Hallo Norbert,
Was hälst Du von defekten Großuhrfedern als Material?
Bei der Chronometerhemmung würde ich meine Suche in den Bereich von Pendelfederstahl legen.

Gruß Fritz

Da war eigentlich noch ein Satz:

Um die 0,05 mm, genau müßte ich nochmal messen, kannst Du etwas von mir haben.

Warum wollt ihr es unbedingt kompliziert machen?

Jeder un- oder evtl. niedriglegierte Stahl mit 0,45 bis 1 % Kohlenstoff ist für so eine popelige Aufgabe wie ein allgemeines Uhrenteil bestens geeignet.
Warum wollt Ihr also unbedingt aus irgendeinem unbekannten Material, das auch noch die falschen Abmessungen hat, in vielen Stunden ein feines Bauteil fertigen, von dem man dann nicht weiss wie man es härten soll?
Beim ersten Mal die A-Welle gezogen ist unter Umständen das gute Stück dann gebrochen oder verbogen.
Prima ! Aber wenigstens 1 Euro gespart!

Viel besser ist es, ein bekanntes Material guter Qualität zu benutzen, das man für wenig Geld an jeder Hausecke bekommen kann.

Härten soll man üben, es ist schwieriger als man denkt.
Messermacher-Foren geben da gute Anleitung.
Jedenfalls als grobe Richtlinie:
Teile einpacken oder umwickeln um Überhitzung zu vermeiden.
Im abgedunkelten Raum arbeiten.
Nur kurz Ermärmen nur bis ca. 800° (Magnet hält grade nicht mehr)
Abschrecken in Pflanzenöl oder sehr warmen Wasser.
Richten absolut sofort nach dem Härten (trotzdem gefährlich)
Probe, Glas muss geritzt werden.
In jedem Fall Anlassen nach Farbe, mindestens aber 2h bei 200° wenn man über 60 HRC anstrebt.

@mikromeister
Wenn Du den Ersatz einer Gangfeder bei der Chronometerhemmung als popelige Aufgabe bezeichnest, dann erzähl doch mal, wieviel Du davon schon ersetzt hast.
Sicher gibt es auch einfache (popelige) Bauteile, die man aus jedem gewöhnlichen Stahl herstellen kann.
Übrigens aus ausgedienten Großuhrfedern haben schon meine Lehrmeister und deren Lehrmeister Teile nachgefertigt.
Wo Du absolut Recht hast, sind Deine Bemerkungen zum Härten.

Gruß Fritz

Zitat von Fritz im Beitrag #18

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dann erzähl doch mal, wieviel Du davon schon ersetzt hast.

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Stahlblechteile von Lehrenband

Ein Stuck leicht gegluht auf einen Support geklebt


Fertig zum bohren und fräsen


Fertig am Frästisch


Abgeklebt.


Jetzt muss ich die einzelne Teile befreien, gewinde schneiden und dann härten.
Das sind unterschiedliche Koppelungsfedern für die Resonanzuhr, von links - nicht federnd, mittel federnd, leicht federnd.

Don

Wow, nicht schlecht. An solchen Teilen würde ich tagelang feilen. Was ist das für eine Maschine und was für einen Fräser benutzt Du?

Gruß
Norbert

Ganz nett, aber aus einem römischen Hufnagel,von der Straßenbahn bei Mondschein plattgewalzt wären es erst echte Uhrenteile geworden.

Wie hast du das aufgeklebt?
Hast du den ersten Innenschnitt irgendwie ausgefüllt bevor der Aussenschnitt kam?

Das sieht nach einer Optimum BF20 Vario aus.

Was geht fertige ich auch aus alten Zugfedern an... Lassen sich prima bearbeiten und wieder härten!

Zitat von Cougarnaut im Beitrag #23

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Das sieht nach einer Optimum BF20 Varia aus.

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Ich bin immer noch auf der Suche nach einer Alternative.
Sekundenkleber ist mir a) zu langsam und b) löst es sich zu langsam wieder ab.
Schellack ist für allgemeine Teile gut, aber ich habe manchmal Reinraumteile und Schellack hinterlässt oft mikroskopische Reste, die mit Lösungsmitteln dann nicht mehr zu entfernen sind.

Ich bräuchte was, das schnell in der Aktion ist, sehr gut klebt und zu 100% mit Lösungsmitteln wieder zu entfernen ist.
Der Preis spielt keine Rolle.

Ideal für deine Anwendung wäre auffrieren mit Wasser.
Kälte wird über Druckluft erzeugt.
Bei mir geht es nicht, weil ich auf der Uhrmacherdrehmaschine arbeite.

Hallo Mikromeister,

ist schón ein paar Jährchen her, da hat Sartorius-Werkzeuge eine Art Klebefolie (KEIN doppelseitige Klebeband!) für solche Fälle propagiert. Die Folie wurde auf den Werkstückhalter (Planscheibe, Graviertisch, etc.) aufgelegt und darauf das auf ca. 80°C erwärmte Werkstück. Nach Erkalten konnte das Werkstück mechanisch bearbeitet werden. Zum Lösen dann wieder erwärmen.

Keine Ahnung, obs das jetzt noch gibt. Ist mir nur im Gedächtnis geblieben. Ich schau mal nach, ob ich den Prospekt noch finde.

Viele Grüße

Kurt

Gerade habe ich die Anleitung gefunden. Siehe angehängtes Bild:

power-grip.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Weist Du noch welcher Hersteller das war? Liest sich ja recht interessant.

lg Christian

Zitat von mikromeister im Beitrag #26

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Ich bin immer noch auf der Suche nach einer Alternative.
Sekundenkleber ist mir a) zu langsam und b) löst es sich zu langsam wieder ab.

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