etwas preiswerter geht es vielleicht schon indem gewisse vorarbeiten getätigt werden. Einlegen der Uhr in Motoröl komplett eine eine Woche zum Einweichen, danach gründlich entfetten und trocknen... . Der gröbste Dreck ist dann schon mal weg. Und schließlich ab zum Uhrmacher damit.
Das kann aber ins Auge gehen, ich kenne da einige Uhrmacher die nehmen Werke bei denen der Besitzer schon was getan bzw. zerlegt hat gar nicht mehr an oder rechnen dann eine Art Risikopauschale zusätzlich zu den normalen Kosten dazu. Also wenn man sowas machen möchte bitte unbedingt vorher eventuelle Eigenleistungen mit dem Uhrmacher abstimmen. Sonst wird's womöglich noch teurer.
ich schrieb ja: "komplett einlegen", also ohne etwas zu zerlegen. Das ist ja ohne ein Eingriff in das Uhrwerk, sie sieht dann halt nicht so verdreckt aus. Da dürfte ein Uhrmacher keine Probleme machen, denke ich mal.
Grüße
Joachim
P.S.
Auf meinem IPAD konnte ich das mp3 File nicht anhören, am PC aber wohl. Das klingt ja sehr schlimm.
Also ich hätte da kein Problem damit aber wenn sich jemand nicht gut auskennt und dann womöglich ein Werk mit Papierzifferblatt, Zelluloidzifferblatt, mit einem Elektromotor oder mit irgendwelchen anderen heiklen Teilen hat, kann es da schon Probleme geben. Hier lesen ja auch viele Anfänger mit die an solche Dinge nicht denken. Du klaust damit auch dem Uhrmacher einen Teil seiner Wertschöpfung, ich würde das auf alle Fälle vorher mit Ihm besprechen ehe der Schaden dann noch größer wird.
Was soll das für eine Arbeit sein, die dem Uhrmacher sein Handwerk erleichtert oder Arbeit abnimmt? Ein Uhrmacher der sich auskennt schaut nicht auf den Dreck, sondern auf die Fehler. Ausgelaufene Lager, fehlende Teile und andere Abnützungen. Einlegen in Motoröl,entfetten.... Völlig sinnlos. Reinigen muss der Uhrmacher die Uhr sowieso. Also bitte lieber nicht.
Gut Ding will Weile haben! Ich finde es immer lustig, wenn Kunden ausgerechnet von ihrer Uhr hören möchten, dass sie eigentlich vollkommen kaputt ist.... Nach langen Laufen stellen sich halt Abnutzungen ein. Gerade Junghans hat nicht das beste Messing für die Platinen verbaut. Man kann es ja sehen, die meisten Lager sind schwarz durch Abrieb, also vollkommen ausgelaufen. Entsprechend sind die Zapfen eingelaufen. Als erfahrener Uhrmacher weiß ich schon Bescheid, wenn ich Junghans lese.... Harte Worte, aber so ist es, leider. Trotzdem waren es äußerlich schöne Uhren. Und sie wurden damals auch nicht gebaut, dass sie hundert Jahre laufen. Man wollte ab und an auch neue Uhren verkaufen.
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Zitat von masterpiece im Beitrag #39Und sie wurden damals auch nicht gebaut, dass sie hundert Jahre laufen. Man wollte ab und an auch neue Uhren verkaufen. LG Thomas
Das "Dumme" ist nur, daß sich der alte Herr Junghans damals selbst ärgerte, daß seine Uhren so lange liefen. Er hat seine Uhren halt viel zu robust gebaut, und aus meiner Erfahrung (OK, ich bin kein Uhrmacher, nur "Pfuscher") kann ich sagen, daß die sich nicht so schnell verabschiedet haben wie einige andere Marken. Ich hatte als Kind mal Reste eines Junghans-Regulators gefunden, das Schlagwerk war ausgebaut, Ankerbrücke mit Pendelfederbock und Pendelfeder hatten gefehlt. Was ich allerdings seitdem bei Junghans noch nicht wieder gesehen habe: massive Platinen und ein massiver Clement-Haken. Als Kind hatte es mir Spaß gemacht, die Uhr aufzuziehen und ohne Hemmung laufen zu lassen. Dann ein Stück Papier vom Ankerrad zersägen zu lassen. Das gab so ein herrlich fieses Geräusch, wie beim Zahnarzt. Jahre später hatte ich mich dann doch mal drüber gemacht, die Uhr wieder zum Laufen zu bringen. Die verbogenen Ankerrad-Zahnspitzen konnte ich tatsächlich mit einer kleinen Flachzange (ohne Hiebe) wieder "gerade ziehen" (und das hatte mir niemand verraten). Die Brücke hatte ich aus einem altem Weckerplatinenteil zurecht gefeilt. Ich will gar nichts darüber schreiben, wie ich das Ankerlager verengt hatte. Ihr würdet mich lynchen. Aber auf die Pendelfeder kann ich mir schon was einbilden. Und mein Opa (invalidisierter Mechaniker mit Hang zum Sammeln) hatte tatsächlich das passende Junghans-Pendel. Da kein Schlagwerk mehr vorhanden war, hatte ich einen "en passant"-Schlag eingebaut. Woher eine Welle für den Hammer nehmen? Bedenkt dabei bitte, daß ich über eine Uhr kaum mehr wußte, als wie man die Zeit anbliest und wie "Uhr" geschrieben wird. Also ein Stück Draht in der Dicke der Zapfen und Begrenzungsstücke angelötet. Und daran Auslösehebel und Hammer befestigt. Und das Uhrwerk hat mir keine dieser Vergewaltigungen übel genommen! Und ich schäme mich auch nicht für meine damaligen "Verbrechen". Ich hatte damals schon gewisse Einblicke in die Funktion der Uhr gewonnen. Und hätte ich sie nicht gefunden, hätten sich ihre Einzelteile schon lange im Erdreich aufgelöst...
also, Herbert ist seit einer Woche zurück, Uhrwerk musste überholt werden, die Lager waren angelaufen und verharzt, außerdem war die Zugfeder gebrochen...
Klingt gut (im Gegensatz zum Motorenöleinlegetip , der kann nur Spaß gewesen sein). Übrigens: Solche Pendel- und Ankerwerke gibts bei Ebay - einschließlich Gehäuse - für günstig Geld. Sie eignen sich erstklassig zum Selberschrauben, wenn man bastelaffin ist
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26.01.2015 13:29
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, der kann nur Spaß gewesen sein). Übrigens: Solche Pendel- und Ankerwerke gibts bei Ebay - einschließlich Gehäuse - für günstig Geld. Sie eignen sich erstklassig zum Selberschrauben, wenn man bastelaffin ist 
