Hallo, auch auf die Gefahr hin dass ich mich jetzt völlig blamiere - warum sind bei einer Pendeluhr die Paletten nicht direkt am Pendel? Das das Pendel sowieso schwer ist könnte man da gleich eine solide Mechanik für eine freie Hemmung unterbringen... Oder warum wird keine "Pleuelstange" verwendet welche auf einer "Kurbelwelle" gelagert ist (Keramikkugellager, Teflonbuchsen...) - das wäre völlig lautlos... Rein technisch wäre das doch machbar? - was ist der Grund, dass es keiner tut? Danke! Ich seh jetzt einige grinsend vorm PC sitzen, wenn meine Frage nur etwas Freude in den Alltag bringt dann bin ich schon zufrieden... Grüsse Karl

Sicher könnte man es machen, und das wurde es auch.

1. Nachteil - man braucht "extrem" viel Kraft um das Pendel in Bewegung zu halten => mehr Reibung => größerer Verschreiß.
2. Zudem wenn man das bei einer Standuhr machen würde und man diese dann transportiert würden mit sicherheit die Ankerzapfen abbrechen bei einem so langen/schweren Pendel.
3. Außerdem ist die Ganggenauigkeit dann nicht so hoch wie bei einem Uhrwerk mit Pendelfeder. Denn dann gleich so ein Pendeluhrwerk eher einem Uhrwerk mit Spindelhemmung.

Es gibt noch etliche andere Gründe, aber das sind wohl die drei gravierensten.

Die Paletten am Pendel unterzubringen ist gar nicht so weit hergeholt, wie Du meinst. Es gibt nämlich solche Uhren. Mannhardt hat Turmuhren gebaut, bei denen die Paletten direkt auf der Pendelstange sind. Allerdings sind solche Uhren von allen Seiten - besonders von der Hemmungsseite her - gut zu betrachten. Und so kann man alles sauber einstellen. Versuche das mal, wenn beim Kunden die Uhr hängt, das Uhrwerk davor ist und man hinter dem Uhrwerk nichts sehen kann! Außerdem verstellt sich alles wieder, wenn man die Uhr neu aufhängt. Ich denke, das ist der eigentliche Grund. Eine Kirchturmuhr dagegen wird nicht unbedingt so schnell "umgezogen". :-)

Dass man das Pendel nicht mit einer Kurbel antreibt, hat aber einen anderen Grund: Das Pendel kann dann keinen Ergänzungsbogen machen (also frei weiter schwingen), die Uhr würde nie genau laufen, weil das Pendel immer unter Kontrolle der Kurbel wäre und nicht umgekehrt.

Frank

Hallo,
Ein Grund - Risiko den Ankerrad zu verletzen ist zu groß bei kleinsten Unachtsamkeit ob bei Montage oder eben Unachtsamkeit .
Andere - das ist ein Thema was nicht jeder kennt , je weniger Teile und die Konstruktion durchsichtiger erscheint , umso schwerer die Umsetzung , sprich Konstruktion/Entwicklung , sowie Fertigung - Herstellungsprozess , und dann die Kosten höher - paradox , nicht war .
Bei meiner Konstruktion ist Anker " im Werk" , die Gewichthebeln in einer Einheit welche direkt am Pendel befestigt ist , aber zum Transport abmontiert wird .
Warum so kompliziert , weil bei Montage erster Uhr beim Kunden, ein Gast von ihm , aus
Unachtsamkeit ein Teil beschädigte , Montage wurde um 2 Wochen vertagt .Die Uhren müssen idiotensicher sein , muss ich gleich Sagen das der Gast hochintelegente Mann ist " Führungskraft bei Lufthansa " und normalerweise mache ich am meisten kaputt .
Gute Frage!
Mit freundlichem Gruß , Alexander

Zum zweiten Frage ,
Freie Federkrafthemmung von Riefler , oder Uhren von Philipp Würz nützen den Prinzip einer Kurbel - ( Entschuldigung meine primitive Grobheit ) - Trift aber zu . Ergänzungsbogen ist das Thema .
L. G. , Alexander
P. S. ; Das Pendel komplett wie beim Schaukeln anzuheben in passenden Moment , da wird viel Energie im Lager vernichtet .
Gute Fragen , freue mich auch.