Zitat von TomBee im Beitrag #15

---

Wolltest Du bei mir anfangen ?

Thomas

---

Dann bist Du jar gar nicht in der Firma und kostet halt €€€€€.

Dafür bräuchtest Du für mich weder Werkzeug noch Werktisch zu kaufen - ich mir allerdings ein flak jacket

Hannes,
was willst Du anziehen ?

Ein paar Gedanken zum Thema Zertifizierungen - so ein Thema an sich ist ja nicht neu, jede Marken-Autowerkstatt kennt soetwas. Ich vermute, dass die Einführung bei (einigen) Uhrherstellern die Konsequenz aus einer Veränderung des Kundenverhaltens ist. Jemand, der am eigenen Wohnort eine Uhr in einem Fachgeschäft kauft, wird die dorthin zur Reparatur bringen - und erwartet einfach, dass die im Reparaturfall eine Lösung finden. Die Frage nach der Zertifizierung der Werkstatt des Fachgeschäftes (oder der Werkstätten, mit denen das Fachgeschäft zusammenarbeitet) stellt sich in der Regel für diesen Kunden überhaupt nicht. Wenn das Fachgeschäft Schwierigkeiten mit der Ausführung von Reparaturen hat, spricht sich das im Einzugsgebiet herum und entweder die tun etwas oder die Kunden bleiben weg.

Aber: Es gibt mit Sicherheit inzwischen viele Kunden, die eine Uhr im Versandhandel kaufen (Internet ...). Und es gibt Kunden, die eine Uhr auf Reisen im Ausland, in einer fremden Stadt, am Flughafen etc. kaufen. Diese Kunden haben keine Bindung zu dem Geschäft, bei dem sie gekauft haben, durchaus aber eine Bindung zum Hersteller (der steht ja auf der Uhr drauf). Wenn diese Kunden ihre Uhr zur Reparatur bringen müssen, liegt die Frage nach einer "Markenwerkstatt" schon nahe. Über Ausbildung und Zertifizierung kann ein Hersteller solchen Kunden die Frage nach einer "Markenwerkstatt" in der Nähe ihres aktuellen Aufenthaltsortes beantworten. Soetwas werden ja weltweite Konzepte sein, der Geschäftsmann aus England, der seine Uhr in Italien gekauft hat, kann dann über den Hersteller einen passenden Uhrmacher in Indien nachgewiesen bekommen, der - während seines Aufenthaltes dort - eine Reparatur an seiner Uhr nach dem Standard des Herstellers durchführen kann. Das ist Service, der Markenbindung schaffen kann.

Eine solche Änderung der Spielregeln ist sowohl Chance als auch Risiko. Z.B. in Verbindung mit einem "Abholservice" z.B. bei Hotels könnte es für zertifizierte Reparaturbetriebe in weniger attraktiven Lagen von Großstätten und Ballungszentren möglich sein, zusätzliches Geschäft zu finden, aber ein solcher Ansatz kann nicht für alle Betriebe funktionieren.

Ob es zu einer noch weiteren Strukturierung und Konzentration des Servicenetzes kommen wird, wie z.B. bei elektronischen Geräten / PC's etc., bei denen Paketdienste die Abholung übernehmen und Fehlersuche und Reparatur im Auftrag und nach Standard des Herstellers nur in wenigen Großbetrieben stattfinden? Auch in diesen Branchen gibt es weiterhin freie Werkstätten und genug Kunden, die wegen der individuelleren Betreuung lieber mit den freien Werkstätten zusammenarbeiten, als mit Reparatur-Großbetrieben. Zumindestens bei höherwertigen Uhren dürfte diese individuelle Betreuung wichtig sein, dass spricht gegen Abholung durch Paketdienst und Reparatur-Großbetriebe. Ausserdem müssen für Reparatur-Großbetriebe entsprechende Mengen gebündelt werden können, dass könnte bei der Vielfalt an Uhrherstellern und Modellen schwierig sein.