Ich habe viele Taschenuhren, Stoppuhren. Normalerweise sind die sauber und laufen.
Hier habe ich eine Glaubensfrage: Lieber nicht anrühren?
Das ist zwar nur ein einfaches Rosskopfwerk, aber seit Produktion unberührt.

Das Werk ist verglast, kein Fingerabdruck, keine vernudelten Schraubenköpfe.
Da ist ja nichts vergoldet.
Natürlich hat sich das Öl verabschiedet und es läuft mehr als zäh.

Reinigen, oder als absoluten Originalzustand in die Vitrine?

Sehr interessant ist übrigens der Whisky- Dealer, der auf dem emaillierten Zifferblatt steht.
https://en.wikipedia.org/wiki/Angelo_Capato

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Grüße Bernd

Ich würde sie gründlich durchschrubben lassen, um das alte Fett und Öl loszuwerden. Fachgerecht ölen - fertig

Das wäre natürlich möglich, aber: (leicht ironisch gemeint), evtl. will ja mal ein Forscher in 50 Jahren
das original Drehmoment jeder Schraube oder die Zusammensetzung des Originalöls im Chromatographen feststellen.
Ein Stück Geschichte wäre nach der Reinigung zerstört.

Diesen Beitrag meine ich nicht toternst, ich bin für alle Antworten offen.

Viele Grüße
Bernd

Wenn Dir Dein Bauch von der Revision abrät, dann zast Du doch die Antwort

Vermutlich wird sie nach einer Reinigung und Ölung wieder besser laufen. Und da sie ja nicht stark abgenutzt ist, dürfte sie sogar gut laufen.
Das ist schon ein vereinfachtes Roskopf-Werk, es gibt kein 'Porte Echappement' mehr (Unruh, Anker, Ankerrad auf eigener Platine, herausnehmbar), aber es gibt 2 tiefe Einschnitte mit gerundet ausgeweitetem Ende (Dehnungsfugen) in der Grundplatine, die ein dreieckiges Stück mit dem Ankerkloben etwas beweglich machen (Eingriff regulieren), am Rand der Grundplatine gibt es bestimmt irgendwo eine Einstellschraube.
Mit dem Zifferblatt würde ich vorsichtig sein, da könnte ein Teil des Dekors nur aufgedruckt sein.
Wenn sie aber eh nur in der Vitrine liegen soll, kann man das auch später irgendwann mal machen...
Schönes Stück übrigens!

Gruss Andi

Andi,

natürlich würde die nach Reinigung und Ölen wieder super laufen.
Aber, wann liegt schon mal ein Teil auf dem Tisch, wo seit ca.120 Jahren niemand dran war?

Da ist alles jungfräulich, ab Werk.

Ich werde sie wohl mal überholen, irgendwann (da gibt es mich nicht mehr), wird die sonst einer aufziehen
und doch laufen lassen. Diesen Verschleiß in 2 Tagen, hat die Uhr in 100 Jahren nicht erlebt.

Das Zifferblatt ist emailliert, auch die Schrift. Etwas eigenartig, wenn es mehrere Großverkäufer gab.
Eventuell wurde diese Werbeuhr auch exclusiv für Herrn Capato hergestellt?

Wegen Reinigen: Diese Hamilton hatte ich neulich auf dem Tisch.
Das Öl war dann mal weg.

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Viele Grüße
Bernd

Bei uns ist es mal wieder brutal heiß. Aber in meinem klimatisierten Büro lässt es sich aushalten.
Also, schaun wir mal:

Erstes Problem ist die Werksverglasung, mit viel Gefühl ging die lebend runter. Hier werde ich nacharbeiten, da ich sonst keine Chance
habe, das Glas ohne Bruch wieder aufzusetzen.

Das Werk war schnell ausgebaut, aber dann: Die Schrauben waren angeknallt, als ob es kein Morgen gäbe.
Bei den relativ kleinen Schrauben von Unruh, Anker und Hemmradkloben hatte ich Angst den Schraubenkopf zu spalten.

Interessannt waren dann einige recht grobe Messingspäne, die so rumlagen, Entgraten war nicht so das Ding in
der Produktion.

Keine Spur mehr vom Öl, das scheint verdampft.

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Grüße Bernd

Gedankenübertragung!
Als ich das mit der Rosskopf Uhr las, bzw. sah, dachte ich mir „lass doch mal den Audi ran“,
denn er kennt sich bestens mit den Innenleben solcher Ticker aus. Was sage ich, schon war er da

Grüße Paul
PS. Jetzt muss ich mal in mein Sammelsurium schauen, ob ich etwas interessantes finde.

Übrigens ich würde die Jungfräulichkeit der vielen Jahre weiter beibehalten

Ich denke, die Frage zur Revision kann sich jeder Sammler nur selber beantworten.
In meiner Sammlung sind Uhren, die ich hin und wieder einmal getragen habe. Taschen- und Armbanduhren. Wenn die Uhr funktionieren soll, dann braucht sie wie ein Auto auch regelmäßig einen Service.
Uhren, die ich wegen Alter und Zustand nicht trage, bleiben so wie sie sind. Schließlich kann man die Revision immer noch nachholen.

Einschränkend möchte ich feststellen, dass ich grundsätzlich eine Uhr für meine Sammlung zumindest reinige.
Der Grund ist einfach, dass ich nicht nur den Zustand dabei genau erfassen kann sondern anschließend auch weiß, dass sämtlicher alter Dreck und auch alte Schmiermittel die auch korrosiv werden können, entfernt sind.
Will man dann diese Uhr nur in der Sammlung aufbewahren ohne sie jemals laufen zu lassen, dann kann man sie ohne neue Schmiermittel montieren.

Wegen Korrosion:
Eigentlich sehen alle Teile aus, wie neu. Die Uhr wurde wohl nie benutzt.

Etwas wundert mich die Glaskorrosion der Werkverglasung. Dieses Glas hat werkseitig hunderte kleine angefressenen Punkte.
Da läßt sich auch nichts polieren, das sind Fehlstellen.
(Sieht fast aus, wie zart sandgestrahlt) Was kann das verursacht haben?

Ausdünstungen des Öles?

Grüße Bernd

Fertig, läuft wieder.

Schöne und bezahlbare Werbeuhren sind verdammt selten. Bisher habe ich diese drei gefunden.

Die Whiskyuhr.

Der rote Pelikan ist eine Kaffeemarke aus Frankreich, hier gibt es ein modifiziertes Roskopfwerk mit sichtbarer Unruh
und reichlich Rubinen.

Der Knaller: Laque-Nopaz war ein französischer Autolack-Hersteller. Die haben sich nicht lumpen lassen.
(Falls jemand die Rastfeder des Minutenzähler Rest hat, darf Er/Sie sich gerne bei mir melden).

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Viele Grüße
Bernd

Hier habe ich gelernt, dass Taschenuhrsammler nicht jede Uhr laufen lassen, das macht ja auch Sinn, wenn man viele hat, jede aufziehen ist fast unmöglich.

Mir wäre das Ticken in der Gegenart wichtiger, als die Jungfräulichkeit für die Nachwelt zu erhalten. Käme die Uhr unter die Räder, wäre sie hin, ohne jemals getickt zu haben.

Hallo Michael,

spannend ist dann auch die Suche nach dem jeweiligen Auftraggeber:

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Grüße Bernd