In diesem Zusammenhang ein Gedanke: Gerade bei einer Präzisionsuhr sollten die bewegten Massen so gering wie möglich sein. Durch die Hemmung werden alle Achsen laufend aus dem Stand beschleunigt und wieder auf Null abgebremst. Aufwändige Konstruktionen mit Schrauben und Flansch erhöhen die Masse. Der negative Einfluss ist sicher sehr gering, aber wenn man ihn vermeiden kann...
Hallo, Leichtbau ist gut, man könnte nachdenken ob eventuell die Wellen / Achsen sowie Zahnkranzaufnahme in CFK gestaltet werden können. Da könnte die moderne Klebstofftechnik mithelfen. LG Alexander PS Ritzel aus Keramik sind bestellbar und nicht wirklich teuer. Die Maxonmotoren / Planetengetriebe haben oft Keramik Ritzel.
Nur eine Sache macht mir Bedenken , Verwendung von Aluminium . Die Platten neigen zum Verzug . Wärmeausdehnung ist nicht optimal , bei Passungen um 0,01mm könnte es problematisch sein. LG Alexander PS Obwohl , es heute verzugsarme Aluminiumlegierungen gibt. Noch eine Sache zum nachdenken ; Zanradkränze aus passenden Plastik - gute Paarung zu Keramikritzel.
Zitat von alexander strigun im Beitrag #138Verwendung von Aluminium. Die Platten neigen zum Verzug .
Danke für diesen Info, das war mir nicht bekannt. Aber Messing versieht sich auch, und nicht zu knapp, wenn nicht richtig Wärmebehandelt. Ich werde mich schlaumachen.
Ja, natürlich wurden Plastikzahnräder technisch Sinn machen, ich wollte diesen Weg nicht gehen.
Ich bin die Tage auf der BaselWorld. Ich werde mich die Sekundenpendel die hier zu sehen sind etwas näher angucken. Don
Il ne faut pas rouler vite... il faut freiner tard
Zitat von nobrett im Beitrag #136In diesem Zusammenhang ein Gedanke: Gerade bei einer Präzisionsuhr sollten die bewegten Massen so gering wie möglich sein. Durch die Hemmung werden alle Achsen laufend aus dem Stand beschleunigt und wieder auf Null abgebremst. Aufwändige Konstruktionen mit Schrauben und Flansch erhöhen die Masse. Der negative Einfluss ist sicher sehr gering, aber wenn man ihn vermeiden kann...
Gruß Norbert
So hatte ich das noch nicht gesehen. Das ist für mich ein Fakt, der zu durchdenken ist, denn für mein eigenes PPU-Projekt hatte ich die aufwändige Schraubvariante vorgesehen. Eine Minimierung der Massen ist natürlich anzustreben.
Zitat von Enno im Beitrag #140 Eine Minimierung der Massen ist natürlich anzustreben
Eigentlich sollte man eine Minimierung der Trägheitsmomente anstreben. Dafür ist die Ausgestaltung des Radkranzes und der Schenkel viel wichtiger als die der Nabe. Dies, weil die Massen mit dem Abstand im Quadrat eingehen und damit ein schwerer Radkranz eine viel stärkere Auswirkung hat als eine schwere Nabe.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Ich bin mir nicht sicher ob eine Minimierung der Trägheitsmomente so erstrebenswert ist. Immerhin wird die Konstruktion dann auch viel empfindlicher gegen Störeinflüsse von außen, Erschütterungen zum Beispiel.
Wenn ein Störeinfluss, also z.B. eine Erschütterung die gleiche (Winkel)beschleunigung auf ein schweres Teil ausübt, dann gibt dieses auch eine höhere - störende - Kraft weiter. Will sagen, ein leichtes Rad ist davon vergleichsweise unbeeindruckt. Natürlich muss die Störung um ein schweres Teil genau so stark zu beschleunigen mehr Energie umwandeln.
Den negativen Einfluss einer Erschütterung auf das Werk halte ich auch für vernachlässigbar im Vergleich zum Einfluss dieser Erschütterung auf das Pendel.
Das Argument mit dem ständigen Beschleunigen und Abbremsen hatte ich ja schon angeführt.
Richtig wäre es nach meiner Ansicht ein möglichst schweres und träges Gehäuse zu bauen, das sich nicht so leicht erschüttern (= beschleunigen) lässt und die Energie der Störung aufnimmt und so auch vom Pendel fernhält und ein möglichst leichtes Werk.
Das mit dem schweren Gehäuse leuchtet ein, dieses sollte dann auch noch schwingungsentkoppelt aufgehängt oder aufgestellt werden. Mal bei High End Plattenspielern schauen, da gibt es fast immer Anstrengungen in die Richtung. Im einfachsten Fall wurden die Teile auf Tennisbälle gestellt, die über Ringe gegen wegrollen gesichert waren.
Bei einem Plattenspieler dient das zur Entkopplung von Trittschall wenn das Gerät auf einem Möbel steht. Damit schafft man aber auch ein neues Schwingsystem.
Eine PPU gehört imo mit mehreren Schrauben an eine tragende Innenwand gedübelt. Das Gehäuse muss dann nur noch aushalten/abhalten wen man/was aus versehen dagegen stößt, z.B. beim Putzen. Und wenn sich die Wand bewegt oder schwingt ist eh alles zu spät.
Das Argument mit dem ständigen Beschleunigen und Abbremsen hatte ich ja schon angeführt. ...
Gruß Norbert
Das gilt doch für alle Teile die sich bewegen. Pendel, Aufzugsgewicht, alle Räder... Alle ruckartigen Bewegungen erzeugen Schallwellen vom Ultraschall bis Infraschall, der sich nur schwierig messen läßt.
Zitat von nobrett im Beitrag #136In diesem Zusammenhang ein Gedanke: Gerade bei einer Präzisionsuhr sollten die bewegten Massen so gering wie möglich sein. Durch die Hemmung werden alle Achsen laufend aus dem Stand beschleunigt und wieder auf Null abgebremst.
Ist das nicht zu vernachlässigen?
Immerhin steht durch Gewicht/Feder ständig Kraft an und dreht in eine Richtung...
Zitat von Mahlekolben im Beitrag #148Ist das nicht zu vernachlässigen?
Solche Einflüsse sind sehr schwer zu quantifizieren. In meinen Augen gibt es nur 2 praktikable Wege damit um zu gehen. 1. Erfahrungswerte 2. Wenn es ein prinzipiell negativer Einfluss ist, im Zweifelsfall die Konstruktion in die betreffende Richtung lenken.
Träge Massen in einem sich diskontinuierlich bewegenden System sind in aller Regel schädlich, weil sie die Kräfte und Impulse erhöhen.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Da kommen wir wieder zum Trägheitsmoment. Dieses geht mit dem Quadrat des Radius in die Rechnung ein. Die Wellen sind zwar nicht zu vernachlässigen, haben aber einen viel geringeren Einfluss als die Räder.
Darum wurde bereits darauf hingewiesen, dass besonders die Radkränze leicht sein sollten. Bei guten PPU sieht man, dass neben sehr dünnen Schenkeln am Radkranz teilweise nur noch 1 Millimeter Materialstärke zum Zahngrund ist. Das gilt besonders für die kleineren Räder, die durch das Gangrad eine abrupte Drehzahländerung erfahren. In Turmuhren werden an einigen Stellen Reibungen und Windflügel verwendet, um die Stöße zu dämpfen.
Das Gangrad ist der kritischste Punkt. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte Alexander dessen Fertigung aus Titan angeregt. Auch eine bewegliche Lagerung des Gangrads auf der Welle mit elastischer Kupplung kann die Beschleunigung des Räderwerks verringern.
Die allgemeine Masseneinsparung entlastet die Lager. (weniger Reibungskraft, weniger Verschleiß)
Wenn die Werkplatten und der Werkhalter aus dickem Material bestehen, ist die mechanische Entkopplung zur Umwelt gegeben.
Ich plane außerdem, Werkhalter und Pendelhalterung auf eine Granitplatte zu montieren. Dessen Masse dämpft die Hemmungsstöße, so dass die Uhr insgesamt leiser wird. (hoffentlich!)
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19.03.2015 20:39
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