Hallo Zusammen,

letztens habe ich an anderer Stelle (Trieb für eine englische Standuhr aus dem 18. Jahrhundert herstellen) die Anfertigung eines Triebes gezeigt.
Inzwischen ist auch der Rest der Uhr fertig. Hier findet ihr den kompletten Überholungsbericht als pdf zu lesen: https://cdn.website-editor.net/c95babeef...%2520Barker.pdf

Gruß
Oliver

Informativer Bericht. Danke.

Roland

Ein schöner Bericht, aus dem man einiges lernen kann.
Besonders positiv ist mir die Darlegung eurer restauratorischen Überlegungen aufgefallen. Rostnarben nur konservieren, Bearbeitungsspuren erhalten, das klingt professionell.
Es gibt ja immer noch Handwerker, die glauben eine alte Uhr durch Hochglanzpolitur verbessern zu können.

Gedanken am Rande:
Ein Ultraschallbad mit genügend hoher Frequenz macht keine Kavitationsschäden. 135 MHz ist schon sehr schonend.
1mm Walnussgranulat trocken mit sehr wenig und gut eingelaufener mittlerer Polierpaste in der Trowalisiertrommel ist so gut wie ohne Abtrag und kommt dabei viel besser in enge Lücken wie die Keramikkörper.
Letztere machen auch eine Druckpolitur der Oberfläche, die bei Walnusschalen nicht auftritt.
Die Bearbeitungsdauer ist allerdings um ein vielfaches länger.

Zitat von mikromeister im Beitrag #3

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... 1mm Walnussgranulat trocken mit sehr wenig und gut eingelaufener mittlerer Polierpaste in der Trowalisiertrommel ist so gut wie ohne Abtrag und kommt dabei viel besser in enge Lücken wie die Keramikkörper. Letztere machen auch eine Druckpolitur der Oberfläche, die bei Walnusschalen nicht auftritt.
Die Bearbeitungsdauer ist allerdings um ein vielfaches länger.

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Schöner und interessanter Bericht

Wer ihn gelesen hat und mich kennt, ahnt aber vermutlich schon, dass ich an einer Stelle widersprechen muss. Im Zusammenhang mit dem verschlissenen Trieb steht dort:

Zitat

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Die Zähne zweier kämmender Zahnräder rollen aufeinander ab, daher wird hier kein Schmierstoff benötigt (die Zahnform ist eine andere, als bspw. in KFZ-Getrieben).

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Es ist zwar richtig, dass die Zahnform keine Evolvente ist, das heißt aber nicht, dass es keine Wälzreibung gibt. Sie ist bei der Kreisbogenverzahnung in Uhren sogar deutlich größer als bei der Evolventenverzahnung (gleiche Zahnfestigkeit vorausgesetzt, d.h. bei der Evolventenverzahnung wäre die Zähnezahl rund doppelt so groß). Eine rein rollreibende Verzahnung ist konstruktiv nicht möglich, da sie unendlich viele Zähne erfordern würde. Dazu noch ein Bild:

Mit jeweils einem kleinen schwarzen Kreis ist der Berührungspunkt zwischen den 2 Zahnrädern (in etwa einer Kreisbogenverzahnung) zu 2 verschiedenen Zeitpunkten eingezeichnet. Es ist zu sehen, dass der Berührungspunkt auf der Zahnflanke des Rades von der Zahnmitte bis zur Spitze wandert, während er auf der Flanke des Triebes praktisch unverändert in der Mitte ist. Bei reiner Rollreibung müssten die Strecken auf beiden Zahnflanken gleich groß sein.

Die Kreisbogenverzahnung hat gegenüber der Zykloiden- oder Evolventenverzahnung nur einen Vorteil und das ist die weitgehende Drehmoment-Konstanz über der gesamten Eingriffslinie.

LG, Willy

Zitat von steffl62 im Beitrag #4

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Also ich hab Walnusschalen und Keramikkörper ausprobiert und war mit den Walnusschalen gar nicht zufrieden. Aber möglicherweise lag das an der faschen Polierpaste. Mit den Keramikschleifkörpern geht es auf jeden Fall sehr gut und wahrscheinlich auch um einiges schneller. Ein Effekt der auf eine Druckpolitur der Oberflächen hindeuten würde ist mir bis jetzt auch noch nicht aufgefallen.

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