Hallo - ich habe vor mit einem Feinmechaniker und einem Schreiner ein privates Projekt anzufangen. Eine genaue Sekundenpendeluhr. Ich hab mal grob skizziert was mir so vorschwebt und wollte mal bitte ein Feedback ob das Sinn macht.... Um alle Probleme mit komplizierten Hemmungen zu umgehen wird das Pendel alle 15 Sek. "angeschubst". Ich hab mich an dem ATO-Prinzip orientiert, meine Junghans ATO Mutteruhr läuft ganz erstaunlich genau! Das Pendel (A) betätigt über eine Sperrklinke ein Rad welches sich in der Minute 1x dreht. Alle 15 Sek. wird eine Mechanik ausgelöst welche den Winkelhebel (B) freigibt. Der Senkrechte Hebel gibt dann dem Pendel den Schubs. Die Stärke des Impulses kann ganz einfach über die Position des Gewichtes am waagrechten Hebel justiert werden. Jetzt kommt das Räderwerk (E) an die Arbeit, dieses dreht den Winkelhebel über eine geeignete Mechanik (C) wieder in Position. Dieser Vorgang kann - durch ein Windrad gebremst - schön langsam in ca 5 Sek erfolgen. So erfolgt auf den Pendel immer der gleiche Impuls, die Aufzugsmechanik des Winkelhebels hat darauf keinerlei Einfluss. Hier geht es mir nur das Prinzip vom Pendelantrieb - ob das in dieser Richtung funktioniert. Ein Zeitanzeigewerk anzukoppeln ppu.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)sollte dann kein Problem mehr sein. Vielen Dank Grüsse, Karl
Hallo Karl, interessante Idee aber ich glaube wenn Du einen gleichmäßigen Gang erreichen willst sollte das Pendel mindestens ein mal pro Schwingung angestuppst werden, ist bei der Ato auch so. Also bei einer Sekundenpendeluhr mindestens einmal pro Sekunde.
Hallo, gute Idee, sowas gibt es schon sehr lange z.B. von Gent, nur das die das damals elektromagnetisch sehr gut realisiert haben, warum sollte es mit Antriebsenergie von der Rolle kommend nicht funktionieren? Wuerde mich ueber Bilder der entstehenden Uhr freuen...gutes Gelingen. Mit bestem Gruss, D.
das Grundprinzip hat Frank Hope-Jones 1908 als Patent angemeldet. Er ließ den Hebel alle 30 Sekunden fallen. Das Rückstellen des Antriebshebels erledigte ein Elektromagnet. Eine Animation findet Ihr HIER. Hope-Jones hat das Pendel nur mit dem Antrieb des Schaltrades belastet. Die Für die Zeitanzeige wurde ein elektrisches Schrittschaltwerk eingesetzt. Zur Ansteuerung wurden die Impulse genutzt, die auch den Elektromagneten versorgen.
Auf das Ergebnis Eures Projektes bin ich sehr gespannt. Es ist ist die rein elektrofreie Variante, die - in der Meinung vieler in einer kürzlichen Umfrage hier geäußert - allein in einer klassischen PPU zur Anwendung kommen sollte.
Der Pendelantrieb alle 15 Sekunden sollte ausreichen, wenn das Pendel ausreichend schwer ist und die mechanische Reibung durch die Schaltklinke minimiert ist. Letztlich entscheidet ja auch das antreibende Fallgewicht, ob das Pendel damit über die 15 Sekunden kommt.
Wenn das Schaltrad aber auch ein Zeigerwerk antreiben soll, wäre die Freiheit des Pendels wieder mehr eingeschränkt. Dann wäre evtl. mehr Energie für den Pendelantrieb nötig. Statt eines schwereren Fallhebels würde ich einen häufigeren Antrieb mit weniger Masse bevorzugen.
Wenn der Antrieb - wie die Skizze nahelegt - am Ende des Schwingungsbogens erfolgt, wird es mit Präzision nix werden. Wie stehts denn mit den Theorie-Kenntnissen? Gruß, Frank
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Hallo, danke für die schnellen Antworten! Die Skizze ist halt ungenau und grundsätzlich. Die Anordnung des Impulshebels wird so werden, dass er das Pendel ab kurz vor der Mittellage antreibt. Ich wollte erst mal die Pendelsache zum laufen bringen und dann weitersehen. Um die Reibung des Impulshebels an der Pendelstange zu minimieren denke ich an eine kleine, leichte und sehr leichtlaufende Rolle am Hebelarm. Mein Schreinerfreund will unbedingt eine Pendellinse aus altem, extrem hartem und schweren afrikanischen Holz machen... Als Pendelstange nehmen wir erstmal Invar. Sozusagen den vorhandenen Fundus plündern und ein Funktionsmodell bauen. Im Getriebe, welches die Kraft liefert um den Impulshebel aufzuziehen (ein altes RFT Werk..) ist schon ein Differential drin - so hätte ich einen zweiten Ausgang für den Antrieb einer Mechanik welche sozusagen die Kraft vom Pendel verstärkt, das Pendel sollte nur das extrem leichtgehende Sekundenrad antreiben, dieses steuert dann die Mechanik welche die externe Kraft nutzt um ein ordentliches Zeigerwerk und den Impulshebel anzutreiben. Ich hoffe es ist irgendwie zu verstehen was ich meine.... Ich habe früher beruflich hochwertige KB Kameras und Objektive repariert, daher kann ich mit so filigranem Zeugs eigentlich gut umgehen und ein Schlitzverschluss mit 1000el Sekunde ist auch nicht ohne. Ich bin kein Uhrmacher aber an der Materie sehr interessiert. Grüsse, Karl /// Ich denke in absehbarer Zeit wird es an einer Wand ein grauslig anzusehendes, zusammengepfriemeltes Funktionsmodell geben wo wir schön rumprobieren können und dann später mit den gewonnenen Erkenntnissen was richtig feines.... So ein Quarzpendel mit afrikanischer Linse ist doch was! Und man kann der Uhr bei allen Vorgängen gut zusehen. Mein Hauptproblem wird wohl das Finish der der Mechanikteile sein, da hat keiner Erfahrung drin.
Hallo, Ein Glückwunsch zur Eure Entscheidung . Es wird ein schwieriger Weg sein , um so größere Freude wird alle Misserfolge vergessen lassen und Gefühl von Glück als Erlebnis unvergesslich machen . Mit freundlichem Gruß, Alexander Strigun .
Pendelgewicht wird voluminös sein , Reaktion auf Luftschwere Veränderungen vergrößern .
Mit einem Holzgewicht wird es mit der Präzision nicht weit her sein. Ich gehe davon aus, dass es sein Gewicht und seine Form mit wechselnder Temperatur und Luftfeuchtigkeit inhomogen ändern wird.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Moin, danke für die Infos Buch und Holzgewicht! Für den Schreiner werd ichs auf jeden Fall mal testen. Müssen. Das Problem(chen) mit dem Zeigerwerkantrieb ist auch einfach gelöst: Der Sekundenzeiger kommt aufs Sekundenrad (klar) und die Mechanik für Minuten- und Stundenzeiger bekommt den Antrieb von der Winkelhebelwelle! Diese wird ja schon exakt vom Pendel ausgelöst... So langsam nimmt das Projekt Formen an, ich hoffe das wird was gscheites. Mir gefällt besonders dass der Pendel (fast) frei schwingt, immer konstante Impulse erhält und hoffentlich so mit überschaubarem Aufwand sehr genau läuft. Der Antrieb und das Zeigerwerk sind tatsächlich vom Pendel völlig entkoppelt, so kann man da auch ein mordsschweres Gewicht für Monatsbetrieb, Elektromotor mit Akku und Solarzelle etc etc anbringen! Man ist sehr frei in der Gestaltung und Anordnung der Teile. Vermutlich werden noch genug Stolpersteine auftauchen - aber ich geh das einfach mal an und seh was passiert. Wir werden wohl drei Exemplare bauen. Bin grad echt begeistert! Grüsse Karl
Wenn Du mit Winkelhebel den Fallhebel meinst, der das Pendel antreiben soll, ist die gleichzeitige Verwendung für den Zeigerantrieb keine gute Idee. Dann ist nämlich durch Rückwirkung vom Zeigerwerk der Pendelantrieb und damit die Pendelamplitude nicht mehr konstant. Aber dieser Hebel muss ja irgendwie wieder angehoben werden. Den Vorgang könnte man mit dem Zeigerantrieb verbinden.
Von dem Holzgewicht möchte ich ebenfalls abraten. Es ist für den Funktionstest möglicherweise geeignet, nicht aber bei erwünschter Präzision in der Zeithaltung. Nicht nur mögliche Form- und Gewichtsveränderung, sondern die Luftreibung durch das relativ große Volumen sind unerwünschte Störfaktoren.
Ihr müsstet wahrscheinlich abwägen, ob das Ergebnis eine PPU oder nur eine Pendeluhr mit interessanten und preiswerten Alternativen werden soll. Auch letztere könnte ich mir als lohnenswertes und interessantes Ziel vorstellen.
Hallo, danke fürs Feedback, Holz ist für mich erledigt....(Der Schreiner hat schwarzes Kern - Ebenholz aus Madagaskar und will es ... ) Der Winkelhebel wird von der Mechanik lediglich "in Stellung" gedreht und dann vom Sekundenrad ausgelöst. Während das Pendel angestossen wird liefert nur das Gewicht am waagrechten Ausleger die Kraft dazu, so ist das Aufzugswerk während des Pendelanschubsens völlig aus dem Spiel. Und die Aufzugsbewegung, währenddessen der Winkelhebel keine Berührung mit dem Pendel hat, soll auch das Zeigerwerk antreiben. Und, gut formuliert, der Anspruch ist erstmal "eine Pendeluhr mit interessanten und preiswerten Alternativen". Trotzdem hoffe ich, dass es schon genau laufen wird. Ein gutes Pendel (vorhanden, läuft) wird immer mit der gleichen Kraft in Bewegung gehalten und das Pendel muss nur eine sehr leichtgängige Mechanik antreiben. Grüsse, Karl
Zitat von scharlie_de im Beitrag #12Holz ist für mich erledigt....(Der Schreiner hat schwarzes Kern - Ebenholz aus Madagaskar und will es ... )
Ich habe mal eine Kugel aus denke ich perfekt abgelagertem Ebenholz gedrechselt und kann daher ganz genau sagen wie asymetrisch sich dieses Holz verzogen hat. Wenigstens sollten Ihr auf die Maserung achten, damit es sich möglichst zentrisch zum Befestigungspunkt dehnt und die Pendelstange leicht halten, damit eine Dichteänderung der Linse möglichst wenig Auswirkung auf die Schwerpunktslage hat.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Hallo, ich haette jetzt gedacht, dass die Pendelstange moeglichst grosse Masse haben sollte, dann ist der prozentuale Unterschied an einer relativ leichten Pendellinse nicht so relevant fuer eine Schwerpunktverlagerung... denke ich in die falsche Richtung? Ob das ganze sinnvoll ist sei mal dahingestellt. Mit bestem Gruss, D.
Meine Überlegung war: Die Frequenz des Pendels ist vom Betrag der Masse unabhängig. Die Lage des Gesamt-Massenschwerpunktes ist bestimmend. Dieser ist eine Summe aus den Schwerpunkten aller Einzelmassen, also Linsenschwerpunkt, Stangenschwerpunkt und dem Schwerpunkt der Beschläge
Eine gut gelagerte Pendellinse ist in ihrer Mitte und damit hoffentlich in ihrem Schwerpunkt aufgehängt. Damit ändert sich die Lage des Linsen-Schwerpunktes nicht, wenn die Linse schwerer wird. Eine Änderung der Linsen-Masse bewirkt aber eine Veränderung der Massenverhältnisse und damit des Gesamtschwerpunktes.
Wenn nun die Stange und die Beschläge idealerweise keine Masse haben, wird der Gesamtschwerpunkt nur von der Linse bestimmt und deren Lage ist ja fest.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
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17.01.2014 17:39 (zuletzt bearbeitet: 17.01.2014 17:39)
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