Bei einem Rechteck als Polygon könntest Du nichts falsch machen. Kannst ja nur um 180° drehen. Die Schraube deutet aber auf eine Nut in der Welle hin, damit die Zwischenwelle nicht auseinanderfallen kann. Und diese Nut gibt es wahrscheinlich nur einmal.

Kugellager hat recht. Die Kardanwelle deiner Maschine wurde korrekt montiert.
Bei dieser Mirkon 79 liegt mit Sicherheit eine Fehlmontage vor. Das passiert schnell, wenn keine Vorkehrungen für eine eindeutige Montage bei der Konstruktion vorgesehen wurden.

Gruß
MH

Zerlegen, Reinigen, Entfette, Lackieren
Nachdem alle Maschinenteile in der Werkstatt waren, ging es an das Zerlegen der Maschine.
Mit Edelstahlbürste (von Hand und mit Bürstenkopf auf einer Bohrmaschine) entfernte ich Rost und losen Lack.
War der Lack zu scharfkantig herausgebrochen wurde das ganze mit Schmirgelpapier angepasst. Auf Füllmasse verzichtete ich.
Mit Aceton wurde die Oberfläche dann gereinigt, damit diese Fettfrei fürs Lackieren ist.
Lackierte mechanische Teile legte ich ganz in Aceton, um den Lack vollständig zu entfernen.
Aceton verwende ich gerne, da Aceton Wasser entzieht und Stahlteile später nicht rosten.
Zum Lackieren (Pinsel) verwendete ich von Hammerit dunkelgrüner Hammerschlaglack.
Die grüne Originalfarbe konnte ich auf die schnelle nicht finden und im Nachhinein finde ich den dunkelgrünen Hammerschlaglack super.

Der Maschinenfuss musste mehrfach gestrichen werden, damit eine gleichmäßige ebene Oberfläche entstand.


Das Zerlegen der Fräse war ein zeitlicher Kompromiss. Zahnräder die durch die Wartungsdeckeln schnell zuganglich waren baute ich zum Reinigen aus. Auch kleinere Wellen, aber nicht die Hauptwelle mit den Schneckengetrieben. Hier war aber kein Verschleiß erkennbar.


Die Farben der Bilder sind Original und nicht nachgefärbt.
An der Spindel oben zur Aufnahme der Zahnräder wurden nachträglich Axialkugellager eingebaut. Auch die Metallbeschichtung der Justierringe gab es so nicht um 1950.





Alle Schneckengetrieben laufen in einem Ölbad das vor Betrieb aufgefüllt werden muss.


In den Gleitlagern ist etwas ausgehärtetes Öl zu erkennen, das entfernt werden musste.
Die Lacknasen an der Dichtfläche wurden wieder entfernt.


Der Längsschlitten wird mit einer Kurbel zugestellt (nur "Drücken" in eine Richtung) auf dem Rundstab über der Schwalbenschwanzführung wird eine Feder aufgezogen, die den Support wieder vom Werkstück wegdrückt.


Unterhalb der Längsführung liegt in der Maschine eine Welle mit Schalträder für den automatischen Support, falls dieser anstelle der Handkurbel aussen montiert wird. (war nicht bei dieser Maschine dabei)


Beim Höhensupport sieht man recht gut den rechteckigen Querschnitt zum Einsetzen der Frässpindel.
Über zwei Schrauben (Löcher in der Aufnahme unten) muss für jeden Fräser der Winkel der Spindel angepasst werden.
Die Lackierung ist nicht perfekt, bin aber trotzdem damit zufrieden.



Ich weiss nicht wie oft ich hierbei die Werkstatt reinigen musste, das war schon lästig.

Pahlow hat was falsch gemacht.

Und von der Hommel habe ich immer geträumt. Das waren aber einhundert Monatslehrlingsgehälter.

Schaut mal hier: Gelenkwellenkunde
Die Wellen müssen tatsächlich um 90° versetzt angeordnet werden.
In einem Diagramm erkennt man den Drehwinkelversatz in Abhängigkeit des Wellenwinkels.
Bei kleineren Winkeln macht sich dieser Versatz nicht bemerkbar. Mit dem Kardaneffekt sind zwei Probleme verbunden:
1.Schwingungen mit ev. Eigenresonanzen: bei mehr Masse und höheren Drehzahlen.
2.Drehwinkelversatz: der dürfte bei der Zahnradfräse eher bemerkbar sein. Werkzeugwelle und Werkstückwelle müßen exakt synchronisiert sein.
Also ich werde vor dem nächsten Gebrauch die Welle versuchen um 90° auszurichten, falls dies ohne Modifikation der Teile möglich ist.

Ich verstehe grade gar nichts mehr.

Die KD50, die Hommel und die Alfred Gauthier Calmbach zeigen doch genau die gleiche Anordnung! Oder habe ich einen Knick in der Optik? Die Gabeln des Mittelteils liegen in einer Ebene!
Und so ist es doch richtig. Ich gehe "vorwärts" über das Gelenk rein und muss dann "rückwärts" wieder raus, um den Fehler zu kompensieren, d. h. ich spiegele in der Mitte des Mittelstücks.

Es geht doch um diese Welle? Oder gibts noch eine andere?

Zitat von Sonnenuhr im Beitrag #8

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etwas Theorie: (nur der Vollständgkeits halber, manche werden sich langweilen)
Zahnradabwälzfräsen heisst im englischen gear hobbing. Der Begriff Hobbing wird auch im deutschen verwendet.
wikipedia Wälzfräsen
wikipedia Hobbing
The Hobbing Process Part mit einer Grafik wie die Fräsmaschine funktioniert.

Beim Abwälzfräsen bewegen sich Fräser und Zahnradrohling synchron. Während das Werkstück sich einmal kontinuierlich dreht, muss sich der Fräser um die Anzahl der gewünchten Zähne drehen. Der Fräser muss auf richtiger Zahnhöhe seitlich in das Werkstück hinein gefahren werden. Damit eine Geradverzahnung entsteht und nicht alles abgefräst wird, muss die Fräswelle um 1-3° je nach Fräser so gedreht werden, dass die Steigung des Fräsgewindes in Richtung der Zahnlücke steht. (siehe auch Links oben) Der Winkel ist oft an den Fräsern angegeben.
Seht ihr rechts mein erstes selbstgefrästes Zahnrad auf dieser Maschine?


Der Vorteil beim Abwälzfräsen ist zum einen eine sehr exakte Teilung (ich gebe hier nur angelesenes Wissen weiter!) sowie eine einfache und billige Form des Fräsers. Durch das kontinuierliche Drehen von Fräser und Werkstück entsteht bei einem Fräser mit Trapezquerschnitt ein Zahnrad mit Evolventenform. Anders als bei den Profil-/Scheibenfräser braucht man hier nur einen Fräser mit Trapezquerschnitt, die Anpassung an die Zähnezahl geschieht durch das Abwälzfräsen selbst. Man wählt somit nur den Fräser mit dem gewünschten Modul aus.


Bei einer Zykloidverzahnung sieht dies anders aus. Hier benötigt man weiterhin für jedes Modul und Zähneanzahl einen eigenen Fräser.


Bei unbeschrifteten Fräser erhält man grob die Teilung (Abstand von Zahn zu Zahn), indem man die Höhe des Fräszylinders durch die Anzahl Fräsgewindegänge teilt. Das Modul ergibt sich aus Teilung / PI
Einer meiner offen Fragen ist, wie erkennt bzw. misst und berechnet man bei Zykloidverzahnung die vorgesehene Zähnezahl des Zahnrads?
Mit der Lupe kann ich grob anhand der Form den Zähnezahlbereich abschätzen, aber zuverlässig ist dies nicht.

Zitat von MH im Beitrag #24

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Ich verstehe grade gar nichts mehr.

Die KD50, die Hommel und die Alfred Gauthier Calmbach zeigen doch genau die gleiche Anordnung! Oder habe ich einen Knick in der Optik? Die Gabeln des Mittelteils liegen in einer Ebene!
Und so ist es doch richtig. Ich gehe "vorwärts" über das Gelenk rein und muss dann "rückwärts" wieder raus, um den Fehler zu kompensieren, d. h. ich spiegele in der Mitte des Mittelstücks.

Es geht doch um diese Welle? Oder gibts noch eine andere?

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Hier noch ein Link, es ist ja auch ein Mopedproblem. Drittes Bild:
https://www.powerboxer.de/hinterachse-ka...0-kardan-praxis

Gruß
MH

EDIT:
Wir sollten uns vielleicht mal darauf einigen, ob wir von einem Versatz um 90° bei den Gabeln oder bei den Gelenken sprechen. Ich glaube, da liegt der Hund begraben. Gabeln des Mittelteils 0°; beide Gelenke immer nur von der Antriebsseite (oder nur von der Abtriebsseite) betrachtet 90°.

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Ja wirklich, auf gar keinen Fall langweilt es! Immer weiter so, weil übers Zahnradfräsen weiß ich nicht wirklich viel
Das ist sehr lehrreich.

Hallo Michael,
nicht so mein Ding aber Interessant und jede menge Arbeit.
LG Manfred