Zitat von AtelierMadman im Beitrag #7Vor kurzem habe ich diese alte Presse aus Messing gereinigt und mit reinem Shelllack geschützt. Sieht ganz edel aus. Nicht gestrichen oder gesprüht, sondern getaucht und überflüssige Tropfen mit Haushaltpapier an den Kanten abgetüpft.
Sauber Pierre gute Arbeit.....
Ein wenig Erfahrung habe ich auch in dem Fachbereich der Oberflächenversieglung und erspare euch meinen Senf dazu.....Shelllack ist schon gut, man muss halt aufpassen, ob die zu versiegelnden Bauteile ständig UV Strahlen ausgesetzt sind oder eben, wie Werkteile innen verbaut, ergo Sonnenlicht geschützt sind, wegen "Vergilbung" , Verfärbungen, allgm geschrieben, Oberflächenveränderungen...…so hat Pierre schon richtig gewählt auf längerer Sicht....
Persönlich neige ich dazu in Bezug auf Pierres`s Pressstock, der sich soviel Mühe gemacht hat diesen aufzuarbeiten... diesen dann zu vergolden, aber das ist eben meine Ansicht, Dinge zu veredeln und zu bewahren....
Schönes Wochenende wünsche ich Euch.....LG Andreas
Kurze, vielleicht blöde Frage: Zaponlack streichen, sprühen oder tauchen? Oder ist das persönliche Vorliebe...? Bleiben beim Streichen leicht Streifen? Danke :)
Hallo Thomas Mir ging es hauptsächlich um die leichte Tönung beim Schellack. Mit Zaponlack sieht es für mich immer so "steril" aus. Beim Zaponlack würde ich tauchen eher nicht (hab es aber selbst noch nicht probiert) da ich denke das der letzte "Abtropftropfen" beim herausnehmen mehr oder weniger bleibt. Streichen geht schon, da mußt Du eben zügig und ganz wichtig nass in nass arbeiten sonst bleiben Ränder zu sehen - Streifen eher nicht, der Lack verläuft schon sehr gut.
Frank
Ich kann von allen ein bissel was - aber nüscht richtsch
Zaponlack ist DER Klassiker für diese Aufgabe und überaus leicht zu verarbeiten. Egal wie der aufgebracht wird, verläuft er eigentlich immer ohne Rotznasen und trocknet unsichtbar auf. Ausserdem ist er rückstandsfrei zu entfernen. Gibt es auch als Spraydose. Kleine Teile tauche ich.
Die etwas gealterte Farbe erreicht man am schönsten durch Alterung vor dem Lackieren. Messingteile pico bello entfetten und eine Weile liegen lassen. Evtl. bei erhöhter Temperatur. Das hängt von der Legierung ab. Bei manchen Legierungen z.B. bei Neusilber kann man das beschleunigen, indem man die extrem sauberen Teile in warmem destilliertem Wasser lagert. Da ist u.U schon nach 10 min eine Patina zu sehen. Ob das auch mit Messing so funktioniert weiss ich nicht.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Wenn es dir nur um die etwas dunklere Farbe geht, wenn es also nicht mehr so sehr hell glänzen soll, dann brauchst du nur ein paar Tage / Wochen warten, durch oxidation verfärbt sich Messing nach meiner Erfahrung recht schnell, ich mag es auch nicht wenn frisch gedrehte oder gereinigte Messingteile so super hell aussehen, ich mag aber nicht ein paar Tage oder Wochen warten, ich helfe mit Temperatur nach, mit Heißluftfön oder Gasflamme habe ich bisher immer den gewünschten " Bräunungsgrad " erreicht, ich nehme meist die Flamme, geht schneller, wenns dann zu dunkel wird kann man es ja nochmal aufpolieren und nochmal versuchen.
Es kann sein dass sich die Materialeigenschaften dadurch ändern, da bin ich leider kein Fachmann, das muß jeder für sich entscheiden, wer Bedenken hat wartet ein paar Wochen bis die Farbe passt und lackiert es dann mit Zaponlack. .
Früher wurden Messingteile nicht mit Zaponlack behandelt. Das wurde mit einem eingefärbten Schellack gestrichen. Dieser Lack wurde unter anderem mit Safran eingefärbt. Die Verarbeitung ist aber nicht ganz so einfach da man bei einem zweiten oder dritten Auftrag schnell die untere Schicht wieder anlöst und dann sieht das Ergebnis nicht so schön aus. Das erfordert halt Erfahrung. So wurden zum Beispiel Mikroskope und Gehäuse von Marine Chronometern behandelt. Es gibt aber einen Lack nach so einer alten Rezeptur bei Kremer Pigmente der nennt sich -Messinglack von 1892- . Ich habe damit schon erfolgreich lackiert, aber es braucht einige Versuche.
Zitat von Uhrenalex im Beitrag #22Früher wurden Messingteile nicht mit Zaponlack behandelt. Das wurde mit einem eingefärbten Schellack gestrichen. Dieser Lack wurde unter anderem mit Safran eingefärbt. Die Verarbeitung ist aber nicht ganz so einfach da man bei einem zweiten oder dritten Auftrag schnell die untere Schicht wieder anlöst und dann sieht das Ergebnis nicht so schön aus. Das erfordert halt Erfahrung. So wurden zum Beispiel Mikroskope und Gehäuse von Marine Chronometern behandelt. Es gibt aber einen Lack nach so einer alten Rezeptur bei Kremer Pigmente der nennt sich -Messinglack von 1892- . Ich habe damit schon erfolgreich lackiert, aber es braucht einige Versuche.
Gruss Alex
Hallo Alex,
ich bin auch gerade dabei mit dem Messinglack von Kremer Pigmente zu experimentieren. Wie genau verarbeitest du den Lack und worauf muss man achten? Ich würde mich freuen, wenn du deine Erfahrungen teilst.
Ich verwende für die Revision meiner Siemens-Halske Uhrwerke ebenfalls Zaponlack, allerdings streiche ich die zu versiegelnden Messingteile nicht einfach damit an, sondern verdünne den Lack mit Aceton im Verhältnis 1:3! Das Aceton verdampft und zurück bleibt eine wunderbare gleichmäßige und ausreichend dünne Schicht des Zaponlack. Unverdünnt ist mir der Lack zu dick!
Ganz originalgetreu ist diese Art der Behandlung allerdings nicht. Meines Wissens sind die SH-Uhrwerke und wohl auch viele andere Uhrwerke sehr wohl mit Schellack versiegelt worden. Dieser ist auch sehr robust und lässt sich auch im Ultraschallbad nicht einfach entfernen. Da braucht es schon Alkohol oder heißes Wasser, womit der Lack quasi aufbricht.
Nach meinem bisherigen Kenntnisstand wurde "Zapon" auf Nitrocellulosebasis bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert entwickelt und seit 1900 mehr und mehr als Oberflächenbeschichtung für Buntmetalle eingesetzt. Einige hier schreiben von der Verwendung von Schellack auf Uhrenteilen, aber auf welchen Zeitraum bezieht sich das? Ich bin ziemlich sicher, daß Schellack ab 1900 in Europa kaum mehr in der Beschichtung von Uhrenplatinen Verwendung fand. Vielleicht lediglich noch als farbgebender Zusatz, aber nicht als Lackbasis.
Die gelb-gold-braunen Farbtöne, welche wir von Geräten und Uhrenteilen aus der Zeit ab 1900 kennen, entstehen durch Pigmentierung der verwendeten Zaponlacke und durch nachträgliches Vergilben und die Aufnahme von Schmutzpartikeln. Man kann sich also für die Restaurierung einen farblosen Zaponlack einfärben, jedoch kann ich mangels eigener Versuche leider keine Rezepturen mitteilen.
Reinen Schellack habe ich als Beschichtung von Messing schon getestet, auch langfristig. Das sieht zwar ursprünglich gut aus und kommt dem Erscheinungsbild alter Gerätschaften rech nahe, jedoch ist die Oberfläche sehr empfindlich gegen Berührung. Fingerabdrücke brennen sich ein und Wasser hinterläßt Flecken. Bei höherer Schichtstärke entstehen relativ schnell feine Risse im Lack. Es braucht vermutlich noch passende Zusätze, um die technischen Eigenschaften des Schellack auf Metall zu verbessern.
"Nach meinem bisherigen Kenntnisstand wurde "Zapon" auf Nitrocellulosebasis bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert entwickelt"
Das stimmt. Der Meilenstein war irgendwann in der Mitte des 19ten Jahrhunderts die Entdeckung, dass man Zellulosenitrat in Ether lösen kann. Wenn man, diesen "Kleister" dann beispielshalber auf einer Glasplatte verteilt, den Ether verflüchtigen lässt, kann man eine transparente Folie erzeugen. Das war im Prinzip der Startschuss der modernen Fotografie. Irgendwann in dieser Zeit fand man heraus, dass es möglich ist, in dieser Nitrozellulose / Ether Lösung durch Zugabe von Silbernitrat und Kochsalzlösung z.B. lichtempfindliches Silberchlorid auszufällen. Diese so lichtempfindlich gemachte Nitrozellulose hat Archer Anfang der 1850er auf Glasplatten gegossen und in der Holzkamera belichtet. Für die die es intetessiert, diese Verfahren nannte man dann Kollodium-Nassplattenverfahren. Sehr viel später als man sich von den Platten trennte und zum Film überging, war Nitrozellulose der erste sogennte Schichtträger für moderne Gelatinesilberschichten. Der Zelluloidfilm war geboren. Aber das gehört hier alles wirklich nicht mehr hin. Interessant ist aber noch, das Nitrozellulose einfach so hochgradig entflammbar ist, das man z.B. in den 1920ern keine Kinofilmbüchsen in öffentlichen Verkehrsmitteln transportieren durfte. Gruß Alex
Zitat von megasonic im Beitrag #26 Man kann sich also für die Restaurierung einen farblosen Zaponlack einfärben...
Ich habe mich ein wenig kundig gemacht und zum Einfärben von Zapon wurde eine alkoholische Lösung von Gummigutta (gelblich) und/oder "Drachblut" (rötlich) genannt, beides z.B. bei Kremer Pigmente zu beziehen. Mit Alkoholen lässt sich Zaponlack auch gut verdünnen, um ihn z.B. für die Tauchlackierung geeignet zu machen.
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10.11.2018 11:04
diesen dann zu vergolden, aber das ist eben meine Ansicht, Dinge zu veredeln und zu bewahren....
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