Hallo erstmal! Erstmal stelle ich mich vor! Ich heisse Johannes, bin 14 Jahre alt (bzgl. des Alters ob das hier ok ist habe ich Philclock via Facebook gefragt) und besuche die 8. Klasse der Ursulinenschule fritzlar, wo ich für die Turmuhr zuständig bin unteranderem. Ich sammle aber auch selbst Uhren, hauptsächlich Vintage´s von Mido und Omega. Mittlerweile revisioniere ich aber auch selbst Uhren, das komplizierteste war bisher ein Poljot 3133! Ich interessiere mich seit bereits 4,5 Jahren für mechanische Uhren
So, heute kam also meine gestern angekommene Omega-Taschenuhr dran, sie lief zwar laut Zeitwaage mit -25 Sek. aber die Amplitude war 189 Grad Also, Revi war angesagt! Nun nehme ich euch mit in die Uhr!
Also, als erstes mal nachgucken, ´mich schaut ein zwischen 1935 und 1937 gebautes Omega 37.5l-15P an, ordentlicher Zusatnd und im Gehäuse ist erst eine (!) Uhrachermarke zu finden ´ Von der Demontage gibts keine Bilder, aber von der Remontage! Ich habe alle Teile mit irgendeinem Reiniger von Elma oder so gereinigt, das Zeug hab ich von ´meinem´ Uhrmacher, geölt wird mit Moebiusölen, insgesamt 4 Sorten, auch meinem Uhrmachr abgekauft Nach der Reinigung reinige ich alle Lagersteine nochmals mit Feuerzeugbenzin und einem Putzholz. also, hier die Grundplatine mit Stundenrad:
Nun kommt das Federhaus dazu, es sorgt für 42h Gangreserve.
Anschließend setze ich das restliche Räderwerk ein, Kleinbodenrad, Sekundenrad (passt auf den langen zifferblattseitigen Zapfen auf!) und das Ankerrad.
Kloben:
Nun kommen Kronrad, Sperrrad und Sperrklinke nach Hause! Natürlich erst des obere Federkernlager unter´m Sperrad ölen! Ein schönes Detail ist, dass der Aufzugstrieb nicht direkt in den äusseren Zahnkranz des Kronrades greift, sondern einen extra Zahnkrank den man von oben nicht sieht. So, nun wird umgedreht und die Zifferblattseite montiert: Winkelhebel, Wippe, Wippenfeder, Übertragungsrad, Aufzugstrieb und <schiebetrieb: Die Stellen, wo hier Teile aneinander reiben fette ich leicht!
Nun kamen das Viertelrohr (hab ich leicht nachgekerbt), Zwischenrad und das Stundenrad. Bevor das Viertelrohr aufgesetzt wird, das Minutenradlager ölen! Es ist nachher nichtmehr zugänglich!
Nun wird wieder umgedreht, hier den ein Bild vom Anker. Er ist wunderschön poliert Die Paletten öle ich, nach ein paar Umdrehungen des Ankerrades öle ich sie nochmal. Die Ankerlager werden NICHT geölt!
Hier mal ein Bild der Unruh, Es ist eine bimetallische Schraubenunruh mit gebläuter Breguetspirale! Zum ölen des Werkseitigen Unruhlagers habe ich die Unruh vom Kloben getrennt, allerdings nicht fotografiert.
Nun die Unruh samt Kloben noch einsetzen und schon läuft sie wieder!
Das Zifferblatt habe ich mit etwas Benzin abgewischt, die Zeiger auch so gereinigt und das Gehäuse im Ultraschall. Die Uhr hat nun wieder eine Amplitude von 258 Grad, Abfall 0.1 und die Abweichung liegt bei +13 Sekunden. Laut Zeitwaage...
ICh hoffe es hat euch gefallen! Grüße an alle Johannes
Gast
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Hallo Johannes...ich bewundere Dich und bin voller Stolz für Deine Interessen in Deinem Alter. Grossartig , das macht auch Hoffnung in einer Zeit, in der negative Schlagzeilen dominieren. Ich wünsche Dir für Deine Zukunft alles erdenklich Gute! Tschüss und mach's guat. Giacumin
aus Basel Zu so einem detailierten Bericht war ich mit 14 jährig, damals im ersten Lehrjahr, noch nicht fähig. Ich kann Dir nur meine allergrösste Hochachtung aussprechen. Allgemein kann ich nur sagen die Hoffnung in unsere Jugend braucht man nicht aufzugeben.
Mach weiter so und bleib dran.
Gruss Wolfgang Fritz
Es gibt keinen Weg der nicht irgendwann Nachhause führt.
Zitat von Philclock im Beitrag #2Ja herzlich wilkommen hier bei uns im Form. Aller Achtung mit 14 Jahren war ich noch nicht so weit! Ich wünsche Dir viel Spaß bei uns.
Danke Philipp!
Zitat von Windfang im Beitrag #3Hallo Johannes...ich bewundere Dich und bin voller Stolz für Deine Interessen in Deinem Alter. Grossartig , das macht auch Hoffnung in einer Zeit, in der negative Schlagzeilen dominieren. Ich wünsche Dir für Deine Zukunft alles erdenklich Gute! Tschüss und mach's guat. Giacumin
Hallo Giacumin! Danke für deine netten Worte! Ich plane im übrigen, Uhrmacher zu werden, aber das dauert noch Grüße in die Schweiz!
Zitat von Wofri im Beitrag #4aus Basel Zu so einem detailierten Bericht war ich mit 14 jährig, damals im ersten Lehrjahr, noch nicht fähig. Ich kann Dir nur meine allergrösste Hochachtung aussprechen. Allgemein kann ich nur sagen die Hoffnung in unsere Jugend braucht man nicht aufzugeben.
Mach weiter so und bleib dran.
Gruss Wolfgang Fritz
Hallo, Danke für das nette Kompliment! Bist du Uhrmacher? Nein, die Hoffnung muss man noch nicht aufgeben.
Zitat von noctem im Beitrag #5Hallo Genial ich finde es sehr gut du bist wahrscheinlich weiter wie ich und ich versuche denn beruf zu lernen. Viele Grüße noctem
Keine Ahnung ob ich weiter bin, Unruhwelle wechseln etc geht noch nicht bei mir, aber halt Handaufzug, Automatik, Datum/Wochentag und Handaufzugschronographen. In welchem Lehrjahr bist du und wo lernst du?
Zitat von steffl62 im Beitrag #6Hallo Alexander, Super Bericht den Du da eingestellt hast. Wir können uns an sochen Bildergeschichten gar nicht satt sehen. Dankeschön dafür.
liebe Grüsse und ein aus Wien! Silvia und Christian
Hallo ihr beiden, ich heisse Johannes! Nicht schlimm. Schön wenn mein Bericht zu gefallen weiss! Das freut mich! Ich habe nch ein Certina 23-30, ein Omega 565 und ein OS 1060 die hier auf ne Revi warten, da schreibe ich dann wieder Reviberichte, aber erst nächstes Wochenende
Habe gerade Deinen wirklich hervorragenden Revisionsbericht gelesen. Ist für mich wie ein kleines Lehrbuch der Uhrmacherei, zumal ich mich selbst noch nicht an eine Taschenuhr herangewagt habe. (Fingerspitzengefühl und mittlerweile auch die Augen, sind mehr für Großuhrwerke ausgelegt. )
Jedenfalls finde ich es wirklich beeindruckend und lobenswert, wenn sich ein junger Mensch wie Du, bereits eine derartige Fachkenntnis und auch Fertigkeit erworben hat und mit solch außergewöhnlicher Zielstrebigkeit vorgeht.
So stelle ich mir ein wohltuendes und positives Vorbild für so Manchen aus der oft beschworenen "Null Bock Generation" vor.
Ich kann nur sagen: "Mach weiter so, und Du wirst auch zukünftig Deinen Weg finden und erfolgreich weitergehen."
Jedenfalls wünsche ich Dir für diesen Weg in Schule, Lehre, Studium, Beruf oder was auch immer vor Dir liegen mag, alles erdenklich Gute und viel Erfolg.
Ganz besondere Grüße aus dem schönen Odenwald
von
Heinz
P.S.: Bevor ichs vergesse : Natürlich auch von mir ein "" im Forum und viel Spaß bei angeregtem Wissensaustausch.
Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen.
Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Lieber Johannes
Auch von mir ein aus der Schweiz.
An das von den Forenmitgliedern bereits Gesagte kann ich mich nur anschließen. Meine Hochachtung für diese Leistung in Deinem Alter und den ausführlichen, schön aufgebauten Bericht.
Wenn das Dein Level bereits mit 14 Jahren ist, könnte man mutmaßen, dass Du im Erwachsenenalter an die Fähigkeiten z.B. eines Paul Gerber heranreichen könntest.
Ich denke, dass Dich vermutlich jeder Lehrbetrieb mit Kusshand nehmen würde, also such Dir den richtigen Lehrbetrieb aus, wenn es mal soweit ist.
Lieber Gruß
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Hallo Johannes Ich habe zwar den Uhrmacherberuf erlernt aber dann bei der Krise bei Junghans 1969 aufgehört und bin in die Schweiz ausgewandert und dort den zweiten beruf als Krankenpfleger erlernt. Diesen habe ich dann 38 Jahre bis zu meiner Rente ausgeübt. Ich habe eine voll ausgestattete Werkstatt ausgerichtet auf Grossuhren welchen ich mich seit meiner Pensionierung augiebig widme.
Gruss Wolfgang Fritz
Es gibt keinen Weg der nicht irgendwann Nachhause führt.
Deine hier angedeuteten Kenntnisse in Sachen Uhren in deinem Alter von 14 Jahren lassen für die Zukunft Großes erahnen, und es ist ein Gewinn für das Forum solchen Nachwuchs willkommen heißen zu dürfen.
Hallo ich lerne in Oberfranken habe erst angefangen. naja habe eine taschenuhr schon etwas vermurkst müsste jetzt die unruh auszählen. im 3 monat aber wir sind ein restaurations betrieb habe schon an extrem schönen alten sachen gearbeitet. Nicht nur uhren wir machen von möbeln bis ölbider eigentlich alles. viele grüße noctem
Wirklich sehr toller und ausführlicher Bericht. Wie ich deinem Profil entnehme gehst du aufs Gymnasium und du planst Uhrmacher zu werden. Das ist eine gute Idee, aber planst du nicht auch etwas anderes? Ich meine, als Gymnasiast hast du die (einmalige?) Chance einen akademischen Beruf zu erlernen und eine wirklich gute Karriere zu beginnen, bei der man auch wesentlich mehr als ein Uhrmacher verdienen kann (nicht das es nur ums Geld geht, aber Uhrmacher verdienen am Anfang seeeehr wenig und es bedarf viel Arbeit sich hochzuarbeiten). Ich würde dir empfehlen, die Uhrmacherei auf jeden Fall als Hobby beizubehalten (bei deinem Talent steht das außer Frage ), aber dich trotzdem nach etwas anderem umzuschauen und auf jeden Fall das Abi zu machen.
Trotzdem, .... Mach weiter so ;)
Gruß WeckerSammler ———————————————— Suche gut erhaltene Wecker.
auch von mir ein und . Soso ... 14 Jahre alt ... ich ziehe meinen Hut vor Dir bis zum Boden. Halte Dir dieses Hobby warm und lebe es aus :o) Mir war es vergönnt ...
Dir viel Spaß in unseren Reihen der Liebhaber der Uhrmacherei
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Xobor-Interview
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11.11.2012 01:12 (zuletzt bearbeitet: 11.11.2012 09:41)
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Nicht schlimm.
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