Hallo zusammen

Ich bin bei der Revision des 7750 immer wieder erstaunt darüber, welchen Einfluss die Schmierung der Hemmungspartie auf den Gang und insbesondere auf die Amplitude des Werkes hat.

Im Rahmen meiner Revisionen an dem bekannten Chronographenkaliber wird das Hemmungsrad epilamisiert und anschliessend im Trockenlauf ca. 24 Stunden in Betrieb gesetzt, damit das Epilam an den Zahnflanken von den Hemmungssteinen abgetragen wird. In diesem Betriebszustand erreicht das 7750 eine Amplitude in horizontaler Lage von ca. 230 Grad.

Nach Trockenlauf und korrekter Schmierung der Hemmung mit Moebius 9415 liegen dann gegen 300 Grad Amplitude an der Anzeige der Zeitwaage an.


LG Ralf

Wow, so einen großen Einfluß hätte ich nicht erwartet. Spielen bei diesem Verhalten die Hemmungssteine eine Rolle (können die überhaupt verschleißen) oder geht es nur um die "Rauigkeit" der Hemmungsrad-Zähne?

Mein persönliches 7750er Kaliber, das vor acht Jahren zuletzt gewartet wurde, hat horizontal noch etwa 280 Grad. Gut zu wissen, daß die Hemmung "trocken" ist, wenn's nur noch 230 Grad sind . Just kidding, natürlich bekommt die Uhr schon vorher die nächste Revision.

Zitat von ethan_esrah im Beitrag #2

---

Wow, so einen großen Einfluß hätte ich nicht erwartet. Spielen bei diesem Verhalten die Hemmungssteine eine Rolle (können die überhaupt verschleißen) oder geht es nur um die "Rauigkeit" der Hemmungsrad-Zähne?

Mein persönliches 7750er Kaliber, das vor acht Jahren zuletzt gewartet wurde, hat horizontal noch etwa 280 Grad. Gut zu wissen, daß die Hemmung "trocken" ist, wenn's nur noch 230 Grad sind . Just kidding, natürlich bekommt die Uhr schon vorher die nächste Revision.

---

Die Schmierung der Hemmung ist gerade für einen Laien wie mich ziemlich diffizil, weil die korrekte Schmierung in unseren Augen fast homöopathisch aussieht und man deshalb gerne mal übers Ziel hinausschießt. Hast Du Erfahrungen, wie sich eine "Überschmierung" auf die Amplitude auswirkt? Ich gehe davon aus, daß die Amplitude dann wieder unter die 300 Grad fällt, aber ist das eher marginal oder landet man irgendwann wieder bei den "trockenen" 230 Grad?

Vielen Dank, daß Du Deine Erfahrungen mit uns teilst.

Zitat von ethan_esrah im Beitrag #4

---

Die Schmierung der Hemmung ist gerade für einen Laien wie mich ziemlich diffizil, weil die korrekte Schmierung in unseren Augen fast homöopathisch aussieht und man deshalb gerne mal übers Ziel hinausschießt. Hast Du Erfahrungen, wie sich eine "Überschmierung" auf die Amplitude auswirkt? Ich gehe davon aus, daß die Amplitude dann wieder unter die 300 Grad fällt, aber ist das eher marginal oder landet man irgendwann wieder bei den "trockenen" 230 Grad?

Vielen Dank, daß Du Deine Erfahrungen mit uns teilst.

---

Zitat von Swissuhrwerker im Beitrag #1

---

Hallo zusammen


Im Rahmen meiner Revisionen an dem bekannten Chronographenkaliber wird das Hemmungsrad epilamisiert und anschliessend im Trockenlauf ca. 24 Stunden in Betrieb gesetzt, damit das Epilam an den Zahnflanken von den Hemmungssteinen abgetragen wird.


LG Ralf

---

Und dass Steine nicht verschleißen können, ist auch ein Gerücht. Habe schon mehrere gesehen, die an ihrer Lauffläche Oberflächenveränderungen hatten. Also ein KO-Kriterium. Vor kurzem an einem - zugegebenermaßen sehr großen - Echappement Laufspuren von geschätzt 0,25mm Tiefe!

Frank

Zitat von HermannH im Beitrag #6

---

24h?
Ich lasse das Werk eine halbe Stunde laufen bevor ich öle. Und ich dachte immer, das ich übertreibe!
Du machst mich jetzt unsicher.....

Gruß hermann

---

Ich habe, allerdings bei Großuhren, schon mehrfach erlebt, dass frisch epilamisiert die Amplitude sogar größer war als nachher geölt! Wahrscheinlich aufgrund des guten Reibwerts des Epilams: Reibwert von Epilam
Wenn sich das so bewahrheitet, müsste man im Trockenlauf nur warten, bis die Amplitude sichtbar abflaut, als Indiz dafür, dass das Epilam weggerubbelt ist.

Moritz

Zitat von Swissuhrwerker im Beitrag #8

---

Vielleicht bekommen wir hier einen Tipp, welche Zeit dafür tatsächlich sinnvoll und korrekt ist.

---