bei der Montage nach der Reinigung in der Elma (erstmals mit Suprol pro statt Siedegrenzbezin_60/95 als letzter Spülung) fällt mir bei einm AS340 nach leichter Berührung (sagen alle, immer) mit der Kornzange das Minutenrad ab.
Wenn ich jetzt das Rad mittig über das Ritzel halte, sieht es nicht so aus als wäre es je da drauf gewesen ... zu eng:
Detail-Bilder des jetzigen Zustands kann ich gern nachliefern.
Bei dem Vorher-Bild wusste ich noch nicht, dass wir es detaillierter brauchen würden.
Was tun? Ritzel in den Gefrierschrank, Rad über Heizplatte in der Elma erwärmen und versuchen?? (dabei fällt mir ein, wie heiß darf es im Topf der Elma eigentlich werden?)
Und warum sieht das Rad nach der Reinigung so komisch aus (das Federhaus auch)?
Das Messing wird durch die Reinigungslösung angelaufen sein. Sauber putzen und dann sollte es wieder blinken und blitzen.
Für die Zusammenkunft von Welle und Rad... Das Rad würde ich nicht erwärmen. Durch Erwärmen wird Messing weich, hart wird es wieder nur durch hämmern. Abschrecken, wie bei Stahl, funktioniert nicht.
Das Rad ist auf die Verzahnung aufgepresst worden - und so muss der Kram auch wieder zusammen. Welle kühlen ist hier bestimmt eine gute Idee - bin mal auf die Meinungen der Profis gespannt!
über welche Temperatur bei Messing reden wir hier? Ich dachte so: alles was nur etwas wärmer ist, ist auch etwas größer. Weichglühen, wie ich es bei alten Kupferdichtungen mache, hatte ich eher nicht im Sinn. Oder ist es so, dass schon die Temperatur mit der geringsten Erweiterung Messing dauerhaft weich macht?
Bis jetzt also Welle kühlen, da haben wir doch schon etwas. bis die (Semi-)Profis hoffentlich dazu kommen.
Zitat von Mahlekolben im Beitrag #2Welle kühlen ist hier bestimmt eine gute Idee
Ist keine gute Idee. Falls Du daheim einen Eimer mit flüssigem Helium rumstehen hast, dann ist es einfach, die Welle auf 4 Kelvin (-269°C) herunterzukühlen. Dabei schrumpft Deine Stahlwelle mit dem Nenndurchmesser von 3 Millimeter um 1/100 Millimeter. Bis zur Montage ist aber dann Deine Welle mit dem Wasser aus der Luftfeuchtigkeit dermaßen vereist, daß Du nicht mehr weißt, wo oben oder unten ist. Die handelsübliche Tiefkühltruhe schafft vielleicht 258 Kelvin (-15°C), dann schrumpft Deine Welle um ein halbes Tausendstel. Die verringerte Kraft für das Aufschieben ist dann bedeutungslos. Der Aufwand und das dann einsetzende Rosten wiegt schwerer. Gruß, C.
Hallo Carsten, das Rad mit einer Messingrundbürste wieder versäubern. Welle Trieb sollte auch sauber sein, kann mann mit einer Stahlrundbürste versäubern.
Bleiplatte als Unterlage, entsprechenden Nietamboß da drauf auflegen und neu aufnieten. Beim Nieten musst du halt schauen, das du entsprechende Punzen hast....
Zitat von Ellipse im Beitrag #5Hallo Carsten, das Rad mit einer Messingrundbürste wieder versäubern. Welle Trieb sollte auch sauber sein, kann mann mit einer Stahlrundbürste versäubern.
Bleiplatte als Unterlage, entsprechenden Nietamboß da drauf auflegen und neu aufnieten. Beim Nieten musst du halt schauen, das du entsprechende Punzen hast....
Passiert schon mal.....und Viel Erfolg LG Andreas
Ach so, ab und an sind Messingräder vergoldet oder die Legierung an sich ist minderer Qualität, z.B.: "Kriegslegierungen", dann kann das schon so ausschauen....
ich denke auch das neu vernieten die beste Lösung ist, würde aber vorher den Grat von der letzten Vernietung abdrehen. Passieren kann das durch Federbruch oder zu schnelles Abspannen. Der Zapfen sollte auch noch rolliert werden, der Zapfen sieht sehr rauh aus.
Zitat von tojota im Beitrag #7ich denke auch das neu vernieten die beste Lösung ist, würde aber vorher den Grat von der letzten Vernietung abdrehen. Passieren kann das durch Federbruch oder zu schnelles Abspannen. Der Zapfen sollte auch noch rolliert werden, der Zapfen sieht sehr rauh aus.
aber @kugellager warum denn gleich so doll? Wenn mir die -18°C aus dem Tiefkühler innen minus ein halbes µ bescheren und 60°C außen plus ein halbes µ, dann habe ich es schon leichter beim Aufsetzen und bei Raumtemperatur sitzt alles bombenfest. Dass das wie ich gleich noch lernen werde nicht die Uhrmachermethode ist, sei Michael @Mahlekolben und mir bitte verziehen, wir haben nebenher noch mit großer, schwerer, stinkerder Mechanik zu tun. Habs kapiert, danke.
@Ellipse vielen Dank, Andreas, ein richtiger kleiner Fahrplan, werde danach vorgehen. Allerdings nur soweit ich komme, ...
@tojota danke dir für die Erklärung und den weiterführenden Rat, Michael, ...
... ich erkenne nun aber, dass ich deutlich nachlegen muss, bei meinen Fertigkeiten und bei meiner Ausrüstung, denn das kann ich noch garnicht. Das werde ich auch tun, Tipps werden gern genommen!
Nun habe ich letzte Nacht als "Sofort"behelf aber auch ein Schlachtwerk aus der Bucht geangelt - dauert nur etwas.
Bis das Schlachtwerk kommt, kannst du doch üben. Auch wenn du nicht alle Werkzeuge hast, kannst du du doch sog. Kriegspfusch betreiben. Dazu spannst du die Welle in einen Stiftekloben, den du in einen Schraubstock spannst. Setzt das Rad in der alten Position wieder auf und drückst es mit einen planen Lochpunzen möglichst waagerecht auf das Trieb. Dann greifst du mit einer Kornzange an die Radschenkel ein und verdrehst das Rad so zusagen in das gesunde Material . Ggf. dann noch leicht plan nieten. Wenn es festsitzt und rund läuft, hast du gewonnen... Ist jetzt Kriegspfusch wie mein Lehrherr uns Azubis die Anekdoten aus seiner Kriegsgefangenschaft erzählte...aus dem Nichts etwas zu machen oder aus begrenzten Möglichkeiten etwas zumachen, um zu überleben.....LG Andreas
Hallo "Unruh", mein Beitrag war jetzt nicht so ernst gemeint. Ich wollte damit nur sagen, daß Aufweiten durch Wärme und vor allem das Schrumpfen durch Kälte bei kleinen Durchmessern nicht so viel Sinn ergeben, da die Montagekräfte sowieso sehr klein sind. (und die Teile beim Fügen sowieso schon wieder Raumtemperatur angenommen haben) Bei Präzisionsteilen in der Luft- und Raumfahrt vielleicht, aber diese Uhrentechnik gehört nicht dazu.
Hallo Kugellager, so uninteressant ist dass in der Uhrmacherei gar nicht mit den Ausdehnungskoeffizienten bei Temperaturen... Von Daher immer gerne gelesen..zumdindest von mir..
Zitat von Ellipse im Beitrag #12Hallo Kugellager, so uninteressant ist dass in der Uhrmacherei gar nicht mit den Ausdehnungskoeffizienten bei Temperaturen...
Ja da waren "früher" auch Mitglieder hier im Forum, da hätte sich sicher ein längerer Beitrag daraus ergeben - manchmal schade drum.
Frank
Ich kann von allen ein bissel was - aber nüscht richtsch
@kugellager ganz locker bleiben, alles gut, du warst zwar etwas forsch, aber nicht ganz falsch. Es ist ja nicht nur so, dass Klein eben klein schrumpft - das bleibt prozentual gleich und ist wichtig zu wissen - aber die geringe Masse hält die Temperatur nicht. Man fällt eben erstmal auf das zurück was man kennt, ist aber doch kein 8t-Unimog-Radvorgelege bei dem das 35kg Stahlgussgehäuse die Temperatur noch ein bisschen halten kann ...
@Ellipse Das ist die Einstellung, Andreas! Danke für den Ansporn , konnte mich davor schwer aufraffen, aber dein Tritt hat geholfen. Was soll sein? Da geh ich jetzt bei!!
Zuerst das Rad sauber machen. Der Dremel mit seinen mindestens 5000 Touren war mir zu gefährlich bei dem mageren Messingrädchen, ich bin erstmal mit dem Radierstift rangegangen:
Ging ganz gut.
Welle in den Stiftenkloben (den hat man dann doch schon) und senkrecht in den Saugfuss-Proxxon-Schraubstock. Wieder sauber machen. Dann das Rad aufsetzen und mit leichter Drehung eine richtige Position erfühlen. Weil ich ja nichts wegschmeißen kann, nicht mal einen schriddeligen China-Schraubendreher ohne Klinge, hatte ich auch eine ungefähr passende Punze. Uhrenhammer hat er auch (Geschenk vom Jüngsten):
Ging wieder ganz gut.
Dann bei 5000U/min mit dem Putzholz versucht den Höhenschlag* zurecht zu rücken und zum Schluss noch ein Polier-Feilen-Dingens (graues Teil unten im Bild) für künstliche Fingernägel an den Zapfen gehalten. Sieht in Ordnung aus, wie es passt sehe ich dann. (*Höhenschlag meint hier Seitenschlag)
Danke für die Ermunterung , immer dran bleiben!
Bis später Gruß
Carsten
p.s.: @Frank Diese Referenz verstehe ich als Neuling hier wohl nicht, eine Abhandlung darüber würde ich aber interessiert lesen.
Erst mal meinen Dank auch an Frank, weil ich da überein gehe.....vielleicht ist der Tenor different, weil ich in meinem Bereich nicht der belesene "Fachidiot" bin, aber eben aus der Praxis heraus gerne von diesem Wissen gebrauch mache, weil es gegen Betriebsblindheit hilft und den eigenen Horizont erweitert....vielleicht aber auch nicht 😁 wer weiß das schon vis a vis im Internet 😂
Super Carsten, das ich dich erreicht habe mit meiner Art. Schaut doch schon gut aus, ob es später mit der Höhenluft klappt????? schauen wir später....wäre noch sinnvoll mal über den Hinweis mit dem Zapfen rollieren nachzudenken.... kannst du dir vorstellen, ein Holzstück in den Schraubstock einzuspannen. Plane Oberfläche, Links eine Kerbe einfeilen, die von der Tiefe einen Hauch kleiner ist, als der Zapfendurchmesser. Welle in den Stiftekloben einspannen, den Zapfen in die Kerbe auflegen. Möglichst waagerecht alles halten. Etwas Öl in die Kerbe geben und die Welle vor und zurück drehen...aber du musst immer über 360 Grad kommen beim Drehen, sonst wird der Zapfen unrund ...... rechte Hand die Rollierfeile und plan über den rollenden Zapfen....Zur Not geht auch für ganz fein eine Lederfeile mit etwas unipol drauf...
Aber schau erstmal ob alles im Räderwerk läuft und das Rad fest sitzt....LG
Ach so, ist nur eine Anleitung zum Kriegspfusch!!!
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19.06.2020 22:10
allerseits.
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....und eine schönes Wochenende.......LG Andreas
Und weiter .... 
, konnte mich davor schwer aufraffen, aber dein Tritt hat geholfen. 
mit dem Putzholz versucht den Höhenschlag* zurecht zu rücken und zum Schluss noch ein Polier-Feilen-Dingens (graues Teil unten im Bild) für künstliche Fingernägel an den Zapfen gehalten.
, immer dran bleiben! 