Hallo ich habe einen Junghans Wandregulator Württemberg A42 bei dem die Aufzugsfeder für das Schlagwerk gerissen ist. Macht eine Reparatur Sinn, oder sollte man die Feder austauschen?


LG

Joachim

Hallo Joachim, wo ist denn die Feder gerissen?
Wenn sie an der der Federhausaufhängung aufgerissen ist, macht es Sinn, sie dort nachzusetzen. Aber auch nur wenn sie nicht total ermüdet ist. Mittendrin oder in Federkern-Nähe fruchtet selten. Bei Reparaturversuchen wird die Struktur des Stahls zu sehr beansprucht, dass die Feder in kürzester Zeit wieder bricht. Der Schaden kann dann größer werden, als eine neue ZF kostet.

LG Thomas

Ok,

hatte ich vergessen zu erwähnen, es ist direkt am Federhaus gerissen. Das Räderwerk sieht noch gut aus.

Dan werde ich es mal versuchen auseinander zu nehmen....


LG

Joachim

Ok, dann kann man das Experiment wagen...
Wichtig ist, dass die Feder bei dem Handling nicht verkanntet wird.
Viel Erfolg!

Ich werde mich bemühen und die Feder nicht bis zum Anschlag aufziehen...

Danke für den Tip

Bitte, es geht aber weniger ums Aufziehen, sondern beim Werkeln an der Feder.
Nicht knicken und verdrehen. Das nimmt sie übel.

Zitat von masterpiece im Beitrag #6

---

Bitte, es geht aber weniger ums Aufziehen, sondern beim Werkeln an der Feder.
Nicht knicken und verdrehen. Das nimmt sie übel.

---

Genau! Man kann seine Zeit besser nutzen....

Und dann muß ein Loch in die Feder gemacht werden. Ich hab das immer so gemacht, daß ich das Ende der Feder ausgeglüht habe und dann ein Loch hinein gebohrt habe. Nun kommt es darauf an, ob der Haken im Federhaus rund oder flach ist. Wenn er flach ist, feile ich das Loch ungefähr dreieckig. Aber ohne Ecken, d.h. die müssen ausgerundet werden, sonst hat man schon die nächsten "Sollbruchstellen".
Nun meine Frage an die Experten: Ist das OK, oder soll das Loch lieber gestanzt werden?

Mit einem Bruch in Federkernnähe habe ich noch keine größeren Probleme gehabt. Einfach die Feder umwickeln, so daß das innere Ende nach außen kommt. Das ist meistens sowieso wärmebehandelt und läßt sich leicht nach außen biegen. Wenn nicht, dann ein bißchen anglühen. Bei einem Bruch weiter drinnen kann man sich überlegen, ob es reicht, die Feder zu kürzen. Ist der Bruch aber in der Nähe der Mitte, hat man nur noch etwa die halbe Federlänge zur Verfügung. Da geht das Kürzen auf Kosten der Gangdauer. Ich weiß nicht, ob es was bringt, den Bruch zu vernieten. Kann dazu jemand was sagen?

Ich habe z.B. aus einem Nachlass ein Lochstanze. Dort klemmt man das Federende ein und mit einem Schraubstock drückt man den Dorn durch die Feder.
Man muss sich das vorstellen wie einen einseitigen Bürolocher.
Das gestanzte Loch wird dann noch mit entsprechenden Schlüsselfeilen bearbeitet, du hast das schon gut beschrieben. Ein Tipp noch, das Loch mindestens 15mm vom Ende weg stanzen oder bohren. Entsprechend die Ausfeilung weg vom Ende machen. Sonst kann es passieren, dass sich die Feder beim Vollaufzug aus der Aufhängung rausdreht. Die Lasche verhindert das aber. Die Feder auch nicht mehr als 4 bis 5cm ausglühen.
Alle anderen Reparaturen würde ich nicht machen. Es kann sein, dass die Feder beim schlagartigen Entspannen (Bruch) haarrissig geworden ist. Meistens hat ja in dem Fall auch das Werk Schaden genommen, ein zweites mal muss nicht sein.
Beim Nieten kann die Struktur (Textur) leiden. Es kann bei kräftigen Federn auch vorkommen, dass die Nietstifte abgescheert werden.
Ich habe mal eine Feder verlängert, dazu habe ich eine Art Bajonettverbindung angefertigt, das hielt ich für sicher.

LG Thomas

Hallo Thomas,

ich habe die Aufzugsfeder für das Schlagwerk erneuert. Mit zwei kleinen Schraubzwingen konnte ich das Federhaus gut wieder schließen. Nach dem Säubern und zusammen bauen schlägt das Schlagwerk nicht Punkt 12 Uhr sondern ca. 10 Minuten später. Ich habe auch schon einen Verdacht, das von mir markierte Teil auf der Minutenwelle muß wohl korrekt eingestellt werden. Wie geht man da am Besten vor?

Viele Grüße
Joachim

Hallo Joachim
Falls der Minutenzeiger eine Zeigerbuchse hat kannst Du versuchen diese so zu drehen dass auf voll ausgelöst wird.Wenn nicht belibt nur den Auslöse-Nocken abzuschlagen und in der richtigen Position neu aufzusetzen.

Gruss
Wolfgang

Hallo Joachim, Glückwunsch dass du so weit gekommen bist!
Am einfachsten kannst du das Problem lösen, wenn der Minutenzeiger ein Messing Futter hat. Dann kann man mittels Vierkannt-Schlüsselfeile das Futter verdrehen. Eigentlich gibt es dafür einen speziellen Dorn, aber einmal geht das auch so.
Also, schau nach den Zeiger....

LG Thomas

Es ist leider so, dass in dem Minutenzeiger sich nur ein viereckiges Loch ohne Verdrehmöglichkeit befindet. Dies seltsame markierte Teil habe ich zu Reinigungszwecken abgebaut, es war wohl vorher schon mal lose, denn es war verlackt.

...man nennt es Vierteltrieb.
Dann dürfte es vielleicht leichter zu lösen sein. Meistens sitzen die sehr fest und man bekommt sie nur noch schwer ab. Eigentlich nur, wenn das Werk demontiert ist. Evtl. kannst du es auf der Welle verdrehen....