Hallo Uhrenfreunde,

Ich bin dabei eine Chronometerfeder für ein englisches Marinechronometer um 1885 anzufertigen. Ausgangsmaterial ist ein Silberstahlvierkant von 3x3mm, aus dem die Feder rausgearbeitet wird. Das letzte Bild zeigt die Feder nach dem härten und anlassen auf dunkelblau um die Spannung nach dem härten wieder rauszubekommen. Jetzt muss die Feder noch im Biegebereich auf ca. 0,06mm stärke geschliffen werden und dann wird noch poliert.
Fortsetzung folgt

Euer Uhrenalex

Sehr anspruchsvoll, tolle Arbeit, soweit ich das beurteilen kann.



LG

Ralf

Das ist erst der Rohbau. Die "gefährlichen" Arbeitsschritte liegen ja noch vor Dir. Ich drücke beide Daumen, dass es Dir gelingt und Du falls es schiefgeht nicht aufgibst, sondern durchstartest.

Gruß
Norbert

Hallo Nobrett,

danke für´s Daumendrücken, ich kann es gebrauchen da mir schon zwei Federn beim schleifen zerbrochen sind. Aber diesmal klappt es, ich bin zuversichtlich.

Gruss Alex

Zitat von Uhrenalex im Beitrag #5

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da mir schon zwei Federn beim schleifen zerbrochen sind

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Guck Dir auf Youtube mal die Videos von Steffen Pahlow zu dem Thema an, dort wird auch das härten gezeigt. Er hat jetzt gerade wieder eine Gangfeder gemacht.

Gruß
Norbert

https://www.youtube.com/watch?v=nT2oVtc5wh4

Hier sieht man wie Steffen Pahlow das macht.

Welchen Ausgangszustand sein Stahl hat weiss man natürlich nicht.
Seine Härtetemperatur ist zumindest auf meinem Monitor in meinen Augen deutlich zu hoch.
Das helle Licht mag gut für die Videoaufnahme sein, aber schlecht für die abschätzung der Glühfarbe
115CrV3 braucht nicht mal 850°C und die Glühfarbe ist eher über 1000°C
Der Draht kann nicht sicher eine teilweise Überhitzung verhindern.

Offensichtlich kann ein Profi trotzdem ein gutes Ergebnis erreichen, aber ein Lehrbeispiel ist es in meinen Augen nicht gerade.

Hallo Mikromeister,

die Federn sind mir zerbrochen da ich beim schleifen abgerutscht bin. Ich denke die Härtung und das anlassen waren in Ordnung, soweit ich das beurteilen kann. Solche kleinen Teile härte ich folgendermaßen.
Ich baue mir aus Bindedraht ein dünnes dicht gewickeltes Drahtkörbchen in welches ich das zu härtende Teil reinstelle, dann erwärme ich mit weicher Flame, bei Licht aus, auf dunkelrot (Kirschrot) und schrecke dann schnell in Erdnussöl unter Bewegung ab. Dannach ist das Teil Glashart. Dann mache ich das Teil mit 3000er Schleifpapier wieder blank und lasse dann auf dunkelblau an.
Ich habe mit dieser Arbeitsweise bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Die Feder ist diesmal ganz geblieben und im federnden Teil auf 0,05mm runtegeschliffen die Goldfeder habe ich aus einem 585er Goldblech mir angefertigt und sie ist 0,03mm dick. Bilder dazu stelle ich heute noch hier mit rein.

Gruss Alex

Hallo Uhrenfreunde,

anbei, wie versprochen, noch die Bilder vom jetzigen Stand der Chronometerfeder. Die Goldfeder muss noch etwas finisiert werden.

Gruss Uhrenalex

Das Härteverfahren hört sich gut an.

Warum muss die Goldfeder eigentlich aus Gold sein?

Wenn ich Gold verwenden müsste, würde ich spontan an eine Legierung für Kronen denken und weniger an Schmuckgold.
Das Zahnzeug ist ziemlich hart und sollte auch gut beim Altgoldhandel erhältlich sein.

Hallo Mikromeister,

Die Feder wird traditionell aus Gold gefertigt das ist schon mal der erste Grund warum ich Gold verwende. Aber ich kenne auch kein anderes Metall daß sich so dünn hämmern lässt ohne zu reißen.

Gruss Alex

Hallo Uhrenalex,

ein schöner Bericht der mich interssiert und im Internet weiter nach Chronometerfeder suchen ließ. Dabei fand ich diesen sehr informativen Link:


http://www.uhrenhanse.org/aktivitaeten/s...hronofeder1.htm

MfG

Joachim

Zitat von mikromeister im Beitrag #12

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Warum muss die Goldfeder eigentlich aus Gold sein?

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