Sehr geehrter Herr Philipp, sehr geehrtes Forum, vielen Dank für Ihre Stellungnahme und Nennung der Kontaktdaten eines Uhrmacherbetriebs, welcher mindestens Ihr Vertrauen genießt.
Ich möchte folgenden Satz aufgreifen. Zitat Anfang: … Fakt ist, in den Uhrmacherschulen wird so etwas offiziell nicht mehr gelehrt… Zitat Ende Heißt das konkret, Uhrmacherschulen vermitteln nicht mehr das Wissen über alle Zusammenhänge der mechanischen Uhrwerke?
Mal sehen wie sich meine Geschichte weiterentwickelt?
Wir haben uns schon daran gewöhnt (leider), sehr häufig nur die Negativseiten ins Licht zu heben. Egal was wir, durch welche Brille betrachten. Lob immer, also auch ein Uhrmacherbetrieb der etwas gut macht hat, das betrachten wir als selbstverständlich. Nur halte ich es für zwingend notwendig, die gute Arbeit / den guten Service schriftlich zu benennen. Es reicht halt nicht aus uns mit dem Satz zu entschuldigen: Keine Kritik ist schon Lob genug! Lob braucht jeder von uns, so natürlich auch der Uhrmacherbetrieb und selbstverständlich all seine Mitarbeiter.
Nur über solche positiven Ereignisse liest man sehr, sehr wenig. Wobei ich persönlich davon überzeugt bin, mind. 90 % der Auftragsabwicklungen laufen in der Kategorie GUT / SEHR GUT ab.
Deshalb mein Lob an alle Kommentatoren und ans Forum im Allgemeinen.
Vielen Dank und allen alles Gute! Mit den besten Wünschen, TU-Fan
Zitat von Wofri im Beitrag #5Was früher bei Taschenuhren häufig gemacht wurde ist am Unruhkloben auf der Unterseite ein Grat anschlagen um die fehlende Höhenluft auszugleichen, dann kann der Kloben mit der Schraube wieder festgeschraubt werden. Aber ich setze solches vorgehen in etwa gleich mit dem Zupunzen von Lagerlöchern .
Gruss Wolfgang Fritz
Und ich habe mal bei einer engl. Spindeluhr unter dem Kloben ein Papier gefunden. Und siehe da, als ich das Papier wegnahm und den Kloben festschraubte klemmte natürlich die Welle. Nun ja, es war dem Antiquitätenhändler kein Vorwurf zu machen. Er konnte die Uhr schon so angekauft haben.
In dem vorliegendem Fall sieht das allerdings aus. Ich bin da schon ziemlich erstaunt wie dieser Uhrmachermeister so leichtfertig seinen Ruf auf´s Spiel setzt, wenn es sich denn so zugetragen hat wie unser Gast es schildert.
Papier unter dem Kloben wäre wahrscheinlich besser gewesen und dann ordentlich festgeschraubt. Bei Wostok Uhren habe ich serienmäßige passende Unterlag "Bleche" entdeckt. Viel herunter und ich konnte erst nichts so richtig damit anfangen. Erst bei einem Reserve Werk entdeckt das das Teil unter den Kloben kommt. Letzten Montag habe ich 2 1/2 Stunden zugesehen bei dem Unruhwellenwechsel der Omega TU von 1912. Alte Welle "ausdrehen" neue Welle einneiten, auswuchten, dann noch Unterlagscheiben zur Schwingungseinstellung. Keine Hexerei, bedingt aber viel Erfahrung und ist hoch interessant.
Eine Revision mit Anfertigung einer Unruhwelle sind ca. 10 Arbeitsstunden (Was sagen die Profis hier dazu?) multipliziert mit den Kosten für eine Meisterstunde ergibt den Preis. Hier weiß ich das es extreme Unterschiede gibt.
6 Monate Wartezeit ergibt sich doch nur daraus das das Auftragsbuch übervoll ist. Ich glaube es ist sehr schwer einen noch wirklich "Ehrenvollen" Uhrmacher zu finden der ehrlich die Preise für die Arbeiten ansetzt und dabei über die Runden kommt.
Papier unter dem Kloben wäre wahrscheinlich besser gewesen und dann ordentlich festgeschraubt. Bei Wostok Uhren habe ich serienmäßige passende Unterlag "Bleche" entdeckt. Viel herunter und ich konnte erst nichts so richtig damit anfangen. Erst bei einem Reserve Werk entdeckt das das Teil unter den Kloben kommt. Letzten Montag habe ich 2 1/2 Stunden zugesehen bei dem Unruhwellenwechsel der Omega TU von 1912. Alte Welle "ausdrehen" neue Welle einneiten, auswuchten, dann noch Unterlagscheiben zur Schwingungseinstellung. Keine Hexerei, bedingt aber viel Erfahrung und ist hoch interessant.
Eine Revision mit Anfertigung einer Unruhwelle sind ca. 10 Arbeitsstunden (Was sagen die Profis hier dazu?) multipliziert mit den Kosten für eine Meisterstunde ergibt den Preis. Hier weiß ich das es extreme Unterschiede gibt.
Ja, die Erfahrung habe ich vor Monaten bei meiner russ. B - Uhr gemacht.
Uhrmacher in Köln über 500 €, Uhrmacher in Bremerhaven knapp 200 €. Zugegebenermaßen ein Vorzugspreis.
Hm gut das mit den Unterlegplättchen gibt es auch bei den GUB Uhren gerade bei der Spezimtic gibt es sowas auch oft zu sehen.
Das Herstellen einer Unruhwelle sollte schon ein ordentliches Geld kosten dürfen.
Nach meiner Meinung spricht das übervolle Auftragsbuch des Uhrmachermeisters eher für sich. Am Ende muss man da einfach mal sagen "dumm gelaufen" Ich bin davon überzeugt,dass es da noch ein gutes Ende geben wird.
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
Zitat von Philclock im Beitrag #20Hm gut das mit den Unterlegplättchen gibt es auch bei den GUB Uhren gerade bei der Spezimtic gibt es sowas auch oft zu sehen.
Das Herstellen einer Unruhwelle sollte schon ein ordentliches Geld kosten dürfen.
Nach meiner Meinung spricht das übervolle Auftragsbuch des Uhrmachermeisters eher für sich. Am Ende muss man da einfach mal sagen "dumm gelaufen" Ich bin davon überzeugt,dass es da noch ein gutes Ende geben wird.
Würde ich auch sagen das es für den Betrieb spricht, als Kunde sieht man das aber meist anders. Wieviel Zeit setzt man denn für die Herstellung einer Unruhwelle an, Phil?
Viele Grüße Dirk
When no one can tempt you with heaven or hell, you'll be a lucky man.
Auch wenn ich mir jetzt den Zorn von Uhrmachern oder Uhrmachermeistern zuziehe:
Wenn ich einem Uhrmacherbetrieb den Auftrag erteile eine Uhr mit gebrochenem Zapfen zu reparieren, sodaß die Uhr nach der Reparatur innerhalb der altersbedingten Toleranzen in allen Lagen wieder einwandfrei läuft - und der Uhrmacher nimmt den Auftrag an - dann sehe ich das auch als Uhrenbegeisterter von einer rein pragmatischen, geschäftlichen Seite her. Dann will ich für meine sauer verdienten 500 Euro, um eine Größenordnung zu nennen, welche ich bereit bin in solch eine Reparatur zu investieren, ohne wenn und aber eine einwandfrei laufende Uhr als Gegenleistung zurückbekommen. Da interessieren mich selbst als Uhrenfan die Hintergründe so einer Reparatur nur am Rande, zumal es ja üblich ist nach erfolgter Reparatur die Laufeigenschaften einer Uhr über einen gewissen Zeitraum zu kontrollieren und falls erforderlich nachzubessern. Da denke ich rein als Geschäftsmann, und da nimmt bei mir der Uhrmacher gegenüber anderen Handwerkern denen ich Aufträge erteile auch keine Sonderstellung ein.
Soweit noch in meiner Erinnerung präsent hatten wir einmal anlässlich einer Zwischenprüfung im dritten Lehrjahr die Aufgabe eine Unruhwelle für eine Taschenuhr nach Zeichnung zu drehen mit der Zeitvorgabe von 1 Stunde.
Gruss Wolfgang Fritz
Es gibt keinen Weg der nicht irgendwann Nachhause führt.
Zitat von Astrolab im Beitrag #22Auch wenn ich mir jetzt den Zorn von Uhrmachern oder Uhrmachermeistern zuziehe:
Wenn ich einem Uhrmacherbetrieb den Auftrag erteile eine Uhr mit gebrochenem Zapfen zu reparieren, sodaß die Uhr nach der Reparatur innerhalb der altersbedingten Toleranzen in allen Lagen wieder einwandfrei läuft - und der Uhrmacher nimmt den Auftrag an - dann sehe ich das auch als Uhrenbegeisterter von einer rein pragmatischen, geschäftlichen Seite her. Dann will ich für meine sauer verdienten 500 Euro, um eine Größenordnung zu nennen, welche ich bereit bin in solch eine Reparatur zu investieren, ohne wenn und aber eine einwandfrei laufende Uhr als Gegenleistung zurückbekommen. Da interessieren mich selbst als Uhrenfan die Hintergründe so einer Reparatur nur am Rande, zumal es ja üblich ist nach erfolgter Reparatur die Laufeigenschaften einer Uhr über einen gewissen Zeitraum zu kontrollieren und falls erforderlich nachzubessern. Da denke ich rein als Geschäftsmann, und da nimmt bei mir der Uhrmacher gegenüber anderen Handwerkern denen ich Aufträge erteile auch keine Sonderstellung ein.
Ja Rolf da haben wir es doch! Ich gehe nicht davon aus,dass man hier nicht den Zeitraum gegeben hat. Ich gehe mal davon aus,dass hier der Kunde so oft nachgefragt hat und der Uhrmachermeister dann entnervt einfach die Uhr schnell fertig gemacht hat und dann die Uhr zur Abholung freigegeben hat.
Wer weiss wie hektisch es dort in der Werkstatt zugeht. Uhrmacherei ist nunmal nicht mit anderen Berufen zu vergleichen,jede Uhr hat andere nette Überraschungen in sich und wenn Dir eine Uhr mal so richtig ärger bereitet,dann ist schon die ganze Zeitplanung dahin.
Ich hab ein Röhrenradio abgegeben und warte seit bald einem Jahr auf die Reparturfertigstellung. Ab und zu schau ich in den Laden mal rein und frage nach,man ist dort sehr gewissenhaft bei der Arbeit. Ich störe mich nicht daran,denn ich weiss es kommt dafür ein saniertes Röhrenradio zurück und ich hab noch lange eine Menge Freude daran.
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
Zitat von Victor im Beitrag #23So sehe ich das allerdings auch, Rolf.
Da muss man sehr differenziert sein,André! Arbeite mal eine Weile im Reparaturenbereich,da wirst Du merken wie schnell man sich als Uhrmacher verzetteln kann.
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
Zitat von Philclock im Beitrag #20Hm gut das mit den Unterlegplättchen gibt es auch bei den GUB Uhren gerade bei der Spezimtic gibt es sowas auch oft zu sehen.
Das Herstellen einer Unruhwelle sollte schon ein ordentliches Geld kosten dürfen.
Nach meiner Meinung spricht das übervolle Auftragsbuch des Uhrmachermeisters eher für sich. Am Ende muss man da einfach mal sagen "dumm gelaufen" Ich bin davon überzeugt,dass es da noch ein gutes Ende geben wird.
Würde ich auch sagen das es für den Betrieb spricht, als Kunde sieht man das aber meist anders. Wieviel Zeit setzt man denn für die Herstellung einer Unruhwelle an, Phil?
Eine Unruhwelle ist unterschiedlich in der Herstellungszeit.
Ich sage mal 2 Stunden für drehen,vertieten,rollieren. Eine Halbe Stunde fürs Maße nehmen und Skizze erstellen. Solltest Du dich an sowas ranmachen wollen,gib mir bescheid ich hab noch Hartmetallhandstichel da,da kannst Du gerne einen von Abhaben.
Wie gesagt,ich würde einfach sagen das hier ist dumm gelaufen aber ich würde den Uhrmacher nicht auf den Scheiterhaufen deshalb stellen.
Wir sollten einfach mal abwarten wie die Geschichte ausgegangen ist.
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
Zitat von Victor im Beitrag #27Das passiert aber in jedem Beruf, nur darf sowas nicht zu oft passieren, sonst sind die Kunden irgendwann weg...
Ja aber André,wenn der Uhrmachermeister 6 Monate Wartezeit hat und die Werkstatt überfüllt ist dann wird bei dem Uhrmachermeister der große Teil der Reparaturen korrekt ablaufen.
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
Ja Rolf da haben wir es doch! Ich gehe nicht davon aus,dass man hier nicht den Zeitraum gegeben hat. Ich gehe mal davon aus,dass hier der Kunde so oft nachgefragt hat und der Uhrmachermeister dann entnervt einfach die Uhr schnell fertig gemacht hat und dann die Uhr zur Abholung freigegeben hat.
Wer weiss wie hektisch es dort in der Werkstatt zugeht. Uhrmacherei ist nunmal nicht mit anderen Berufen zu vergleichen,jede Uhr hat andere nette Überraschungen in sich und wenn Dir eine Uhr mal so richtig ärger bereitet,dann ist schon die ganze Zeitplanung dahin.
Ich hab ein Röhrenradio abgegeben und warte seit bald einem Jahr auf die Reparturfertigstellung. Ab und zu schau ich in den Laden mal rein und frage nach,man ist dort sehr gewissenhaft bei der Arbeit. Ich störe mich nicht daran,denn ich weiss es kommt dafür ein saniertes Röhrenradio zurück und ich hab noch lange eine Menge Freude daran.
Phil, selbst wenn der Kunde durch ständiges Nachfragen genervt hat bin ich schon der Meinung das dann trotzdem der Uhrmacher nicht alle fachmännischen Regeln bei der Fertigstellung außer acht lassen darf.
Ich persönlich würde den vom Gast beschriebenen Mangel, das die Klobenschraube nicht richtig angezogen war um eine in der Gesamtlänge falsch berechnete und angefertigte Welle damit zu kaschieren sogar als Betrugsversuch werten und entsprechend über vereidigte Sachverständige usw. reagieren. Das ist ein Verhalten welches man von einem Trödelhändler erwarten könnte, nicht aber von einem seriösen Uhrmacher.
Ich kann auch keine Nähmaschinenreparatur mit einer losen Motorbefestigung abschließen wenn ich merke das der Motor bei fachgerechter Befestigung nicht läuft.
Natürlich sind Berufe nicht direkt miteinander vergleichbar, und jeder hier weiß das ich mich zumindest Ansatzweise auskenne mit den Problemen und Schwierigkeiten die eine Erneuerung der Unruhwelle mit sich bringt.
Nur, wenn mir als Kunde gesagt wird die Reparatur kostet 500 Euro und ist dann und dann fertig, erwarte ich das der Uhrmacher diesen Vertrag einhält und die Uhr dann auch einwandfrei funktioniert, und seine interne Probleme interessieren dabei überhaupt nicht. Und für Mängel die über diese Reparatur hinausgehen und erkannt werden lasse ich persönlich immer meine Telefonnummer zurück, sodaß ich jeder Zeit über eventuell anfallende zusätzliche Kosten informiert werden kann.
Und da interessiert mich nicht sein volles Auftragbuch, das er bei der DGC als große Koryphäe gehandelt wird, oder das er die von ihm geplanten Arbeitszeiten für die Reparatur aus welchen Gründen auch immer nicht einhalten kann.
Jeder der mit Reparaturen sein Geld verdient wird immer wieder zwischendurch Fälle haben wo er sich Zeit - und Aufwandmäßig vorher bei seiner Kalkulation verschätzt hat. Sicher kann das aber nicht dazu führen das die Reparatur unsachgemäß und schlampig ausgeführt wird. So nach dem Motto, jetzt bin ichs leid und der Kunde bekommt die Uhr im HauRuck - Verfahren repariert. So ein Verhalten spricht sich schnell herum, mit dem Ergebnis das die Kunden ausbleiben - und ist darüberhinaus in meinen Augen kriminell, weil der Kunde die für sein Geld mit Recht erwartete Leistung nicht erhält.
Ich muß gestehen auf eine Reparaturzeit von 6 Monaten hätte ich mich gar nicht erst eingelassen. Für mich hätte das bedeutet das der Uhrmacher mit Aufträgen überlastet ist und nicht da mein Geld auch noch benötigt - und hätte mir einen Betrieb gesucht der die Reparatur in einer wirklich angemessenen Zeit bereit wäre durchzuführen.
Ich kann mich da nur wiederholen:
Bei so einer Auftragsvergabe denke ich nicht als detailwissender Uhrenfreak sondern da geht es um ein nüchternes Geschäft zwischen zwei Partnern wo ich für mein gutes Geld eine entsprechende gute Leistung erwarte, und keinen Murks.
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22.07.2012 11:42
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