Hallo, ich suche seit einiger Zeit Öl was ich bei mir für die Schmierung des Kleitlagers im Spindelstock benutzen kann. Wollte mal fragen was ihr so benutzt oder empfehen könnt. Habe noch 5W-30 von meinen Auto übrig, das wollte ich mal probieren. Was sagt ihr dazu?
Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Hallo Wiesl
Ich verwende das Öl von Vector, habe meine Boley-Drehmaschine noch nicht sehr lange und keine Langzeit-Erfahrung mit diesem Öl. Bei den bisherigen Arbeiten hat sie ihren Dienst verrichtet.
LG
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Moderne Motoröle sind sind mit unterschiedlichen Additiven legiert. Eine der Aufgaben ist z.B. das Lösen von Verkrustungen --> können also ganz schön aggressiv sein und daher Buntmetalle und Dichtungen, die nicht darauf abgestimmt sind, angreifen
Ob sie es wirklich tun, würde ich nicht langfristig testen wollen Dann lieber ein paar Tropfen Nähmaschinen- oder Großuhrenöl opfern.
Ablagerungen werden an sich eigentlich nur durch synthetische Öle (für Verbrennungsmotoren) gelöst. 5W-Öle sind zumeist teilsynthetisch. An sich ist mir Dein Problem nicht ganz klar - wenn die Ablagerung gelöst wurde und die Spindel danach nicht mehr so läuft wie sie soll war sie oder die Lager schon vorher im Eimer und der Dreck hat's nur kaschiert. ;-) Weil ich nichts anderes da hatte hab ich mir mit Getriebeöl geholfen. Die Spindel wird aber auch hier recht warm (unter 50°C)
Ob sie es wirklich tun, würde ich nicht langfristig testen wollen Dann lieber ein paar Tropfen Nähmaschinen- oder Großuhrenöl opfern.
Grüssle vom Garp
Also Nähmaschinenöl ist bestimmt zu dünnflüssig Testen will ich es auch nicht, da ist mir die Drehmaschine zu teuer gewesen. Daher wollte ich mal nachfragen was ihr so denkt.
Die Gleitlager an der Spindel sind ja relativ breit (so 10mm) und wenn sie schön knapp eingestellt sind (kein merkliches axiales Spiel aber dennoch leichtgängig), läuft auch Nähmaschinenöl nicht gleich davon.
Ich muß gestehen, ich nehme so ziemlich jedes Öl, das dünnflüssig ist. Meistens altes Großuhrenöl, aber auch Nähmaschinenöl oder Schneidöl aus der Spraydose. Ein paar Tropfen vor der ersten Arbeit des Tages und so alle ein bis zwei Jahre die Spindel ausbauen und gründlich reinigen. Damit bin ich bisher gut gefahren.
Allerdings verwende ich meistens Drehzahlen um die 1000 1/min. Kann sein, daß es bei höheren Drehzahlen kritischer ist.
Genau das ist das Problem eine Drehzahl von 1000 ist für Durchmesser bei ca 2mm und drunter schon ganz schön langsam. Aber man muss eben auch sehen das eine Drehbank die schon 40 Jahre auf den Buckel hat nicht mehr dauerhaft eine Drehzaht von 5000 oder höher aushält bzw gut für sie ist. Meine Drehzahl ist meistens höher als 1000 dader kommt das auch raus. Man muss ein guten Kompromis finden. Und da bin sich noch am suchen
Zitat von E-Fan im Beitrag #5Ablagerungen werden an sich eigentlich nur durch synthetische Öle (für Verbrennungsmotoren) gelöst. 5W-Öle sind zumeist teilsynthetisch. An sich ist mir Dein Problem nicht ganz klar - wenn die Ablagerung gelöst wurde und die Spindel danach nicht mehr so läuft wie sie soll war sie oder die Lager schon vorher im Eimer und der Dreck hat's nur kaschiert. ;-) Weil ich nichts anderes da hatte hab ich mir mit Getriebeöl geholfen. Die Spindel wird aber auch hier recht warm (unter 50°C)
Sorry, anscheinend hatte ich mich etwas missverständlich ausgedrückt.
Dann mal etwas ausführlicher…
„Reines“ Schmieröl ist wegen seiner eher enttäuschenden Eigenschaften schon seit rund 90 Jahren einer ständigen Evolution unterworfen. Unter anderem werden daher unterschiedliche chemische und physikalische Helferlein hinzugefügt. Diese Stoffe bezeichnet man auch als Additive. Ein für moderne Motoren gewünschter Wirkungsmechanismus sind z.B. waschaktive Substanzen, die Verkrustungen/Ablagerungen verhindern bzw. abbauen sollen, also entsprechend aggressiv agieren müssen. Diese dem Öl beigefügten Reinigungsmittel können Buntmetalle und Dichtungen angreifen.
Motorenöle werden zudem mit Schwefel angereichert, dieser attackiert Buntmetalle ebenfalls.
Gleitlager im Spindelstock klassischer Uhrmacherdrehbänke sind normalerweise aus Kupferlegierungen – was bedeutet, dass eine Schädigung durch moderne Motorenöle nicht auszuschließen ist.
Zitat von wiesl im Beitrag #9Genau das ist das Problem eine Drehzahl von 1000 ist für Durchmesser bei ca 2mm und drunter schon ganz schön langsam. Aber man muss eben auch sehen das eine Drehbank die schon 40 Jahre auf den Buckel hat nicht mehr dauerhaft eine Drehzaht von 5000 oder höher aushält bzw gut für sie ist. Meine Drehzahl ist meistens höher als 1000 dader kommt das auch raus. Man muss ein guten Kompromis finden. Und da bin sich noch am suchen
Lässt Du eine 40 Jahre Uhr auch nur noch ganz langsam laufen
Das ist was anderes, da kann man Lager schneller und günstiger wechseln und eine Uhr ist eben auch keine Drehbank. Wie du bestimmt gelesen hast drehen hier andere nur mit 1000 1/min. Das wird auch seine Gründe haben. Eigentlich lasse ich sie normal drehen, wie es eben nötig ist. Aber bis jetzt, wie ich mein, mit zu dünnen Öl. Da es mir zu viel rumsaut.
Oder ich bin einfach zu verwöhnt von den Maschinen auf Arbeit mit Kugellagerung und muss mich erst dran gewöhnen, weil die Lagerung bei meiner Drehbank eigentlich noch gut ist.
Also das Pressol Öl von Vector hat bei meiner Uhrmacherdrehbank die Lager sehr warm werden lassen. Mit dem Mobil geht es nun gut. Ich drehe aber auch schon öfters mal bei 2800 U/min.
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08.05.2013 19:57
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. Diese Stoffe bezeichnet man auch als Additive.
und eine Uhr ist eben auch keine Drehbank. Wie du bestimmt gelesen hast drehen hier andere nur mit 1000 1/min. Das wird auch seine Gründe haben.
und muss mich erst dran gewöhnen, weil die Lagerung bei meiner Drehbank eigentlich noch gut ist.
