Die Uhr hat einen Plexi-Pressboden und ein ETA 2841-1 und kann so geöffnet werden, wie man eben einen Pressboden öffnet. Einen Hammer (haha lustik) braucht man nicht. Wenn die Uhr offen ist, kann man mit dem Werk ebenso verfahren, wie mit einem ETA 2824-2, es kann ebenso repariert oder revidiert werden, wenn man das möchte. Die letzte Baureihe hat einen Kunststoff-Anker und ein Kunststoff-Ankerrad, davor war eine zeitlang nur der Anker aus Kunststoff, das Ankerrad aus Metall und noch davor, am Anfang (ab 1997) war beides aus Metall. Das ist eine seltsame Idee der Swatchgroup zur billigeren Fertigung. Gut finden kann man das nicht, aber bei Uhren im Swatch-Preisbereich wohl noch akzeptieren, anders sieht das bei den deutlich teureren Uhren mit 'Powermatic 80' aus, die ebenfalls eine solche Plastik-Hemmungspartie haben. Sicher ist die Novodiac-Stosssicherung billiger als ein Incabloc, aber ist sie so schlecht? Erklär mal, was daran so schlimm ist, Paul.
PS: Den Beitrag von @Bell habe ich erst später gesehen, das hat sich zeitlich überschnitten. Diese Plastik-Hemmung in späten UMF 24-Werken finde ich interessant. Ich konnte aber bisher selbst noch nie ein UMF 24 mit einer solchen Plastehemmung ergattern, sie scheinen sehr selten zu sein. Mir scheint, dass nach einer kurzen Zeit der Serienfertigung mit Plastehemmung wieder zur bewährten Stiftanker-Metallhemmung zurückgekehrt wurde. Auch die allerletzten Werke (ich glaube, das war 1991), die vergoldet waren und eine Art Gedenkprägung erhielten, hatten die Metall-Hemmung. Wenn ich mal eine Ruhla mit der Plastehemmung finden würde, würde ich mir das für die Sammlung kaufen...
In der Auflistung der Modifikationen des UMF 24 im Lauf der Bauzeit, wird für diese letzte Variante mit Plastehemmung ein Zeitraum von 1981-1990 angegeben. Aber definitiv waren auch die allermeisten Uhren der 80er mit der älteren Metall-Stiftankerhemmung ausgestattet:
Von "Tissot" wurden lediglich die Werkzeuge gefertigt. Es wurden keine Fertigungsmaschinen gekauft. Ich vermute, dass entweder das DDR-Material, Polyoxymethylen (POM), die DDR-Maschinen, oder das Zusammenspiel, der an unterschiedlichen Stellen gefertigten Werkteile, die notwendige Fertigungstoleranz nicht einhielten und das Material eine nachträgliche Korrektur nicht zuließ. Soetwas war durch die Kombinatbildung und Mangelwirtschaft, in der DDR durchaus Alltag. Insgesamt wurden 50000 Anker/Ankerräder hergestellt und ein Teil davon ab Anfang der 1980er Jahre im Großversuch verbaut, der aber aus o.g. Gründen abgebrochen wurde. Es gab also nie eine Großserie. Ich denke, 1991 wurden die Restbestände der 50000 verbaut. Das heißt also nicht, dass dieses M24 über 10 Jahre durchweg gebaut wurde. Es gibt also nur eine relativ kleine Anzahl dieser M24-Variante. Sie ist damit durchaus ein Sammelobjekt.
Hallo Fritz, Ja, das würde mich interessieren. Ich hab einige Ruhlas mit dem Stiftanker-Gedöns, aber eine mit Plastik-Hemmung noch nicht. Ich trag die Dinger auch sogar, v.a. die Scheibenuhren Ruhla Digital. Heute trag ich zufällig meine Accurist (baugleich mit Ruhla) mit dem kultigen Quarzwerk UMF 28-40, das ein Umbau des mechanischen UMF 24 zu einem Quarzwerk ist.
Die Infos zum Plastik-UMF 24 sind echt interessant. So detailliert hab ich das noch nie gehört, ich hab halt das Ruhla-Buch nicht... Es würde sich lohnen, das bei Watch Wiki noch zu ergänzen...
Und auch das Werk weiter oben in einer Q&Q mit einer roten Hemmungsgruppe ist interessant, dort ist es ein Seitenanker wie bei einer Roskopf-Uhr. Aber bei allen 3 Versuchen (Tissot und später Swatch-Group / UMF / Q&Q) ist es eine Art Kolbenzahnhemmung.
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10.08.2024 08:48 (zuletzt bearbeitet: 10.08.2024 09:14)
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