Aber warum die drei Stifte?
Hätte man nicht auch einen Zentrierabsatz andrehen können?

Und was machst Du mit dem Lot, das auf der Kannelierungsseite ausgetreten ist? Oder ist das nur Zunder?

Gruss

Ralf

Zitat von kugellager im Beitrag #31

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Aber warum die drei Stifte?
Hätte man nicht auch einen Zentrierabsatz andrehen können?

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Zitat von Swissuhrwerker im Beitrag #32

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Und was machst Du mit dem Lot, das auf der Kannelierungsseite ausgetreten ist? Oder ist das nur Zunder?

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Weiter geht es mit dem Drehen der Bodenseite des Mittelringes. Ein Stück einer gebrochenen Feile dient hier zum Abrunden.


Provisorisch eingeschalt. Der Positionierungsstift an der Platine ragt noch aus. Dahin gehört ein späterer Ausschnitt.


Auf der Zifferblattseite gibt es noch viel Fleisch zum Abdrehen. Besser als zu wenig...


Langsam bekommt das Gehäuse ein Gesicht.

Drehen an der Lünettenseite


Unterdrehen des Ansatzes zum Schluss der Lünette : 5° und 15° Winkel.


Fräsen für den Stift.




Das Uhrwerk lässt sich weiter zerlegen : eigentliches Werk und Einbaulünette mit Deckel.


Einschalung erfolgreich !

Ein Fusion 360 Tag im Büro zum Zeichnen des Glasreifes.

schaut schon super aus, ich sehe sehr gerne zu. DANKE


michael

Du wirst ja richtig zu Gehäusespezialisten! Bravo.

Ich frage mich nur, ob Messing auf diesem handwerklichen Niveau noch das optimale Marial ist.
Billig ist es und Tradition hat es auch, aber ich hatte kürzlich Optikfassungen aus Lagerbronze aus der Schrottkiste gemacht und das war eine Offenbarung.
Diese Bronze, von der ich leider nicht weiss was es war (kein RG7, Rotguss), ist deutlich stabiler als Messing.
Die Bearbeitbarkeit war trotz höherer Härte hervorragend, mit sehr viel besserer Oberfläche. Hier ist Messing ja nicht einfach in der Handhabung.
Die Gleiteigenschaften sind natürlich wie zu erwarten auch merklich besser.
Die Farbe ist schöner und die Korrosionsbeständigkeit höher.

Der preisliche Unterschied kann bei so viel Arbeitszeit nicht groß ins Gewicht fallen und ich denke das wäre es wert.
Vielleicht kennt sich hier jemand mit Bronzen aus?

Wiedermal Arbeitsanweisungen, diese sind für den Glasreif.






Da steckt eine ganze Menge Arbeit drin. Kann aber Fehler (d.h. 2x mal machen) verhindern.

Bronze werde ich mal probieren, danke für den Tip !

Der Glasreif entsteht !



Sägen...


Drehen...


Anpassen...


Eine heikle Sache, die haargenau bearbeitet sein muss, sonst dreht sich der Reif einfach auf dem Mittelteil. Wäre nicht gut !


Eine Seite passt. Dies war der erste Streich, der zweite kommt sogleich !

Anfertigen einer Auflage für den Reif. Ziel ist die zweite Seite genau konzentrisch und plan zur erster Seite zu drehen.


Die Baupläne.




Auflagering konisch drehen.


Trennen. Das bewirkt hohe Reibungen in der Trennfuge. Manchmal fressen sich Späne zwischen dem Werkzeug und der Fuge : im Nu stoppt die Drehbank. Dann heisst es : "Auf Paniktaste hauen !"


Üblicherweise erzeugt doch das Trennen schöne Aluminiumspäne.


Immer probieren. Der Reif muss fest in der Auflage sitzen.

M6 Gewinde.


Auflage fertig ! Reif ist jetzt fest und konzentrisch befestigt. Genauigkeit 1/100mm.

Heute ist der Glasreif fertig geworden

In der Auflage fest verspannt ist es fast ein Kinderspiel auf den 1/100 genau zu drehen. Hier wird der äussere Radius "per Hand" bearbeitet.


Dann kommt die Wölbung bis zum Glasrand.


Fast fertig ! Der rote Strich dient zur Kontrolle dass sich während dem Drehen nichts verschoben hat.


Glasreif auf den Mittelteil geklipst.


Detailaufnahme.

Die Unterdrehung für das Glas entsteht auf der Uhrmacherdrehbank mit dem 6-Backen Futter. So werden gleichzeitig winzige Übergänge zwischen den verschiedenen Ebenen überarbeitet. Die kann man nur unter dem Mikroskop korrigieren. Auf der grossen Drehbank drehen sich die Backen viel zu nah am Gesicht, da könnte schlimmes passieren...
Ausgeschaltet...


... eingeschaltet.

Zeichnen des Bodens. Wie immer : einfach gesagt, braucht doch einige Zeit...