neueste Errungenschaft in meinem laienhaften Werkzeug-Pool ist ein Federwinder (Foto). Die Nuppels, die die Feder beim Aufziehen greifen, sind asymmetrisch, d. h. für „rechtsgewickelte“ Federn ist das wohl ok. Würde die Feder „linksgewickelt“, würde sie wohl über den Nuppel rutschen, und folglich ließe sich die Feder nicht aufziehen.
Nun habe ich hier im Forum gelernt, der Uhrmacher sei der Herr oder die Herrin über 1000 Werkzeuge. Daher ahne ich, daß abgenudelte Nuppel repariert werden und keine neuen Einsätze beschafft werden.
Drum meine Frage: wie macht Ihr das? Treibt Ihr die alten Stifte heraus? Und ggf.: wodurch ersetzt Ihr sie?
Ich freue mich sehr auf Eure Tips, Kommentare und Hinweise.
hier also die Box mit dem Winder-Satz. Ich könnte versuchen, den Stift (linkes Foto) weiter hinauszutreiben, dann packt er wohl wieder. Was meint Ihr?
Ist es so, daß die meisten Federn - vom Federhaus auf die Feder schauend - linksgewickelt sind? (Also so, daß sie im eingebauten Zustand - in das Federhaus schauend - rechtsgewickelt sind?
ja, die meisten Federn sind so gewunden, wie Du es beschrieben hast. Leider gibt es auch Ausnahmen. Das sind nach meiner -laienhaften- Erfahrung die, bei denen auch das Sperrad ein Linksgewinde hat.
Ich habe den gleichen Federwinder, benutze aber lieber die Variante mit Kurbeln. Leider ist bei gebrauchten Windern, die man vorher nicht begutachten konnte, oft der Haken abgenutzt.
Dieser ist evtl. gehärtet, und läßt sich nicht so einfach ausbohren.
Wenn Du die mechanischen Möglichkeiten hast, würde ich Dir empfehlen, den ganzen Kern anzufertigen, und den Haken aus Tamponstahl einzusetzen. Den Kern kannst Du auch aus Messing machen.
Hallo Dirk, ich finde kein Foto, das ich aufmachen kann. Ich hatte ja immer die große Klappe, daß ich die Federn von Hand ein und auswinde. Aber jetzt komme ich nicht mehr weiter. Nachdem ich bei einer Kaminuhr die Feder ausgewunden hatte, hatte ich "nur" einen "leichten" Kratzer an der linken Hand. Aber das gab es früher bei mir nicht. Und nun krieg ich die Sch...feder nicht wieder ins Federhaus rein. Das war doch für mich früher ein Kinderspiel. Wahrscheinlich werden meine Finger doch langsam schwächer. Aber Fritz hat zugesagt, mir zu helfen. Ein Federwinder wäre für mich aber eine große Investition, die sich für mich nicht mehr lohnt.
doch, lohnt sich! Nun sagen ja einige, sie würden das ohne solch einen Winder machen. Geht ja auch, habe ich auch schon geschafft. Aber für so Gelegenheitsschrauber wie mich empfiehlt sich doch die mechanische Hilfe, weil ansonsten der Vorrat an geschrotteten Federn wächst.
Da Du das früher händisch erledigt hast, wäre die Überlegung, wieder zu üben. Denn manuelle Fähigkeiten schlafen mit der Zeit ein, wenn sie nicht geübt werden (die Neurologen unter Euch: bitte ggf. korrigieren). Ist beim Instrumente-Spielen dasselbe wie beim Heimwerken
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Zitat von Gnomus im Beitrag #6 Ich hatte ja immer die große Klappe, daß ich die Federn von Hand ein und auswinde. Aber jetzt komme ich nicht mehr weiter. Nachdem ich bei einer Kaminuhr die Feder ausgewunden hatte, hatte ich "nur" einen "leichten" Kratzer an der linken Hand. Aber das gab es früher bei mir nicht. Und nun krieg ich die Sch...feder nicht wieder ins Federhaus rein. Das war doch für mich früher ein Kinderspiel. Wahrscheinlich werden meine Finger doch langsam schwächer. Aber Fritz hat zugesagt, mir zu helfen. Ein Federwinder wäre für mich aber eine große Investition, die sich für mich nicht mehr lohnt.
Das liest sich nicht gut!
Super, dass Fritz Dir hilft - das finde ich echt klasse! Wobei der Hinweis von Dirk auch nicht zu vernachlässigen ist. Es geht nicht um viel, niemand erwartet einen Marathon. Aber: Immer wieder ein bisschen, das ist wichtig. Kontinuität.
Wenn man vor so einer dicken Feder sitzt und sich denkt: "Ich würd' nen Zehner dafür zahlen, wenn die mir einer raus nimmt!" und "Ich würd' nen Zehner dafür zahlen, wenn die mir einer wieder einsetzt!" bist Du bei zwanzig Euro pro Uhr.
Bei acht Uhren hast Du diesen Federwinder hier zusammen:
Ich kenne aber auch jemanden, der sich so ein Ding aus dem, was so im Keller rumflog und nutzbar war, selbst zusammen gebaut hat: eine kleine Knarre, eine Verlängerung, ein Brett, eine Rohrschelle...
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Also geschrottet hab ich beim händischen Aus- und Einwinden noch keine Feder. Aber dabei wird die Feder ja auch in der Höhe verbogen und reibt dann mehr am Federhausboden und -deckel. Ich denk nochmal drüber nach. Vielen Dank für eure Antworten.
Ja Micha, ich glaube auch, daß das in der Praxis so ist, denn die Feder wird beim händischen Einwickeln in eine Torsionsbewegung gezwungen, die dazu führen kann, daß die aufgezogene Feder nicht mehr plan liegt und am Federhaus oben und/oder unten "schrappt". Diese Torsion wird mit dem Feder-Winderich vermieden.
Ich kann mir auch vorstellen, daß die Hersteller ihre Federn mit entsprechenden Vorrichtungen einfädeln. Oder? Das spräche dann dafür, daß Du doch ganz gut einen solchen Winder engagieren könntest.
Als Beweggründe zur Anschaffung des Großuhrwinders hatte ich auch die genannte Torsion und hauptsächlich das Zerkratzen des Federhausrandes was ich nicht schaffte zu vermeiden. Wenn dann noch ein Einwindvorgang irgendwie schief geht, kratzt man sehr oft auf dem Rand herum...War mir dann alles zu gewaltsam und zu gefährlich... Mit den Kleinuhrwindern aber bin ich dann nicht wirklich glücklich geworden, weil die eben nicht immer zum Federhaus oder -kern passen. Hier gibt's aber das Kratz- und Torsionsproblem ja auch, deshalb habe ich hier auch beim Handeinwinden immermal etwas Bauchschmerzen.
Gruß Thilo
Alle wachsen über sich hinaus, doch wer davon blüht auf, wer davon gedeiht? (L. Maly)
Ihr habt mich überzeugt! Aber einen Kleinuhrwinder schaffe ich mir nicht auch noch an. Wegen nachlassender Feinmotorik wage ich mich bei Kleinuhren nur noch an Ruhla-TU ran (Thiel/UMF). Die sind ja ganz schön robust, und das Federeinwinden ist ein Kinderspiel. Und nun will ich mit Dir (Namesvetter), Dirk und dem Uhrgewichtheber auf die neue Anschaffung anstoßen.
28.05.2018 13:33 (zuletzt bearbeitet: 29.05.2018 12:29)
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Treibt Ihr die alten Stifte heraus?
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