Hallo zusammen, ich habe mich hier angemeldet, da ich mich als absoluter Laie, aber schon seit Jahren mit einfachen Armbanduhren beschäftige und einfache "Alltagsreparaturen" (Batteriewechsel, Armbandwechsel- und kürzen, Säubern außen) selbst vornehme. Derzeit beschäftige ich mich besonders mit der Marke Swatch und hier mit der Linie Irony, in allen Formen. Ich habe eine Swatch Irony Body & Soul Automatik Skeletuhr gebraucht erworben. Die Uhr läuft insoweit, jedoch lässt die Ganggenauigkeit sehr zu wünschen übrig. Nachlauf innerhalb von ca. 5 Stunden ungefähr 45 Minuten und die Zeiteinstellung nur sehr schwergängig möglich. Eine Einsendung über ein qualifiziertes Uhrengeschäft (Christ) ergab von Seiten der Firma Swatch, dass eine Reparatur (Revision??) dieses Modells, nach der Garantiezeit, nicht möglich ist. Ich soll die Uhr/en entsorgen. Das Alter der Uhr ist mir unbekannt. Kann mir jemand helfen oder hat einen Tip geben, an wen ich mich wenden kann. Vielen Dank. Ich habe hier in diesem Forum keine Möglichkeit zur persönlich Vorstellung gefunden. Grüße und im voraus schon vielen Dank. Stefan Krell
Diese Uhren sind als "Wegwerfuhren" gedacht. Wenn man den Gehäuseboden herunterbekommt, was meist nur durch Zerstören Desselben geht, könnte man das Werk überholen. Das steht aber in keinem wirtschaftlichen Verhältnis zum Kaufpreis. Das ist nur etwas für sehr ambitionierte DIY´s
Hallo, ich würde einfach mal den Anker reinigen. Eventuell bringt das eine Verbesserung. Vorrausgesetzt du hast schon Erfahrung mit mechanischen Kleinuhren. Sonst machst du mehr kaputt daran. Knifflig ist schon mal den Glasboden ohne Beschädigung zu entfernen. Diese Uhren sind nicht zum Reparieren ausgelegt. LG Gerhard
Vermutlich wird die Uhr auch bei Problemen in der Garantiezeit seitens Swatch entsorgt und durch eine neue ersetzt (ohne dass sich die Garantiezeit verlängert). Eine mechanische Uhr zu konzipieren, welche bei jeglichem Problem für die Tonne ist, ist wenig "nachhaltig".
Keine Ahnung, ob das stimmt, ich habe mal gelesen, dass Ankergabel und Hemmrad aus Plastik seien, sozusagen als Verschlimmbesserung des zu Grunde liegenden ETA Kalibers.
Vielen technischen und auch sonstigen Dank an alle "Antworter" hier. Ich dachte mich schon so etwas in der Richtung. Aber was will man bzw. ich machen. Einfach damit leben, weil die Uhr an sich ja einfach gut aussieht. Ich glaube ich log mich hier einfach interessehalber öfters ein. Grüße und bis bald mal Stefan
Zitat von der Uhrentod im Beitrag #4Hallo, ich würde einfach mal den Anker reinigen. Eventuell bringt das eine Verbesserung. Vorrausgesetzt du hast schon Erfahrung mit mechanischen Kleinuhren. Sonst machst du mehr kaputt daran. Knifflig ist schon mal den Glasboden ohne Beschädigung zu entfernen. Diese Uhren sind nicht zum Reparieren ausgelegt. LG Gerhard
Wie soll das gehen, wenn man nicht ans Werk kommt?
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
Zitat von Bernhard J im Beitrag #5 Keine Ahnung, ob das stimmt, ich habe mal gelesen, dass Ankergabel und Hemmrad aus Plastik seien, sozusagen als Verschlimmbesserung des zu Grunde liegenden ETA Kalibers.
Das Werk ist ein reduziertes 2824er. Es sind keine Plastikteile in der Hemmung verbaut. Das ist bei den modernen überpreisigen Schweizer Uhren mit einfachem Powermatic Werken der Fall - ich könnte kotzen....
ich habe mal zwei Bilder Gemacht, weil ich so was vorher noch nicht gesehen habe. Die Uhr gehöhrt einem Freund , der sie neu gekauft hat. Die Plastikteile hatten bei mir leichte Übelkeit erzeugt. Die äußere Uhr sieht eigentlich wertiger aus. Ich habe keine Ahnung ob oder wie man Plastik wartet oder schmiert. viel Spass beim Anschauen.
Grüße aus Berlin DetlefAutoWerkCh 01.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)AutoWerkCh 02.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Zitat von Philclock im Beitrag #3Nie wieder fasse ich diesen Mist an! Die Uhren sind zum Wegwerfen, leider.
Das ist das Beste und wahrste was ich von Phil je gehört habe. Gut, dass ich hier reinschaue, hätte dazu bald einen eigenen Thread gestartet: Werden die Uhrmacher bald arbeitslos, dank Swatch? Diese Uhren lassen sich nur mit einen Hammer öffnen! Innen ist ein abgespecktes ETA 2824, mit billiger Stoßsicherung “Novodiac“, andere Unruhefeder, Plastik, Plastik, und wenn defekt, landet im Abfalleimer, und wird durch ein neues ersetzt, natürlich nur in der Garantiezeit. Die ganzen Teile werden an einer Fertigungsstrasse rausgestanzt und zusammengefügt, ähnlich Fließband. Soviel ich weis, war der Preis mal 250.- Euro. Ich habe mir eine gekauft damals, (billigst) weil mir die Skelettform gefiel, und ich wusste auch über das Negative Bescheid. Was sich Swatch mit diesen Uhren leistet, ich sag‘s lieber nicht! Ich erinnere nur an den Hype, als Swatch diese Planetenuhren auf den Markt „warf“. Wobei unter warf eine „diskrete“ Zurückhaltung seitens Swatch angesagt war, denn die sogenannte Limitierung wurde immer wieder erweitert, und gekauft wurde wie verrückt, zugleich um wieder als Vielfaches des VP verhökert zu werden. Man hatte ja eine „Omega Moon Watch“ nun sein eigen! Als dies wurde das „Klosettschüssel-Keramikzeugs verkauft, zu total überhöhten Preisen. (Der Ausdruck Kloschüsselkeramik gebrauchte mal ein User in einen Forum, möchte mich nicht mit fremden Federn schmücken) Ich glaube das Lachen der Herren in den Chefetagen bei Swatch und Omega war meilenweit zu hören, ob ihren schlauen Deal und Absatz dieser „Planetenuhren“. Hier das Foto meiner eigenen „Body and Soul“
Die Ruhlaer waren ziemlich beeindruckt von der in den Jahren 1977/1978 von "Tissot" erbauten Vollkunststoffuhr. Daraufhin fertigte "Tissot" Werkzeuge, nach den Vorgaben der Uhrenwerke Ruhla, für die Herstellung einer modifizierten Kolbenzahn-Hemmung für das Ruhla M24 Werk. Der Großversuch scheiterte letztlich, da die herkömmlichen Anker aus Metall eine Korrektur hinsichtlich Fertigungstoleranzen zuließen, die bei den Teilen aus Kunststoff nicht möglich war. Trotz großer Einsparungen wurde der Versuch abgebrochen. Umso erstaunlicher ist es, dass nach 1990 eben diese Teile aus dem blauen Kunstoff noch in den zuletzt in Ruhla gefertigten M24 Werken zum Einsatz kamen.
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22.10.2023 20:08
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