Hallo Uhrengemeinde!
Ich hätte da mal eine Frage. Ist es Euch auch schon passiert dass Ihr eine Uhr repariert habt und der Eigentümer nach Abholung der Uhr,diese zu hause nicht mehr geht. Grund: Das Verdrehen der Ankergabel auf der Ankerwelle.
Ich habe dann schon oft Mühe gehabt ihm dann zu erklären warum die nicht mehr läuft.
Nun habe ich mal versucht eine Erklärung zu verfassen um dem Laien zu verdeutlichen was die Ursache ist.
Meine Bitte an Euch ist nun diese mal anzuschauen und Euer Urteil abzugeben ob ich da nur Kausderwelsch verfassthabe,oder ob das einigermassen verständlich ist.
Ich habe nämlich vor dieses Blatt einer Uhr beizulegen.
Bitte Eure Meinung!
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Gruss
Wolfgang Fritz

Hi,
- mir ist aufgefallen, dass du zwar die Ankergabel, nicht aber den Drehpunkt kennzeichnest. Versetze den Pfeil auf den DrehPunkt oben.
- kennzeichne die Punkte, wo der Laie drücken muss.
- gut wäre auch ein Foto eines Werkes so, wie es der Laie von der Seite/oder von hinten/ sieht

Gruß
der Teichfloh

Hallo Wolfgang,

zunächst mal bin ich engagierter Laie. Heißt, dass meine Uhren von mir repariert werden soweit es geht und bei größeren Vorhaben an meine(n) Uhrmacher gehen. Das von Dir verfasste Merkblatt fordert mich nur dazu auf den Anker zu manipulieren, statt die Uhr gerade zu hängen. Zumindest interpretiere ich das so. Und ich weiß was eine Ankergabel ist und wo sie zu finden ist...

Meine Meinung.

Gruß Michael

Danke Teichfloh für diesen Hinweis werde das berücksichtigen. Die Idee mit dem Werkfoto ist ein guter Vorschlag.

Gruss
Wolfgang Fritz

Zitat von Milo im Beitrag #3

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Hallo Wolfgang,

zunächst mal bin ich engagierter Laie. Heißt, dass meine Uhren von mir repariert werden soweit es geht und bei größeren Vorhaben an meine(n) Uhrmacher gehen. Das von Dir verfasste Merkblatt fordert mich nur dazu auf den Anker zu manipulieren, statt die Uhr gerade zu hängen. Zumindest interpretiere ich das so. Und ich weiß was eine Ankergabel ist und wo sie zu finden ist...

Meine Meinung.

Gruß Michael

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Grundsätzlich finde ich Deine Idee gut! Der Laie wird sich fragen, ob das Werk zum Einstellen ausgebaut wird oder ob man den Anker und die -gabel im "Dunkeln" ertasten muss.
Mir fehlen 2 "laienhafte" Angaben. Sinngemäß:
- Bei der Ankergabel handelt es sich um das Gestänge, wo das Pendel eingehängt ist.
- Vorsichtig bzw. nur minimal Verdrehen, dabei merken, in welche Richtung man die Verstellung durchgeführt hat.

Moin Exzellenzen, moin Wolfgang,
gutes Thema! Jeder der selber Hand anlegt, nämlich bei seiner „Großuhr“, kennt das Problem.
Meine Empfehlung zu deiner Anweisung
1. Wenn du eine Uhr abholen lässt, dann fixiere mit Klebeband die Pendelstange und das obere Teil der Ankergabel. Natürlich muss der Laie (der Kunde) die Klebebänder sehen und selber gut (rückstandsfrei) entfernen können.
2. Dem Kunden würde ich das eventuell auftretende Problem erklären. Vorführen was er dann zu tun hat. Die mündliche Erklärung an Hand deiner schriftlichen Anweisung.
3. Mich stört das Wort „verdrehen“. Suggeriert doch das Wort immer schnell ein Drehvorgang nach rechts oder links ausführen, d.h. ich müsste die Ankerkabel (axial) nach rechts oder links verdrehen. Das wäre allerdings der worst case! Vielleicht hilft tatsächlich das Verlagern der Pfeile in Richtung der Ankerwelle. Trotzdem würde ich das Wort verdrehen durch >>ganz leicht nach rechts drücken oder nach links drücken (Pfeilrichtung) << ersetzen.
4. Richtig ist, der erste Arbeitsgang ist immer der, dass das Werk (die Uhr an der Wand / auf dem Fußboden steht) in Waage hängt / steht. Ebenfalls aus Erfahrung ist bekannt, in den seltensten Fällen findet man eine Gehäusefläche welche in Waage zum Werk steht. Als Uhrmacher hat man die Gehäuseflache (in Waage zum Werk) schnell gefunden. Ebenfalls diese Fläche dem Kunden ganz klar verdeutlichen. Der Kunde wird die Frage nach einer Wasserwaage stellen. Wer hat sie schon in seiner Werkzeugkiste. Wenn ja, dann wahrscheinlich in ungeeigneter Größe! Schau dir mal meine Fotos an. Mir ist klar, diese Libellen kannst du keinem Kunden mitgeben. Der vergisst sie zurückzubringen. Mann / Frau kann sie aber im Baumarkt erwerben!
Ich kenne zwei Familien, die haben solche Libellen einfach bei der Uhr gelassen (unsichtbar). Das eine ist eine Wanduhr und die andere eine Kaminuhr.

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hallo Garp und Kalle
Ich bedanke mich sehr für Euer gedankliches Engagement zu diesem Problem, zeigt es mir doch auf dass ich noch einiges an Ueberlegungen zu machen habe.
Für weitere Ratschläge bedanke ich mich schon mal im voraus.

Gruss
Wolfgang Fritz

Ich stimme da zu, es ist immer ein großes Problem, wenn man eine Uhr schräg aufhängt, weil sie dann läuft. Das ist natürlich blöd.

Allerdings weiß ich nicht genau, ob der Kunde, der eventuell gar keine Ahnung hat, nicht den Anker mit Gabel so extrem verstellt aus Unwissenheit und es dann nachher gar nicht mehr hinbekommt.

Hallo
da ich erst neu im dem Beruf bin erstmal paar fragen.
Ihr meint wenn das eine Tick oder Tack lauterm eher ungleich klingt?
Durch das Leichte biegen wird der Schwerpunkt des Pendels leicht verschoben?
Kann man das eigentlich nicht durch das schräg hängen des Gehäuses auch regeln?

Hallo noctem
Ja das Ticken ist ungleichmässig das hört sich entweder so an "Tick-Taack oder Tiick-Tack". Natürlich kann man das Gehäuse schräg hängen bis das Ticken gleichmässig ist aber das sieht seltsam aus.
Also wird das Gehäuse gerade gehängt, und die Ankergabel auf der Ankerwelle sofern drehbar befestigt solange nach links oder rechts gedrückt bis das Ticken beim Pendelausschlag nach links und rechts gleichmässig ertönt.

Gruss
Wolfgang Fritz

Zitat von noctem im Beitrag #10

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Hallo
da ich erst neu im dem Beruf bin erstmal paar fragen.
Ihr meint wenn das eine Tick oder Tack lauterm eher ungleich klingt?
Durch das Leichte biegen wird der Schwerpunkt des Pendels leicht verschoben?
Kann man das eigentlich nicht durch das schräg hängen des Gehäuses auch regeln?

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Hallo Wolfgang,
nun hast Du noctems Frage gleichzeitig mit mir beantwortet.
Aber ich wollte noch zu bedenken geben, daß der "unbeleckte" Kunde vielleicht gar nicht weiß, wie er die Gabel verdrehen soll. Bei vielen Uhren kommt die Gabel an den Begrenzungsstiften an, bevor der Anker den Zahngrund des Hemmungsrads berührt (das ist ja auch gewollt). Der Anker muß festgehalten werden. Dazu muß man aber schon ins Werk hineinfassen. (Für die "Sumbarcher" Uhren hatte ich mir extra ein Werkzeug zum Arretieren der Ankerwelle angefertigt.) Wenn man nicht weiß wohin und dann noch irgendwo zu stark aufdrückt, ist schnell ein Zapfen verbogen oder abgebrochen.
Ich will damit sagen, daß ich es für besser halten würde, dem Kunden ausführlich zu erklären, warum eine fertige Uhr beim Aufstellen/Aufhängen evtl. nicht ordentlich geht und dann vielleicht auf einen Hausbesuch orientieren würde.

EDIT, ich merke gerade, ich hab Deine Frage nicht möglicherweise richtig gelesen. Also Du willst den Kunden nicht dazu anstiften, selber Hand anzulegen.

Hallo noctem.
Eine richtig eingestellt Uhr macht eigentlich nicht Tick-Tack, sondern Tick-Tick, oder Tack-Tack.
Stelle Dir ein großes "T" vor: Der waagerechte Balken entspricht dem Anker, der senkrechte der Gabel. In ihrem Schnittpunkt sind die beiden drehbar (aber schwergängig, damit sie sich nicht selbst verstellen). Der Winkel der beiden zu einander ist für das gleichmäßige Eintauchen des Ankers in das Hemmungsrad verantwortlich. Der Anker stoopt nicht nur das Räderwerk (nämlich beim Einschwingen in das Hemmungsrad), sondern erhält beim Ausschwingen auch noch einen Impuls, der das Pendel antreibt. Stimmt der Winkel von Anker zur Gabel nicht, entsteht ein Ungleichgewicht.
Vielleicht nicht ganz richtig aber dafür hoffentlich verständlich: Wenn Du jemandem, der auf einer Schaukel sitzt, einen Schwung zurück in die Richtung, aus der er gekommen ist, immer dann gibst, wenn er noch nicht auf dem Rückweg ist, bremst Du ihn, bzw. verringerst die Schwingungsweite. Das kostet Kraft. Wenn Deine Kraft - wie bei einem Uhrwerk - nur dazu reicht, den Schwung zu erhalten, wird die Schaukel irgenwann stehen bleiben.
Daher muss der obere T-Strich zum senkrechten justiert sein - bzw. nachjustiert werden, wenn er sich beim Transport verstellt haben sollte.

Natürlich liesse sich das auch über das Gehäuse nachregulieren. Aber wenn eine Wand- oder Standuhr so schräg hängt bzw. steht, dass bei senkrechtstehendem Stundenzeiger 10 statt 12 Uhr angezeigt wird...

Hallo
danke nochmal verstehe das jetzt erstmal besser.
ein gehäuse aus plexiglas würde ich zu zeit sehr gut finden.
gruß
noctem