Zitat von Philclock im Beitrag #30Diesen Samstag war ich nicht da.
Also in Berlin kann man schon alte Uhren kaufen. In der Georgenstraße am S-Bahnhof Friedrichstraße ist eine Antiquitätenmeile. Die eine oder andere Uhr dort hab ich überholt.
Am Trödelmarkt vom Ostbahnhof findet man in Sachen Großuhren auch immer was.
Es gibt dann auch noch eine Straße nur mit Antiqutätenläden in der Suarezstraße. Die Straße ist in Charlottenburg ganz in der Nähe von der Deutschen Oper.
Du bist aber auch gerne auf einen Kaffe bei mir zu Hause eingeladen,bei mir im Wohnzimmer steht ein Turmuhrwerk.
Hallo Philipp,
ich freue mich schon auf den Kaffee! Das ist eine super Idee! Leider ist dieser Samstag schon anderweitig verplant. Aber das läuft uns ja nicht weg. Das Turmuhrwerk lasse ich mir nicht entgehen.
Letzter Samstag war schon interessant. Ich sah auf jeden Fall auf dem Trödelmarkt an der Straße des 17. Juni mehr Uhren als in den Wochen zuvor, wenn auch letztlich immer die gleichen Modelle nur in größerer Anzahl. Aber das Ansehen macht ja auch Spaß. Gekauft wurden allerdings eine Zuckerdose und sechs Gläser.
Die Suarezstraße war die "Antikstraße", die ich letztens meinte. Ich sah allerdings nur zwei Geschäfte, die Uhren hatten (jetzt 'mal von dem einen oder anderen Oma-Regulator abgesehen) - und beide hatten geschlossen. Das Problem ist halt, dass ich meistens zuerst auf die Flohmärkte gehe, dann etwas esse und danach erst zu weiteren Aktivitäten schreiten kann. Meistens ist es dann schon 14 Uhr und offenbar ist das zu spät für den Großteil der Antikgeschäfte. Eigentlich überraschend, denn ich hätte angenommen, dass man dort die Umsätze in erster Linie am Wochenende macht. Unter der Woche hätte ich gar keine Zeit - das Geld für eine Uhr will schließlich verdient werden.
Der Trödelmarkt am Ostbahnhof findet leider nur sonntags statt, wenn ich eigentlich nie in Berlin bin. Das habe ich nur einmal letzten Sommer geschafft - leider im strömenden Regen.
Die Antiquitätenmeile in der Georgenstraße ist ein super Tipp. Da war ich wirklich noch nie. Das kommt nächstes Mal definitiv mit aufs Programm.
Hallo Forum, ---- bin ganz neu hier :) durch einen Tip eines Uhrensammlers bin ich auf dieses Forum gekommen und es hat mir richtig spass bereitet, eurer Unterhaltung über die Alte Technik der Feuervergoldung beizuwohnen. Ich habe mich dann angemeldet um euch ein paar Antworten zu geben über die Technik der Feuervergoldung. Aaron zu deiner Frage: ob auf den Zinkguss Uhren des Historismus noch eine Feuervergoldung enthalten ist, kann ich Dir nur sagen das da kein Gramm Gold drauf ist, diese Uhren wurden wenn sie golden aussehen sollten mit einem "Goldlack" überzogen. Es ist nicht möglich darauf eine Feuervergoldung aufzutragen.( habe ich versucht :() Victor - über deine Bedenken dass die Feuervergoldung für deine Haut schädlich ist bzw. Reste vom Amalgam enthalten ist, kann ich dir folgende Antwort geben. Bei einer Feuervergoldung sind ca. 10 -15% Amalgam enthalten, diese bleiben auch gebunden und können sich nicht mehr lösen. Analysen von Antiken Funde haben gezeigt das auch noch nach 2000 Jahren in der Feuervergoldung ein Amalgam Anteil von ca.10% vorhanden ist. Da dieser fest gebunden ist ist er für uns ungefährlich. Die Armbanduhr kann daher bedenkenlos getragen werden. Noch kurz zur Schichtdicke einer Feuervergoldung, eine normale Feuervergoldung (dünn) besitzt eine Schichtdicke von ca. 10 Mikron, eine gute besitzt eine Schichtdicke von 42 Mikron, das haben Messungen an der Uni in Wien gezeigt. Ich hoffe das die paar Infos euch etwas weiter helfen. Viele Grüße aus dem Allgäu Dirk Meyer PS. ich bin der, der die Feuervergoldung noch macht
ich möchte auch ein wenig zur Feuervergoldung bzw. galvanischen Vergoldung beitragen.
Ich mache sehr viel Gehäuserestaurationen, vor allem an vergoldeten Gehäusen. Hier kommt die galvanische Vergoldung zur Anwendung aus mehreren Gründen: Die Farbe ist steuerbar von blasgelb über grünlichgelb bis hin zu satt gelb (SC750). Die Farbe satt gelb enspricht einem 18 Kt Gehäuse und hat vor allem die stärkste Schicht mit ca. 8 Mikron Auflage - das reicht übrigens völlig aus heute! Ich sehe viele Uhren nach Jahren der Nutzung zur Überholung wieder, welche ich vergoldet habe und die sind alle nicht berieben gewesen bisher. Dazu kommt, das man heute nicht nur eine Uhr hat, früher war das anders, da haben die Leute jeden Tag die selbe Uhr getragen bei allen Gelegenheiten - auch bei der Arbeit. Die galvanische Beschichtung ist erheblich einfacher aufzutragen und absolut gleichmäßig in der Schichtdicke (Abhängig von dem Elektrolyt und der Zeit im Bad). Vor allem kommt man für Uhrgehäuse mit relativ kleinen Badgrößen aus. Um hier vorzubeugen - nein Pendulengehäuse kann ich nicht vergolden - erstens ist meine Badgröße nicht ausreichend, unter 5 Liter Badvolumen (z.Zt. ca. 1300,00 € für Elektrolyt) dürfte das schwierig sein und zweitens müßte ich dafür erheblich mehr Fläche bei den Anoden haben (sauteuere platinierte Titananoden). Feuervergoldungen haften nicht auf Zinkspritzguß - galvanische Vergoldungen ebenfalls nicht! Du bekommst auch keine Unterschicht auf Zinkspritzguß zum halten und es ist mir schleierhaft, wie man diese Gehäuse früher verchromt bekommen hat (da ist auch eine Kupferschicht Träger) Feuervergoldungen haben zudem den Nachteil, das sie heiß aufgebracht werden müssen - nicht jedes Material verträgt die Temperaturen. Die Schichtdicke ist unterschiedlich stark - daher auch die häufigen Abnutzungen an den Stellen, an denen nur dünn Gold zum Liegen kommt. Feuervergoldungen sind meines Wissens von Napoleon in Frankreich verboten worden, allerdings weniger aus gesundheitsbewußtem Denken sondern weil er das als Goldverschwendung angesehen hat und Gold für Münzen für seine militärischen Aktivitäten brauchte. Also dürften feuervergoldete Pendulen sogar deutlich älter sein als vor 1850.
Gesund ist übrigens die galvanische Vergoldung auch keines Falls, da die Elektrolyte meist aus cyanidisch gelöstem Gold bestehen was saumäßig giftig und gefährlich ist! Kommt in ein solches Bad versehentlich Säure entsteht ein Gas, das dem aus den nazi Gaskammern gleich kommt! Ich rate also dringend ab davon, hier private Experimente zu machen, ohne sich vorher damit auseinander gesetzt zu haben!
Ich hoffe jemand kann mit den Angaben etwas anfangen
Zitat von eligius im Beitrag #34Bei einer Feuervergoldung sind ca. 10 -15% Amalgam enthalten, diese bleiben auch gebunden und können sich nicht mehr lösen
Das ist interessant. Also ist das Amalgam das nicht abgedampft wurde? In welcher Form liegt das dann neben dem Gold vor? Oder ist die erreichbare Goldschicht ein Amalgam mit 10% Rest-Quecksilber Legierungsanteil den man nicht mehr rausbekommt? In jedem Fall ist aber die Schicht damit keine Feingoldschicht wie im Video behauptet wird sondern eine 850 bis 900 er Feinheit. (Hintergund: Amalgam ist eine Legierung mit Quecksilber. Hier Goldamalgam)
In Indien habe ich von vielen Jahren gesehen, wie in einer gut garagengroßen Werkstatt von 5 Arbeitern hunderte QuadratmeterKupferbleche feuervergoldet wurden. Quecksilber aus einem Ziegenlederbalg auf das Kupferblech "streuen" und verreiben. Blattgold in ca. 4 Schichten überlappend auflegen. Über dem offenen Holzkohlengrilll abdampfen und dabei immer noch reiben. Das Ergebnis hat gut ausgesehen. http://commons.wikimedia.org/wiki/File:A...EN_TEMPEL_2.jpg
Schutzeinrichtungen gab es gar keine. Sogar die Goldschläger arbeiteten in dem Quecksilberdampf und die Schaulustigen standen davor. (wie ich)
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Der Restanteil des Quecksilber ist in dem Diffusionsbereich zu finden zwischen der Feuervergoldung und dem Grundmetall (Kupfer, Bronze, Messing usw.). Dieser Bereich grenzt sich klar von den oberen Schichten ab, und die bestehen aus reinem Feingold bei der Feuervergoldung.Bei einer wissenschaftlichen Untersuchung an der Universität für Konservierung und Restaurierung in Wien und bei einer 2000- fache Vergrößerung im Rasterelektronenmikroskop (BSE-Aufnahme) ist dieser Anteil zu sehen. Da der Anteil im Diffusionsbereich zu finden ist der unter der Goldschicht liegt, kann sich das Quecksilber sich nicht mehr trennen. Ich habe das erwähnt weil es wissenschaftlich nachgewiesen wurde. Die Feuervergoldung wie ich sie mache ist die Technik die in Europa des 18. Jhd ausgeführt wurde und die sich aber in der Ausführung und Technik sich wesentlich unterscheidet die noch heute in Nepal und Indien ausgeführt wird. Meine Behauptung in meinem Video ist somit richtig das der Feingehalt reines Feingold ist, nach einer 4-6 fache Beschichtung der Feuervergoldung so wie es auf den französischen Pendulen zu finden ist. Der Farbton wurde erst nach der Feuervergoldung durch verschiedenen Techniken erreicht und es gibt eine Farbpalette von satt Gelb über grün bis rosé und rot. Die galvanische Vergoldung wurde erfunden um die Feuervergoldung zu kopieren auch die verschiedenen Farbbäder die es bei der galvanischen Vergoldung gibt, sind versuche die Farben der Feuervergoldung zu kopieren. MfG Dirk
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24.04.2013 00:06
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