahren das simuliert wird: Dabei wird die Uhr in ein Druckgefäß mit Wasser gegeben, in dem innerhalb von einer Minute ein Überdruck von zwei bar angelegt und fünf Minuten gehalten wird. Hält die Uhr dabei dicht, darf sie die Bezeichnung "Wasserdicht" tragen und ist für den allgemeinen täglichen Gebrauch bestimmt, darf aber nicht - und das stellt die Prüfung wohl auch klart heraus - unter hohem Wasserdruck verwendet werden. Uhren, die als "Wasserdicht" bezeichnet werden und eine zusätzliche und höhere Angabe des Drucks haben, müssen widerstandsfähig gegenüber Eintauchen und hefriges Bewegen in Wasswer, beispielsweise Baden oder auch Schwimmen, sein. Die Wasserdichtheitsprüfung schreibt hier vor, die angegebenen Drücke als Prüfdrücke anzulegen. Das heisst, ist eine Uhr mit fünf bar Wasserdichtheit angegeben, so muss sie fünf Minuten lang in Wasser dem entsprechenden Druck von fünf bar standhalten. So funktioniert die Kondenswasserprüfung: Die Dichtheit des Gehäuses wird nach dem Test - und das trifft übrigens für alle Versionen zu - durch eine Kondenswasserprüfung kontrolliert. Dabei wird die Uhr auf einer Heizplatte auf 40 bis 45° Celsius erwärmt. Anschliessend wird ein Wassertropfen oder ein Quadratzentimeter grosses Stück feuchten Filzes von etwa 18 bis 25° Celsius auf das Deckglas gebracht. Zeigt sich nach etwa einer Minute ein Kondenswasserniederschlag auf der Innenseite des Glases, so ist auf ein undichtes Gehäuse zu schliessen. Prüftechnisch sehr viel weiter als die DIN 8310 geht die DIN 8306 für Taucheruhren. Sie regelt die Norm für Uhren, die als Taucheruhren bezeichnet werden sollen und zwar hinsichtlich ihrer Konstruktion und einwandfreien Funktion, von der unter Umständen das Leben eines Tauchers abhängen kann. Für die Prüfungen hinsichtlich Wasserdichtheit beziehungsweise Druckfestigkeit besagt die DIN 8306, dass eine Taucheruhr nur dann als solche bezeichnet werden darf, wenn sie unter dem vom Hersteller angegebenen Nenndruck 20 Minuten lang ihre Funktionssicherheit bewiesen hat. das Heisst, während dieser Belastung nicht stehen geblieben ist. Danach muss ihr Gehäuse eine weitere Stunde lang der 1,25-fachen Belastung standhalten. Bei aller Theorie sollte man sich als Faustregel einprägen: Mit einer Uhr ab 20 bar Druchfestigkeit, was wie etwa den Druckverhältnissen in 200 Meter tiefem Wasser entspricht, kann man unbesorgt Tauchen gehen, wenn man einmal davon ausgeht, dass der durchschnittliche Sporttaucher maximal 30 bis 40 Meter in die Tiefe geht. Den Sprung ins Wasser und heftigen Schwimmbewegungen sollte ein 20 bar druckfestes Gehäuse widerstehen können. Bis zu zehn bar druckfeste Uhren eignen sich zum Schwimmen. Besser nur baden geht man mit einer bis zu fünf bar druckfesten Uhr. Duschen ist mit ihr ebenso erlaubt und alles, was darunterliegt, eignet sich bestenfalls zum Händewaschen und verträgt gelegentlich mal einen Regentropfen.
Zitat von Phalos im Beitrag #1530M (30 Meter) bedeutet, dass die Uhr bei einer Wassertiefe von 30 Metern garantiert 10 Sekunden lang wasserdicht ist und bei 1 Meter Wassertiefe garantiert 90 Sekunden lang.
Das ist die DIN-Norm-Angabe.
Das mit den 10 Sekunden höre ich zum ersten mal. Kann sich die entsprechende DIN-Norm 8310 irgendwo online anschauen? Gegoogelt habe ich natürlich schon.
Ich habe mich noch nie mit dem Status von DIN-Normen beschäftigt, aber daß für den Verbraucher relevante Normen nicht kostenlos verfügbar sind, finde ich alles andere als selbstverständlich.
Das macht mir persönlich aber nichts, da ich - wie ich gerade festgestellt habe - institutionell per VPN Zugriff auf DIN-Nomen habe. Da DIN-Normen urheberrechtlich anscheinend mindestens so heikel sind wie Noten, sage ich mal lieber nichts Konkretes über den Inhalt. Nur so viel: von 10 Sekunden ist dort nirgendwo die Rede, sondern - je nach Prüfverfahren - von einigen Minuten oder einer Stunde.
Die konkreten Details stimmen aber mit dem Beitrag von Giacumin Bass überein.
Ist doch ganz einfach, die allermeisten Uhren sind Zeitmessinstrumente, und keine Badeutensilien. Dementsprechend sollten sie dem Kunden ehrlicherweise auch präsentiert werden.
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01.11.2015 11:49
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