Hallo zusammen,

Ich bin am überlegen ob ich doch noch eine Ausbildung zum Uhrmacher machen soll.
Ich bin jetzt mitlerweile 27 Jahre jung und steh voll im leben und wohne mit meiner Freundin zusammen. Das würde natürlich ein Riesen Loch in die Haushaltskasse brennen aber ich brenne einfach für die Uhrmacherrei, ich bin quasi jeden tag 24 std im Kopf mit Uhren beschäftigt :)
Ich verdiene natürlich in dem Job den ich mache sehr gutes Geld und er ist ok, aber die Uhrmacherei würde mir natürlich einen Riesen spass machen und ich würde jeden tag Riesen Freude an meiner Arbeit haben.
Klar kann ich das auch neben der Arbeit als Hobby betreiben, aber da bleibt halt nicht so viel zeit all das zu lernen was ich gerne können würde. Wenn ich mich abends an den Tisch setze zum basteln würde ich so gerne viel mehr machen als ich kann und das ärgert mich, auch immer mit dem Zweifel daran ob ich mir das jemals alles selbst bei bringen kann neben bei!?
Auf der anderen Seite frage ich mich natürlich wo bekomme ich den überhaupt eine gute Ausbildung heute noch, ich möchte dann auch schon eine wirklich gute Ausbildung bekommen wo man wirklich alles bzw so viel wie möglich lernt, ich möchte nicht irgendwo nur die billige Arbeitskraft sein. Und das ganze müsste also auch noch von mir erreichbar sein ( Duisburg in NRW). Und unter all diesen Punkten frag ich mich ob das alles überhaupt gehen würde und sinn macht!?

Bitte auch nicht falsch verstehen, ich möchte nicht das mir hier einer meine Entscheidung abnehmen soll. Ich möchte einfach nur mal eure Meinung dazu hören da es ja viele von euch von Beruf her machen und vilt jemand dabei ist dem es mal ähnlich ging. Ausserdem wisst ihr sicherlich auch ob und wo es überhaupt anständige Ausbildungsstellen gibt.

Lg Nico

Versuch dein Bewerbungs-Glück doch bei ROLEX in Köln und du wirst sehen, die lernen lieber Hiwis an, als ordentlich eine gute Ausbildung zu garantieren und bei sehr guter Bezahlung noch Berufsperspektiven....

Die Zeiten sind bei den Uhrenwäschern vorbei, bleib bei deinem Beruf, selbst bei Patek bekommst du keinen Premium Service mehr nur noch überteuerte Rechnungen......alle nur noch Uhrenwäscherei......

Wobei ich nicht ausschließe, das es Orte, Firmen usw.....gibt, wo man in der Tat noch eine sehr, sehr gute Ausbildung bekommt......nur in der Industrie, möchtest du eventuell nicht wirklich, vor dich hin vegetieren, bei schlechter Bezahlung, dem Diktat der Betriebswirte unterliegen........aber träumen darfst du schon....und das Handwerk wird gerade von den Monopolisten ausgetrocknet.....

LG Ellipse

Es gibt einen großen Unterschied den Du nicht ausser acht lassen solltest. Jetzt machst Du das was Dir spass macht mit den Uhren die Du magst solange Du willst.
Wenn es erst mal Dein Beruf ist machst Du das was Dir Dein Chef anschafft mit den Uhren der Kunden so schnell wie möglich.

lg Christian

Hmmm, schwere Überlegungen ! Aber eins bin ich mir sicher : NIE aus einem Spass machendem Hobby eine ARBEIT machen. Dann ist sicher der Plausch aus.

Dazu musst du weiter als nur die Lehre denken. Ausbildung ist immer interessant und auch der einfachste Teil des Ganzen. Aber dann eine richtige Arbeit zu bekommen, die dir Spass UND Geld bring ist eine ganz andere Sache. Ich habe das mit dem Fliegen erlernt und viele Freunde mit der Uhrmacherei. Einige davon arbeiten in grossen Manufakturen wie Patek Philippe, aber die Arbeit ist alles andere als Spass.

Suche dir eine Laienausbildung aus, aber bleibe beim Hobby.

Ich gebe Pierre recht, vielleicht ist dies eine Überlegung wert: http://bhi.co.uk/training-education/distance-learning/
Es gibt solche Kurse auch noch woanders.

Andersrum gibt es iin Berufsschulen oft auch Lehrer, die Abendkurse anbieten - leider ist das bei uns grade nicht mehr im Angebot - sonst wär ich da auch!

@ Nico - woher genau?

Ich habe diese Überlegungen auch schon hinter mir und bin von dem einen oder anderen desillusioniert worden (was in diesem Fall eine gute Sache ist) allerdings bin ich in der komfortablen Situation mein Arbeitsleben (hoffentlich) in 8 Jahren beenden zu können. Eine Ausbildung wäre also wirklich Hobby und würde meine Pension nur in dem Rahmen aufstocken, dass nicht Vater Staat gleich wieder alles einbehält.

Ja, das "rumgebastel" macht einen Haufen Spaß.
Ja, ich habe von dem gebastel gerade die Nase voll weil ich aus Unfähigkeit etwas königlich versemmelt habe.
Ja, das wäre bei einer entsprechenden Ausbildung zu verhindern gewesen
Ja, ich kann nun erst einmal ein wenig Abstand gewinnen.
Nein, das könnte ich, wenn es mein Beruf wäre, nicht.
Ja, das Uhrmacherhandwerk interessiert mich als Beruf. Je mehr ich darüber lese und sehe was möglich ist, um so mehr staune ich Bauklötze
Nein, Teiletauscher in der Industrie ist keine Alternative
Ja, wenn man vieles liest und in den Kontext setzt, es geht mit dem (Uhrmacher-)handwerk bergab.
Ja, ich würde derzeit noch eine Lehre anfangen
Nein, mich würde wohl keiner nehmen (mit dann Mitte 50)
Nein, Werkstatt fegen würde mir auch keinen Spaß mehr machen, würde es aber zwangsweise tun, denn es gehört dazu.
Ja, in der Berufsschule könnte ich wohl mithalten, wenn auch Mathe und Co schon einige Zeit her ist.
Ja, man würde wohl extrem schräg angeschaut.

So oder so ähnlich würde ich mal an die Sache ran gehen und eine Liste mit Pro und Contra aufstellen. Derzeit tendiere ich aber voll und ganz zu dem Lager welches von einer solchen Ausbildung ab rät. Ich glaube wirklich das die Zeiten für dieses Handwek vorbei sind, auch wenn es mich trotzdem begeistert und ich die Könner einfach nur bewundere. Aber bewundern zahlt keine Rechnungen....


In diesem Sinne, ich wünsche Dir eine glückliche Hand bei deiner Entscheidung

Gruß

Lutz

Die Tendenz ist ja recht eindeutig, das es ein Hobby ist, welches ausbaufähig sein kann und die Freude bleibt dir erhalten.....

Vieles kannst du dir selber beibringen durch lesen, probieren usw.....diese Forum hilft auch usw.....und dann entwickelt sich alles in die Richtung, die dir die Freude an der Uhrmacherei bewahrt.

Bau dir einen sehr guten Kontakt zu einigen Uhrmachern in deiner Nähe auf, das hilft, falls es die in Duisburg noch gibt.....

Und dann schaust du dir den swissuhrmaker im Forum an und spezialisierst dich und hast nicht nur Freude, sondern eventuell auch ein Zubrot, denn auch Hobby muss finanzierbar sein....

LG Ellipse

Arbeit ist kein Hobby - Spaß soll Fremdwort werden , wurde ja schon geschrieben.
60 Stunden Woche wird Dir irgendwannmal als Entspannung vorkommen .
Z.B. wenn jemand Kuchen mag , wird er die ganz anderes ansehen , wenn das Essen nur aus Nachtisch besteht .
Aber warum nicht , wenn jemand keine Freude am Essen hat , kann kein guter Koch werden .

Hallo Nico

Mach aus Deinem Interesse eine Passion, die Du mit Leidenschaft betreiben kannst. Und engagiere Dich in Deinem Beruf, um ausreichend finanzielle Mittel für Deine Passion zur Verfügung zu haben.

Wenn Du mit so grossem Interesse bei der Sache bist, wird es Dir nicht schwerfallen, Dir die Theorie als Autodidakt anzueignen und mit jeder Stunde am Werktisch auch die praktischen Arbeiten lernen. Wenn man einen kleinen Hang zum Perfektionismus hat, werden auch die meisten handwerklichen Fertigkeiten voranschreiten.

Du kannst Dich auf die Arbeiten konzentrieren, die Dir den grössten Spass machen und musst nicht das ganze Spektrum der Uhrmacherei lernen und beherrschen.

Wenn ich in Deinem jungen Alter wäre, würde ich mir überlegen, anstatt für einen Jahresurlaub zu sparen, ein "Sparschwein" zu füllen, zu einem "wirklichen" Uhrmacher gehen und fragen ob ich für 2 oder 3 Wochen gegen Bezahlung (will heissen: Du zahlst) als "Lehrling" kommen dürfte, um in dieser Zeit bestimmte praktische Fertigkeiten zu erlernen. Vielleicht findet sich ja in Deiner Umgebung ein Uhrmacher, der dazu bereit wäre.

Aber wie Du selbst schreibst, die Entscheidung liegt bei Dir.


Lieber Gruss und die besten Wünsche für Deine Uhrmacherei, ganz gleich in welcher Form Du sie künftig betreiben wirst.

Ralf

Zitat von Mikma im Beitrag #9

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Arbeit ist kein Hobby - Spaß soll Fremdwort werden , wurde ja schon geschrieben.
60 Stunden Woche wird Dir irgendwannmal als Entspannung vorkommen .
Z.B. wenn jemand Kuchen mag , wird er die ganz anderes ansehen , wenn das Essen nur aus Nachtisch besteht .
Aber warum nicht , wenn jemand keine Freude am Essen hat , kann kein guter Koch werden .

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Zitat von Hobbyuhrensammler im Beitrag #1

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Ich verdiene natürlich in dem Job den ich mache sehr gutes Geld und er ist ok, aber die Uhrmacherei würde mir natürlich einen Riesen spass machen und ich würde jeden tag Riesen Freude an meiner Arbeit haben

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Hi Ellipse , habe ich nicht verstanden , nur " böse " Menschen können Spaß/ Freude haben ? Ne , oder ?
Hi Nico , ehrlich gesagt , jede Ausbildung , oder besser gesagt neues Wissensstand bringt Dich weiter .
Wenn Du Dir das leisten möchtest und Dir uhrmacherhandwerk interessant ist, dann kann ich mich für Dich nur freuen ,, nicht " böse " gemeint ;-)

Zitat von mikromeister im Beitrag #13

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Zitat von Hobbyuhrensammler im Beitrag #1

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Ich verdiene natürlich in dem Job den ich mache sehr gutes Geld und er ist ok, aber die Uhrmacherei würde mir natürlich einen Riesen spass machen und ich würde jeden tag Riesen Freude an meiner Arbeit haben

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Du verrätst uns nicht, was dein jetziger Beruf ist.
Was hast Du denn schon für eine Ausbildung, dass du "natürlich sehr gutes Geld" machst?

Im Idealfall ergänzen sich Kompetenzen und bilden dein Alleinstellungsmerkmal.

Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und bestätige die hier vorgetragenen negativen Seiten.
Trotzdem scheint es mir viel besser, als das ganze Leben einem Broterwerb nachzugehen, für den man nicht wenigstens mal gelegentlich brennt.

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