Hallo,

für das Sekundenpendel meiner PPU habe ich eine Luftdruckkompensation
nach einem Bauplan eines Riefler-Instruments gebaut.

Wenn ich dieses Instrument am Pendelstab befestige, bekommt der natürlich stark
Schlagseite nach rechts, weil das zu verlagernde Gewicht der Luftdruckkompensationseinheit
linksseitig angeordnet ist. Montiere ich die restlichen Pendelteile hinzu (das Pendel wiegt dann
etwa 6700 Gramm so komplett), bleibt eine leichte Schlagseite erhalten - siehe Foto.

Es handelt sich nicht um einen Parallaxenfehler, die Kamera stand schon ziemlich rechtwinklig.
Die Pendelskala ist verstellbar, der Nullpunkt zeigt die Position der nackten Pendelstange.

Hat das nun Auswirkungen auf das Pendel bzw. seine Amplitude ? Ich stelle mir vor, dass
die Halbamplitude nach rechts größer ist als die nach links. Auf die Gangleistung wird das
keinen Einfluss haben, denn Riefler baute exakt solche Kompensationen - und das wohl
mit eindeutigem Erfolg.

Man sehe mir meine unfachmännische Ausdrucksweise nach, ich bin weder Uhrmacher noch Physiker.

PPI Pendel_2.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

PPU Pendel_1.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)


Martin

Hallo,

interessante Frage.
Das wird keine Auswirkung haben, denn der Schwerpunkt liegt nach wie vor senkrecht unter der Aufhängung.

Die Uhr hat jetzt wenn da nichts unternommen wurde jetzt auf jeden Fall einen Abfallfehler, die Uhr "hinkt".

Die Skala am Pendel sollte imo so eingestellt werden, dass sie wenn die Uhr senkrecht hängt bei ruhendem Pendel "Null" anzeigt.

Weitere Auswirkungen auf das Pendel: Der Schwerpunkt wandert nach oben, das Pendel schwingt schneller. Das wird auf jeden Fall deutlich festzustellen sein.

Die Masse wird höher, der Luftwiderstand steigt. Die Amplitude wird dadurch kleiner. Auch das begünstigt einen Vorgang der Uhr.

Viele Grüße
Norbert

Hallo,

den Abfallfehler kann ich mit der vorhandenen Reglageeinrichtung korrigieren.
Der Unterschied zwischen "ohne" und "mit" Aneroid beträgt etwa 24 Millimeter, die ich
das Doppelzylindergewicht nach unten drehen muss. Alles kein Problem.

Aber mit angebrachtem Aneroid wäre eine exakte Nullstellung auf den "Nullpunkt"
des Pendels nur möglich, indem ich auf der in meinem Fall rechten Pendelseite
ein entsprechendes Gegengewicht anbrächte. Das hat aber Onkel Riefler nach meinem
Kenntnisstand bei seinen Aneroiden nie getan - das ist ja, was mich wundert.

LG
Martin

Zitat von Martino im Beitrag #1

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Ich stelle mir vor, dass die Halbamplitude nach rechts größer ist als die nach links.

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Hallo zusammen,

was mich immer gewundert hat (also seit ich solche Aneroidkompensationen toll finde):
Riefler hat die so einseitig gewichtsverteilt gebaut, Strasser ausdrücklich wegen der
Gleichverteilung symmetrisch. Ich habe bislang nirgendwo etwas gelesen oder Fotos
gefunden, wo Riefler etwas an der Gewichtsverteilung gemacht hätte- und trotzdem
müssen die einwandfrei funktioniert haben. Den dicken 5. Ermert-Riefler-Band habe
ich noch nicht durch, aber ich bezweifle, dass da etwas darüber erwähnt ist.
Finde ich was, schreibe ich es hier.

Ich werde das Pendel an meine PPU bauen - das Foto stammt vom Pendelteststand.
Erst ohne Aneroid und die Gangsymmetrie herstellen - ohne hängt das Pendel ja
ganz exakt nach unten.

Dann mit Aneroid - und dann werde ich ja sehen/hören, ob sie hinkt etc.

Die Gangsymmetrie wird übrigens mit dieser Konstruktion eingestellt.

LG
Martin

IMG_5545.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Hallo Michael,

also derzeit ist das Pendel auf beiden Seiten aufs Gramm gleich schwer. Die Zylinder
wiegen eaxkt je 2.205 Gramm. Der Rest ist total symmetrisch.
Du meinst austarieren mit angebautem Aneroid, richtig ? Also dass der Nullpunkt
der "alte" wird.

LG-Martin

Dann würde ich am einfachsten das Aneroidinstrument selbst austarieren.

Ich glaube, ich drücke mich unverständlich aus... Riefler hat da nie irgendwas
austariert, und das mit maximalem Erfolg. Demnach müssten die Auswirkungen
der Unsymmetrie derart minimal sein, dass man sie vernachlässigen kann.

Aber warum ist das so ?

Da muss nichts austariert werden. Konkret: Welcher Fehler soll denn dadurch auftreten, dass das Pendel auf einer Seite schwerer ist?

In den ersten Beiträgen zu diesem Thread wurde doch schon alles gesagt. Auch wenn sich das nicht richtig anfühlt: Der Physik des Pendels, die ja kein Hexenwerk ist, sind Gefühle egal.

Viele Grüße
Norbert

Genau, Norbert.

Zitat von Mahlekolben im Beitrag #6

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Das glaube ich nicht so richtig...

Da das Pendel aber auf einer Seite schwerer ist, als auf der anderen, werden sich da noch andere Fehler einschleichen, die durch Ausrichten des Gehäuses allein nicht zu umgehen sein werden.

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Zitat von Martino im Beitrag #10

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Dann würde ich am einfachsten das Aneroidinstrument selbst austarieren.

Ich glaube, ich drücke mich unverständlich aus... Riefler hat da nie irgendwas
austariert, und das mit maximalem Erfolg. Demnach müssten die Auswirkungen
der Unsymmetrie derart minimal sein, dass man sie vernachlässigen kann.

Aber warum ist das so ?

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