Hallo, typischerweise haben Präzisionspendeluhren ein Regulatorzifferblatt mit einem zentralen Minutenzeiger, den Sekundenzeiger auf einem Hilfszifferblatt bei der zwölf und die Stunde bei der sechs. Ursprünglich diente die Sekunde bei der zwölf dem präzisen Ablesen bspw. in der Astronomie. Bei aktuellen Regulateur-Armbanduhren befindet sich die Sekunde allerdings zumeist bei der sechs... In der Regel haben Standarduhrwerke eher sowieso die Sekunde bei der sechs (und nie bei der zwölf), sodass "nur" ein Umbau der Stunde zur zwölf erfolgen muss... Nun zur Frage: Es gibt zwar kein Gesetz, dass besagt, dass beim Regulator die Sekunde oben auf das Zifferblatt gehört, allerdings ist das für mein Empfinden so richtiger, weil ursprünglicher! Weiß jemand eine Stelle in der Literatur, in der sich mit der Aufteilung und Begründung dieser Zifferblattaufteilung auseinander gesetzt wird?
Es grüßt Uhrmel
--- Wie spät ist es? --- Kann ich nicht sehen, der Zeiger ist noch in der Kurve.
für die Anordnung "Sekunde oben, Stunde unten" spielten wohl in erster Linie praktische Erwägungen eine Rolle. Das Sekundenrad war oben, da mußte nur noch die Stundenanzeige zur 6 hinverfrachtet werden.
Bei PPUs mit gestürtzter Hemmung (z.B. Strasser & Rohde) ist es genau umgekehrt, die Stunde ist oben und die Sekunde unten.
Wie aufwändig es ist, bei einer Armbanduhr die Aufteilung "Sekunde oben, Stunde unten" zeigt die Regulateur-Uhr der Fa. Sattler. So weit ich mich erinnern kann, haben die ein Chrono-Modul umgebaut um diese Zeitanzeige zu erhalten.
Es gibt übrigens auch Zifferblätter mir 3 gleichgroßen Hilfszifferblättern, im 3-Eck angeordnet.
Hmmm, klingt plausibel! Insofern erscheint auch die kleine Sekunde bei Armbanduhr-Regulateuren legitim(er), denn sinnigerweise macht man eben das Einfachste. Allerdings war Arbeitszeit früher billig_ Wäre eine Sekunde bei sechs erforderlich gewesen, wäre das also "preiswert" realusierbar gewesen. Erst kürzlich habe ich bei einem PPU-Hersteller gehört, dass die kleine Sekunde bei zwölf früher der präzisen Ablesbarkeit (Astronomie) diente... Weiß jemand mehr?
Es grüßt Uhrmel
--- Wie spät ist es? --- Kann ich nicht sehen, der Zeiger ist noch in der Kurve.
Zitat von Uhrmel im Beitrag #3Erst kürzlich habe ich bei einem PPU-Hersteller gehört, dass die kleine Sekunde bei zwölf früher der präzisen Ablesbarkeit (Astronomie) diente... Weiß jemand mehr?
Kann sein. Aber die Ablesung ist wenige Zentimeter tiefer auch nicht schlechter möglich, oder?
Normalerweise liegt das Gangrad oben. Dann ist die Sekundenanzeige auch bei 12. Nur bei sehr wenigen Uhren mit "gestürzter Hemmung" befindet sich das Hemmrad unten. Dann bleibt für die Sekunde nur der Platz bei der 6.
Im Uhrenmuseum Glashütte habe ich nur eine Uhr in dieser Bauart gesehen. Ich glaube, die war von Strasser & Rohde.
Offenbar kommt nur mein Smartphone in Kombination mit dem Acrobat Reader nicht mit der Grossman-Datei klar... inzwischen habe ich den Artikel gelesen. Interessant, was da geschrieben wird, allerdings gibt es mir keinen Aufschluß darüber, weshalb die Sekunde oben platziert wird. Vielmehr wird deutlich, dass Präzisionspendeluhren komplett angefertigt wurden und nicht etwa irgendein Werk modifiziert wurde... Es hätte also nichts dagegen gesprochen, die Sekunde bei der 6 zu platzieren. Ich gehe also weiterhin davon aus, dass die oben platzierte Sekunde tatsächlich einen tieferen Sinn hatte. Nur bin ich weiterhin auf der Suche nach Textstellen, die das belegen!
Es grüßt Uhrmel
--- Wie spät ist es? --- Kann ich nicht sehen, der Zeiger ist noch in der Kurve.
Warum denn suchen? Es wurde doch alles schon hier geschrieben! Es gibt halt wichtigere Gründe für die Konstruktion eines Uhrwerk als die Position der Sekunde. Und die liegt dann immer da, wo sich die Achse des Hemmungsrads befindet. Ist doch ganz einfach :-) Gruß, Frank
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Naja, wenn ich ein Werk komplett konstruiere, bleibt es ja mir überlassen, welche Richtung ich einschlage. Da ist die Ablesbarkeit des Regulatorzifferblattes nicht ganz unerheblich. Es ist wohl eine Frage des Herangehens, ob die Sekunde eben da landet, wo sie eben landet oder ob ich sie gezielt bei der 12 haben will. Das ist eben der unbeantwortete Knackpunkt, denn in der Astronomie war es wohl eben so, dass die Sekunde bei der zwölf so gewünscht war. Nur leider finde ich dazu nix schwarz auf weiß...
Es grüßt Uhrmel
--- Wie spät ist es? --- Kann ich nicht sehen, der Zeiger ist noch in der Kurve.
Nein, der Knackpunkt wurde im Prinzip ja schon von Kurt beantwortet. Es ist die Höhe des Gehäuses im vergleich zur Pendellänge. Da bist Du mit dem Gangrad möglichst weit oben im Werk einfach besser dran und wirst deshalb im Regelfall Hemmung und Gangrad bei der 12 konstruieren. Gestürzte Hemmungen sind diesbezüglich Platzverschwendung da dann das Pendel tiefer hängen muss oder kürzer ist. Nur bei oben liegender Hemmung kannst die ganze Gehäusehöhe nutzen.
Wer ist Kurt? Egal, prinzipiell klingt das plausibel, allerdings ist es wohl leider nur eine mögliche Interpretation. Völlig klar, dass ein Sekundenpendel eine notwendige Länge hat. Aber das gilt wohl nicht für die Größe eines Gehäuses! Natürlich macht es Sinn, das Pendel höher zu hängen - das Stelle ich gar nicht in Frage... Meine Frage zielt auf die Ablesbarkeit bspw. für die Astronomie: Wenn mir jemand z.B. darstellen könnte, dass Himmelbeobachtungen häufiger zwischen 3 und 9 Uhr, als zwischen 9 und 3 Uhr gemacht werden, der Sekundenzeiger also eher verdeckt wird, wenn er bei der 6 ist, für die genaue Dokumentation die Sekunde aber sehr wichtig ist, dann wäre das für mich eine Antwort, auf die ich abziele Nochmal: Es geht mir nur um eine Erklärung der Gestaltung des Regulatorzifferblattes in Bezug auf eine eventuell sinnvollere Ablesbarkeit. Vielleicht gibt es tatsächlich keine - ich gebe aber noch nicht auf!
Es grüßt Uhrmel
--- Wie spät ist es? --- Kann ich nicht sehen, der Zeiger ist noch in der Kurve.
Kurt (wahli76) hat Dir in dem Thread als erster geantwortet. Tja wenn konstruktive Gründe für die Einteilung des Zifferblattes keine Rolle spielen dürfen dann weis ich es auch nicht. Eventuell kann Dir ja ein Astronom weiterhelfen. Die frage wäre, um welche Uhrzeit macht man gehäuft Zeitkritische Beobachtungen.
Hallo . Astronomen ist es heute egal , die arbeiten nicht mehr mit PPU . Hören Sie und lesen Sie so viel wie möglich , dann vergessen Sie alles ,und Ihr Gefühl wird Ihnen vielleicht neue Interpretation liefern . Wenn´s Ihnen gefällt - dann ist Experiment schon gelungen .Nur Mut ! Die klassische Variante ist eben klassische Variante , warum - so hat es sich nach Gegebenheit ergeben . Mit freundlichem Gruß , Alexander Strigun . P.S.; übrigens wenn Ihre Uhr fertig wird , dann wird es Ihnen auch egal sein wo der Sekundenzeiger ist , Hauptsache der zeigt richtig die Zeit , und der gesamtKonzept Ihnen gefällt . . ( nicht-gefehlt , da habe ich mich verschrieben ,so böse bin ich nicht )
P.S. ; Ästhetik sowie Praxisnahe sollen sich gegenseitig bestätigen ,,,, einfacher gesagt die Form ergibt sich aus Funktion .. jetzt mache ich mal Stop .
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06.12.2013 22:41
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Eventuell kann Dir ja ein Astronom weiterhelfen. Die frage wäre, um welche Uhrzeit macht man gehäuft Zeitkritische Beobachtungen.