Hallo,

eine Anfängerfrage: Ich reguliere gerade zwei Standuhren indem ich sie beobachte und dann nachstelle. Eine sehr lange andauernde Angelegenheit wenn man dann irgendwann bei einer Minute in mehreren Tagen ist und die Uhr nicht mal einen Sekundenzeiger hat.

Ich beschäftige mich normalerweise ja mit Kleinuhren. Da ist das viel einfacher. Uhr auf die Zeitwaage, gucken ob die Uhr gut läuft, wenn ja regulieren im Betrieb nochmal beobachten, fertig.

Um nur die tägliche Abweichung zu messen gibt es sogar eine Handyapp (Tickoprint) die, wenn auch mit deutlichen mit Einschränkungen, sogar einigermaßen funktioniert.

Mir sind käufliche Zeitwaagen für Großuhren bekannt, aber ich mag nicht so viel Geld für eine Lösung ausgeben, die ich nur selten brauche, so viel ist mir die Sache dann auch nicht wert. Was ich mir also wünschen würde wäre eine einfache, preiswerte Lösung für das Regulieren von Großuhren. Eine Software oder von mir aus auch eine App die z.B. über ein Zeitintervall das Ticken mitzählt oder die Zeit für eine bestimmte Anzahl Ticks misst und dann eine Angabe liefert in welche Richtung und wie sehr die Uhr falsch geht.

Gibt es da etwas? Wie macht ihr das? Wenn ich noch programmieren könnte...

Gruß
Norbert

Ich mache das bei uhren mit einem Sekundenpendel so:


Entweder mit einer Stoppuhr oder mit Hilfe eines PCs und software.

Freeware audacity herunter laden, einfaches Mikro an die soundkarte anschließen und die Ticks auswerten.

Klappt super


P.S.
Gefunden habe ich diese Lösung in einem anderen uhrenforum, welches weiß ich nicht mehr
Das ganze kostet nur ca. 30 Euro für das Mikro mit Standfuß.

Ich habe damit schon alte Küchenuhren bestens justiert.

VLC Player? Verwechselst Du das was oder kann das Ding mehr als ich meine?

"Der VLC media player ist ein portabler, freier Medienabspieler sowohl für diverse Audio-, Videocodecs und Dateiformate als auch DVDs, Video-CDs und unterstützt unterschiedliche Streaming-Protokolle und Schnittstellen für..."

Gruß
Norbert

Stoppppp!

Es war audacity




Unten geändert!

Das funktioniert aber jetzt nur bei Sekundenpendeluhren oder wie macht Ihr das dann bei kürzeren Pendeln?
Da gibt es doch sehr viele verschiedene, weit mehr als die Schlagzahlen bei den Armbanduhren oder?

lg Christian

Schlimmstenfalls muss man zählen und rechnen damit man weiß wie die Uhr ticken sollte.

Audiacity habe ich mir besorgt und auch das Mikrofon gefunden.

@Ticktack : Kannst Du bitte meine Einarbeitung in die Software verkürzen und mir in Stichpunkten verraten wie Du vorgehst?

Danke und Gruß
Norbert



Nachtrag: Hier ein Link den ich gefunden habe: http://uhrforum.de/experiment-einfache-z...e-mit-pc-t59158

und noch einer: http://mb.nawcc.org/showthread.php?60587...-a-pocket-watch

Danke, Audiacity war ein gutes Stichwort das mich bestimmt weiterbringt.

Für kleine Uhren bietet sich die freeware Biburo an...


Für Großuhren nehme ich die eingepunzte Schlagzahl...

Der obige Link ist der nach dem ich vorging. Und das klappt bei mir vorzüglich...

Hallo Norbert,
ich ändere am Pendel beim zerlegen des Werkes nichts,und wenn doch messe ich.
Nach dem zusammenbau hänge ich das Pendel ein und reguliere einmal am Tag,das mach ich 7 tage lang und danach einmal in der Woche.
Dauert halt eine weile.
MfG
Manfred

Zitat von nobrett im Beitrag #1

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Hallo,

eine Anfängerfrage: Ich reguliere gerade zwei Standuhren indem ich sie beobachte und dann nachstelle. Eine sehr lange andauernde Angelegenheit wenn man dann irgendwann bei einer Minute in mehreren Tagen ist und die Uhr nicht mal einen Sekundenzeiger hat.

Ich beschäftige mich normalerweise ja mit Kleinuhren. Da ist das viel einfacher. Uhr auf die Zeitwaage, gucken ob die Uhr gut läuft, wenn ja regulieren im Betrieb nochmal beobachten, fertig.

Um nur die tägliche Abweichung zu messen gibt es sogar eine Handyapp (Tickoprint) die, wenn auch mit deutlichen mit Einschränkungen, sogar einigermaßen funktioniert.

Mir sind käufliche Zeitwaagen für Großuhren bekannt, aber ich mag nicht so viel Geld für eine Lösung ausgeben, die ich nur selten brauche, so viel ist mir die Sache dann auch nicht wert. Was ich mir also wünschen würde wäre eine einfache, preiswerte Lösung für das Regulieren von Großuhren. Eine Software oder von mir aus auch eine App die z.B. über ein Zeitintervall das Ticken mitzählt oder die Zeit für eine bestimmte Anzahl Ticks misst und dann eine Angabe liefert in welche Richtung und wie sehr die Uhr falsch geht.

Gibt es da etwas? Wie macht ihr das? Wenn ich noch programmieren könnte...

Gruß
Norbert

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Ich habe mit Audacity experimentiert und es klappt vorzüglich! Ich benutze ein ganz normales Mikrofon, das gab es vor Jahren mal zu einer Soundkarte dazu oder so. Die Pendeluhren ticken laut genug, ich brauche kein Piezo und keinen Vorverstärker. Das lege ich in die Uhr neben das Werk, etwa so:



Mit Audacity nehme ich dann etwas mehr als eine Minute auf. Die Ticks gehen mit einem ziemlich markanten Ausschlag los, dadurch habe ich keine Probleme die Markierung genau zu setzen.

Ich habe ja im Moment zwei Standuhren nebeneinander stehen, den Neuzugang und die mit dem reparierten Pendel. Siehe auch hier, Reparatur Holzpendel, ich habe ja großen Spaß daran wie lang und O.T. der Thread mittlerweile ist. Macht alle mit, dann zeigen wir man "zehn Seiten mit einer 1 Meter langen Holzleiste füllen kann...".

Ok, Scherz beiseite und weiter im Thema. Die zweite Uhr habe ich auch gemessen während die erste sich wieder einschwingt. Verblüffendes Ergebnis 1 Minute 0,000 Sekunden für 60 Halbschwingungen. Das ist doch was. Bestätigt meine Beobachtung, dass das Ding ziemlich genau geht.



Mit dem Laptop habe ich gleich auch eine Tabellenkalkulation zur Hand, so dass ein Quick and Dirty gemachtes Rechenblatt mir die Berechnungen abnimmt.



Während der dritten Messung in der oberen Tabelle hat das Schlagwerk die Warnung ausgelöst und damit die Messung verfälscht. Wer meint mit Tausendstelsekunden rechnen zu müssen, der muss auf sowas schon achten.

Die untere Tabelle (Uhr 2) zeigt, dass bei dieser Uhr bei einem Messintervall von einer Minute keine Abweichungen messbar sind. Bei der zweiten Messung wurde das Messintervall auf rund eine Stunde, genauer 3600 Halbschwingungen verlängert, die 59 Minuten, 59,209 Sekunden gedauert haben. Damit errechnet sich eine tägliche Abweichung von -0,79 Sekunden. Damit bin ich sehr zufrieden für eine profane Wohnzimmerstanduhr mit ihrem unzulänglichen Pendel.

Das Messintervall von 3600 A (ca.1h) hat einen weiteren Vorteil gegenüber dem von nur 60 A (ca.1min). Wenn der nicht ausgewogene Minutenzeiger sich zwischen der 0 und der 30 bewegt, dann erhöht er die Antriebskraft der Uhr, weil er durch sein Gewicht Kraft auf das Räderwerk gibt. Zwischen der 30 und der 0 senkt er sie. Die Warnung und Auslösung des Schlagwerks haben ebenfalls einen Einfluss. Misst man über eine Stunde, heben sich die Einflüsse des Zeigers auf und der Einfluss des Schlagwerks ist ebenfalls berücksichtigt.

Wer misst misst Mist. Die oben errechneten Werte gehen natürlich davon aus, dass die Zeitmessung mit dem Programm exakt ist. Das wird nicht 100%ig zutreffen. Ich gehe davon aus, dass der Einfluss des Messfehlers vernachlässigbar ist, kann es aber nicht beweisen.

Meine Wertung: Die Methode ist ein sehr brauchbarer Ersatz und vor allem kostenloser Ersatz für eine Zeitwaage für Großuhren. Kann ich nur weiterempfehlen!

Gruß
Norbert

Ich habe jetzt auch noch den Vorschlag von Fritz ausprobiert, einfach eine normale Zeitwaage zu verwenden. Mit meiner Chinesischen Timegrapher MTG1000 geht es nicht. Mit Tickoprint übrigens auch nicht. Letzteres hatte ich nicht anders erwartet.

Hier meine Versuchsaufbauten:



und



Die LED blinkt wenn die Uhr tickt, das Eingangssignal ist also vorhanden. Das Messintervall habe ich probeweise manuell hochgesetzt, obwohl sich das nach meinem Verständnis nicht auf den Graphen bezieht. Egal ob ich die "Beat Rate" auf Autodetect stehen lasse oder sie manuell auf 3600 einstelle, ich erhalte keine Messung. Die Zeitwaage synchronisiert sich nicht mit dem Signal, manchmal erhalte ich ein paar Punkte auf dem Display, aber nie eine auch nur annähernd verwertbare Anzeige.

Eine ältere Zeitwaage mit Papierstreifen ist da sicher im Vorteil.

Gruß
Norbert

Hallo,

in irgend einem Forum hatte jemand mal ein Programm veröffendlicht (kostenfrei). Damit kann man Großuhren mit 1/10 Sek.Pendel bis xx Sek.Pendel durch abzählen einstellen.
Das verwende ich.
"Pendulum" heißt es. Schick mir mal ne´ PN - dann kriegst du es (auf normale EMail).

Gruß,
derTeichfloh

PS: der Sigi hats gefunden!!!

Zitat von Teichfloh im Beitrag #13

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Hallo,

in irgend einem Forum hatte jemand mal ein Programm veröffendlicht (kostenfrei). Damit kann man Großuhren mit 1/10 Sek.Pendel bis xx Sek.Pendel durch abzählen einstellen.
Das verwende ich.
"Pendulum" heißt es. Schick mir mal ne´ PN - dann kriegst du es (auf normale EMail).

Gruß,
derTeichfloh

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Das Thema wurde schon oft behandelt, bes. Im DGC-Forum (auch im "alten").
Nur kurz:
Die Zeitbasis der Soundkarte kann einige Sekunde/Tag falsch gehen, daher ist unabgeglichen eine erechnete Genauigkeit <1s/d sicher falsch.
Die akustischen Signale einer Großuhr sind zu ungenau und gestreut, um von einer KU Zeitwaage angezeigt zu werden. Deshalb nimmt man bei GU besser eine Lichtschranke am Pendel.
Größtes Hindernis ist die große Vielfalt an (ungenormten) Schlagzahlen. Die Mühe, die Zähne abzuzählen, wird sich kaum jemand machen.
Deshalb hatte ich auch "Pendulum" geschrieben (Danke, Sigi!), Man muss nur 1x täglich die Uhr ablesen und kann erkannte Abweichungen schnell abgleichen.
Das Messen von einer Stunde an der Uhr, Auswerten eines Diagramms und dann Berechnen der Abweichung geht wohl mehr in Richtung "Freude am Spielen"?

Zum sekundengenauen Ablesen einer Uhr ohne Sekundenzeiger hatte Jendritzki übrigens folgenden Trick angegeben:
ein dreieckiges, abgeknicktes Stückchen Papier an Blatt oder Lunette befestigt, wird vom Minutenzeiger niedergedrückt und 1/10-Sekunden genau freigegeben. Ablesen kann man nach je 1 Std. oder 24 Std.